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Superhelden - das verschmähte Genre

Begonnen von Argamae, 29. Januar 2010, 11:08:35

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KULTist

Zitat von: fnord am 30. Januar 2010, 14:17:37
Wurde Hauptmann Deutschland (schön in schwarz-rot-gold) wirklich so im deutschen übersetzt?
Das würde mich im Rahmen der political correctness doch wundern.

Ne, deswegen wohl auch Freedom Fighter/Freiheitskämpfer.  ;)

Zitat.... und das ist Captain Lichtenstein..

Moers ist halt manchmal einfach der Größte!  ;D


ZitatObwohl ich noch bis ins hohe Alter Vierfarbsuperheldencomics von DC und Marvel gelesen habe, würde ich als langjähriger Rollenspieler den Superheldengenre nicht länger spielen wollen.

Warum?
Was macht es denn in deinen Augen weniger reizvoll als zB klassische Fantasy, Call of Cuthullu, Endzeit oder ähnliches, was ebenfalls eigentlich eine recht enge Nische hat?
E = mc² + 1w6
Ein Herz für Henchmen!
D&D 5e > DSA
Vampire Die Maskerade > Call of Cthulhu
Shadowrun > Cyberpunk

Greifenklaue

ZitatWarum?
Was macht es denn in deinen Augen weniger reizvoll als zB klassische Fantasy, Call of Cuthullu, Endzeit oder ähnliches, was ebenfalls eigentlich eine recht enge Nische hat?
Mir geht es ganz genauso. Ich hab einfach kein Interesse dran - ist halt ne Geschmacksfrage.

"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

KULTist

Ich habe kein Interesse daran, Tiere oder tumbe Soldaten im Rollenspiel zu spielen, aber ich kann mir halt erklären, woran das liegt.
Auch bei einem generellen Desinteresse gibt es eigentlich Gründe dafür und die würden mich halt interessieren.
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Argamae

Zitat von: KULTist am 31. Januar 2010, 11:26:46
Ich habe kein Interesse daran, Tiere oder tumbe Soldaten im Rollenspiel zu spielen, aber ich kann mir halt erklären, woran das liegt.
Auch bei einem generellen Desinteresse gibt es eigentlich Gründe dafür und die würden mich halt interessieren.

Wobei man natürlich auch anmerken muß, daß es ja im Genre "Superhelden" durchaus deutliche Unterscheidungen und Ausprägungen gibt. Z.B. Superman in Technicolor und Punisher als düstere Rache-Story. Gleichwohl: es gibt auch viele Leute, die generell Abstand von "Fantasy" nehmen - wenngleich dieses noch viel mehr Ausprägungen hat. Kann man Geschmack wirklich definieren oder erklären? Warum mögen manche Leute Äpfel und andere lieber Birnen?
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
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Greifenklaue

Geschmack ist natü+rlich schwer diskutierbar  :D

Aber ich versuch es mal:

- Ich selbst bin nicht mit Superheldencomics groß geworden und auch bei den Superheldenfilmen braucht ich lange, um da welche gut zu finden.

- Ich mag insbesondere das Low-Level-Spiel bei DnD (und Co), "Heroes were born, not made" - und in diesem Sinne sind Superhelden nunmal schon "born".

- Generell mag ich (Rollen-)Spiele, die in der Jetztzeit und auf dieser Welt spielen nicht so, denn die kenn ich ja schon. Kann ich auch im Wald spazierengehen.

- Wenn dazu noch Prämissen kommen, wie es gibt Magie oder Superkräfte, dann mag ich das noch n gutes Stück weniger. Das funktioniert ja nicht in Wirklichkeit - warum spiele ich das? Da kommt der Ingenieur durch...  Interessanterweise kann ich das aber sofort akzeptieren, wenn es in eine Fantasywelt abstrahiert ist. (SciFi mag ich meist auch eher nicht, insbesondere aber wenn hier Fantasyelemente ins Spiel kommen) Mit Jetztzeitspielen, die mit der Prämisse arbeiten, es findet im geheimen statt (wie WoD) komm ich besser klar.

