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Altes Thema, neu aufgekocht ... Der Spielleiter

Begonnen von Gast, 13. Dezember 2008, 17:10:57

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Gast

Moin, alle miteinander.

An meine eigene D&D Runde habe ich eine längere E-Mail verfasst, in der ich mal ein wenig auf den Zahn fühlen möchte, was der Spielleiter ist ... Hier mal die E-Mail in Zitaten ... Was meint Ihr zu "meiner" Sicht der Dinge ... ?

ZitatIn einer meiner letzten E-Mails habe ich mal angefragt, was Ihr für verbesserungsfähig haltet. da hat es nur wenig Feedback gegeben, weshalb ich mir erlaube, das so einzuschätzen: Alles in Ordnung.
Aber ,,in Ordnung" ist etwa so wie ,,befriedigend" oder ,,ausreichend", was mir zu wenig ist. Ihr wisst ja, dass ich dazu neige, mir manchmal zu viele Gedanken zu machen.
Und dann ist da so ein Podcast, genannt ,,the GameMaster Show", welches neben diversen Testspielen und Con-Berichten auch ,,General Shows" anbietet, in denen es um die Kunst des Spielleitens geht. Nicht uninteressant ...
Gerade die letzte Episode behandelt das Thema ,,Broken Game"; diese Episode habe ich noch nicht gehört; aber in dem zugehörigen Forum wird über diese Episode viel diskutiert. Und dabei sind so verschiedene Dinge angesprochen worden, die mir verdächtig und bekannt vorkommen und zudem mich ohnehin richtig beschäftigen, wobei ich bisher nie Worte dafür gefunden habe noch Lösungen dafür überlegen konnte ...
Als ,,Broken Game" werde solche Situationen und Spielsitzungen bezeichnet, die einen faden Beigeschmack hinterlassen oder aber die Lust am Spiel vermissen lassen. Nach allgemeiner Auffassung muss und soll der Spielleiter hierbei derjenige sein, der diese Dinge aber bedient ...
Gerade im letzten halben Jahr fallen mir genügend Szenen oder Sitzungen ein, bei denen bestimmt nicht nur mir der Eindruck gekommen ist, dass das ,,etwas müde war" – teilweise, weil ich zum Teil nicht so gut vorbereitet war, teilweise, weil ich halt auch Spielsitzungen ,,ungünstig" vorbereitet habe (ihr erinnert Euch sicher noch an den misslungen Gruppensplit und die sehr langweilige Sitzung für Denis und Jan ...). Sicherlich habt Ihr selbst noch im Ohr, wie Ihr in einzelnen Sitzungen immer wieder betont habt: So, jetzt aber Rollenspiel ...
Das Getriebe, der Motor ... Also der Spielleiter ... Und bevor ich daher über ,,misslungene" Sitzungen spreche bzw. wieso ich meine, dass Sitzungen misslungen sein könnten, möchte ich zunächst gerne erfahren: Was ist eigentlich die Aufgabe des Spielleiters?
Damit meine ich nicht etwa mich als Spielleiter, sondern der Spielleiter als solcher?
Das ist das, was ich meine:
1. Der Spielleiter tritt als Regisseur der Geschichte auf – er beschreibt die Kulisse, er ,,lebt" die Figuren und Kreaturen, denen die Spielercharaktere begegnen.
2. Der Spielleiter bestimmt den Umfang der verwendeten Regeln und ihre Anwendbarkeit. Eine detaillierte Regelkenntnis ist nicht nötig, wohl aber das Wissen um das Wo (die Regeln zu finden sind) sowie das Wie (sie in der Gesamtsystematik anzuwenden sind).
3. Der Spielleiter behält die Gesamtübersicht über die erzählte Geschichte. Neben einer möglichen Rahmenhandlung entscheidet er über den Einsatz von Zufallsbegegnungen.
4. Es ist nicht die Aufgabe, etwas für die Spielercharaktere zu machen; wohl aber für die Spieler, also das erhaltene Feedback im Spiel umzusetzen. Entscheidend hierbei: da alle, auch der Spielleiter, Lust am Spiel haben möchten, ist vielleicht der Mittelweg zu finden?
5. Der Spielleiter ist jemand, der sich nicht erklären oder rechtfertigen muss. Als Herr über das System und das Setting bestimmt er. Latuernich muss er hierbei das Maß im Auge behalten, um die Spieler nicht unnötig zu verärgern ...
Fragen habe ich aber auch zu diesen Dingen:
1. Muss der Spielleiter bestimmter auftreten, um Offtopics abzuwürgen und das Rollenspiel mehr zu pushen?
2. Soll der Spielleiter für die überlegten Geschichten und angewandten Settings mehr Kenntnis über die Spielercharaktere haben? Und wo liegt dann der Schwerpunkt?
3. Wie ist das mit einem ungezwungenen offenen Würfeln? Ist das sinnvoll? Oder sollte der Spielleiter ,,geheim" Würfeln, um auf diese Weise mögliche Rückschlüsse auf die Fähigkeiten der Nichtspielerkreaturen zu verhindern?
4. Sollte der Spielleiter die von den Spielern erwürfelten Ergebnisse mehr oder verstärkt erzählerisch ausschmücken, wenn die Spieler selbst nichts oder nur sehr wenig beschreiben?
5. Und überhaupt: Sollte der Spielleiter mehr auf die Spieltechniken und –regularien aufsetzen? Oder ist ein erzählspielerische Ansatz eher zu favorisieren?
Und bestimmt gibt es eine Menge mehr Fragen, die Antworten suchen. Aber gerade diese fallen mir so direkt ein ...
Was meint Ihr? Habt Ihr noch andere Fragen oder Anregungen? Und wie sieht Ihr das, was verbesserungswürdig ist?
Viele Grüße
Clem


