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[Gezeter] Pen & Paper vs. Online

Begonnen von Zy-Nist, 27. August 2008, 16:49:26

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Besserwisserboy

Vielleicht herrscht im Rollenspielsektor derzeit eine kleine Flaute. Das mag daran liegen, daß zu den meisten großen Systemen fast alle wichtigen Hintergrundbände und Zusatzmaterial bereits erschienen ist und nur Neuauflagen von bereits bestehendem Material nachgelegt werden (insbesondere D&D und DSA).
Andererseits werden Onlinespiele besser vermarktet, da die hohen Gewinne bessere Werbung zulassen.
Außerdem sind im Rollenspielbereich, aus meiner Sicht, nicht so viele bahnbrechende Neuerungen (wie seinerzeit die Produkte von White Wolf) und Konzeptideen erschienen. Viele Verlage sind wohl mit ihren geklonten Spielvarianten (insbesondere zu Filmen) nicht besonders beim Käufer angekommen. Das hat zur Folge, daß sich wohl nur einige große Systeme auf dem Markt halten werden, bis entweder etwas ganz neues oder in anderen Ländern sehr erfolgreiches auf den Markt kommt.
Aussterben wird das gute alte Rollenspiel deswegen aber noch lange nicht, schließlich hat es ja auch die Sammelkartenspiele überstanden.
Die Verkaufsläden für Rollenspiele müssen wohl aber zusätzlich Tradingcards, Comics ,Tabletopfiguren  u.ä.  in Ihre Verkaufsregale aufnehmen um überleben zu können.
Ob die jungen Spieler/innen sich für Rollenspiel im herkömlichen Sinne interessieren, hängt wohl stark von der Aufmachung und der Annäherung an Spielerwünsche ab.
Ich bin nur durch einen Tippfehler hier, eigentlich wollte ich aufs Reifenklauen-Forum...
Wer hat meinem Goldfisch das Töten beigebracht???

Greifenklaue

ZitatVielleicht herrscht im Rollenspielsektor derzeit eine kleine Flaute. Das mag daran liegen, daß zu den meisten großen Systemen fast alle wichtigen Hintergrundbände und Zusatzmaterial bereits erschienen ist und nur Neuauflagen von bereits bestehendem Material nachgelegt werden (insbesondere D&D und DSA).
Sehe ich interessanterweiseanders. Rollenspielsystemeschießen derzeit wie Pilze aus dem Boden, egal ob deutsch-original, ins Deutsche übersetzt oder englisch-sprachig. Auch im Fandom geht einiges. Allein zwei Fanzines sind neu entstasnden und feiern Erfolge und kaum gekannter Beliebtheit. In der letzten Woche hab ich die Gründung von 5 RP-Blogs gezählt. Etc. pp.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Besserwisserboy

Dann kaufe ich wohl in den falschen Läden ein. Gestern war ich nach längerer Zeit mal wieder Rollenspiele einkaufen. Bei der Frage nach Neuheiten für meine Lieblingssysteme wurde mir aber gesagt: Gibt es nichts oder wird nicht mehr verlegt.
Die angesprochenen "kleinen" neuen Systeme hatte der Laden gar nicht im Regal. "Das lohnt sich nicht und meist verschwinden die nach einer Erweiterung eh ganz vom Markt !"
Die einzige wirklich erfolgreiche Neuerung scheint das Warhammer-Rollenspiel zu sein, was sich wohl ganz gut verkauft.
Allerdings habe ich nur nach Fantasy-Systemen Ausschau gehalten. Vielleicht ist im Horror/SF/Mystery-Bereich mehr los.
Bei Fanzines habe ich wenig Erfahrung, allerdings scheint es neben Mephisto derzeit wohl kein professionelles Rollenspielmagazin zu geben.
Aber wie gesagt vielleicht kaufe ich in den falschen Läden!
Ich bin nur durch einen Tippfehler hier, eigentlich wollte ich aufs Reifenklauen-Forum...
Wer hat meinem Goldfisch das Töten beigebracht???

Glgnfz

ich war seit jahren nicht mehr in einem rollenspielladen - erledige alles online. und dort gibt es mittlerweile eine vielzahl an wirklich interessanten sachen - sei es als pdf runterzuladen, als print-on-demand etwa bei lulu.com, oder sogar von amerikanischen verlagen als print-version erhältlich.

