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DnD-5-Rezi via DSA-Blog Arkanil

Begonnen von Greifenklaue, 12. April 2015, 22:18:31

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Argamae

Zitat von: Tscharod am 14. April 2015, 23:01:49
Wer Weltinfos braucht, kann sich die Infos aus den Downloads bei DnDClassics besorgen. Es gab mal die Info vor einiger Zeit, dass man bei den FR z.B. es den Spielern offen lassen will ob man vor der Time of Troubles, vor oder nach der Spellplague spielen will. Ein Beispiel ist hierzu auch das letzte Hintergrundinfo-Buch von Ed Greenwood zu den Realms, dessen Inhalt zeitlos benutzbar ist.

Das kann aber doch nicht die Produktphilosophie von WotC sein, oder? Ich erwarte eine neue, professionelle Herangehensweise und Aufarbeitung. Sowas kann man doch Neueinsteigern nicht vermitteln ("Jau, holt euch das alte Zeug, da steht mehr drin als im neuen!").

Bezgl. Greenwood: Das letzte Buch soll wirklich gut sein, ich werde es mir wahrscheinlich demnächst zulegen.
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
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Tscharod

Zitat@Tscharod: Sehr aufschlussreiche Info! Aber gibt´s dann sowas wie einen Kovertierungsguide? Wenn ich jetzt zB die ganzen alten Dark Sun PDF´s kaufen würde (die dann alle zusammen so billig auch nicht sind), kann ich irgendwo ein Dokument runterladen, das mir hilft Monster, Spells und anderes an D&D5 anzupassen? Das wäre nämlich echt genial!

Dark Sun ist natürlich schon sehr speziell, da hier vieles Tolkien-gewohntes auf den Kopf gestellt wird. Für Greyhawk, Ravenloft etc. sollte das bestehende Regelwerk aber im ersten Schritt ausreichen, da die meisten Standardmonster ja im Monster Manual zu finden sind. Ansonsten gibt es auf der D&D-Homepage ja die Unearthed Arcana-Sparte wo z.B. Charaktererweiterungen für Ebberon vorhanden sind. Für Dark Sun ist mir allerdings bisher noch nichts bekannt.

Es gibt aber ein paar nette Ideen, wie man D&D auf Straßenkampf mit Feuerwaffen übertragen kann:

http://dnd.wizards.com/articles/features/my-new-d20-modern-campaign

HayatoKen

Tolkien ist ja auch nicht das Maß der Dinge. Ich finde das sollte viel öfter durchbrochen werden. Innovative Neuerungen entstehen selten, wenn man in den immer gleichen Pfaden rumtappst.
Die Modularität ist übrigens etwas, das mir an Pathfinder und Golarion mittlerweile ziemlich gut gefällt.
Eine D&D Welt mit ähnlichen Eigenschaften könnte ebenfalls sehr gut sein.
Pathfinder Society Venture Captain Hannover-Braunschweig-Wolfsburg

Greifenklaue

Empfindest Du VR nicht als modular?
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Tscharod

ZitatDas kann aber doch nicht die Produktphilosophie von WotC sein, oder? Ich erwarte eine neue, professionelle Herangehensweise und Aufarbeitung. Sowas kann man doch Neueinsteigern nicht vermitteln ("Jau, holt euch das alte Zeug, da steht mehr drin als im neuen!").