Zy-Nist

Hm die Rolle des SL.

Also der SL ist Auge und Ohr der Spieler, er spielt die Welt in der sich die Chars bewegen. Mehr sollte er auch nicht zun.

Ich neige dazu, wenn ich die Geschichte voranbringen will, die Spieler zu beeinflußen, was schlecht ist.

Was ein guter SL ist (IMHO):

- ein guter Erzähler (Schauspieler)
- Mediator zwischen Hintergrundwelt und Spielern
- nicht unbedingt ein Regelfanatiker

was ein SL nicht tun sollte (IMHO)

- Handlungen der Spieler bestimmt (mein Problem)
- die Story/das Regelsystem/den Hintergrund als unabänderlich betrachten (Sprich der SL sollte kein Zugführer sein, der den Zug auf den Schienen hält)
Ich habe schon Probleme mit WELT 1.0 !
Was zum Geier soll ich dann mit WEB 2.0 ?

Das System und du:
1.) Das System gewinnt immer !
2.) Sollte das System irgendwann mal verlieren, bricht es zusammen !
3.) Bricht das System zusammen, dann hast du ganz andere Probleme als irgendein System !

Argamae

@Zu der Mail:

Es ehrt dich zunächst einmal, dergestalt an deine Spieler heranzutreten. Wenn aber auf solche (und ähnliche Mails) gar nüscht bzw. sehr wenig zurück kommt, ist das natürlich eine einseitige Kommunikation. Was wiederum zurückzuführen wäre auf A) die Spieler können sich nicht ausdrücken o. mitteilen, B) die Spieler denken anders und verstehen nicht, worauf du hinaus willst, oder C) den Spielern ist alles Recht so und wollen keine Veränderungen bzw. Verbesserungen.
Was auch immer die Antwort sein mag - ein Problem wird damit nicht aus der Welt geschafft: die eventuelle Nichterfüllung deiner eigenen Erwartungen und das Fehlen von Spaß für dich als SL. Es könnte sein, daß eher Du unzufrieden bist, aber dies nicht pauschal für Dich annehmen willst, sondern es als Frage(n) an deine Spieler verpackst. Insbesondere Fragen 1 und 4 haben bei mir diese Vermutung geweckt, da ich selbst mir solche Fragen auch schon bei Runden gestellt habe bzw. mit diesen Punkten unzufrieden war. Am Ende war es dann bei einer Runde so, daß ich letztendlich (nachdem es mehrfach innerhalb der Gruppe diskutiert wurde) das Spiel beendet habe, weil ich erkennen mußte, daß die Spielstile einfach nicht richtig harmonierten. Ich habe für mich einfach nicht mehr genug Spaß aus dem Spiel ziehen können - und als Pflicht-Entertainer für andere ist mir meine Zeit zu kostbar.

