Neuigkeiten:

Der kommende Greifenklaue-Con 2024 ist für den 16-17. November 2024 geplant. Danke an alle Besucher des Cons 2023. Einen Link zu den Bildern findet ihr im Gedenkcon-Thread.

Hauptmenü

Zeit für Pathfinder 2.0?

Begonnen von Greifenklaue, 16. Februar 2016, 07:24:42

« vorheriges - nächstes »

Greifenklaue

Fünf Gründe dafür liefert ein Teilzeitheldenartikel.

-> http://www.teilzeithelden.de/2016/02/15/state-of-the-path-fuenf-gruende-warum-es-zeit-fuer-pathfinder-2-0-ist/

Schließt ihr Euch dem an oder hofft ihr auf viele weitere PF-Jahre?
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

HayatoKen

Öff. Paizo hat bisher bei jeder Gelegenheit verkündet, Pathfinder 2.0 wird es so nicht geben oder zumindest noch lange, lange hin bis dahin.
Ich geh mal die Punkte durch:

1. Ja Pathfinder ist jetzt groß, aber das ist toll. Es gibt viele Optionen und der Großteil davon ist optional. Einige davon sind sicher Experimente, aber viele Optionen sind toll!

2. Relikte sind primär Experimente. Klar können alternative Regeln die auch meist nicht besonders erfolgreich waren überall expandiert werden. Macht auch oft keinen Sinn. Gute Sachen werden expandiert, siehe die Optionen und Regeln für den Stamina Pool. Dass nicht immer alles zu allem passt ist eine Sache, aber die kann ja in Zukunft auch noch erweitert werden.

3. Power Creep ist ebenfalls so ein Ding. Es gibt sicher viele Optionen die stärker sind als es im CRB der Fall war. Aber:
-schon im CRB gab´s einige der stärksten Optionen.
-schwächere wurden aus- und verbessert, was nun von vielen als Power Creep empfunden wird, obwohl es das Spiel eigentlich ausgeglichener macht.
-da Dinge optional sind, muss nicht alles bespielt/erlaubt werden.
-die meisten neuen Klassen, etc bauen eigentlich nur bereits vorhandene Konzepte aus und machen sie besser spielbar. Dazu zähle ich auch den Warpriest, der sich per Swift Action selbst buffen kann, was ein echter Fortschritt ist, da man nun nicht mehr 3 Runden mit Selbstbuff verbringen muss.

Ein guter Vergleich sind immer CRB Summoning, Barbaren mit Zweihändern sowie Grappler.

4. Mit Punkt 4 stimme ich überein und bin übrigens ein großer Unchained Fan. Viele der Probleme sind aber noch Probleme die bereits vorhergehende D&D Versionen hatten. Swift und Immediate Actions sind nur ein kleiner Teil davon. Einiges sind auch generelle D20 probleme.

5. Pathfinder ist keinesfalls "komplett". Den Punkt fnde ich irgendwie absurd. Im Endeffekt läuft es auf mehr Möglichkeiten und Optionen heraus. Batman in Pathfinder und in den USA fahren viele auf sowas ab. Aber 1. gibt es Aussagen der Entwickler die das verneinen, zweitens gibt es in der Spielwelt mehr als genug Organisationen und Hintergründe, die den Vigilante berechtigen.

Aufrufe nach Pathfinder 2.0 gibt es schon seit mehreren Jahren immer wieder. Bisher halte ich das für unnötig, da es ein modulares Spiel ist. Niemand wird gezwungen mehr Bücher zu kaufen oder alle Optionen zu benutzen. Im Gegenteil, es ist sogar am sinnvollsten, die Optionen thematisch zu begrenzen, je nach dem was und wo man spielen will. Neue Abenteuerpfade und Module benötigen keineswegs anderes zusätzliches Spielmaterial in der Regel.

Persönlich fände ich mehr Unchained toll, da ich viele der Optionen und vor allem die verbesserten Klassen mag. Immerhin wird dort gemacht, was Pathfinder einst als Ziel hatte: streamlining.
Totzdem hoffe ich aber auf noch viele Jahre Pathfinder und keinen Neustart. Wennschon, dann eher auf einen schleichenden, optionalen Übergang bei dem irgendwann einige ältere Regeln unter den Tisch fallen und neuere, bessere stattdessen vewendet werden.