- Ich mag Underdogs. Superhelden sind keine.

Soweit erstmal das, was _meinen_ Geschmack widerspiegelt.
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fnord

ich könnte bei der Superheldendarstellung halt nicht ernst bleiben. Ich sage auch nicht, das mir das Spiel keinen Spaß machen würde. ich könnte mich da für 2-3 Abenteuer erwärmen. Oder es einmal im Jahr spielen, aber nicht zu meinem Hauptsystem ernennen, dass wiederum, Kultist, kann ich für Fantasy/ CoC/ Endzeit.

Ich glaube auch, dass der Hauptaugenmerk auf Überschlägereien liegt, die New York zerlegen. Das ist zumindestens der Fokus bei den Heften. Da hat sich der Reiz schnell abgebaut.
Aber es gibt eben Genres, die einen interessieren, gar begeistern und andere die einen unberührt lassen oder wo der Reiz schnell wieder weg ist.     
..... und wieder nur ein Gehirn für alle!
Darin liegt Romeros subversives Genie, dem Publikum zu geben, wonach es sich sehnt – und dann noch eine Menge Zeug dazu, was man nie haben wollte.

McArden

Wenn ich bedenke, dass man ab einem bestimmten Punkt seine hochstufigen Charaktere, z.B. bei D&D oder DSA, beiseite gelegt hat, um wieder mit niedrigstufigen anzufangen, weil das Spielniveau einfach 'zu fett' wurde, dann gibt es da bei Superhelden-Systemen aus meiner Warte einen generellen Hemmschuh, wenn man es ersthaft spielen wollte: Das Power-Niveau. Hier hat man es dann ja dauernd mit 'megalomanen Settings' zu tun. Auf dauer sehr anstrengend...