@Allgemein zum Thema SL:

Viele Rollenspieler haben in den meisten Punkten bezgl. dessen, was einen guten SL ausmacht, sicherlich sehr ähnliche Ansichten. Das er die Welt wortgewandt (und ggfls. auch schauspielerisch) ansprechend präsentieren können sollte, wird sicherlich niemand bestreiten. Für mich mindestens ebenso wichtig ist aber, daß er die Regeln des Spielsystems GUT drauf hat. Zy-Nist sagte, er bräuchte kein Regelfanatiker zu sein. Damit meint er sicherlich, wie er dann unter "Was ein SL nicht tun sollte" schreibt, daß der SL nicht sklavisch an Regeln kleben sollte, falls die Story darunter leidet. (Korrigiere mich, Zy-Nist, falls ich Dir da was Falsches hinein interpretiere).
Ehrlich gesagt - so einfach ist es IMHO nicht. Die Spielregeln bilden die verlässliche und faire Grundlage, auf der das Spiel ruht - sie sind der gemeinsame Nenner für alle erschaffenen Charaktere, Monster und Welten. Geht man willkürlich mit ihnen um, leistet das dem Mißtrauen Vorschub, daß Spieler gegenüber dem SL entwickeln könnten. Wenn der SL einmal zugunsten eines "hübscheren Ausgangs einer Szene" eine Regel aushebelt, sie aber an anderer Stelle kompromißlos durchzieht, entsteht meiner Meinung nach schon bald ein irreparabler Schaden. Und zwar dahingehend, daß Spieler anhand willkürlich veränderter Bedingungen keinen Gradmesser (oder auch kein Gespür) dafür haben, wie sie ihre Charaktere handeln lassen können. Das ist Gift.
Um es zuzuspitzen: Regeln sind für ein Rollenspiel geschrieben worden, damit man sie anwendet - nicht, damit man sie bricht. Das kann zwar in Einzelfällen mal geschehen (dann aber tunlichst so, daß die Spieler es nicht merken), sollte aber die GROSSE Ausnahme bleiben. Und IMHO macht eben einen guten SL aus, daß er die Regeln kennt und begriffen hat, und diese für alle Beteiligten (auch sich selbst) fair anwendet.
Und "Story" ist das, was sich aus dem Spiel heraus bzw. durch das Spiel entwickelt - und nicht etwas, daß der SL seinen Spielern erzählt. Jemand, der eine Geschichte erzählen will, sollte ein Buch schreiben.

Ich bin, wie Zy-Nist, auch der Meinung, ein guter SL fungiert als Mediator zwischen Hintergrundwelt und Spielern - was aber ansich selbstverständlich ist, denn schließlich nehmen die Spieler jene Welt DURCH den SL wahr. Es ist aber auch die schwierigste Aufgabe, die ein SL zu erfüllen hat.
Für mich ist hierbei wichtig, daß ein SL eine gegebene Welt glaubwürdig darstellt. Voraussetzung ist hier A) eine gute Kenntnis der Hintergrundwelt und B) ein gesunder Menschenverstand. Wenn die SC auf ein Dorf in der Wildnis stoßen und dort Top-Ausrüstung zu Schleuderpreisen erwerben können, sollte es dafür bitte eine plausible Erklärung geben - die auch den Spielern einleuchtet. Insbesondere, wenn im nächsten Dorf dann plötzlich gar nix mehr zu kriegen ist (weil der SL gemerkt hat, daß er zu großzügig war und nun die Spieler ins Leere laufen läßt, damit es "spannender" bleibt). Der SL muß konsistent sein in seiner Darstellung der lebendigen Spielwelt. Echte Spannung kann IMHO nur aufkommen, wenn Konsistenz gewahrt wird.