Man sollte auch mal einen Blick auf das Genre insgesamt werfen. Pathfinder ist noch nichtmal 10 Jahre alt, ein Neustart wäre da völlig übertrieben und überfrüht. Ich persönlich finde es auch schrecklich, wenn es innerhalb von 20 Jahren 4-5 Editionen gibt, deren Material dann am besten auch nicht kompatibel ist oder nur aufwendig portierbar.
Vergleicht man andere D20 Systeme, haben auch alle schon immer eines gemeinsam: System Mastery. Seit je her ein entscheidender Teil dieser Art von Spiele. Für sogenannte Casual Gamer ist das eher weniger was und wird es auch nie sein, deshalb ist der Ruf nach weniger Material oder Überfrachtung etwas dünn. Die vielen Optionen sind sogar notwendig, denn anders als viele es wollen oder sich vorstellen, ist, was nicht in den Regeln steht, eigentlich nicht möglich, bzw eine Hausregel und Abmachung zwischen Spielleiterin und Spielerin.

Insgesamt finde ich den Original Artikel auf Teilzeithelden nicht besonders gelungen. Eine eher flach begründete, persönliche Meinung, die höchstwahrscheinlich aus persönlicher Frustration mit dem System oder dem Umgang daraus entstanden ist. Spielt man nicht gerade Pathfinder Society, die globale organisierte offene Kampagne von Paizo, ist keines der dort genannten Probleme wirklich ein Problem, sondern nur eine Sache, über die man eine Entscheidung teffen muss.
Pathfinder Society Venture Captain Hannover-Braunschweig-Wolfsburg

Argamae

Ich denke, Du hast in vielen Punkten recht, HayatoKen. Aber ich z.B. bin von Pathfinder - das ich anfangs bejubelt habe - weg, weil mir der Power Creep auf den Senkel ging und der Verwaltungsaufwand in große Höhen schnellt. Die allgemeine Power-Kurve und die damit verbundenen Probleme (künstlich hochgepuschte DC für so ziemlich alle Bereiche) sind ein Vermächtnis aus d20, keine Frage. D&D 3.5 nimmt ja eine ähnliche Entwicklung, wenn man mächtiger wird.

Daher fände ich ein PF 2.0 insofern wünschenswert, wenn es versucht, diese Kurve abzuflachen, wie es ja D&D 5 gelungen ist (wobei ich da noch in die hohen Stufen kommen muss, aber bereits zu Beginn zeichnet sich ein deutlich flacherer Machtanstieg ab - und damit verbunden auch deutlich weniger Boni- und Mali-Verrechnung).
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
|It's all fun and games - until somebody fails a saving throw!| D&D Meme

HayatoKen

Das Argument kann ich sehr gut verstehen und da gebe ich Dir auch teilweise recht. Der Powercreep ist aber essentieller Bestandteil des Spiels und schon im CRB festgelegt. Wizards wollte das ja bereits mit der 4E ändern. Ob die 5E das macht kann ich nicht sagen, dazu habe ich mich zu wenig damit beschäftigt, obwohl ich den Ansatz gut finde bisher. Mir fehlt da aber etwas an Material und auch Hintergrund im Moment, außerdem bin ich nicht wirklich Faerun Fan. Würde mir da eher andere Welten wünschen. Golarion hingegen gefällt mir aufgrund seiner Vielfalt sehr gut.

Was ich meine ist, dass der PowerCreep eine Sache ist, die zwischen GM und Spielern ausgemacht werden muss. Viele Leute denken, das wurde veröffentlicht und ist eventuell neuer, also muss das alles so sein, was aber nicht stimmt. Nicht mal PFS lässt alle Optionen zu die es gibt. In einer Kampagne auf das Balancing und die Power Verteilung zu achten ist einfach eine Aufgabe des GMs.

