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I think the DM's first job is to make the game fun for every

Begonnen von Greifenklaue, 06. März 2009, 12:52:31

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Gast

Servus.

Zitat
ZitatAls Battletecher hält S-Punkt zudem fest, dass das Taktiksystem von D&D 4E so schlecht ist, dass er D&D 4E jede Qualität als Spiel abspricht.
Das schreibt er genau wo?

Ich hebe die Passagen in seinem Beitrag einfach mal deutlich hervor:

Zitat
Ja, "D&D" 4e ist SCHLECHTER und in JEDER HINSICHT dümmer und also das unterlegene Spielsysem im Gegensatz zu DSA.

Lassen wir Revue passieren:

- Dreißig Jahre Hintergrund wurden in die Tonne getreten
- Dreißig Jahre Spielbausteine wurden in die Tonne getreten
- Dreißig Jahre Taktikentwicklung mit den besagten Bausteinen wurden in die Tonne getreten
- Dreißig Jahre Modellbildung zur Weltsimulation wurden in die Tonne getrteten

Und alles wurde ersetzt durch das 4e Taktiksystem.

Nun habe ich ja immer gesagt, daß die Taktik bei 4e sehr dünn, für Schmalhirne, Unaufmerksame oder Spiel im angetrunkenen Zustand ist. Strategie wurde auf eine einzige Entscheidung, daily, reduziert, und alle Metastrategien innerweltlich invaldidiert (Encounterisierung) sowie regeltechnisch abgeschafft (kein Charakterbau, mag. Gegenstände perfekt ausgewogen, usw.).

Aber sagen wir mal, 4e hat so viele Opfer gebracht, um sein Taktiksystem durchzusetzen. Und sagen wir auch mal, daß wäre das BESTE TAKTIKSYSTEM DER WELT, quasi Spaß in Tüten und mit Vitamin Z3.
Nun, wenn also alles mit diesem Taktiksystem begründet wird, wie zum Teufel kann man das auch noch entwerten?
Was bleibt dann?

Ich sage euch was, bei DSA darf man wenigstens, auch beim schlechtesten AB, sich daran erfreuen, daß man wiedererkennt, was man alleine gelesen hat, und dann stimmungsvolle Kommentare abgeben, "Rondra zum Gruße!". Die sind ja nicht-trivial! Da stecken 20 Jahre Hintergrund dahinter. Man hat also noch ein Entdeckungserlebnis, welches durch Interesse und Einbindung und liebevolle Fortführung flankiert wird.

Bei 4e ist dann gar nichts mehr. Es ist nicht mal mehr ein Rollenspiel, es ist nämlich kein Spiel mehr. Und der Rest, der spielt ja eh keine "Rolle"...

Ich schätze, seine Überzeugung über das Taktiksystem von D&D 4E sind nicht besonders hoch.
Oder anders gewendet:
Es ist kein Rollenspiel mehr, weil der Focus ausschließlich auf die Encounter und die Taktik gelegt sind. Im übrigen ist es sowieso kein Spiel mehr - mutmaßlich, weil auch die Taktikregeln so dünn sind, dass man sie nur im Zustand völliger Unzurechnungsfähigkeit (Trunkenheit) ertragen kann.
Alles eine Frage der Auslegung.

D&D 3.0/3.5 ist der äußeren Form nach (A)D&D; aber nahezu alle Regelkonzepte sind anders (1W20+x gegen DC, was es in keiner (A)D&D Version so einheitlich gegeben hat).

@ Deine Spielleiteregeln: Genau so eine Auseinandersetzung mit der Materie erwarte ich von jemandem, der einen Beitrag eines anderen Spielleiters zum Anlass für einen Blog/ Forumeintrag nimmt. Chris hat von einer praktischen Sitzungserfahrung geschrieben; S-Punkt hat dies für einen Rundumschlag gegen D&D 4E genommen, ohne im Detail zu erklären, was genau ihn an Chris's Ausführungen nun gestört hat.
Dass man als Gelegenheitsleser überfordert ist, weil man S nicht kennt - das hilft NICHT, denn das Internet ist ja nun nicht eine Oberfläche für ausgewählte Kreise. Und öffentliche Statements dieser Art müssen einfach nachvollziehbar sein - eine Grundfrage, die nahezu jede andere Publikationsform im Auge behält. Andernfalls würde es weit weniger Zeitungen und Magazine geben.

