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[Gezeter] Pen & Paper vs. Online

Begonnen von Zy-Nist, 27. August 2008, 16:49:26

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Glgnfz

meine tochter (mittlerweile 13) spielt sehr gerne rollenspiele und ist sehr kreativ bei lösungsvorschlägen für probleme - leider ist sie meist maximal eine stunde lang interessiert und dann muss irgendeine andere aktivität her.


... ja, ja - die mtv-generation! [22]

ReverendFresh

Ich stimme troubadix zu, es geht nichts über eine Runde mit ungesundem Essen, lustigen Sprüchen und spannenden Abenteuern. Online-RPGs können das nicht ersetzen
Die Enklave wird herrschen!

Glgnfz

ZitatIch stimme troubadix zu, es geht nichts über eine Runde mit ungesundem Essen, lustigen Sprüchen und spannenden Abenteuern. Online-RPGs können das nicht ersetzen

hey, hey, hey! ich werde gleich meine laute zur hand nehmen und ein ständchen bringen, welches in lutetia gerade ungeheuer angesagt ist! [22] [/b]

Maniac

Auch P&P profitiert meines Erachtens nach vom Internet. Beispielsweise kann jeder seine eigenen Supplements schreiben und als PDF oder Print bei lulu.com anbieten. Der Nachschub für den Nischenmarkt "Rollenspiel" ist meines Erachtens auf jeden Fall gesichert.

Wie die Nachfrage in 10-20 Jahren aussieht? Keine Ahnung aber ich glaube, dass es wesentlich einfacher ist eine Papierwelt zu entwerfen als ein MMORPG zu programmieren. Darin liegt eine große Stärke von P&P.
For those about to GURPS - We salute you!

Zy-Nist

Zitatmeine tochter (mittlerweile 13) spielt sehr gerne rollenspiele und ist sehr kreativ bei lösungsvorschlägen für probleme - leider ist sie meist maximal eine stunde lang interessiert und dann muss irgendeine andere aktivität her.


... ja, ja - die mtv-generation! [22]

Vielleicht ist das gerade das "Problem":

Beim P&P muss man sich mehrere Stunden lang mit einem Thema beschäftigen und der SL hat richtig viel arbeit. Während man beim Online RPG einfach nur konsumieren muss .... ?
Ich habe schon Probleme mit WELT 1.0 !
Was zum Geier soll ich dann mit WEB 2.0 ?

Das System und du:
1.) Das System gewinnt immer !
2.) Sollte das System irgendwann mal verlieren, bricht es zusammen !
3.) Bricht das System zusammen, dann hast du ganz andere Probleme als irgendein System !

Glgnfz

ZitatAuch P&P profitiert meines Erachtens nach vom Internet. Beispielsweise kann jeder seine eigenen Supplements schreiben und als PDF oder Print bei lulu.com anbieten. Der Nachschub für den Nischenmarkt "Rollenspiel" ist meines Erachtens auf jeden Fall gesichert.

oh ja! ich habe sogar schon von einem hiesigen forenmitglied gehört, der von dieser möglichkeit gebrauch gemacht hat! [6]


unabhängig von meiner persönlichen lage bin ich aber auch sicher, dass es "echte" rollenspiele noch jahrzehntelang geben wird - man muss sich ja nur mal die amerikanischen old school foren ansehen - dort sind seit anbeginn des internets viele alte und neue (junge) spieler zugange.

Christophorus

Zitat
Zitatmeine tochter (mittlerweile 13) spielt sehr gerne rollenspiele und ist sehr kreativ bei lösungsvorschlägen für probleme - leider ist sie meist maximal eine stunde lang interessiert und dann muss irgendeine andere aktivität her.


... ja, ja - die mtv-generation! [22]

Vielleicht ist das gerade das "Problem":

Beim P&P muss man sich mehrere Stunden lang mit einem Thema beschäftigen und der SL hat richtig viel arbeit. Während man beim Online RPG einfach nur konsumieren muss .... ?
Hm, ja, ich denke, dieser Aspekt fließt da auch noch mit ein. Das kann ich das auch an meinen Nichten (15 und jeweils 8 Jahre alt) feststellen: Vor dem Fernseher könnten sie stundenlang ausharren. Wenn sie aber selbst aktiv werden sollen, z.B. beim Lesen eines Buches bzw. Textes, können sie sich keine zehn Minuten darauf konzentrieren.