Ich glaube, diese Philosophie ist zuächst der wirtschaftlichen Situation von D&D geschuldet. Da bei 4e sehr viele Fehlentscheidungen bezüglich der Produktlinie verfolgt wurden, hat WotC die Notbremse gezogen. Unabhängig ob das Spielprinzip gefällt, hat man den Weg, der sich bei 3e abzeichnete noch wesentlich konsequenter verfolgt, Abenteuer unabhängig von Hintergrundwelten zu gestalten und sich bei Regelbüchern ausschliesslich auf Regelmechanismen zu beschränken. Hier haben wohl noch Ängste aus der TSR-Zeit dazu geführt, wo man sich in zuvielen Spielewelten (Dragonlance, FR, Greyhawk, Dark Sun, Spelljammer, Planescape, etc. etc.) verzettelt hat. Sicher alles interessante Welten, allerdings haben viele FR-Spieler kein Dragonlance-Material gekauft und umgekehrt, im Gegenteil es gab häufig ein entsprechendes Welten-Bashing innerhalb von D&D. Und da die Bücher gedruckt wurden und erst ab einer bestimmten Auflage rentabel waren, wurde die Vielfalt immer mehr zu einem Minusgeschäft. Bei 3e hat man versucht dem entgegen zu wirken, indem man mehr auf Übertragbarkeit Wert gelegt hat. Und bei 4e hat man dies auf die Spitze getrieben, indem man weltbezogen maximal zwei Backgroundbücher und ein Abenteuer herausgebracht hat. Dafür aber zig Bücher, wie man einen Charakter pimpen kann. Diese Bücher waren aber spätestens dann versandet als man sich für wenig Geld den Charakterbilder als Software runterladen konnte, in dem diese Bücher nahezu komplett implementiert waren. Dieser wurde dann zwar in die Cloud gepackt, wo er auch nie richtig funktioniert hat, so dass man an die Daten nur per Abo kam, aber im Prinzip war das Thema schon durch.

Durch das Fehlen der Backgroundinfos zu den Welten (der FR Players Guide war z.B. sein Geld nicht Wert) haben sich viele klassische Rollenspieler, speziell die noch von 3e kamen, abgewandt und die neu gewonnene Spielerschar war eher im Bereich Power Gamer zu suchen, denen es eher auf Min-Maxing ankommt, als auf einen stimmigen Charakter (Vampir-Pixie-Krieger-Hexenmeister mit Werwolf-Hintergrund, Blade würde erblassen). Hinzu kamen auch noch unselige Entscheidungen wie die D&D 4e-Light Variante Essentials, die keiner brauchte und haben wollte.

Kurzum: Viele alte Spieler bei Pathfinder, viele Produkte die sich als Ladenhüter entpuppten und keine richtige Strategie wie man das System vernünftig weiterentwickeln sollte. Man hatte zwar vieles angefangen, aber nie richtig zu Ende gebracht.

Hier wurde dann die Reisslinie gezogen und man hat mit D&D Next angefangen. Die Entscheidung FR als Hintergrundwelt, ist dadurch gefallen, weil es die bekannteste ist. Allerdings hatte man noch ein anderes Problem, nämlich dass die FR-Storyline auch nicht unumstritten ist. Gerade mit der Spellplague und der Zeitverschiebung um 100 Jahre hatten viele alte Spieler ihre Probleme. Hinzu kamen noch die altgedienten Spieler, die schon mit der Umwälzung der Time of Trouble ihre Probleme hatten. Also D&D-Bashing in Richtung anderer Systeme und umgekehrt (z.B. Pathfinder), Edition-War (1e, 2e, 3e, 4e), einen Haufen Alternativwelten und eine zerstrittene Community in der auserkorenen Hauptwelt.

Aufgrund der begrenzten Mittel, kann ich WotC sogar verstehen, dass sie sagen, wir schaffen jetzt erstmal ein Grundregelwerk möglichst weltneutral. Für Neueinsteiger bieten wir die derzeitigen FR an, beschränken uns bei den vorhandenen Ressourcen aber erstmal auf bestimmte Landstriche. Im Prinzip ist meiner Meinung, die Testphase von D&D 5e noch lange nicht abgeschlossen, da immer noch sehr viel Feedback gesammelt wird, wie man an Umfragen und Testballons wie z.B. den Unearthed Arcana-Artikeln sehen kann.

HayatoKen

Zitat von: Greifenklaue am 16. April 2015, 00:08:06
Empfindest Du VR nicht als modular?

Ich nehme an VR=Vergessene Reiche?
Nein, empfinde ich irgendwie nicht als so modular wie Golarion. Mag aber auch dran liegen, dass die da so ganz andere Dinger wie Numeria und Alkenstar reingemischt haben, aber auch Osirion.
Das finde ich eher wie Al-Quadim, was ja doch eine eigene Welt ist.
Und die Fernost Abenteuer hast auch direkt dabei, siehe zB Jade Regent.
Pathfinder Society Venture Captain Hannover-Braunschweig-Wolfsburg

Argamae

#36
Zitat von: HayatoKen am 16. April 2015, 00:02:21
Tolkien ist ja auch nicht das Maß der Dinge. Ich finde das sollte viel öfter durchbrochen werden. Innovative Neuerungen entstehen selten, wenn man in den immer gleichen Pfaden rumtappst.
Die Modularität ist übrigens etwas, das mir an Pathfinder und Golarion mittlerweile ziemlich gut gefällt.
Eine D&D Welt mit ähnlichen Eigenschaften könnte ebenfalls sehr gut sein.