Greifenklaue

ZitatDann kaufe ich wohl in den falschen Läden ein. Gestern war ich nach längerer Zeit mal wieder Rollenspiele einkaufen. Bei der Frage nach Neuheiten für meine Lieblingssysteme wurde mir aber gesagt: Gibt es nichts oder wird nicht mehr verlegt.
Die angesprochenen "kleinen" neuen Systeme hatte der Laden gar nicht im Regal. "Das lohnt sich nicht und meist verschwinden die nach einer Erweiterung eh ganz vom Markt !"
Die einzige wirklich erfolgreiche Neuerung scheint das Warhammer-Rollenspiel zu sein, was sich wohl ganz gut verkauft
Naja, wenn etwas am Aussterben ist, dann wohl nicht Rollenspiel, sondern Rollenspielläden  [25] Nicht immer ganz schuldlos. Beispiel der WOBer RP-Laden. Draußen große Werbetafel. Manga. Yu-Gi-Oh. Brettspiele.

Nirgends ein Wort von RP. Genausowenig auf dem Flyer...

Die Einschätzung "verschwindet von Markt" ist insofern eine treffende Selbsteinschätzung. Sein Regal nicht mit Bier- & Bretzel-, Ein-Buch- und Mitnehm-RPs vollzustellen, die für nen 10er über die Ladentheke gehen - Ratten, Kobolde, demnächst Funky Colts um die Erscheinungen (im BnB-Bereich zu nennen) diesen Jahres zu nennen, ist ein Riesenfehler. Die lassen sich problemlos verkaufen.

Oder das 2 Euro-Modul der DCCs. Saubillig und das ídeale Lockprodukt.

Egal, ob der Schlechtigkeit von RP-Läden-Angeboten will ich mich nicht austoben... Na, eigentlich doch... Einen der erffolgreichsten RP-Versandeinsteiger ist der Sphärenmeister. Warum? Weil er die Lücken abdeckt, die alle anderen hinterlassen.

Also, wer mit einer F&S-Einstellung an den Kunden geht, der ist halt kein guter Verkäufer und kenntsich auch nicht in der Szene aus.

Nach welchen RPs hast Du denn bitte gefragt... Ich kenn ja fast keins, was nicht schon wieder aufgelegtworden wäre  [15]

ZitatAllerdings habe ich nur nach Fantasy-Systemen Ausschau gehalten. Vielleicht ist im Horror/SF/Mystery-Bereich mehr los.
Bei Fanzines habe ich wenig Erfahrung, allerdings scheint es neben Mephisto derzeit wohl kein professionelles Rollenspielmagazin zu geben.
Ich sagte ja Fanzines, nicht Magazine. Envoyer gibt es noch bis zum Ende des Jahres. Naja. Aber auch 18 Online-Portale, 312 Blogs, 15 eZines und 18 Spiele- und Abenteuerschmieden, die diese Funktion übernommen haben.

Desweiteren gibt es noch Games Orbit und SpielXPress, die auch RPs thematisieren.

ZitatAber wie gesagt vielleicht kaufe ich in den falschen Läden!
Nein, das ist es nicht. Früher waren Läden der Kern der Szene. Heute nicht. Die Zahl der RP-Versände hat sich dafür verdreifacht.

"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Besserwisserboy

Dann bin ich wohl noch von Vorgestern, womit ich aber kein Problem habe. Ich kaufe halt lieber in Läden, wo noch Leute beraten werden und man evtl. auch in dem Produkt rumblättern kann.
Ich hatte auch eine längere Rollespielpause und wollte mal schauen, was man so nachkaufen muß (ich kaufe auch Sachen, die ich nicht brauche, Sammler halt). Da hatte ich nach Vampire Dark Ages gefragt. Zumindest wollte ich den letzten Teil der Transylvanien-Chronik kaufen. Midgard habe ich gar nicht gefunden und Earthdawn war schon zu meiner aktiveren Zeit ausgestorben.