Und Handlungen der Spieler bestimmen, ist ein absolutes No-No für den SL - keine Frage! Die Spieler sollten immer spüren, daß sie ihre Entscheidungen selber treffen und auch die Konsequenzen zu tragen haben. Ganz wichtig!

Was IMHO noch ganz wichtig ist: ein guter SL ist vorbereitet. Er hat sich mit Regeln, Spielwelt und Abenteuerschauplatz vertraut gemacht. Oder aber er ist so gewandt, daß er eine solche Vorbereitung "to go" macht - also während des Spiels. Dann noch die oben genannten Punkte zu beachten, schaffen sicherlich nur die erfahrendsten Spielleiter.

So, falls das Ganze jetzt wie "von der Kanzel herab" geklungen hat - ich selbst eile diesem meinem Idealbild eines SL natürlich auch hinterher. In vielen Dingen sehe ich bei mir immer wieder Verbesserungsbedarf. Aber auch das sollte ein guter SL tun - Kritik an sich üben, Kritik durch die Spieler ernst nehmen und aus gemachten Fehlern lernen.
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
|It's all fun and games - until somebody fails a saving throw!| D&D Meme

Gast

Guten Morgen.

Vielen Dank für Eure Anregungen und Überlegungen. Das hilft mir enorm weiter.

@Argamae: Deine Mutmaßungen und Spekulationen zu dem möglichen Ausgang des "einseitigen E-Mail-Verkehrs" sowie zu meinem "geschönten Zufriedenheitsbild als Spielleiter" sind sehr, sehr, sehr zutreffend. Meine eigene Spielrunde hat acht people, von denen nur sehr, sehr, sehr wenig Feedback kommt; es gab zudem so manche Spielsitzung, an der ich zweifle, ob es sinnvoll gewesen war, zwei Mal 70km (1x Hinweg, 1x Rückweg) mit all den Büchern und den Stunden der Vorbereitung zu pendeln ...

Daher nutze ich dieses und das Tanelorn Forum, um Input zu erhalten. Schließlich möchte ich nicht "stehenbleiben" sondern auch mich als Spielleiter weiterentwickeln.

Seit 1992 mache ich das mit dem Spielleiten schon; und abgesehen von mehreren wahnsinnig tollen Erfahrungen mit unterschiedlichen Gruppen habe ich so ein wenig das Gefühl, dass ich diverse Potentiale noch nicht abgeschöpft habe - weil ich mich wahlweise nicht traue, nicht die Gelegenheit hatte oder aber sie einfach nicht kenne. Verschlimmert wurde die Situation aufgrund meines Versuchs, der Rollenspielerei seit drei Jahren mehrfach regelrecht zu entsagen, wodurch ich in dieser Zeit weit weniger (als Spielleiter) gespielt habe, als es davor war. Folglich ist alles, was ich denke und fühle, was ich schreibe und empfinde mehr Theorie als Praxis ...

Als Salzghetto-Kind mit der unglaublichen Vielfalt an Rollenspielgruppen und der nahezu ausgestorbenen Art der Spielleiter ist es zudem nicht sehr einfach, das wieder verstärkt zu kultivieren; und dann sind da ja noch andere Lebensumstände ... LOL, klingt wie eine Offenbarungseid ...

Naja, whatever. Für jede Anregung multas gracias!

Viele Grüße
ClemLOR

Zy-Nist

@Argamae

Gut bei meiner Aussage, das die SL Regeln nicht überbewerten sollte, bin ich von einem "erfahrenen" Rollenspieler ausgegangen. Regeln und Hintergrund dienen auch meiner Meinung nach Powergaming (das böse Wort) und Munchkinism (noch böseres Wort) einhalt zu gebieten.