Naja, egal ... In der Zwischenzeit bin ich emotional wieder bei Ortsgeschwindigkeit runtergekommen... ^^ Und ein Blick auf den Blog zeigt mir, dass ich offenbar nicht ganz allein mit meiner Wahrnehmung dieses "Geistesblitzes" bin ... ^^

@DSA: Da ich kein ausgewiesener DSA Spieler bin, bin ich nicht mit der Fertigkeit Gebräuche (Schmidtspiele (DSA)) vertraut. Von daher ist Rondra für mich so gegenstandslos wie ein ... (lassen wir das.) Wieder eine Frage der Nachvollziehbarkeit.  Im Übrigen: Rondra als Konstante in DSA ist weiterhin kein Regelbezug, sondern etwas, was sich auf Fluff auswirkt.

Viele Grüße
ClemLOR

Hoarfrost

...nur mal so nebenher:

Wäre es denn Eurer Meinung valide gewesen, wenn der SL im in Artikel beschriebenen Fall gesagt hätte: "Kinners, ich glaube, das wird heute Abend nix - woll'n wa lieber 'ne Partie (bel. Brett / Kartenspiel) zocken?" statt zu "schummeln"?

Oder würden unsere Erz-ARSler das als bevormundend/wertend von Seiten des SL empfinden?  [25]

Gast

Servus.

Chris hat in seinem "Stein des Anstoßes" davon berichtet, dass das gewählte Modul einen recht anspruchsvollen Encounter bereithält. Wohl wissend, dass es kritisch werden könnte, hat er sich darauf eingelassen, die Spielercharaktere auf diese Reise zu bringen. Dass sich im Verlauf des dritten Encounters die beschriebenen Probleme eingestellt haben, war wohl nicht vorhersehbar - zumindest nicht in dieser Heftigkeit.
Deshalb hat Chris angefangen, die äußeren Umstände des Encounters so zu beeinflussen, um effektiv das Encounter weniger gefährlich werden zu lassen.

Hoarfrost: Es kommt drauf an.

In meiner eigenen aktuellen D&D Runde habe ich das Motto ausgesprochen: Es wird tötlich, kennt Eure Charaktere. Insofern würde ich keine Veränderungen vornehmen.
Ohne eine solche Grundsatzentscheidung im Vorfeld der Runde wäre ich einen ähnlichen Weg gegangen, wie es Chris beschreibt. Das wär' ein Eingeständnis mir gegenüber, dass ich ein Encounter falsch eingeschätzt hätte. Und daher läge es mir fern, meine falsche Einschätzung auf Kosten meiner Spieler so auszuleben.

Grundsätzlich wirft Christ ja die Frage auf: Was soll und was nicht soll ein Spielleiter in solchen Situationen machen bzw. machen dürfen? Und auf diese Frage wird es wohl sehr schwer, eine gute Lösung zu finden.

Wie würdest Du es denn handhaben?

Viele Grüße
ClemLOR

Hoarfrost

ZitatWie würdest Du es denn handhaben?

Grundsätzlich hab' ich keine Probleme damit, auch mal einen Rollenspieleabend vorzeitig abzubrechen, wenn alle am Tisch (aus welchen Gründen auch immer) nicht bei der Sache sind und deswegen keine Stimmung (und auch kein Spass!) aufkommen will. Einen Zwang zum spielen gibt's für mich nicht. Wenn alle sich einig sind, dass man im Augenblick auf keinen grünen Zweig kommt, kann man auch den Rest des Abends quatschen, Karten zocken oder mal früh nach Hause & ins Bett...

Ebenso: wenn die Spieler (aus welchen Gründen auch immer) sich nicht konzentrieren können, die zündende Idee für Rätsel oder die Gewinnertaktik für den Kampf nicht kommen mag oder es sonstwie am Tisch nicht "rund" läuft - und so Frust aufkommt und keiner mehr Spass hat - hätte ich ebenfalls keine Schmerzen damit, als SL vorzuschlagen, die ganze Sache zu vertagen.

Merke: SL schlägt vor, gesamte Runde einigt sich.