#
...where is the morning? Where is the sun? A thousand years of midnight - the sunrise is gone!

Argamae

#22
Eure Meinungen in allen Ehren, aber Superhelden kann man - wie ich versucht habe, anzudeuten - auf hochgradig variablen Niveaus spielen, sowohl auf "Power" als auch auf "Ernsthaftigkeit" bezogen. Spandex-Strampler kann man sich also ebenso gepflegt sparen wie Kräfte der Marke "Planetenverschiebung", wenn man derlei Elemente nicht möchte. Einer der Ableger des Hero Systems macht es mit "Dark Champions" vor: nur sehr, sehr wenige "Superkräfte", dafür umso mehr Helden der Marke "hochtrainierter Spezialist". Und auch Filme wie "WATCHMEN" oder Nolan's "BATMAN" sind ja nun alles andere als grellbunt oder unernst.
Da geht also einiges, was die Ausrichtung des Superhelden-Settings angeht. Wie gestern kurz, aber vehement mit Greifenklaue, KULTist, Teufelsbraut, Riven, Merlin und mir privat debattiert, ist auch der Vorwurf, Superhelden seien "born, not made" sowie "Superhelden sind keine Underdogs" bei genauer Betrachtung nicht zutreffend. Superhelden können beides sein, gar kein Problem. Ein Spiel, in dem angehende Superhelden ihre Kräfte erst entdecken oder gar erschließen müssen/wollen, ist ebenso passig wie eine Kampagne, in der die "Helden" in der Realität die Unterdrückten oder Verfolgten sind. Weiter finde ich es kurzsichtig, annehmen zu wollen, daß Superhelden in einer an die Wirklichkeit angelehnten Welt (z.B. USA) sich nicht in einem "Fantasysetting" bewegen würden. Magie in New York ist also weniger glaubwürdig als Magie in Tiefwasser oder Havena? Weil die Namen ausgetauscht sind? Weil Technologie neben Magie existiert? Sind diejenigen, die derlei als Argument bringen, dann automatisch auch Steampunk- und Shadowrun-Ablehner? Da funktioniert die Ehe (mehr oder weniger) doch auch, oder?
Und um noch einen Einwand von Greifenklaue aufzugreifen (woah, geiles Wortspiel), "kann ich ja gleich im Wald spazieren gehen" ist noch kein Abenteuer. Superhelden bewegen sich ja nicht nur auf uns allen durch Fotos oder Erfahrungen bekannten Wegen, sondern dringen zu den unterschiedlichsten Orten vor, die uns eben nicht so vertraut sein müssen. Gleichwohl finde ich, daß es sehr oft hilfreich ist, Gebäude oder Plätze zu kennen (sei es aus Film oder von Bildern), weil man sich dann die Ausmaße und Beschaffenheiten besser vorstellen kann. Natürlich muß man Zugeständnisse machen: etwa bei der Frage, ob sich die uns vertraute Welt denn so entwickelt haben könnte, wenn es tatsächlich Magie oder Superkräfte gäbe. Woher soll man es wissen? Es gibt sicherlich für jeden Einzelnen plausiblere und weniger plausiblere In-Game-Erklärungen, je nach Geschmack, aber grundsätzlich ist dies immer eine Frage - auch in Fantasy-Settings. Würde es noch Burgen geben, wenn es Zauber und Kreaturen gemäß des Regelbuchs in einer Fantasywelt gibt? Das sich manche, wie auch Greifenklaue, damit eher anfreunden können, liegt an der Gewöhnung durch jahrelangen Fantasyroman-Konsum. Aber wenn man es mal kritisch hinterfragt, ist vieles dort eben auch einfach "da" bzw. wird vorausgesetzt - ganz gleich, ob es plausibel erscheint oder nicht. Ich sehe nicht, wieso dies plötzlich in einem Superhelden-Universum nicht legitim sein sollte, nur weil es dort auch ein "New York" oder die Vereinigten Staaten von Amerika gibt.
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
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Greifenklaue

#23
ZitatMagie in New York ist also weniger glaubwürdig als Magie in Tiefwasser oder Havena? Weil die Namen ausgetauscht sind? Weil Technologie neben Magie existiert? Sind diejenigen, die derlei als Argument bringen, dann automatisch auch Steampunk- und Shadowrun-Ablehner? Da funktioniert die Ehe (mehr oder weniger) doch auch, oder?
Wie ich ja schon schrieb, ist der Abstraktionsgrad der Welt ein anderer. New York gibt es in der Wirklichkeit, die vergessenen Reiche, auch wenn es dort einige Mittelalteranlehnungen geben mag, existieren nicht.
ZitatUnd um noch einen Einwand von Greifenklaue aufzugreifen (woah, geiles Wortspiel), "kann ich ja gleich im Wald spazieren gehen" ist noch kein Abenteuer. Superhelden bewegen sich ja nicht nur auf uns allen durch Fotos oder Erfahrungen bekannten Wegen, sondern dringen zu den unterschiedlichsten Orten vor, die uns eben nicht so vertraut sein müssen.
Klar. Aber: ein Fantasywelt finde ich meist per se aufregend. Die muss dazu gar nix tun. es gibt Wälder, es sind überall Gefahren. Toll! Ein Superheldensetting muss erstmal interessant gemacht werden. Z.B. durch einen Hintergrund wie Necessary evil. Weder Marvel noch DC bieten vorab eine (für mich) interessante Welt, erst die Plots und Geschichten machen sie - teilweise - interessant (zumindest auf die filme bezogen, auch auf die, die mir durchaus gut gefallen wie Batman).