Die Frage ist ja: Woher kommt das? Ich selbst bin in einem Haushalt aufgewachsen, in dem Bücher keine große Rolle spielten. Dennoch habe ich schon als Kind gern gelesen. Ergo habe ich auch keine Probleme damit, dicke Schinken zu wälzen. Andere in meinem Alter jedoch konsumieren hauptsächlich visuell - von der aktuellen Generation ganz zu schweigen. Meine Schwester hingegen hat auch viel gelesen und liest auch heute noch das ein oder andere Buch. Ihre Mädels hingegen rühren die Dinger nur unter Zwang an. Woher stammt also das Interesse zu lesen?  [16]   Das soziale Umfeld scheint ja nur bedingt Einfluss darauf auszuüben. Oder?
»Ich glaube, mit D&D werde ich nicht mehr glücklich...« - Zitat Greifenklaue

Wandervogel

Schau dir mal den schulischen Einfluß an - ich möchte fast auf eine Kuschelschule wetten, an der wenig Wert auf Konzentration und Hausarbeiten gelegt wird - oder in der die Klassen so groß sind, daß der Lehrer überfordert ist und alles drunter und drüber geht, was der Konzentrationsfähigkeit auch abträglich ist, nebenbei entwickelt man instinktive Abneigungen gegenüber dem geschriebenen Wort oder allem, was mit Unterricht zu tun hat.
"Conan, what is good in GMing?" -
"Crush the PCs, see their character sheets stacked before you, and hear the lamentations of their players."

Glgnfz

ZitatSchau dir mal den schulischen Einfluß an - ich möchte fast auf eine Kuschelschule wetten, an der wenig Wert auf Konzentration und Hausarbeiten gelegt wird - oder in der die Klassen so groß sind, daß der Lehrer überfordert ist und alles drunter und drüber geht, was der Konzentrationsfähigkeit auch abträglich ist, nebenbei entwickelt man instinktive Abneigungen gegenüber dem geschriebenen Wort oder allem, was mit Unterricht zu tun hat.

schlechte theorie - sie geht auf die schule, an der ich selber lehrer bin. [22]

ich nehme gerne für vieles die schuld auf mich, aber nicht dafür, dass viele kiddies keine aufmerksamkeitsspanne von jetzt bis gleich haben.

Greifenklaue

Das würde ich auch eher auf die viele Klingeltonwerbung schieben  [21]
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

troubadix

also woran das mit der aufmerksamkeitsspanne liegt kann ich euch ganz genau erklär...

schau mal ein Vogel!..

Wo war ich gleich noch, ach egal ich geh Fernsehgucken.

Zy-Nist

Zitatalso woran das mit der aufmerksamkeitsspanne liegt kann ich euch ganz genau erklär...

schau mal ein Vogel!..

Wo war ich gleich noch, ach egal ich geh Fernsehgucken.

Ich glaube es nicht nur die Aufmerksamkeitsspanne sondern auch einfach das Problem, 5 bis 6 Leute für ein paar Stunden "unter einen Hut" zu bekommen.
Das Problem sehe ich bei meinen Runden immer wieder....
Ich habe schon Probleme mit WELT 1.0 !
Was zum Geier soll ich dann mit WEB 2.0 ?

Das System und du:
1.) Das System gewinnt immer !
2.) Sollte das System irgendwann mal verlieren, bricht es zusammen !
3.) Bricht das System zusammen, dann hast du ganz andere Probleme als irgendein System !

Glgnfz

also mit festem termin klappt das eigentlich ganz gut! über DAS problem konnte ich bisher noch nie meckern.

Gast

Servus.

Mir sind in den letzten Jahren auf dem Pen& Paper Markt folgende Entwicklungen aufgefallen:

1. In Geschäften, die Rollenspielkram anbieten, ist die "Ecke"/ das "Regal" mehr und mehr geschrumpft.
2. Geschäfte, die ursprünglich primär Fan-Artikel verkauft hatten, hatten Mitte der Neunziger Jahre sehr intensiv auf die Rollenspielentwicklung reagiert; zwischenzeitlich sind aber auch sie wieder weit ab davon gerückt (beste Beispiele in Hannover: Der Trivial Bookshop und das Comix).
Zu 1. und 2.: Ein Grundbestand besteht trotzdem weiterhin. Und mit den vielen neuen Entwicklungen und dem erheblichen Aufwand, der von den Verlagen für diese Spiele betrieben wird, würde ich sagen: Da hat sich "was etabliert".
3. Rollenspiele standen in der Zeit, als Trading Card Games en vogue waren, schon relativ unterDruck, konnten diesem Phänomen aber trotzen, da einerseits der Markt mit TCG überschwemmt wurde und andererseits das Spielprinzip der unterschiedliche TCG wenig originelle Neuentwicklungen gebracht hat.
Ich sehe durchaus eine Parallele zu MMORPGs; diese gibt es schon laaaange Zeit (man denke nur mal an MUDs, oder E-Mail Spiele). Aber WOW hat einen Marktpräsenz, die von keinem anderen in irgendeiner Form erreicht wird; zwar gibt es eine ganze Reihe beeindruckender Alternativen; aber die Spielprinzipien und Charakterstereotypen sind überall sehr gleich/ ähnlich - man vergleiche nur mal DAoC, WoW, Warhammer Online, Rappelz und wie sie alle heißen (die paar Ausnahme wie EVE oder Neocron haben grob und stark vereinfacht nur ein anderes Kleid).
4. Solange ich zurückdenken kann (Commodore C64!!!), gibt es für den Computer "Rollenspiele". Die waren bisweilen sogar weiter verbreitet als die Pen& Paper Rollenspiele. Unterm Strich haben neue Computertechnologien und -möglichkeiten aber nie das Live-Feeling von Pen& Paper Rollenspielen ersetzen können. Nie.

Mit den Entwicklungen auf den Punkten 1. und 2. und mit dem massiven Vormarsch im EDV Bereich ist eine Vermutung, dass klassisches RPG "ausstirbt". Allerdings denke ich, dass eine analoge Entwicklung wie bei Punkt 3 hier kurz bevor steht:
Der Marktführer WoW weiß mittlerweile keine geeigneten Mittel, wie er das auf 70 Stufen limitierte und am Ende nur noch durch heftige Questen mit großem PvP Anteil gespickte Spiel "erweitern" kann.
Die einzige Steigerung, die ich sehe, liegt in Massenschlachten (wo es jetzt schon zum Teil ist); neue Grafiken, Sounds, Kräfte, Items und so ein Blabla erschöpfen sich letztlich immer wieder im reinen Klickwahnsinn und Teamspeak Overkill, der ohnehin existiert. Das Spiel wird an Reiz verlieren. Das Spiel im Sinne von MMORPG.
Bei den verschiedenen Time-Code Anbietern wird immer aggressiver die Werbetrommel gerührt; als aktiver EVE Online Spieler habe ich letzten eine Rückkehrer E-Mail von EVE Online erhalten (hej, ICH BIN AKTIVER Spieler, wohin bitte zurückkehren) ... Die Anzeichen für eine Stagnation und ein darauf folgendes Gesundschrumpfen auf die Hardcore MMORPG Spieler häufen sich.

Daher gehe ich davon aus: So, wie es beim Pen& Paper Rollenspiel eine Art "Gesundschrumpfen" der Szene auf die Hardcore Pen& Paper Rollenspieler gibt, so wird es das für MMORPG Spieler geben. Dies wird aber das Pen& Paper nicht aussterben lassen.

Im übrigen glaube ich nicht, dass die Schule einen maßgeblichen Einfluss auf die Spielgewohnheiten hat. Als ich mit Pen& Paper angefangen hatte (1990), hatte ich in den ersten Jahren parallel dazu viiiiiiel mehr Rollenspiele am Computer gespielt (Eye of the Beholder, Rings od MEdusa, Ultima ein paar Teile, Might& Magic III, IV und V, Wizardry 7 u.a.) sowie unglaublich viel Fernseh geschaut; gelesen hatte ich damals nur recht wenig. Und dennoch konnte ich mich schnell mit den Rollenspielbüchern arrangieren beziehungsweise Pen& Paper Spielsitzungen von über 15h durchspielen. Ich denke, es ist eher eine Frage davon, wie interessant das Spiel auf das Individuum wirkt und was/ er sie daraus zieht. Das dürfte am Ende eine höchstpersönliche Frage sein ...