Ein Problem dabei ist auch, dass zumindest in den USA vielen Spielern aber genau dieser Aspekt gefällt und ich kenne hierzulande auch einige die das mögen. (Persönlich sehe ich auch die meisten Optionen als Individualisierungswerkzeuge, was vor allem dann interessant wird, wenn man mit dem Ansatz spielt, dass Fluff, Hintergrund und Mechaniken sich treffen sollen, um eine Einheit zu ergeben. Das geht in Deutschland einigen gegen den Strich, weils halt viele gibt, die von anderen Systemen kommen und denken, ich als Spieler erzähle das so, dann soll das gefälligst auch mechanische Konsequenzen haben, und zwar jedes Mal so wie es mir passt. Da setzen genau zwei Dinge ein: Entitlement in einer völlig anderen Dimension, mit sehr oft sehr negativen Einfluss auf den Spielverlauf, da andauernd der GM antizipiert wird, inahtltlich und mechanisch. Zum anderen geht das sehr oft mit der Weigerung einher, sich mit dem Spiel oder den Regeln tatsächlich zu befassen und zu schauen was geht und was nicht, oder wie es eigentlich ginge. Erstaunlicherweise haben meist auch Leute aus der Ecke, zumindest in Deutschland, einschlägige Erfahrung mit 3w20 und zeigen absolut keine Bereitschaft zum Spielleiten. Oder wenn, dann handelt es sich um eine konfuse Idee, die sich meist nach 1-2 Abenden total verlaufen hat. Rant off.)
System Mastery und die Lust daran spielt eine große Rolle bei dem gefühlten Aufwand, aber auch die Erfahrung mit dem System. Kann man aber auf keinen Fall gleichsetzen, mit der Bereitschaft sich überhaupt mit den Regeln zu beschäftigen.

Ich sehe gerade die DC´s die Du ansprichst nicht unbedingt als Problem. Dazu muss man Resourcen einsetzen, die spezialisieren und dann anderswo nicht eingesetzt sind, sprich es entstehen auch Schwächen. Nur bei PFS gibt es die "run as written" Regel, überall anders kann der GM das anpassen, um eine spannende Geschichte zu erzählen, die Spieler immer noch herauszufordern, Ihnen aber gleichzeitig noch das Gefühl zu geben, mächtige Helden zu sein.
Es gibt auch gewisse Tools, die den Verwaltungsaufwand recht niedrig halten. Kostet natürlich extra, lohnt sich aber. Bin mittlerweile entsetzt, wenn es sowas bei anderen Spielen nicht gibt.

Was ich mir aber auch wünsche, ist vor allem mehr Streamlining. Dazu würde zB eine Vereinfachung und Zusammenlegung aller "Pools" und deren Funktionsweisen gehören.


Pathfinder Society Venture Captain Hannover-Braunschweig-Wolfsburg

Greifenklaue

#4
Hmm, ich bin da derzeit neutral eingestellt.

Der "Höher, schneller, weiter"-Effekt ist imho nicht so stark ausgeprägt wie bei vielen anderen, früheren D&D-Varianten (und anderen, umfangreichen Systemen).

Andererseits ist der Effekt innerhalb der Stufen stark vorhanden - und das gefällt mir wirklich gut bei D&D 5 (Edit: Dass diese Kurve stark abgeflacht wurde).

Ich könnte mir schon vorstellen, dass ein Reboot langsam attraktiv wird für den Herausgeber - schließlich ist es einfacher all das nochmal rauszugeben statt sich noch Sachen zu überlegen, die jetzt noch fehlen. Andererseits bin ich mir sicher, dass sie das noch drei, vier Jahre schaffen.

Gelbe Zeichen betrachtet den Artikel übrigens ebenfalls.
-> http://www.gelbe-zeichen.eu/pathfinder-reboot/
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