Über die Details kann ich kein Urteil fällen - mit D&D bin ich nicht vertraut, ich habe keine Ahnung, ob die ganze Situation (Wights, Portale, wasauchimmer) ausgewogen oder knackig war. So wie ich das Editorial verstanden habe, wäre aber das Angebot, an entsprechender Stelle zu vertagen, fairer und konsistenter gewesen als das zitierte "cheating in their favour".

Wie sagst Du es so schön? Es kommt drauf an, bzw. es kommt in diesem Fall auf die Gruppe an. Wenn's eine Gruppe von Hardcore-Taktikern ist, die sich trotz SL-Angebot, eine Pause einzulegen und ein wenig Abstand zu gewinnen weiter auf-Teufel-komm-raus durchbeissen will, dann soll's halt so sein.

Argamae

ZitatDass man als Gelegenheitsleser überfordert ist, weil man S nicht kennt - das hilft NICHT, denn das Internet ist ja nun nicht eine Oberfläche für ausgewählte Kreise. Und öffentliche Statements dieser Art müssen einfach nachvollziehbar sein - eine Grundfrage, die nahezu jede andere Publikationsform im Auge behält. Andernfalls würde es weit weniger Zeitungen und Magazine geben.
Also, ich muß dich ja jetzt mal ein wenig bremsen in deiner Tirade gegen Settembrini: er hat keinen öffentlichen Bildungsauftrag und was er in seinem Blog schreibt, ist seine Sache. Da kann er so subjektiv und unverständlich sein, wie er will. Der Vergleich mit Zeitungen hinkt da meilenweit.
ZitatGrundsätzlich wirft Christ ja die Frage auf: Was soll und was nicht soll ein Spielleiter in solchen Situationen machen bzw. machen dürfen? Und auf diese Frage wird es wohl sehr schwer, eine gute Lösung zu finden.
Nur die von ihm vorgeschlagene ist imho völlig indiskutabel! Bäh.
ZitatIm Übrigen: Rondra als Konstante in DSA ist weiterhin kein Regelbezug, sondern etwas, was sich auf Fluff auswirkt.
Hast Du meine Ausführung dazu nicht gelesen? Dann nochmal mit anderem Beispiel. "Rondra" ist soviel Fluff wie "St. Cuthbert" oder "Olidammara". Tauchen alle in jedem (jeweiligen) Grundregelwerk auf - außer bei 4E.
ZitatIch hebe die Passagen in seinem Beitrag einfach mal deutlich hervor:
Dir ist schon klar, daß dazwischen mehrere Absätze liegen, ja? Das man nix von diesem Taktiksystem halten kann (und es bestehen schon gravierende Unterschiede zu BT oder WH!), willst Du ja wohl niemandem vorwerfen, oder? Und die Gründe, wieso er es für schlecht hält, liefert er doch stichpunktartig gleich mit.
ZitatWäre es denn Eurer Meinung valide gewesen, wenn der SL im in Artikel beschriebenen Fall gesagt hätte: "Kinners, ich glaube, das wird heute Abend nix - woll'n wa lieber 'ne Partie (bel. Brett / Kartenspiel) zocken?" statt zu "schummeln"?
Absolut!
ZitatOder würden unsere Erz-ARSler das als bevormundend/wertend von Seiten des SL empfinden?
Muahaha. Ein Brüller.  [24]
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
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Gast

Servus.

Ich habe sehr wohl verstanden, was Du zu DSA und Rondra geschrieben hast.
Das ändert nichts daran, dass abgesehen von den Charakteraspekten des  Rondrageweihten der Begriff Rondra ansonsten keinen Regelbezug herstellt; es ist lediglich eine Konstante in dem Begriffsumfeld von DSA. Hingegen sind jedwede Äußerungen zum Taktik- und Encounterkonzept eines anderen Spielsystems (hier D&D 4E) ausschließlich Ausführungen zu den Regeln. Diese zwei Dinge also zueinander in einen Bezug zu bringen (Rondra <=> Taktikkonzept), das ist schlicht unsinnig; das wär' so, als würde ich die Qualität von FIAT Motoren zum Gelbton von Lamborgini bringen.