So, sorry. War etwas länger etwas stiller, habe jetzt auch nur frei herausgeschrieben: Fehler wie immer, dürft Ihr behalten; und ich hoffe, dass das hier nicht zu "wirr" klingt. [23]

Nice dice,

ClemLOR

Wandervogel

WoW ist darauf ausgelegt, daß man im PvE-Bereich solo unglaublich schnell bis in den 60er-Bereich hochleveln kann - sofern nicht die Unzahl anderer Solisten einen ausbremst, weil die Gegner, die man erlegen, oder von denen man nach dem Erlegen Zeug einsammeln soll, knapp werden. Da kennt der normale WoW-Spieler nämlich leider keine Etikette, wo man in anderen MMORPGs bei Sichtung eines bereits belegten Camps mit den Schultern zuckt und abdreht, heißt es bei WoW "rein und alles plätten" , dazu kommt, daß viele WoW-Spieler mittlerweile dazu übergegangen sind, zwei oder mehrere Charaktere gleichzeitig zu spielen (zu boxen) , um die zahlen- und feuerkraftmäßige Überlegenheit gegenüber reinen Solisten zu haben und bloß nicht mit anderen in eine Gruppe gehen und Erfahrungspunkte und Beute teilen zu müssen.

Ja, es gibt Raidcontent, aber dafür braucht man eine Gilde und die damit verbundene soziale Interaktion.
Viel einfacher ist bei WoW das PvP, Spieler vs Spieler - man wird entweder zum Arenakämpfer und verdrischt andere oder geht auf Schlachtfelder, wo man automatisch in die Gruppe der eigenen Fraktion integriert wird.
In der Arena sammelt man für Siege Punkte, für welche man beim Ausstatter Ausrüstung einkaufen kann, die besser als für dieselbe Stufe ausgelegte Raidbeute, ähnlich läuft es mit Schlachtfeldern und Ehre.
Warum also in eine Gilde und Raidgegner bekämpfen (und Skripte und individuelle Taktiken lernen) , wenn man ebensogut Leute in einem Käfig verprügeln und dafür besseres Zeug einhamstern kann.

Fazit: WoW ist auf den schnellen, gewissermaßen süchtigmachenden Erfolg im unteren und mittleren Bereich - Queste fertig, schon wieder ein LevelUp! - ausgelegt, um die Leute mit kurzer Aufmerksamkeitsspanne zu binden, danach gibt es nur noch PvP und sogenannte tägliche Missionen, die man jeweils 1x am Tag machen kann und dafür Embleme erhält, mit welchen man widerum shoppen gehen kann, viele Tagesmissionen beinhalten PvP.
Und wer wirklich bei WoW einen auf dicke Hose machen will, der muß jeden Tag spielen, wenigstens 4 Stunden und das die ganze Woche, weil sonst andere einen im Ranking überholten oder schneller an das ganz gute Zeug von den Ausstattern kommen und einem in der Arena auf die Nase hauen... - da fehlt dann auch noch die Zeit für andere Dinge.

Den Anreiz eines Spieles wie WoW und die ganze Reizüberflutung kann P&P nur sehr begrenzt bieten, Spieler mit kurzer Aufmerksamkeitsspanne sind nicht an tollen Beschreibungen interessiert, die wollen auch nicht warten, bis ihre Mitspieler ihre Handlungen abgeschlossen haben. Und ihre Charaktere machen auch nicht ständig "DING!" (viele MMORPGs signalisieren einen Stufenaufstieg mit einem Glockenton) , oder hamstern dauernd Zeug mit tollen Plus-Zeichen darauf ein. Die Regeln muß man sich auch noch merken, das übernimmt kein Computer für einen, und die Mitspieler haben plötzlich Gesichter, so daß man eventuell aufkeimende asoziale Tendenzen unterdrücken muß, weil die Anonymität des I-Nets fehlt...
- ihr merkt sicher, daß die Schnittmenge zwischen WoW-Kids und P&P' lern möglicherweise sehr viel kleiner ist als auf den ersten Blick anzunehmen.

Ich habe nach meiner Testphase WoW etwa so definiert: "Schönes Spiel, Blizzard hat da eine sehr nette Grafik gebastelt, die Zonen sind hübsch gestaltet, nettes Questsystem... wenn die ganzen Bastarde von Mitspielern nicht wären, könnte ich mir glatt vorstellen, es wäre Diablo 3. Ansonsten bleibe ich doch lieber bei EverQuest, da ist die Zahl der Idioten überschaubar."
Und prompt wird D3 angekündigt und tauchten bei mir in der Gilde ein paar Rückkehrer auf, welche die WoW-Mentalität so richtig verinnerlicht hatten...
"Conan, what is good in GMing?" -
"Crush the PCs, see their character sheets stacked before you, and hear the lamentations of their players."

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