Ich habe schon Probleme mit WELT 1.0 !
Was zum Geier soll ich dann mit WEB 2.0 ?

Das System und du:
1.) Das System gewinnt immer !
2.) Sollte das System irgendwann mal verlieren, bricht es zusammen !
3.) Bricht das System zusammen, dann hast du ganz andere Probleme als irgendein System !

Besserwisserboy

Ein guter SL sollte sich hauptsächlich der Gruppe anpassen können und niemandem einen bestimmten Spielstil aufzwingen. Wenn die Mehrheit auf Powergaming steht sollte sie das bekommen. Steht die Gruppe auf Klischees, sollte man diese bedienen!
Das fängt meist schon mit der Auswahl des richtigen Spielsystems an. Gerechtigkeit und Gleichbehandlung aller Spieler sollten zusammen mit dem Spielspaß oberste Priorität haben. Hört sich vielleicht blöd und selbstverständlich an, aber oft fällt es schwer Spieler, die aus der Sicht des SL nicht so gut spielen genauso zu behandeln wie den, der die gleichen Ansichten wie man selbst hat.
Regelkenntnis, Hintergrundwissen, gute Vorbereitung und das logische Handeln von NSC erachte ich auch als sehr wichtig.
Was das Befolgen von Regeln angeht schummele ich aber was das Zeug hält, wenn es dem Spielspaß und Spielfluß dienlich ist. Lieber lasse ich ein paar Monster mal nicht treffen, als eine tote Heldengruppe mit extremem Würfelpech.
Ansonsten begeistern mich Spielleiter, die für passendes Ambiente sorgen, passende Musikuntermalung und zur Szene passende Geräusche aus dem Laptop zaubern.
Ich bin nur durch einen Tippfehler hier, eigentlich wollte ich aufs Reifenklauen-Forum...
Wer hat meinem Goldfisch das Töten beigebracht???

Argamae

ZitatEin guter SL sollte sich hauptsächlich der Gruppe anpassen können und niemandem einen bestimmten Spielstil aufzwingen. Wenn die Mehrheit auf Powergaming steht sollte sie das bekommen. Steht die Gruppe auf Klischees, sollte man diese bedienen!
Sicher, das sollte er z.T. tun. Aber auch ein SL hat ja gewisse Ansprüche. Wenn die kontinuierlich nicht erfüllt werden und ihm das Leiten mit einer Gruppe keinen Spaß macht, dann muß auch er die Notbremse ziehen. Das ist ja das Problem, was ClemLOR oben ansprach.
ZitatDas fängt meist schon mit der Auswahl des richtigen Spielsystems an. Gerechtigkeit und Gleichbehandlung aller Spieler sollten zusammen mit dem Spielspaß oberste Priorität haben. Hört sich vielleicht blöd und selbstverständlich an, aber oft fällt es schwer Spieler, die aus der Sicht des SL nicht so gut spielen genauso zu behandeln wie den, der die gleichen Ansichten wie man selbst hat.
Absolut. Und es ist manchmal schwer.
ZitatWas das Befolgen von Regeln angeht schummele ich aber was das Zeug hält, wenn es dem Spielspaß und Spielfluß dienlich ist. Lieber lasse ich ein paar Monster mal nicht treffen, als eine tote Heldengruppe mit extremem Würfelpech.
Bin ich anderer Ansicht, aber ich glaube, das ist aus meinem obigen Beitrag auch schon hervor gegangen. Spieler kriegen das irgendwann spitz, wenn man oft mogelt. Und dann kann keine richtige Spannung mehr aufkommen.
ZitatAnsonsten begeistern mich Spielleiter, die für passendes Ambiente sorgen, passende Musikuntermalung und zur Szene passende Geräusche aus dem Laptop zaubern.
Sowas finde ich auch toll, aber wenn der SL zum DJ mutiert, ist die Grenze auch für mich erreicht. Der Spielfluß ist mir letztendlich wichtiger.
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
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Greifenklaue