Ja, zwischen seiner ablehnenden Haltung zu dem Taktiksystem und zu seiner klaren Aussage, dass D&D kein Spiel sei, liegen zwei Absätze - der erste ist ein Absatz, in welchem er die Fiktion der Akzeptanz des Taktiksystems aufbaut, um zu seiner Kernaussage zu gelangen, die er dann aber mit seinem zweifelhaften Vergleich mit dem DSA Rondrabezug im zweiten Absatz wieder abwirft; insofern sind diese zwei Absätze schlicht unerheblich bei der Verknüpfung seiner ablehnenden Haltung gegenüber des Taktikbezugs und seines Gesamtfazits zum Spielsystems als solchem.

Und selbst, wenn meine Verkopplung dieser zwei hervorgehobenen Textabschnitte doch genügend voneinander durch die Zwischenabschnitte getrennt werden, so bleibt unterm Strich dennoch folgende Kette der Schlussfolgerungen übrig:

1. S-Punkt leitet aus der Verlagerung des D&D Spiels zu einem reinen Taktikspiel ab, dass es kein Rollenspiel ist oder sein kann.
2. In einer zweiten Aussage direkt im Anschluss daran stellt er für sich fest, dass es kein Spiel ist.
3. Somit ist es lediglich nachvollziehbar, dass er das Taktikspiel D&D nicht als Spiel akzeptiert, weil seine Taktiksimulation zweifelhafte Züge habe, wie S-Punkt es vorher ausgeführt hat.

Das ist insofern inkonsequent, wenn er als Battletechspieler dem D&D 4E System jede Qualität als Spiel abspricht, wenn er Battletech jedoch spielt. Battletech ist ein Tabletot Strategiespiel, das mit deutlich weniger simulierten Taktikelementen auskommt, als es D&D 4E tut. Und wenn er Battletech als Spiel akzeptiert, so würde er nur konsequent sein, wenn er D&D 4E ebenfalls als Taktikspiel anerkennen würde, was er erkennbar nicht tut. Es aber kein Spiel zu nennen, ohne Maßstäbe dafür zu definieren, das ist sehr gewagt - vor allem unter der Berücksichtigung, dass das elaborierte System von Battletech keineswegs detailreicher oder geeigneter ist, Kampfhandlungen sauber(er) und fehlerfrei(er) (als D&D 4E) zu simulieren.

Natürlich kann er in seinem Blog tun und lassen, was er will. Aber mit der gleichen Härte, mit der er selbstverständlich Meinungen kundtut, setzt er sich auch kritischen Äußerungen aus - vor allem dann, wenn die publizistische Qualität löcherig ist. Insofern bleibe ich bei meinem Kurs.

Viele Grüße
ClemLOR

Glgnfz

Ich finde die Grundaussage gar nicht so schlecht. Ich finde es auch am Wichtigsten, dass alle Spaß haben.

Wichtig ist allerdings die Grundvoraussetzung. Ich muss nicht die Spieler behätscheln, auch ein amtlicher TPK kann das Ende eines für alle Beteiligten tollen Abends sein.

Argamae

ZitatIch habe sehr wohl verstanden, was Du zu DSA und Rondra geschrieben hast.
Bei allem Respekt, mein lieber ClemLOR, aber augenscheinlich hast Du nicht verstanden, was ich mit Rondra, St. Cuthbert und anderen Zeitgenossen gemeint habe. Daher nochmal weiter ausholend:

Settembrini schreibt u.a.  
Zitat- Dreißig Jahre Hintergrund wurden in die Tonne getreten
Dann führt er zu diesem Punkt als Vergleich an, daß DSA in seiner Geschichte immer die feste Konstante hatte: die Spielwelt wurde konsequent weiterentwickelt, lediglich die Regeln haben sich verändert. Der Kanon (also eben auch Redewendungen wie "Rondra zum Gruße") hat weiterhin Bestand.
Das ist aber bei 4E NICHT der Fall. Der Kanon (und es gibt ihn, denn auch D&D hatte eine Standardspielwelt) wurde ad acta gelegt. Pelor ist noch übrig, Kord auch. Aber kein Mordenkainen mehr, kein Olidammara, St. Cuthbert. DARUM ging es in der Nebenausführung zu DSA.
ZitatJa, zwischen seiner ablehnenden Haltung zu dem Taktiksystem und zu seiner klaren Aussage, dass D&D kein Spiel ist, liegen zwei Absätze
Genau, und seine Meinung, 4E sei kein Spiel mehr, hat etwas mit dem zu tun, was dieser Chris geschrieben hat - ich sagte es weiter oben bereits: die Entwertung des Taktiksystems durch Willkürlichkeit.
Zitat1. S-Punkt leitet aus der Verlagerung des D&D Spiels zu einem reinen Taktikspiel ab, dass es ein Rollenspiel ist oder sein kann.
Sollte vermutlich heißen, "das es KEIN Rollenspiel ist oder sein kann", oder? Aber genau das ist nicht richtig. Und er selbst widersprach mir im Forum, als ich in einem nicht ganz ernsten Beitrag zu 4E schrieb, dies sei kein Rollenspiel mehr. Aber mit der bzw. durch die Entwertung, wie sie Chris darlegt, ist es für ihn gar nichts mehr. Hier ist ein feiner Unterschied.
ZitatEs aber kein Spiel zu nennen, ohne Maßstäbe dafür zu definieren, das ist sehr gewagt.
Und ja, du hast Recht! Aber genau das ist doch legitim, schließlich will er ja Reaktionen provozieren. Dazu muß keine Maßstäbe definieren, da er keine wissenschaftliche Theorie aufstellt. Sondern nur einen Blogeintrag verfaßt...
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Argamae

ZitatWichtig ist allerdings die Grundvoraussetzung. Ich muss nicht die Spieler behätscheln, auch ein amtlicher TPK kann das Ende eines für alle Beteiligten tollen Abends sein.
/ signed.  [23]
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Gast

Guten Abend.

Ja, ich habe das K bereits mit edit nachgeholt. [23]

Ich trenne zwischen Regelkonzepten und Hintergrundkonzepten, weil ich von (A)D&D und auch anderen Spielsystemen (GURPS, WoD) die Beliebigkeit von Systemen akzeptiert habe. Daher sehe ich es nicht als notwendig an, dass ein Hintergrundkonzept eng mit dem Regelkonzept verknüpft sein muss. Dass es sehr unterschiedliche Spielsysteme auf ähnlichen Hintergründen gibt, das stützt meine Einschätzung um so mehr - man berücksichtige nur mal, wie viele Fantasie-Settings verfügbar sind.

Ich kenne S nicht gut genug, um seine Aussagen aus anderen Foren und Blogs in meinen Überlegungen und Kritik einfließen zu lassen. Da hast Du mir einiges voraus. Daher bleibe ich bei der wörtlichen Lesart seines Beitrags und bei meinem Empfängerhorizont.
Du gibst Dir sehr viel Mühe, mich auch auf andere Lesarten zu bringen. Vielen Dank.

Dieser Beitrag von S aber ist provokant formuliert. Die Provokation ist bei mir tatsächlich angekommen. Gut is'.

(A)D&D hat seit Bestehen nie konsequent eine Spielwelt hofiert - Mystara, Greyhawk, Dragonlance, Spelljammer, Forgotten Realms, Dark Sun, Red Steel, Birthright, Ravenloft und Eberron sprechen als offizielle Vertreter für sich. Und viele dieser Spielwelten sind ein irres Gemische aus allen möglichen Fantasy- und Mittelalterkomponenten. Letztlich sind nur Namen ausgetauscht worden, die Optik ist stets gleich geblieben. Mit Ausnahme von Dark Sun fällt mir ad hoc keine "relativ" homogene Spielwelt ein, die je unter dem Label D&D publiziert worden ist. DSA hat dies jedem D&D Hintergrund deutlich voraus.

S führt aus: D&D hat so etwas wie eine traditionelle Spielwelt nicht, um die herum es stets und immer rotiert. D&D ist lediglich ein Encounter System mit taktischen Elementen. DSA ist da anders. Und was? Das ist nicht gerade eine Neuigkeit.
Das war schon immer so.