Das mit den professionellen  Magazinen hatte ich immer als Werbebarometer der Verlage gewertet. So hat z.B. die Wunderwelt immer recht gut die Hausprodukte von FanPro beworben. Aber scheinbar haben diese Aufgabe mittlerweile gänzlich Internetseiten übernommen.
Auch da habe ich andere Vorstellungen. Ich habe lieber Sachen in der Hand als auf dem Rechner und eine gebundene Hardcoverausgabe ist mir lieber als ausgedruckter Krams. Zu einem "richtigen" Rollenspiel gehören für mich viele Zusatzbücher und Spielmaterial in gedruckter Form, da ist mir das Geld auch relativ egal.
Ich sammle Rollenspiele halt nicht nur zum Spielen,sondern auch zum Lesen und wegen der Sammelleidenschaft.
Ich werde jedenfalls weiter in Rollenspielläden kaufen, auch wenn die mittlerweile mehr andere Sachen verkaufen um zu überleben.
Ich bin nur durch einen Tippfehler hier, eigentlich wollte ich aufs Reifenklauen-Forum...
Wer hat meinem Goldfisch das Töten beigebracht???

Glgnfz

nein, du bist absolut nicht von vorgestern! leute, die direkt in den läden ihre sachen kaufen, haben absolut meine vollste unterstützung! ich finde es absolut wichtig die läden zu unterstützen. auch die komponente etwas anzufassen und reinzuschmökern ist nicht zu unterschätzen.
(leider hat der einzige rollenspielladen im weiten umkreis bei mir verschi***n, daher kaufe ich dort nicht mehr.)


die frage, diesich stellt, ist, ob man an den läden das tatsächliche interesse an rollenspielen ablesen kann und ich denke, dass sich da im augenblick im bereich internet wirklich viel tut.

Berserker

Das Internet bietet halt mehr Möglichkeiten der Veröffentlichung und ist dabei vermutlich auch rentabler, das Problem der Information ist hier halt auf den Käufer abgewälzt, der muss sich selbst auf dem Stand halten oder Neuerungen suchen.

Im Gegenzug hat man im Laden die Beratung und die Möglichkeit was anzuschauen, rein zu schmökern, etc., ist allerdings weniger Rentabel, weshalb da immer weniger steht und da nur "Mainstream"-Produkte!

Ich persönlich bin auch eher der Typ, der den gemütlichen, zu gestellten Laden bevorzugt, aber war schon ewig nicht mehr einkaufen, weil die Zeit einfach nicht mehr da ist mit Arbeit. Des ist eine weitere Komponente, Internet hab immer und da reichen zum Suchen ein paar Minuten, lesen einer Rezi ein paar mehr und zum Kauf Sekunden.

Auch find ich den PDF (oder andere Formate) bei Sachen die Appetit machen sollen klar als Vorteil, weil PDF kann mit dem Werbeeffekt definitiv kosten neutral angeboten werden, wo dann noch nichts für den Inhalt zu zahlen ist (große Verlage mit nebenbei erstelltem oder für anderen Zweck erstelltem Material, Fanmaterial zur Not in Form von Abenteuerwettbewerben) geht gar kostenlos. Wenn ich dagegen umfangreichen Hintergrund, Regeln die dauernd brauch oder großangelegte Kampagnen will ich die ausgedruckt und professional präsentiert sehen!

Also ich find man kann da schon Tendenzen sehen, die einfach mit der allgemeinen Entwicklung mitgehen, sowohl mit positivem als auch negativem Seiteneffekt!

Wandervogel

Wobei ich einige Läden kenne, wo hinterm Tresen entweder seltsames Volk steht oder der Betreiber selbst kein RPGler, sondern rein auf Umsatz fixiert ist und unsereins für Freaks hält.
"Conan, what is good in GMing?" -
"Crush the PCs, see their character sheets stacked before you, and hear the lamentations of their players."

Greifenklaue

ZitatDann bin ich wohl noch von Vorgestern, womit ich aber kein Problem habe. Ich kaufe halt lieber in Läden, wo noch Leute beraten werden und man evtl. auch in dem Produkt rumblättern kann.
Ich hatte auch eine längere Rollespielpause und wollte mal schauen, was man so nachkaufen muß (ich kaufe auch Sachen, die ich nicht brauche, Sammler halt). Da hatte ich nach Vampire Dark Ages gefragt. Zumindest wollte ich den letzten Teil der Transylvanien-Chronik kaufen. Midgard habe ich gar nicht gefunden und Earthdawn war schon zu meiner aktiveren Zeit ausgestorben.
Also: auch ich propagiere: Support your local Dealer. Doch wenn er Dich so berät, dann ist das ja schlimm.