ZitatAber wenn man es mal kritisch hinterfragt, ist vieles dort eben auch einfach "da" bzw. wird vorausgesetzt - ganz gleich, ob es plausibel erscheint oder nicht. Ich sehe nicht, wieso dies plötzlich in einem Superhelden-Universum nicht legitim sein sollte, nur weil es dort auch ein "New York" oder die Vereinigten Staaten von Amerika gibt.
ich sag auch nicht, dass es nicht legitim ist. Auch mag eine Burg möglicherweise nicht plaussibel sein (Burgen? wichtig sind Dungeons. Würden Superschurken in tiefen Kellern wohnen...), aber es geht mir ja nicht um Plausibilität. Ich ksann - mittlerweile - ne ganze Menge akzeptieren, was mir präsentiert wird. Mir ist wichtig, damit zu spielen. Und da find ich, und das ist letztlich eine Geschmacksfrage, eine burg oder einen Dungeon genau 18,7 mal interessanter als ein modernes Wohnhaus, die Bathöhle oder andere neuzeitliche Gebäude.

ZitatMagie in New York ist also weniger glaubwürdig als Magie in Tiefwasser oder Havena? Weil die Namen ausgetauscht sind? Weil Technologie neben Magie existiert? Sind diejenigen, die derlei als Argument bringen, dann automatisch auch Steampunk- und Shadowrun-Ablehner? Da funktioniert die Ehe (mehr oder weniger) doch auch, oder?
Steampunk ist furchtbar, Shadowrun ist furchtbarer...  :D Also, ein paar Kombinationen, wo das funktioniert, gibt es selbstverständlich, wie z.B. Star Wars.

Wir hatten noch das Thema Tod. Das gäbe es bei Superhelden auch. dennoch denk ich, dass es nicht ein Feature des Genres ist. Bei klassischen Heldenssagen, nehmen wir die Nibelungen oder beii DSA thaliomel, da geht es darum, dass eigene Leben zu opfern, um eine Heldentat zu vollbringen - erst dadurch wird es zur Legende. Ich kann mir zwar vorstellen, dass so etwas vereinzelt in Superheldenromanen vorkommt, aber dieen Fokus darauf hat es, denk ich nicht.
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Greifenklaue

Zitatist auch der Vorwurf, Superhelden seien "born, not made" sowie "Superhelden sind keine Underdogs" bei genauer Betrachtung nicht zutreffend. Superhelden können beides sein, gar kein Problem. Ein Spiel, in dem angehende Superhelden ihre Kräfte erst entdecken oder gar erschließen müssen/wollen, ist ebenso passig wie eine Kampagne, in der die "Helden" in der Realität die Unterdrückten oder Verfolgten sind.
Ich habe auch nicht bestritten, dass das möglich ist, aber meinstens nicht das Default-Setting.

ZitatDas sich manche, wie auch Greifenklaue, damit eher anfreunden können, liegt an der Gewöhnung durch jahrelangen Fantasyroman-Konsum.
Was daran hervorhebenswert ist, dass man durch seine sozialisierung seine Prägungen und letztlich seinen Geschmack findet. Als kleiner Steppke hab ich "Der kleine Hobbit" abend für abend, Kapitel für Kapitel vorgelesen bekommen - und es fasziniert mich noch heute. herr der ringe" sowohl zu lesen wie zu sehen waren Offenbahrungen. In HdR I war ich satte fünf Mal im Kino. Nie wieder hat mich irgendein film wieder so in den bann geschlagen. dagegen steht die btman-Serie oder die alten Batman-Filme, beides fand ich furchtbar. Wäre ich umgekehrt mit Batman-Comics in Kontakt gekommen oder hätte mich ne Spinne gebissen, wäre ich heute vielleicht Superheldenfan und hätte diesen Fantasy-Kitsch verunglimpft. Geschmack und Prägung halt.
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Galiban Uthmatar

Hm, also ich bin mit Superman und Spidy aufgewachsen. Habe also mehr Superheldencomics gelesen als Donald Duck. Trotzdem liebe ich Fantasy. Ich hab mit DSA das Rollenspiel angefangen und kann mich trotzdem für Superhelden-RPG´s begeistern.
Jeder hat so seine Vorlieben und Favoriten. Ich würd mich sehr darüber freuen, wenn ein Verlag den Mut besitzen würde und ein vernüftiges Superhelden-RPG rausbringen würde.
Superhelden können sehr wohl auch ein underdog sein. Man nehme nur mal Spider-Man. Jede Menge Probleme privater Natur, von vielen gehasst nur wenige Fans, usw usw. Also nicht unbedingt DER stahlende Held.