HayatoKen

Da ich gerade erst zwei AP´s fertig gespielt habe die beide auf Level 16 endeten, kann ich sagen, ab Level 12 wirds krass.
Das ist immer noch primär eine D20 und D&D Sache zum Großteil. Ab level 8 wird es für Spieler, die nur "Casual" sind, zunehmend schwerer und ab Level 12 sind die einfach untragbar. Man muss sich da einfach zumindest mit seinem Charakter und den grundlegenden Spielregeln auseinandersetzen, sonst wird das nichts. Aber das ist auch eine Minimal Investition die man erwarten darf finde ich.
[Rant:] Die Bedienmentalität mancher Leute finde ich echt schlimm irgendwie. Das habe ich jetzt schon echt oft gesehen, dass Leute kommen, sich hinsetzen und erwarten, dass sie mitspielen können, ohne sich irgendwie zu investieren und sei es nur, dass man sich ein paar Seiten Regeln durchliest, die man gratis im Internet auch auf deutsch lesen kann mittlerweile. Aber der Spielleiter soll am besten ein Improvisationskünstler sein, der die ganze Woche nichts anderes macht, als sich vorzubereiten und am besten noch ein Gesangsstudium für verschiedene Stimmen hat. .[Rant off.]
Aber auch vom Spielleiter verlangt das einiges, da muss man sich sehr gut vorbereiten und sollte schon wissen, was man macht, damit das Spiel flüssig läuft und spannend bleibt.
An dem High Level Play könnte in der Tat noch gerarbeitet werden.

Drei bis vier Jahre sind sehr realistisch, vielleicht sogar noch mehr. James Jacobs zumindest scheint noch einiges an Projekten und Ideen zu haben, derzeit gibt es mindestens drei "Geheimprojekte".
Ende des Jahres kommt ja erstmal der neueste AP, in dem man scheinbar gegen Ctuhllluh kämpfen kann und der wieder sehr Horror inspiriert sein soll.
Darauf bin ich sehr gespannt, da ich Carrion Crown, den vorherigen Horror/Gothic AP, persönlich eher mittelmäßig fand.
Danach kommt dann hoffentlich endlich mal ein sehr guter Tian Xia AP! Wobei wahrscheinlich auch etwas mit mehr Science Fantasy Einfluss zu erwarten ist.
Pathfinder Society Venture Captain Hannover-Braunschweig-Wolfsburg

KULTist

Warum nicht ein D&D 5 Pathfinder?

Wäre ja nun mit dem SRD ein recht logischer Schritt...

Allerdings war PF ja eher als Alternative zum misslungenen D&D 4 im Rennen...das sollte bei D&D5 etwas schwieriger werden.
E = mc² + 1w6
Ein Herz für Henchmen!

HayatoKen

Ja interessante Idee. Schwer zu beurteilen. Könnte mir schon vorstellen, dass sich da etwas tun könnte irgendwann.

Pathfinder kann aber mit Golarion gerade locker mit D&D5/Faerun mithalten. Man darf nicht vergessen, mittlerweile sind die Regelwerke und Splatbooks zwar auch groß, aber das größte Ding sind die Abenteuerpfade und Golarion. Und gerade eben erst habe ich von Creative Director James Jacobs einen zumindest für mich sehr spannenden Kommentar erhalten, hier:
http://paizo.com/threads/rzs2nep7&page=last?Petition-for-Tian-Xiaspecific-adventure-path

ZitatJade Regent and Tian Xia stuff was something I'd wanted to do from day one. It's one of a few reasons I put Ameiko in the very first Pathfinder AP adventure. I would LOVE to do a Tian Xian adventure path in the future. But the Adventure Path itself has to serve a lot of masters.

Die Chancen, dass wir mehr vom asiatisch angehauchten Teil Golarions erfahren werden und dort ein neuer AP stattfndet, steigen. Das ist nicht nur interessant, weil "asiatisch", sondern vor allem, weils da unglaublich spannende Regionen gibt, die um einiges exotischer sind als die Innere See.  ;D
Pathfinder Society Venture Captain Hannover-Braunschweig-Wolfsburg

Argamae

Zitat von: HayatoKen am 17. Februar 2016, 14:18:50
Mir fehlt da aber etwas an Material und auch Hintergrund im Moment, außerdem bin ich nicht wirklich Faerun Fan. Würde mir da eher andere Welten wünschen. Golarion hingegen gefällt mir aufgrund seiner Vielfalt sehr gut.

Da geben sich beide Welten nun wirklich nix in Sachen Vielfalt. Golarion ist auch nur ein gewölbter Spiegel vorheriger TSR-Fantasien. Aber ich respektiere natürlich die individuelle Liebe zu bestimmten Welten - auch wenn sie global (Ha! Wortwitz!) betrachtet recht ähnlich wirken. Man macht seine Zuneigung ja oft an kleinen Details fest.