Earthdawn war noch nie ausgestorben (!!!), die deutsche Lizenz ist von FanPro zu Games In gegangen. Auf Englisch gibt es ne coole Neuauflage von Red Brick, wo auch viele Deutsche mitarbeiten.

Auch Midgard hat seine Tiefphasen, sicherlich, aber mit dem Direktvertrieb über Pegasus sollte das problemlos zu besorgen sein.

Vampire und die komplette oWoD wurde allerdings tatsächlich eingestellt und durch die nWoD (o=old ; n=new) "ersetzt". Diese ist mittlerweile allerdings auch eingestellt wurden, international aber das System, dass vom Umsatz wohl hinter DnD kommt.

ZitatDas mit den professionellen  Magazinen hatte ich immer als Werbebarometer der Verlage gewertet. So hat z.B. die Wunderwelt immer recht gut die Hausprodukte von FanPro beworben
Naja... war ja auch von FanPro produziert... FanPro ist pleite. Bei DSA ist dafür Ulisses am Start mit ihrem hauseigenen Magazin Wunderwerk. Nur 16 Seiten, dafür kostenlos. Sollte in einem guten Spieleladen ausliegen genau wie die kostenlose Gamesorbit.
ZitatAber scheinbar haben diese Aufgabe mittlerweile gänzlich Internetseiten übernommen.
Jain, siehe oben.
ZitatAuch da habe ich andere Vorstellungen. Ich habe lieber Sachen in der Hand als auf dem Rechner und eine gebundene Hardcoverausgabe ist mir lieber als ausgedruckter Krams. Zu einem "richtigen" Rollenspiel gehören für mich viele Zusatzbücher und Spielmaterial in gedruckter Form, da ist mir das Geld auch relativ egal.
Ich habe in den letzten 5 Jahren im Netz gelernt, dass es kein falsches Rollenspiel gibt. Demzufolge auch kein richtiges. Nur persönliche Präferenzen. Es gibt doch genug dicke Regelwerke mit dicken Zusatzbüchern. Warum nicht auch dünne Regelwerke mitdünnen Zusaatzbüchern, All-in-one-Games, gedruckte Bücher, Bücher als .pdf, dank Lulu beides etc. pp. Ich hab nur die Werke aufgezählt, die sozusagen an der Ladenkasse liegen.

Ich fand das nur frech (von dem Laden, nicht von Dir) zu behaupten, dass es entweder keine neuen RPs gibt oder wenn doch diese wieder eingestellt werden. Warum werden sie den eingestellt? Evtl. doch, weil sich nicht genug Stammspieler über die Ladenverkäufe gefunden haben...

ZitatIch sammle Rollenspiele halt nicht nur zum Spielen,sondern auch zum Lesen und wegen der Sammelleidenschaft.
Ich werde jedenfalls weiter in Rollenspielläden kaufen, auch wenn die mittlerweile mehr andere Sachen verkaufen um zu überleben.
Mit rund 15 Metern deutschsprachigen Rollomaterial sehe ich das ähnlich. Aber ich bin nicht Otto-Normal-Kunde. Der Normalkunde hat sein System und kauft ab und was dafür. Wenn Amazon es portofrei liefert und der heimische Laden dafür 3 Euro Aufpreis haben will, dann weiß ich, wo er kauft... (Durchaus reales Beispiel.)

Kurzum, wenn man den Kunden weg von Amazon holen will, muss man ihn etwas bieten, ihn binden. Da reicht ein "wird nicht mehr gedruckt" aus (insbesondere wenn es nicht stimmt, zumindest einen Alternativvorschlag hat man Dir hoffentlich genannt! Ansonsten seh ich da wenig von der Beratungsfunktion.
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Greifenklaue

Zitatdie frage, diesich stellt, ist, ob man an den läden das tatsächliche interesse an rollenspielen ablesen kann und ich denke, dass sich da im augenblick im bereich internet wirklich viel tut.
Ja, genau, darum geht es mir!