Ich hätte nichts dagegen, bei nächsten Ding dieses Thema aufzugreifen und darüber zu reden. Wäre bestimmt eine interessante Diskusionsrunde...

CU
Ich hab keine schlechte Laune. Steine vom Balkon werfen entspannt mich halt einfach.

Manchmal, wenn mir langweilig ist, gehe ich zu IKEA, setze mich in einen Schrank und sobald jemand die Tür öffnet, rufe ich: "Willkommen in Narnia!"

Greifenklaue

ZitatSuperhelden können sehr wohl auch ein underdog sein. Man nehme nur mal Spider-Man. Jede Menge Probleme privater Natur, von vielen gehasst nur wenige Fans, usw usw. Also nicht unbedingt DER stahlende Held.
Ja, es gibt Superhelden-Underdogs. Aber Spiderman ist nunmal moralisch kein Underdog, jedenfalls in den filmen. Vergleich ich das mit Cugel, derb Typ ist ein Riesenarschloch und ein Egoschwein und macht ständig aus nichts alles und aus alles nichts.

ZitatIch hätte nichts dagegen, bei nächsten Ding dieses Thema aufzugreifen und darüber zu reden. Wäre bestimmt eine interessante Diskusionsrunde...
hmm, muss meinerseits nicht sein. Mein Interesse daran ist gering und über geschmsch zu streiten ist müßig. Klar, kann jeder seinen geschmack vortragen und dann mutmaßen, warum er so ist - aber da würd ich lieber ein diskussionswürdiges Thema nehmen.
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Argamae

Zitat von: Greifenklaue am 01. Februar 2010, 11:45:35...Steampunk ist furchtbar...

...spricht der Mann, der eine Commandanté-Donner-Geschichte verfasste.

ZitatWie ich ja schon schrieb, ist der Abstraktionsgrad der Welt ein anderer.

Nun ja, ich verstehe, was Du meinst. Aber DAS New York der Superheldenwelt gibt es auch nicht - es ist Fiktion, obzwar basierend auf der realen Stadt. Soviel ist auch klar, aber es sollte erwähnt werden.

ZitatAber: ein Fantasywelt finde ich meist per se aufregend. Die muss dazu gar nix tun. es gibt Wälder, es sind überall Gefahren. Toll! Ein Superheldensetting muss erstmal interessant gemacht werden. Weder Marvel noch DC bieten vorab eine (für mich) interessante Welt, erst die Plots und Geschichten machen sie - teilweise - interessant.

Da zäumst Du das Pferd von hinten auf. Die von dir genannten Plots und Geschichten SIND die Welt von Marvel und DC. So wie in einer Fantasywelt sucht man sich dort den Schauplatz aus, an dem man beginnen möchte, und ist sofort mitten drin in Plots und Abenteuermöglichkeiten. Und überall sind Gefahren! Und Wälder gibts auch oder siehst Du Superhelden lediglich in urbanen Umgebungen? Wenn hingegen jeder x-beliebige grüne Waldfleck auf irgendeiner Fantasywelt-Karte Dir unmittelbar ein "Toll!" entlockt, dann ... gut. Soll heißen: die bloße Präsenz eines Waldes macht doch eine Fantasywelt nicht toll, erst die Waldbeschreibung oder die dortigen Abenteuermöglichkeiten verheißen Spannung. Da muß auch ein Fantasy-Setting was für tun.