ZitatDas geht in Deutschland einigen gegen den Strich, weils halt viele gibt, die von anderen Systemen kommen und denken, ich als Spieler erzähle das so, dann soll das gefälligst auch mechanische Konsequenzen haben, und zwar jedes Mal so wie es mir passt. Da setzen genau zwei Dinge ein: Entitlement in einer völlig anderen Dimension, mit sehr oft sehr negativen Einfluss auf den Spielverlauf, da andauernd der GM antizipiert wird, inahtltlich und mechanisch. Zum anderen geht das sehr oft mit der Weigerung einher, sich mit dem Spiel oder den Regeln tatsächlich zu befassen und zu schauen was geht und was nicht, oder wie es eigentlich ginge.

Absolute Zustimmung.

ZitatWas ich mir aber auch wünsche, ist vor allem mehr Streamlining. Dazu würde zB eine Vereinfachung und Zusammenlegung aller "Pools" und deren Funktionsweisen gehören.

Aber sowas von.

Zitat von: HayatoKen am 18. Februar 2016, 16:31:20
Man muss sich da einfach zumindest mit seinem Charakter und den grundlegenden Spielregeln auseinandersetzen, sonst wird das nichts. Aber das ist auch eine Minimal Investition die man erwarten darf finde ich.
[Rant:] Die Bedienmentalität mancher Leute finde ich echt schlimm irgendwie. Das habe ich jetzt schon echt oft gesehen, dass Leute kommen, sich hinsetzen und erwarten, dass sie mitspielen können, ohne sich irgendwie zu investieren und sei es nur, dass man sich ein paar Seiten Regeln durchliest, die man gratis im Internet auch auf deutsch lesen kann mittlerweile. Aber der Spielleiter soll am besten ein Improvisationskünstler sein, der die ganze Woche nichts anderes macht, als sich vorzubereiten und am besten noch ein Gesangsstudium für verschiedene Stimmen hat. .[Rant off.]

Auch hier: Applaus aufgrund 100% Zustimmung.
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
|It's all fun and games - until somebody fails a saving throw!| D&D Meme

Christophorus

Ich spreche mal aus Spielersicht: Mir geht PATHFINDER mittlerweile gehörig auf den Sack. In meiner Gruppe haben wir den AP "Der zerbrochene Stern" mit Legendenstufen gespielt - und das war langweilig wir nur sonstwas. Ein Spieler hat seinen Charakter freiwillig aufgegeben, da er auf Stufe sieben (inkl. Legendenfertigkeiten) viel zu mächtig war. Natürlich steht es jeder Gruppe frei, jedwede Erweiterung zu nutzen oder nicht. Aber folgt man der offiziellen PAIZO-Empfehlung (insbesondere was Legendenstufen angeht), entwickelt sich ein Abenteuerpfad bis Stufe 9 schnell zu einer sehr langweiligen Sache. Insbesondere dann, wenn man Powergamer in der Gruppe hat, die wirklich jede Regelanapassung für sich nutzt.
»Ich glaube, mit D&D werde ich nicht mehr glücklich...« - Zitat Greifenklaue

HayatoKen

Ja gut. Das hat aber nichts mit Pathfinder zu tun.
1."Der zerbrochene Stern" ist nicht wirklich für die Legendenstufen gemacht. Lässt der Spielleiter Euch das verwenden, muss natürlich auch das Spiel entsprechend angepasst werden.
2. Wenn Dir das Spiel auf den Sack geht, weil einige Deiner Mitspieler Powergamer sind, liegt das dann am Spiel oder an den Mitspielern?
3. Keine Ahnung wer Dein Spielleiter da war und ich will sicher auch niemand beleidigen, aber wenn das Spiel langweilig ist, liegt das möglicherweise auch am Spielleiter.

Sind ein oder mehrere Mitspieler Powergamer, musst Du Dir überlegen, ob Du mit denen spielen willst, weil vielleicht einfach euer Spielstil und was ihr von dem Spiel erwartet nicht ganz kompatibel sind.
Insgesamt hört sich das für mich eher danach an, als müsstet Ihr mal dringend miteinander reden, auf einer vernünftigen Basis. Vielleicht können die Powergamer sich ja etwas zurücknehmen.
Es gibt auch einen Unterschied zwischen Powergamern und sogenannten Spotlighthoggern. Wenn jemand dauerhaft nur das mechanisch mächtigste wählt und macht, ohne viel Rollenspiel dabei abzuliefern oder irgendwie den Rest der Gruppe mit einzubeziehen, ist das definitiv ein Personenproblem und hat nichts mit dem Spiel zu tun.