ZitatIm Gegenzug hat man im Laden die Beratung und die Möglichkeit was anzuschauen, rein zu schmökern, etc., ist allerdings weniger Rentabel, weshalb da immer weniger steht und da nur "Mainstream"-Produkte!
Also, wo ich das vorhin las (von Besserwisserboys Laden), da würde ich nicht von Beratung, sondern von Desinformation sprechen... Dabei kann man den Lorp-Newsfeed doch abonieren...  [15]

ZitatWobei ich einige Läden kenne, wo hinterm Tresen entweder seltsames Volk steht oder der Betreiber selbst kein RPGler, sondern rein auf Umsatz fixiert ist und unsereins für Freaks hält.
Auch das.

Für mich als (Komplett-)Sammler ist es auch einfach attraktiv, ein Jahr zu warten und es für ein Drittel des Preises abzugreifen. Meine Pflichtlesestapel ist ehh hoch genug dank Rezimaterial  [23]

Aber ich freu mich immer, wenn ich höre, dass meine Rezi den Nagel auf den Kopf getroffen hat oder es ne tolle Empfehlung war.
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Wandervogel

Ich stelle jetzt mal so ganz nebenbei die These auf, daß ein RPG-Laden ohne angeschlossenen Online-Shop und -Versand nicht lebensfähig ist.
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Zy-Nist

Naja ich bin jetzt jedenfalls Neukunde beim Spärenmeister, um mal hier in die Verkaufsdisskussion miteinzusteigen. Die Sache ist aber, das RPG nicht allein durch wenige Leute wie Klaue und mir, die viel Geld in RPGs investieren,  überleben kann.
Klaue hat recht, es gibt z.Zt. in Deutschland einige interessante neue Systeme z.B. Funky Colts, aber wen auserhalb der (kleiner gewordenen) Szene interessierts ?
Ich habe schon Probleme mit WELT 1.0 !
Was zum Geier soll ich dann mit WEB 2.0 ?

Das System und du:
1.) Das System gewinnt immer !
2.) Sollte das System irgendwann mal verlieren, bricht es zusammen !
3.) Bricht das System zusammen, dann hast du ganz andere Probleme als irgendein System !

Ghost

ZitatIch stelle jetzt mal so ganz nebenbei die These auf, daß ein RPG-Laden ohne angeschlossenen Online-Shop und -Versand nicht lebensfähig ist.
Es kommt darauf an, wo der Laden ist, was er für Kundschaft hat, welches Sortiment er anbieten kann und vor allem, was für Veranstaltungen stattfinden.

Ein reiner Rollenspielladen - eventuell Buchladen - hat sicherlich wenige Möglichkeiten. Kommen aber Tabletop-Figuren, Brettspiele und TCG dazu, sieht es schon anders aus. Entscheidend ist bei der ganzen Angelegenheit, was für bestehende Kunden und Neukunden angeboten wird.
Sicherlich sind viele mit Online-Spielen beschäftigt, doch gibt es tatsächlich auch noch Leute, die kein Internet haben, bzw. es nur für E-Mails nutzen.
Genau um diese potentiellen Kunden muss man sich kümmern.

Ja, wann stirbt denn nun Pen & Paper?
Das ist eine Frage der (Sub-)Kultur der Spieler.
Ein Shadowrun, Corporation, CthulhuNow und dergleichen, lassen sich problemlos auch mit Maus&Bildschirm abhandeln - und es wirkt sogar stimmig.
Bei Fantasy-, Mittelalter- oder Spielen in Zeiten vor dem Computer, werden die Zettel noch sehr lange bestehen.

Zitat...und durch die Vielzahl der Online RPGs verdrängt ?
Was zählt, im Vergleich mit klassischem P&P, denn wirklich zu Online RPGs? Wo baut man eine eigene Geschichte um seinen Charakter auf und kann auf andere reagieren, mit ihnen interagieren und so die Geschichte und die Welt beeinflussen?
Sicherlich nicht bei WoW oder einem der vielen AsiaGrinder. Auch bei HdRO nicht, da die Geschichte dort bereits durch Tolkien festgelegt ist.

Es sind eher Fanprojekte, wie man sie bei Neverwinter Nights (2) findet, oder wenige Ausnahmen (Ultima Online ist ein Klassiker), die allerdings zum Teil noch nicht ausgereift sind.