ZitatWas das Befolgen von Regeln angeht schummele ich aber was das Zeug hält, wenn es dem Spielspaß und Spielfluß dienlich ist. Lieber lasse ich ein paar Monster mal nicht treffen, als eine tote Heldengruppe mit extremem Würfelpech.
Wenn das mit den Spielern abgesprochen ist, "Juchhe!", ich habe das immer aus Spielersicht ohne Absprache erlebt und empfinde es als extremen Gammel!  [23]

Bei 7te See kann ich damit leben, aber DnD wird dann schnell tödlich... langweilig  [15]
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Argamae

ZitatWenn das mit den Spielern abgesprochen ist, "Juchhe!", ich habe das immer aus Spielersicht ohne Absprache erlebt und empfinde es als extremen Gammel!  
Äh, wie bitte? Ich soll mit meinen Spielern absprechen, daß ich mogel, damit sie nicht (durch Pech) ins Gras beißen? *Hust* Das meinst Du nicht ernst, oder? Das wäre für mich ein sofortiger Kündigungsgrund.  [18]
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Greifenklaue

Wenn der SL die Spielregeln bewußt brechen will, dann sollte er seinen Spielleitern nicht den Illusionismus geben, dass er dies nicht tut.

Wenn er regelmäßig aus Dramatikgründen Spielregeln biegt und bricht*, sollte er das seinen Spielern so mitteilen (z.B. "Ich setze die Goldene Regel ein, irgendwer n Problem, ihr Pappnasen und Powergamer?"). (Dann kann zumindest ich mir ne neue Gruppe suchen).

(*bzw. den Spielregeln die sog. Goldene Regel übergeordnet sieht, eben die Erlaubnis, alle Spielregen nach gut Dünken abzuändern)

Wenn man es ab und an tut als absolute Ausnahme, weil ein Abenteuer schlecht designt ist und es sich totläuft oder man merkt, dass die Begegnung weniger CR 8 sondern mehr CR 18 ist, dann meinethalben.

ZitatDas wäre für mich ein sofortiger Kündigungsgrund.
Für mich wäre ein Kündigungsgrund, wenn es seitens des Spielleiters ständig zum Einsatz der sog. Goldenen Regel kommt, zumindest in einem Genre- und Systemumfeld, wo es nix zu suchen hat (DnD imho). Insbesondere wenn daraus ständige Willkürentscheidungen, egal ob zum Gu8nsten oder zu Ungunsten der Gruppe, resultieren.

ZitatIch soll mit meinen Spielern absprechen, daß ich mogel, damit sie nicht (durch Pech) ins Gras beißen?
Von Dir weiß ich eigentlich, dass Du sie ins Gras beißen lässt - imho für mich die beste Entscheidung  [15]

Wenn Du aber ständig "mogeln" willst, hoffe ich doch inständig, dass Du das mitteilst und so das "mogeln" entmogelst.

(PS.: Wenn Du mir hier mitteilst, dass Du mogelst, weine ich aber Rotz und Wasser...  [15] )
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Berserker

Wieso Würfelwürfe manipulieren, wenn man schon vorher entsprechend drehen kann oder das Ergebnis entsprechend interpretieren? Gut, tödlich muss es ggf. trotzdem für jemand sein, sonst lernen die Spieler nichts draus, aber ein toter Charakter lernt auch nichts!  [24]

Greifenklaue

Rollenspiel ist ja kein Unterricht, dementsprechend will ich nix lernen, sondern (z.B.) gefährliche Situationen erleben.

Wenn die aber ehh weggedreht werden - hatte ich jahrelang - wird es leider erschöpfend langweilig - jedenfalls mir. Das nennt sich Illusionismus (Ich tue so als bin ich in Gefahr, weiß aber ganz genau, dass ich es nicht bin. [Ich = Mein SC  [25] ]).