Egal ob man Pathfinder gut findet oder nicht, sowas kann Dir in der Tat bei jedem Spiel passieren, weils an den Leuten liegt und nicht am Spiel selbst.
Für manche Leute ist auch ein Tabletop besser geeignet als ein Rollenspiel.

Leider höre ich sowas echt oft, vor allem hier in Deutschland. Viele Leute meckern total über ein Spiel ohne zu sehen, dass alles worüber sie sich aufregen, eigentlich nichts mit dem Spiel zu tun hat.
Pathfinder Society Venture Captain Hannover-Braunschweig-Wolfsburg

Greifenklaue

Zitat von: HayatoKen am 20. Februar 2016, 19:29:01
Egal ob man Pathfinder gut findet oder nicht, sowas kann Dir in der Tat bei jedem Spiel passieren, weils an den Leuten liegt und nicht am Spiel selbst.
Für manche Leute ist auch ein Tabletop besser geeignet als ein Rollenspiel.
Nicht mit jedem Spiel.

Gerade bei Pathfinder hast Du eine gewisse System Mastery (schriebst Du glaub ich auch irgendwo). Als zum Beispiel meine Spieler einmal raus hatten, wie man es bei Kingmaker systemmechanisch am besten angeht mit der Verwaltung, hatten sie es raus. Für sie gab es keinen Grund schlechtere Optionen zu wählen, und ich bin eigentlich keiner, der Klaviere vom Himmel fallen lässt. Und das gilt für viele Aspekte von Pathfinder.

Christophs Gruppe, ich kenne sie ja etwas näher, wenn auch nicht aus dem direkten Spiel, hat (zum Teil) einen recht hohen Grad an System Mastery erreicht - und wenn man dann dazu einen SL hat, der bei den Herausforderungen nicht nachschraubt, wird es langweilig, weil es eben keine Herausforderungen mehr sind (gut, dass mit dem Legendensystem hat er sich natürlich selbst noch zusätzlich eingebrockt).

Geht mir mit Smaragdspitze im übrigen auch so, da muss ich auch massiv nachschrauben. Und von Kingmaker mit einer Begegnung pro Tag by the book sowieso.

Und ja, da gibt es Systeme, die das besser lösen, als auch Systeme die da bessere Werkzeuge zum Nachschrauben liefern. Ganz davon abgesehen, dass es auch viele schlechtere gibt.

Aber, kurzum, der Aspekt der System Mastery, der bei PF aufgrund auch seines Umfangs ziemlich ausgeprägt ist, geht mir auch auf den Sack - und da seh ich die Schuld absolut nicht bei den Spielern - und als SL würde ich mir hier zumindest mehr Optionen / Eingriffsmöglichkeiten / Transparenz wünschen.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

HayatoKen

Naja. Da kann man natürlich erstens sagen, dass das Legendensystem in der Tat nicht gut ist. Mag das auch gar nicht.
Als Spielleiter ist es natürlich der Job, die Sachen anzupassen, damit sie spannend bleiben.
Mache ich überall außer bei PFS auch.
Andererseits kann man wie gesagt aber auch bei einer ganzen Gruppe mit hoher Systemmastery drüber reden, ob wirklich jeder wirklich alles immer rauskitzeln muss.
Wenn die Leute z.B. anfangen, multiclassing zu machen um die Charaktere zu pimpen, könnte man auch einfach mal nö dazu sagen, etc.
Oder Quellen begrenzen.

Und ich finde das ist doch bei den meisten Spielen so. Zumindest denen, die ich gesehen habe.
Und ich glaube auch bei so ziemlich allen D20 Spielen. Außerdem FFG Star Wars, Numenera, Symbaroum.
Pathfinder Society Venture Captain Hannover-Braunschweig-Wolfsburg

Greifenklaue

#13
Gerade wenn es alle machen, sollte man - also ein System - ja besser damit klar kommen.