Tolkien ist dennoch Maßstäbe setzend, gerade und vor allem darin, eine vollständige Mythologie, Geschichte und Sprache(n) für eine fiktive Welt erschaffen zu haben (neben dem Amerikaner Barker mit seinem Tékumel, der aber deutlich später kam). Das kleinzureden wäre geradezu sträflich. Das man die von ihm geprägten Fantasymuster aber durchbrechen sollte/kann/darf, um was anderes und neues zu erschaffen, bleibt unbenommen.

Golarion ist für mich ein bunter Flickenteppich mit Entlehnungen aus bekannten Fantasy-Klischees und irdischen Epochen; es ähnelt damit vor allem der "Known World" für Basic/Mentzer D&D. Und da ich ein großer Freund der "Known World" bin, war Golarion nach anfänglicher Begeisterung dann doch nur ein "Abklatsch" (um es mal bewußt etwas provokant zu formulieren) und trotz insgesamt guter Umsetzung nichts neues. Insofern wundert es mich etwas, daß Du einerseits von Durchbruch und innovativen Neuerungen sprichst und dann Golarion lobst.

Modular ist die Welt, da gebe ich Dir recht - man kann sich ziemlich genau sein Genre/Setting raussuchen ("Gothik", "Revolution", "Paladine", "Eisbarbaren" etc.), legt sich das Quellenbuch zu und hat dann eine "Miniwelt" inmitten einer größeren Tapete.
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
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HayatoKen

Zitat von: Argamae am 16. April 2015, 09:03:59
Golarion ist für mich ein bunter Flickenteppich mit Entlehnungen aus bekannten Fantasy-Klischees und irdischen Epochen; es ähnelt damit vor allem der "Known World" für Basic/Mentzer D&D. Und da ich ein großer Freund der "Known World" bin, war Golarion nach anfänglicher Begeisterung dann doch nur ein "Abklatsch" (um es mal bewußt etwas provokant zu formulieren) und trotz insgesamt guter Umsetzung nichts neues. Insofern wundert es mich etwas, daß Du einerseits von Durchbruch und innovativen Neuerungen sprichst und dann Golarion lobst.

Das mag daran liegen, dass ich "Known World" für Basic/Mentzer D&D nicht kenne.
Pathfinder Society Venture Captain Hannover-Braunschweig-Wolfsburg

Greifenklaue

Zitat von: HayatoKen am 16. April 2015, 02:17:55
Zitat von: Greifenklaue am 16. April 2015, 00:08:06
Empfindest Du VR nicht als modular?

Ich nehme an VR=Vergessene Reiche?
Nein, empfinde ich irgendwie nicht als so modular wie Golarion. Mag aber auch dran liegen, dass die da so ganz andere Dinger wie Numeria und Alkenstar reingemischt haben, aber auch Osirion.
Das finde ich eher wie Al-Quadim, was ja doch eine eigene Welt ist.
Und die Fernost Abenteuer hast auch direkt dabei, siehe zB Jade Regent.

Irrt es mich, oder wurde Al-Qadim nicht kurzerhand an die VR rangetackert.

Ansonsten hast Du recht, dass VR nicht so extreme Exoten wie Golarion hat, aber vorstellbar wären sie da problemlos.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Tscharod

#39
Die Frage ist, was Ihr unter modular versteht?

Geht es um unterschiedliche Kulturen, dann hat VR neben seinen Kernreichen, die Hordelands (Dschinghis Khan), Kara-Tur (Japan/China), unter 4e Abeir mit seinen Drachen, in den anderen Editionen an dieser Stelle Maztica (Maya-Azteken), die Underdark, die Höllen, die Astralsee, wo die Götter wohnen, die Shadowfell und Feywild. Unter diesem Verständnis ist aber auch DSA modular mit seinem lieblichen Feld, Schwarztobrien, Khom und Al Anfa.