ZitatWir hatten noch das Thema Tod. Das gäbe es bei Superhelden auch. dennoch denk ich, dass es nicht ein Feature des Genres ist. Bei klassischen Heldenssagen, nehmen wir die Nibelungen oder beii DSA thaliomel, da geht es darum, dass eigene Leben zu opfern, um eine Heldentat zu vollbringen - erst dadurch wird es zur Legende. Ich kann mir zwar vorstellen, dass so etwas vereinzelt in Superheldenromanen vorkommt, aber dieen Fokus darauf hat es, denk ich nicht.

Was hat denn der Romanvergleich damit zu tun? Ein Fantasyrollenspiel-"Feature" ist es doch auch nicht, daß der Held sein Leben opfert. Außerdem spiele ich doch kein Rollenspiel, um das Leben meines Charakters zu opfern - quasi per Feature! Es mag als Teil der Handlungen geschehen, klar, aber das ist doch nicht der Grund, weshalb ich auf Abenteuer ausziehe. In einem Superheldenrollenspiel ist jeder ebenso sterblich, könnte sein Leben für das Wohl der Menschheit opfern oder einfach in einem Kampf drauf gehen. Das "Genre" verleiht doch niemandem Unsterblichkeit. Und um die Sache mit Romanen noch einmal aufzugreifen: der Romanhauptheld stirbt in einer Geschichte natürlich nur dann, wenn es der Autor für aus einem opportunen und dramatischen Grund so schreibt. Ebenso wie der Autor von Superheldengeschichten. Ich sehe da im Kern überhaupt keinerlei Unterschiede.

Zitatich sag auch nicht, dass es nicht legitim ist. Auch mag eine Burg möglicherweise nicht plaussibel sein (Burgen? wichtig sind Dungeons. Würden Superschurken in tiefen Kellern wohnen...)

Superschurken leben in manchen Geschichten sogar in ganz abgefahrenen Dungeons, mein Lieber. Das sind natürlich selten tiefe Keller, aber wir beide wissen doch sehr gut, daß ein "Dungeon" noch nichts über seine Lage oder Beschaffenheit aussagt. Auch z.B. Superfestungen mit Alarmanlagen, Lasersperren oder Androidenwachen sind Dungeons. Moderne Dungeons.

ZitatIch habe auch nicht bestritten, dass das möglich ist, aber meinstens nicht das Default-Setting.

Es gibt kein Default-Setting für Superhelden. Es gibt kein Default-Setting für Fantasy. Es gibt Greyhawk, Vergessene Reiche oder auch Drachenlanze. Ebenso gibt z.B. DC, wo man in Gotham City im Schatten von Batman spielen kann, neben Superman als strahlendes Mitglied der alten Gerechtigkeitsliga oder als zur Ruhe gesetzter Ex-Held im Dunstkreis der WATCHMEN.

ZitatWas daran hervorhebenswert ist, dass man durch seine sozialisierung seine Prägungen und letztlich seinen Geschmack findet. Als kleiner Steppke hab ich "Der kleine Hobbit" abend für abend, Kapitel für Kapitel vorgelesen bekommen - und es fasziniert mich noch heute. (...) Wäre ich umgekehrt mit Batman-Comics in Kontakt gekommen oder hätte mich ne Spinne gebissen, wäre ich heute vielleicht Superheldenfan und hätte diesen Fantasy-Kitsch verunglimpft. Geschmack und Prägung halt.

Absolut! Und du solltest mich auch nicht falsch verstehen: ich will Dir doch den Geschmack nicht ausreden. Aber wenn du versuchst, deine Präferenzen faktisch zu untermauern, dann komme ich halt mit Gegenbeispielen oder Widerlegungen. Ist doch auch eine interessante Diskussion.
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Greifenklaue

Zitat...spricht der Mann, der eine Commandanté-Donner-Geschichte verfasste.
Aha, erzähl mehr. wo siehst du da Zusammenhänge? Ich war jung und brauchte das G... den Preis. Zum einen war ist es SteamFantasy und zum anderen ist es ein fiktiver Buchklappentext und keine Geschichte. Drittens kann ich ganz excellent zielorientiert arbeiten und rezensiere ständig Sachen, die ich nicht gut finde oder gar, die mich nicht zu 100% interessieren. Ich könnte auch gut ein superheldenrollenspiel spielen oder rezensieren und Spaß haben, ohne das genre an sich zu mögen.