Wer deshalb ernsthaft zu einem Fazit kommt, dass ein Spiel kein Spiel ist, weil es Fluff gegen Taktik/ Encounter eingetauscht hat, und zudem den taktischen Elementen die Absage erteilt, der hat einfach verloren.
Und wer provoziert, ohne die Provokation argumentativ aufzubereiten, erst recht, zumal er auch damit rechnen muss, dass eben nicht nur mit ihm vertraute seine Texte lesen. So einer bin heute ich gewesen.

Aber mal weg von diesen Details, mal zurück zu seinem Text.
- Ich lese einen Titel, der nur wenig mit dem Haupttext zu tun hat. Das Destilat seines Textes ist: Weil D&D 4E keine traditionelle Spielart hat, ist DSA besser und ist D&D 4E kein Spiel.
- Auslöser für seine Ausführungen ist ein Spielleiterbericht, in welchem eiN Spielleiter seine Methoden beschrieben hat.
- Auf diese Methoden ist S nicht im geringsten eingegangen. Nichts!

Das alles ist alles andere als zufriedenstellend. Und da ich persönlich weiß, welche Maßstäbe S selbst an die Rollenspielgemeinschaft stellt, wenn es um die Debatte von Rollenspieltheorie geht, ist es für mich um so schwerer nachvollziehbar, dass er selbst seinen Ansprüchen nicht im geringsten (in diesem Beitrag) genügt. Ich will ja nicht, dass er meiner Meinung ist. Aber ich erwarte von einer Publikation (gleichwohl von wem sie aus welchen Gründen wie auch immer ist; eine eine Darstellung in einem Blog ist eine Veröffentlichung im urheberrechtlichen Sinne), dass sie nachvollziehbare Strukturen hat. Und das ist hier absolut nicht der Fall - zumindest nicht nach meiner Lesart.

Viele Grüße
ClemLOR

Argamae

Zitat(A)D&D hat seit Bestehen nie konsequent eine Spielwelt hofiert - Mystara, Greyhawk, Dragonlance, Spelljammer, Forgotten Realms, Dark Sun, Red Steel, Birthright, Ravenloft und Eberron sprechen als offizielle Vertreter für sich. Und viele dieser Spielwelten sind ein irres Gemische aus allen möglichen Fantasy- und Mittelalterkomponenten. Letztlich sind nur Namen ausgetauscht worden, die Optik ist stets gleich geblieben. Mit Ausnahme von Dark Sun fällt mir ad hoc keine "relativ" homogene Spielwelt ein, die je unter dem Label D&D publiziert worden ist. DSA hat dies jedem D&D Hintergrund deutlich voraus.
Selbstverständlich gibt es eine "default" Spielwelt. Das ist die ursprüngliche Kampagne von Gygax/Arneson, wiederzufinden in Blackmoor, Mystara und hauptsächlich Greyhawk. Aus ihr stammen all die Namen wie Mordenkainen, Melf, Bigby, Heward, Tenser, Rary, Al-Akbar, etc. pp. Aber es endet nicht da - auch das AD&D-Multiversum und die Aufteilung der Ebenen gehört zum Kanon. Dieser ist so sehr mit den allgemeinen Regeln und Beschreibungen verschweißt, daß man ihn u.U. nicht mehr bewußt wahrnimmt. Und auf diese gewachsene Struktur bezieht sich Settembrini. Aventurien ist auch mit DSA verwachsen.
ZitatWer deshalb ernsthaft zu einem Fazit kommt, dass ein Spiel kein Spiel ist, weil es Fluff gegen Taktik/ Encounter eingetauscht hat, und zudem den taktischen Elementen die Absage erteilt, der hat einfach verloren.
Ganz ernsthaft: so langsam scheinst Du dich völlig zu verrennen! Nicht Settembrini erteilt diesen Elementen die Absage, sondern der zitierte Chris tut es (nach Meinung des Blogbetreibers). Und DAS prangert Settembrini an. Wieso ist das so schwer zu verstehen?
ZitatAuslöser für seine Ausführungen ist ein Spielleiterbericht,
Welcher zudem auch noch redaktionell für D&D Insider bzw. WotC tätig ist - also Einfluß ausübt.
ZitatAuf diese Methoden ist S nicht im geringsten eingegangen. Nichts!
Nochmal: ja, nicht an DIESER STELLE. Aber bereits vorher gefühlte hunderte von Malen. Deswegen schrieb ich ja: man weiß, was Settembrini meint, wenn man sich vorher zumindest schonmal halbwegs mit ihm befaßt hat.
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Gast

Servus.