Der vermutlich größte Vorteil der Onlinespiele ist die ständige Erreichbarkeit. Man muss keinen Termin mit den Leuten vereinbaren, da in der Regel immer jemand online ist, sofern man ein wenig kontaktfreudig ist. Es ist kein Problem, mal für ein Stündchen unter der Woche ein paar Pixel zu verschieben.

Wer aber wirklich in einer Welt mitgestalten will, braucht entweder einen guten Draht zur Entwicklerfirma oder muss das Glück haben, ein nettes Fanprojekt zu erwischen.

Doch baut sich da schnell auch der erste große Nachteil auf: Wenn viele online sind, wächst die Zahl derer, die anderen den Spaß verderben wollen.
In Fanprojekten haben diese Leute kaum Chancen, da sie früh gebannt werden. In Spielen, die aber über ein bezahltes Abo laufen, wird es schwer, jemanden für "unfreundliches" Verhalten zu entfernen, weil er die Möglichkeiten des Spiels ausreizt.

Letztlich bleibt es aber auch eine Frage des Geldes. Ein Rechner für ein ORPG will erstmal gekauft sein. Nicht jedes Spiel ist genügsam und läuft auf einem "Internet-PC". Hinzu kommen oft laufende Kosten für das Abo und von Zeit zu Zeit auch der Austausch defekter Hardware.

Für eine schicke Runde Vampire reichen vier Leute, abends in einer Kneipe (zur Not geht es sogar ohne Zettel, Stift und Würfel). Das kann kein Onlinespiel schlagen.

In diesem Sinne:  [249]
It's a conspiracy...

Argamae

Ich hab ja auch die Entwicklung von Fantasyläden und dem Hobby als solchem fast 30 Jahre mitverfolgen können, einen kleinen Teil dieser Zeit sogar als eigener Ladenbesitzer.

Ich kann mir schlechterdings vorstellen, daß ein "reiner" Fantasyladen bzw. RPG-Shop rentabel funktioniert, wenn er sich nicht nebenbei das Internet erschließt und bspw. Versand betreibt. Und selbst da wird es wohl eng, was die Gewinnspannen anbelangt.

Das RPG in seiner Form als gesellschaftliches Spiel zuhause ausstirbt, glaube ich nicht - dafür existiert es nun schon zu lange und ist aus der viel älteren Tradition des "Spielens" heraus entstanden. Das es zurückgeht und die goldenen Jahre vorbei sind, glaube ich allerdings schon.

Trotzdem ist erstaunlich, daß mit den alten Tugenden und Spielvorstellungen der frühen 80er Jahre auch heute noch ein beachtliches Interesse geweckt wird. Ich spiele hier auf Paizos PATHFINDER und die zugrundeliegende Welt GOLARION an. Diese ist ein buntes Potpourri aus 80er Jahre Weltdesign (großer geistiger Bruder ist die "World of Greyhawk") und anspruchsvolleren, modernen Themen. Im Kern jedoch bleibt eine klassische Fantasywelt mit Versatzstücken aus High Fantasy, Horror und Swords & Sorcery, die sich - bei aller persönlichen Begeisterung - nicht dramatisch von Dutzenden anderen Fantasywelten unterscheidet. Und obwohl man das meiste an dieser neuen Welt schon mal irgendwo gesehen oder gelesen hat, nimmt dieses Setting einen Großteil der D&D-Gemeinde für sich ein und sorgt für ein reges Interesse und viel Schreibwut.

Müssen wir daraus schließen, daß Fantasy-Gamer im Ganzen (und insbesondere D&D'ler) konservative Würfelwerfer sind, die einzig vertraute Kost zu sich nehmen?

Egal, wie die Antwort lauten mag: solange sich Fantasywelten wie ein Phoenix aus der Asche ständig neu erschaffen, wenngleich sich inhaltlich nicht viel verändert, dann darf man davon ausgehen, daß auch das Hobby noch lange bestehen bleibt - wenngleich die Infusion frischen Blutes nur streckenweise gelingt.

Ich persönlich finde es schön, daß kleine lokale Events wie das Rollenspiel-DinG dazu beitragen, hier und da nochmal neue Gesichter anzulocken und vielleicht so auch langfristig Menschen für unser Hobby begeistern.
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
|It's all fun and games - until somebody fails a saving throw!| D&D Meme

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