Wer so spielen will, den halte ich nicht auf!

Ich würde aber gerne den Charakterbogen zerrissen bekommen, wenn ich auf 80 Meter Höhe vom Drachen falle und 20 W6 Sturzschaden nicht abfedern kann.

Wenn der SL dann durch eine Fügung des Schicksals alle Würfel hinter seinem Schirm auf 1 dreht, dreh ich der Runde meinen Rücken zu...

(Was anderes wäre es, wenn ein verbündeter NSC in der Nähe szeht und er Federfall wirkt... Das wäre ja plausibel)
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Argamae

ZitatWenn Du aber ständig "mogeln" willst, hoffe ich doch inständig, dass Du das mitteilst und so das "mogeln" entmogelst.
Ich weiß jetzt nicht, ob wir eigentlich das gleiche meinen oder aber Du einen Kasper gefrühstückt hast und mich veräppeln willst.
Ich würde, FALLS ich mogele, doch meinen Spielern nicht sagen, DAS ich mogele? Wo ist denn da der Sinn? Vermutlich meintest Du das aber ironisch und ich rege mich umsonst auf.  [25]
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
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KULTist

Zitat

(*bzw. den Spielregeln die sog. Goldene Regel übergeordnet sieht, eben die Erlaubnis, alle Spielregen nach gut Dünken abzuändern)


Oh nein, stelle dich bitte nicht mit anderen Internet-Hirnis auf eine Stufe!

Die Goldene Regel betrifft die gesamte Gruppe, nicht nur den Spielleiter!

Sie ist keineswegs die Erlaubnis für den SL, zu bescheißen (wie es einige Leute, nennen wir sie mal zB Himmelsstein, gerne behaupten um zB erzählerische Rollenspiele zu denunzieren und sich sogar resistent gegen offene Aufklärung zeigen  [22]  [1] ), sondern die einfache Aufforderung für Hausregeln, wenn man mit den bestehenden Sachen nicht zufrieden ist!


Schummeln steht auf einem ganz anderen Blatt.

E = mc² + 1w6
Ein Herz für Henchmen!
D&D 5e > DSA
Vampire Die Maskerade > Call of Cthulhu
Shadowrun > Cyberpunk

Greifenklaue

ZitatIch weiß jetzt nicht, ob wir eigentlich das gleiche meinen oder aber Du einen Kasper gefrühstückt hast und mich veräppeln willst.
Ich würde, FALLS ich mogele, doch meinen Spielern nicht sagen, DAS ich mogele? Wo ist denn da der Sinn? Vermutlich meintest Du das aber ironisch und ich rege mich umsonst auf.
Kurzum, ich würde nicht akzeptieren, wenn Du mich bemogelst. Genau wie Du das nicht von mir akzeptierst - nehme ich an. Wenn Du das selten machst und ich nicht checke, dann merk ich das nicht. Wenn Du das 85* machst (und es dadurch Element Deiner Spielrunde wäre), dann werde ich es vermutlich irgendwann mitkriegen...

Wenn Du mir von vornerein sagst, ich möchte in dieser Kampagne den Würfel drehen, dann habe ich die Möglichkeit, dass zu akzeptieren und mitzuspielen und Du kannst dann und wann den Würfel zu drehen im vereinbarten Rahmen oder ich denke mir, dass ich meine Zeit besser investieren kann - oder ich schlage Dir ein System wie Siebte See vor, wo Spielleitereingriffe reglementiert sind.

(Korrekterweise ist es dann kein Mogeln sondern ein Würfel drehen, da ein Mogeln mit der Information "Jetzt mogele ich!" in der Tat schlecht geht)

Ich hoffe, ich habe das nun ausreichend beleuchtet, weder will ich Dich veräppeln, noch habe ich nen Kasper gefrühstückt noch meine ich es ironisch. Aber Du würfelst ja ehh meistens offen, da bleibt wenig Platz zu mogeln  [25] [Ein Grund, warum ich offen Würfeln aktuell favorisiere]
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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