Was hat Christ gemacht?

1. Er hat ein Abenteuer aus der Feder eines anderen genommen. (Spielleiterentscheidung)
2. Er hat das Abenteuer basierend auf D&D 4E geleitet. (Spielleiterentscheidung)
3. Er hat festgestellt: Auweia, harte Encounter. Na, erst mal egal. (Spielleiterentscheidung)
4. Im Encounter haben sich die Spieler dümmer als dumm verhalten. (Spielerentscheidungen)
5. Chris hat unter dem Credo, dass der Spielspaß erhalten bleiben soll, die Kreaturen angepasst sowie dem Encounter ein weiteres Element beigefügt, wie es ursprünglich nicht vorgesehen war. (Spielleiterentscheidung)
6. Chris hat nicht die Regeln des D&D 4E Spiels geändert. (Spielleiterentscheidung)
7. Der Encounter ist offen. (Spielleiterentscheidung)
8. Chris will wissen, was andere D&D Spieler für ähnliche Erfahrungen gemacht haben.

Im DMG stehen auf S.7 und S.30 Empfehlungen an den Spielleiter, den Spielspaß im Auge zu behalten und unter Umständen den Encounter anzupassen, wenn dieser zu hart ist. Ich verstehe die Liste auf S. 31 nicht abschließend, was durch das kleine Wort "or" am vorletzten Eintrag impliziert wird.

Das hat Chris getan.

Chris leitet also D&D 4E und führt das Konzept nicht ad absurdum, da er sich an den Spielzweck nach DMG hält.

Was S als Anlass für seine Würdigung nimmt, was ich auch aus Deiner Lesart entnehme, ist, dass Chris durch zweifelhafte Spielleitmethoden das D&D 4E noch schlechter macht. Im Übrigen bleibe ich bei meiner ursprünglichen Auffassung: Da es sich hier letztlich um das Spielleiten eines Spiels geht, handelt es sich hier nicht um ein Problem, das das D&D 4E Spiel als solche im Unterschied zu anderen Spielsystemen disqualifiziert.

Das ist eine Auffassung, die aus den Ausführungen von S mMn nicht nachvollziehbar und nicht schlüssig ist. Wenn die Schlussbemerkung von S eine ironische/ statirische/ komische Pointe ist, so erklärt sich dies nicht, da es lediglich aus Aussage formuliert ist; wenn die Schlussbemerkung von S ein mögliches Fazit aus dem Besagten ist, erklärt sich das auch nicht, da eine Herleitung dieses Fazits einfach fehlt.

Während Chris ausschließlich über seine Verfahrensweise als Spielleiter spricht, schreibt S sehr abstrakt von der Entwicklungsgeschichte von D&D 4E und setzt dies in Bezug zu DSA.

Das alles passt vorne und hinten nicht. Und darüber rege ich mich extrem auf. Das lässt mir einfach keine Ruhe. Und Deine Lesart hilft mir da wirklich nicht raus, wenngleich ich dieser Lesart folgen kann. Nur teile ich sie aus obigen Erwägungen nicht.

@Mordenkainen, Bigby, Tenser und Konsorten: Da bleiben wir geteilter Auffassung.

Viele Grüße
ClemLOR


Argamae

ZitatWas S als Anlass für seine Würdigung nimmt, was ich auch aus Deiner Lesart entnehme, ist, dass Chris durch zweifelhafte Spielleitmethoden das D&D 4E noch schlechter macht.
Der Punkt ist nicht, daß Chris mit seinen Vorschlägen den Rest, der von 4E noch übrig ist, entwertet, sondern das er dies offiziell tut - auf einer offiziellen Platform als offizieller Vertreter. DAS (neben seinen Äußerungen ansich) regt Settembrini auf. Wenn Chris nur irgendein SL wäre, der das irgendwo in einem Blog oder wer weiß wo postet, hätte Settembrini das garantiert nicht zum Anlaß für seine Tirade genommen.
Zitat@Mordenkainen, Bigby, Tenser und Konsorten: Da bleiben wir geteilter Auffassung.
Das ist keine Frage der Auffassung. Das ist Fakt. Die meisten dieser Namen waren nämlich SC bzw. NSC der ursprünglichen Kampagne. Anyway. Wir sehen uns ja heute noch, da können wir vielleicht etwas Ruhe in deine angespannte Verfassung bringen...  [25]
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Wormys_Queue