ZitatNun ja, ich verstehe, was Du meinst. Aber DAS New York der Superheldenwelt gibt es auch nicht - es ist Fiktion, obzwar basierend auf der realen Stadt. Soviel ist auch klar, aber es sollte erwähnt werden
Ja, ist klar, ändert aber nix am Abstraktionsgrad. mein Geschmack ist eher bei typischer EDO-Fantasy getroffen.

ZitatDa zäumst Du das Pferd von hinten auf. Die von dir genannten Plots und Geschichten SIND die Welt von Marvel und DC. So wie in einer Fantasywelt sucht man sich dort den Schauplatz aus, an dem man beginnen möchte, und ist sofort mitten drin in Plots und Abenteuermöglichkeiten. Und überall sind Gefahren! Und Wälder gibts auch oder siehst Du Superhelden lediglich in urbanen Umgebungen? Wenn hingegen jeder x-beliebige grüne Waldfleck auf irgendeiner Fantasywelt-Karte Dir unmittelbar ein "Toll!" entlockt, dann ... gut. Soll heißen: die bloße Präsenz eines Waldes macht doch eine Fantasywelt nicht toll, erst die Waldbeschreibung oder die dortigen Abenteuermöglichkeiten verheißen Spannung. Da muß auch ein Fantasy-Setting was für tun.
Die Wilderlands of High fantasy seh ich Hex um Hex nur Gefahren, bei Superhelden seh _ich_ die Gefahr eben nur, wenn ein Superschurke da ist. Klar, kann der auch im Wald sein. Der grüne Farbklecks und ein gut gewählter Waldname assoziere ich sogleich mit tollen Begegnungen im Wald, diese herrliche Reise im ersten Teil des Herrn der Ringe. Das sind, wie gesagt Assoziationen. Wenn du andere hast, ist das kein Problem.

ZitatWas hat denn der Romanvergleich damit zu tun? Ein Fantasyrollenspiel-"Feature" ist es doch auch nicht, daß der Held sein Leben opfert. Außerdem spiele ich doch kein Rollenspiel, um das Leben meines Charakters zu opfern - quasi per Feature! Es mag als Teil der Handlungen geschehen, klar, aber das ist doch nicht der Grund, weshalb ich auf Abenteuer ausziehe. In einem Superheldenrollenspiel ist jeder ebenso sterblich, könnte sein Leben für das Wohl der Menschheit opfern oder einfach in einem Kampf drauf gehen. Das "Genre" verleiht doch niemandem Unsterblichkeit. Und um die Sache mit Romanen noch einmal aufzugreifen: der Romanhauptheld stirbt in einer Geschichte natürlich nur dann, wenn es der Autor für aus einem opportunen und dramatischen Grund so schreibt. Ebenso wie der Autor von Superheldengeschichten. Ich sehe da im Kern überhaupt keinerlei Unterschiede.
Na, es geht doch darum, warum kein Interesse an Superheldenrollenspielen besteht? Natürlich ist da das Interesse an Romanen, am genre überhaupt, ziemlich wichtig, um Interesse am Rollenspiel bleiben. Und auch bleib ich dabei, dass es im Subgenre Epische Fantasy durchaus häufiger vorkommt, dass jemand antritt, bereit sein Leben zu opfern und erst dadurch zum Held, zur Legende wird. Allein wie oft es in star Wars VI vorkommt...

Das Superhelden-RPGs töfdlich sind, ist doch von Spiel zu Spiel, und von SL zu SL unterschiedlich. Viele Systeme ar´beiten hier mit Gummipunkten, die den tod abfedern, was ich persönlich nicht unpassend finde.