Und nein, die Leute sind nicht besser beim Tabletop aufgehoben.

Zwar mag System Mastery immer problematisch sein, aber wie gesagt ist ein Hauptteil des Problems der Umfang und da kommt neben Pathfinder wohl nur D&D 3.x in ähnliche Regionen.

Bei SW z.B. ist es durchaus problematisch, wenn einzelne SC ausbrechen, aber wenn es die Gruppe tut, kann man da gut nachregulieren. Allein schon über Obligations, wenn nun plötzlich alles über Schießi-Schießi gelöst werden soll ...

Oder bei Warhammer 40kay, da ist das System von vornerein so optionsarm, dass man mit System Mastery keinen Blumentopf gewinnt. (Und ja, das System find ich schlechter, aber mit dem Problem System Mastery wäre man dort besser aufgehoben)

Bisher scheint mir auch bei D&D 5 System Mastery noch recht unproblematisch, was aber in 3 Jahren ganz anders aussehen mag. Weil es eben a) noch nicht so oft gespielt ist und b) noch lange nicht soviel Material erschienen ist. Aber allein die verflachte Kurve müsste dem entgegen wirken.

Fazit: Ich würde das jetzt nicht als Nachteil von Pathfinder sehen, sondern als Eigenschaft. Viele mögen ja auch genau das, die Optionsvielfalt. Und in einem gewissen Rahmen mag ich das auch sehr. Aber oft zeigt sich auch, dass man viele Sachen by-the-book nicht mehr nutzen kann, gerade am Beispiel Kingmaker, was selbst bei SC ohne einen Tucken System Mastery nicht in herausfordernen Begegnungen mündet, weil es die eigenen Voraussetzungen umgeht (Anm.: Mit Dungeonslayers würde KM ganz wunderbar funktionieren, weil mit der Designprämisse kein Ressourcenk(r)ampf ehh jede Begegnung neu zu betrachten wäre, egal ob sie 5 Min. oder 5 Tage später stattfinden würde).

"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

HayatoKen

Ja gut kann ich Dir recht geben.

Aber am Beispiel Kingmaker: Das lebt und stirbt auch mit dem GM. Und den random encounters. Wenn die Gruppe in einem Kampf alle Resourcen raushaut und "Nova" geht, da sie keine Angst auf dem Rückweg hat, weil der GM random encounters doof findet, dann wird das halt so.

Ansonsten finde ich einen echt wichtigen Punkt, dass man sich als Spielleiter auch mal was trauen muss.
Dazu gehört zu sagen, dass wenn ein Spieler numerische Technik Artfakte in Osirion gegen Mumien nutzen will, die Technik Liga Wind davon bekommen wird und Ihn und die Gruppe verfolgen wird.
Und dass man als Spielleiter möglicherweise weder Zeit noch Lust hat das Abenteuer in so eine Richtung anzupassen, weils einfach viel Arbeit ist.
Das sollten die Spieler dann auch mal akzeptieren oder selbst was anbieten und sich so viel Arbeit machen (Findet in den seltensten Fällen statt).

Scheinbar denken die meisten Leute, es gibt nur eine Art Pathfinder zu spielen, immer mit so vielen Optionen wie möglich und so krasses Powergaming wie möglich. Die Alternative sind für die meisten scheinbar nur DSA angehauchte Storytelling Charaktere, die keinen Kampf überleben.
Dass es aber zahlreiche ander Wege gibt, angefangen bei der Verwendung von 10 oder 15 Point Buy Charakterbau Regeln, über die Verwendung der korrekten Magiemarkt Regeln und Zauberspruchknappheit, welche Waffen und Rüstungen es wie oft wo gibt, oder wieso ein Charakter aus Taldor chelische Kampftraditionen anwendet - sprich Feats mit einen Hintergrund aus Regionen, in denen er noch nie war oder jemals sein wird - darüber denkt niemand nach wie es scheint.
Pathfinder Society Venture Captain Hannover-Braunschweig-Wolfsburg

Impressum: Dieses Forum wird betrieben von Linuxandlanguages.com, Inh. Maik Wagner / Seigerhüttenweg 52 / 38855 Wernigerode

 Kontakt unter wagnermaik [at] web [punkt] de

 Datenschutzerklärung