ZitatChris hat in seinem "Stein des Anstoßes" davon berichtet, dass das gewählte Modul einen recht anspruchsvollen Encounter bereithält. Wohl wissend, dass es kritisch werden könnte, hat er sich darauf eingelassen, die Spielercharaktere auf diese Reise zu bringen. Dass sich im Verlauf des dritten Encounters die beschriebenen Probleme eingestellt haben, war wohl nicht vorhersehbar - zumindest nicht in dieser Heftigkeit.
Deshalb hat Chris angefangen, die äußeren Umstände des Encounters so zu beeinflussen, um effektiv das Encounter weniger gefährlich werden zu lassen.

Interessant ist das für mich deswegen, weil Chris Youngs als Erfinder der Dungeon-APs gilt und ausgerechnet der von ihm mitkonzipierte "Shackled City"-AP extrem tödlich angelegt war. Erik Mona, der kurz darauf sein Nachfolger als Chefeditor des Dungeon Magazines wurde, sieht diese Tödlichkeit als gewollt und wichtig für die Immersion der Spieler dar (wer identifiziert sich schon mit seinem Charakter, wenn der eh im God-Mode spielt?).

Und nun sabotiert derselbe Chris Youngs diese Grundlage des Spiels, indem er, ohne die Spieler vorher zu fragen, für diese den God-Mode anschmeißt.

ZitatDas wär' ein Eingeständnis mir gegenüber, dass ich ein Encounter falsch eingeschätzt hätte. Und daher läge es mir fern, meine falsche Einschätzung auf Kosten meiner Spieler so auszuleben.

Er hat das Encounter ja gar nicht falsch eingeschätzt. Er wurde nur davon überrascht, dass seine Spieler an dem Tag offensichtlich ihr Gehirn ausgeschaltet hatten. Die Frage ist, warum das so war:

1. Sie haben mit Absicht so gehandelt, wie sie das für ihren Charakter am sinnvollsten hielten (und ohne CJs Gruppe zu kennen, würde es mich wundern, wenn es sich um Anfänger handelte, die die Regeln nicht kennen). Dann haben sie in volle Wissen um das mit ihren Handlungen verbundene Risiko gehandelt und der SL entwertet ihre Entscheidung, wenn er dieses Risiko aus dem Spiel nimmt.

2. Sie haben tatsächlich aus irgendeinem Grund an diesem Tag keinen Kopf für das Spiel und handeln deswegen so unterirdisch schlecht. Auch in diesem Fall ist die angewendete Handlungsweise aber eher abzulehnen, weil sie den Spielern nämlich beibringt, dass unkonzentriertes (um nicht zu sagen schwachsinniges) Handeln keinesfalls bestraft wird.


Für mich ist der eigentliche Aufreger des Editorials allerdings der folgende Satz (der mich an der Kompetenz von Chris komplett zweifeln lässt):

ZitatA TPK, as much as we toss the event around in gloating terms, isn't good for anyone.

Gegenthese:
Ein TPK hat zwei Auswirkungen: erstens lernen die Spieler, dass sie hier nicht Ringelpiez mit Anfassen spielen, sondern dass es in der Spielwelt auch für ihre Charaktere um Leben oder Tod geht. Und zweitens lernen sie, dass ihre Handlungen Konsequenzen haben, und dass nicht überall ein roter Teppich für sie ausgerollt wird.

Sollte nicht ständig vorkommen (dann wärs ein Zeichen dafür, dass die Kampagne/das Abenteuer zu schwer für die Spieler/Charaktere ist), aber prinzipiell ist die Möglichkeit des TPK gut für alle.

Argamae

@Wormys: / signed.  [72]

Aber es bleibt die Frage: sprechen wir hier vom gleichen "Chris"? Im "Shackled City" AP lese ich "this whole thing was Chris Thomasson's idea". Der "Chris" aus dem Editorial, über das sich hier aufgeregt wird, heißt mit Nachnamen "Youngs".  [16]
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