ZitatSuperschurken leben in manchen Geschichten sogar in ganz abgefahrenen Dungeons, mein Lieber. Das sind natürlich selten tiefe Keller, aber wir beide wissen doch sehr gut, daß ein "Dungeon" noch nichts über seine Lage oder Beschaffenheit aussagt. Auch z.B. Superfestungen mit Alarmanlagen, Lasersperren oder Androidenwachen sind Dungeons. Moderne Dungeons
Klar, lässt sich das als Dungeon begreifen. Ich spreche aber nicht vom spieltechnisch umsetzbaren Dungeon sondern von Fluffdungeon. Superfesten gähn, tiefe Keller juchhu.

ZitatEs gibt kein Default-Setting für Superhelden. Es gibt kein Default-Setting für Fantasy. Es gibt Greyhawk, Vergessene Reiche oder auch Drachenlanze. Ebenso gibt z.B. DC, wo man in Gotham City im Schatten von Batman spielen kann, neben Superman als strahlendes Mitglied der alten Gerechtigkeitsliga oder als zur Ruhe gesetzter Ex-Held im Dunstkreis der WATCHMEN.
Defaultsetting ist möglicherweise schlecht gewählt. Genrekonventionen passt besser. Oder eher den umfassenden Mainstream.

ZitatAbsolut! Und du solltest mich auch nicht falsch verstehen: ich will Dir doch den Geschmack nicht ausreden. Aber wenn du versuchst, deine Präferenzen faktisch zu untermauern, dann komme ich halt mit Gegenbeispielen oder Widerlegungen. Ist doch auch eine interessante Diskussion.
aber was bringt dir das? du diskutierst gegen meinen geschmach, dafür ist es nicht wichtig, was es gibt oder was möglich ist, der prägt sich daraus, was ich kenne.

Du erwähntest "Burgen in Fantasy". Natürlich könnte ich jetzt auch 17.453 Fantasysettings aufzählen, die keine Burgen beeinhalten, tue ich aber nicht, da es eben schon Teil dessen ist, was ich vorhin mit default meine.

Wenn _ich_ Superhelden höre, assoziere ich damit in erster Linie Marvel und DC, Superman und Batman. Einzelnes davon find ich super. Spawn ist z. b. ein ähnlicher Antiheld wie Cugel. trotzdem ziehe ich Fantasy, SciFi, gar Horror oder Steamfantasy jederzeit Superhelden vor. Damit liegt es aber immerhin noch locker vor gewissen dunklen Welten oder CyberFantasy-Mixen. 

Und wenn es dich beruhigt, ich bin absoluter CSI & Co fan und habe trotzdem keinerlei Ambitionen, dass rollenspielerisch auszuleben...
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Argamae

@Klaue: hinter den spitzfindigen Satz mit der Commandanté-Donner-Geschichte gehörte ein  ;), den ich vergessen habe. Und das es "Steam-Fantasy" und nicht "Steam-Punk" war, hatte ich wohl mißverstanden - wobei mir der Differenzierungsgrad zwischen beidem auch eher abgeht. Egal.
Was den Rest angeht: wenn Du natürlich die ganze Zeit mit deinen Vergleichen zw. Fantasy und Superhelden meintest "nach meiner Assoziation", dann ist ein Großteil der Diskussion natürlich sinnlos. Ich ging davon aus, daß Du in einigen Punkten Fakten und Erfahrungen meintest, daher wollte ich eben Gegenbeispiele und Richtigstellungen anbringen.

ZitatDas Superhelden-RPGs töfdlich sind, ist doch von Spiel zu Spiel, und von SL zu SL unterschiedlich. Viele Systeme ar´beiten hier mit Gummipunkten, die den tod abfedern, was ich persönlich nicht unpassend finde.

Trifft zu 100% auch auf Fantasy zu.
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