Ansonsten würde ich eher das D&D-Multiversum als modular bezeichnen in das VR als "Minitapete" eingebettet ist, mit direkten Wechseln nach Ravenloft (in den 80ern Horror, heute würde ich eher sagen Grusel ;) ), wie im Abenteuer Castle Spulzeer beschrieben (den Weg zurück gab es auch, aber mir fällt eben das Abenteuer nicht mehr ein), ansonsten geht der direkte Weg nach Sigil (Planescape) mit seinen Türen in alle anderen D&D-Welten (hier hin gibt es mehrere beschriebene Portale in den VR) oder aber man reist per Raumschiff (Spelljammer). Das alles wurde unter AD&D wesentlich stärker ausgelebt als vielleicht heute, aber selbst im Computerspiel Baldurs Gate 2 hat sich eine Horde Paladine aus der Dragonlance nach VR verirrt.

Edit: Vielleicht noch als Ergänzung: das Material für eine entsprechende Backgroundstory, egal in welcher Welt in welcher Zeit und in welchem Ambiente und mit der Möglichkeit zu wechseln ist im Prinzip schon in kilofacher Ausgestaltung da. Ich glaube auch das eine Anpassung gerade der alten AD&D-Abenteuer für einen SL auf D&D 5e eigentlich keinen allzugroßen Aufwand darstellt. Das hat sogar bei einigen alten AD&D-Abenteuern bei mir mit 4e geklappt, und 2e und 4e sind sicherlich vom Mechanismus deutlich weiter entfernt.

Greifenklaue

Ich meinte mit modular, dass ich darin unterschiedliche Abenteuer problemlos unterbringen kann.

Wüstenabenteuer aus DSA. Check.

Rolemaster-Klopper mit Spinnenwald. Check.

Hororabenteuer mit Spukhaus. Check.

Krieg ich alles unter in den Vergessenen Reichen - oder in Golarion.

Aber der Einwur ist richtig, ich habe nur angenommen, dass HayatoKen das meint, vielleicht ja auch was ganz anderes.
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Argamae

Zitat von: Tscharod am 16. April 2015, 18:36:20
Die Frage ist, was Ihr unter modular versteht?

Das spätestens mit Spelljammer und dann nochmal schwungvoll mit Planescape ein "World-Hopping" im D&D-Multiversum offiziell möglich wurde, meine ich nicht. Es geht mir, wenn ich "modular" im Hinblick auf die Kohärenz eines Settings aufgreife, darum, daß man einzelne Länder/Nationen/Reiche wie beim Plug-and-Play herausziehen und durch ein(e) anderes ersetzen kann, ohne dass die Hintergrundwelt als Ganzes in ihrer Integrität nennenswerten Schaden nähme. Sicherlich kann man für fast alle Welten mit etwas Arbeit so ziemlich alles unter einen Hut bringen, aber mir fällt doch auf, dass dies bei einzelnen Kampagnensettings deutlich einfacher anmutet als bei anderen. Und dazu zählen u.a. Golarion und auch die "Known World".

Bei Tolkien's Mittelerde wäre dies dagegen undenkbar (um mal ein sehr prägnantes Gegenbeispiel zu nennen).

Zitat von: Greifenklaue am 16. April 2015, 15:14:58
Irrt es mich, oder wurde Al-Qadim nicht kurzerhand an die VR rangetackert.

Bereits im Original-Quellenbuch "Al-Qadim" ist das 1001-Nacht-Setting als Teil der Vergessenen Reiche genannt worden. Da es aber so entrückt liegt, kann man es als ziemlich eigenständig betrachten und behandeln. Insofern möchte ich schon meinen, daß es den Charakter eines "kurzerhand angetackert" hat.

Zitat von: HayatoKen am 16. April 2015, 14:06:08
Das mag daran liegen, dass ich "Known World" für Basic/Mentzer D&D nicht kenne.

In der Tat könnte es daran liegen.  ;) Aber auch ohne die "Known World" zu kennen, ist Golarion nicht besonders innovativ oder ein Durchbruch in Sachen Fantasy-Klischees. Ich meine dies nicht als Ächtung, sondern nur als faktische Feststellung. Spaß macht so eine Welt trotzdem.
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