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Pathfinder vs. D&D 4

Begonnen von Besserwisserboy, 01. Februar 2014, 02:05:39

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Besserwisserboy

Kann sein, daß ich hier bei einigen Vermutungen arg daneben liege, aber ich bin eher ein D&D Gelegenheitsspieler, der aktuell bei 3.5 "hängen geblieben" ist.

Wenn ich das richtig sehe, sind die aktuellen D&D-Regelwerke D&D 4.0 und Pathfinder!?
Beide werden derzeit noch verlegt und sind käuflich zu erwerben?

Wo liegt der genaue Unterschied zwischen den beiden Systemen und was könnte man jeweils als Pro und Contra im Vergleich anführen?
Ich bin nur durch einen Tippfehler hier, eigentlich wollte ich aufs Reifenklauen-Forum...
Wer hat meinem Goldfisch das Töten beigebracht???

Greifenklaue

Darum wurden schon ganze Forenkriege geführt ... ^^

Kurz gesagt ist DnD 4 aber eingestellt, DnD Next (Arbeitstitel) wird folgen.

Ich versuch nachher mal, ein paar Punkte zusammenzutragen.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Greifenklaue

Also, versuch ich`s mal:

Pathfinder ist eine Fortführung von DnD 3.5, beseitigt dort aber konsequent einige Probleme, die ich immer damit hatte. Es stärkt die Grundklassen so sehr, dass es attraktiv ist, sie von A-Z, von 1-20 durchzuspielen. Vorher gab es ja sowohl Classdipping (es ist attraktiv die erste Stufe diverser Klassen mitzunehmen) als auch Prestigeklassenmultimix (die gibt es grundsätzlich immer noch, aber es sind eben echte Prestigeklassen). Zudem wurden starke Talente genervt, schwache aufgewertet, so dass dort das Gefälle nicht mehr so groß ist.

Um Optionen aufzubauen, gibt es einige mittel. Zuvorderst wurden vielen Klassen Optionen verliehen, z.B. können sich Schurken Schurkentricks aussuchen aus einer breiten Palette, Magier bekommen über ihre Schulen einige Zusatzkräfte oder Hexenmeister über ihre Blutlinie.

Desweiteren gibt es alternative Volksvorteile und kann auch da mixen.

Und zuguterletzt Archetypen - die durchmischen nochmal die Fähigkeiten einer Grundklasse.

Pathfinder ist also im Fazit sowas wie ein variableres, mehr balancierteres DnD 3.5 (meiner Ansicht nach).
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Besserwisserboy

#3
Aha! Das hört sich für mich jetzt irgendwie nach einer "Neuauflage" mit einigen Verbesserungen bzw. Änderungen an.
Pathfinder ist also keine eigne Spielwelt, wie z.B. Dark Sun oder die Forgotten Realms!?

D&D 4 ist schon wieder eingestellt? Dann scheint es ja nicht so erfolgreich gewesen zu sein!
Hat es sich denn so sehr von der 3.5 Version unterschieden?
Bei der Neuauflage von Warhammer soll es sich ja um ein ganz anderes Spielsystem im Vergleich zum Vorgänger handeln. Ist das hier ähnlich?
Ich bin nur durch einen Tippfehler hier, eigentlich wollte ich aufs Reifenklauen-Forum...
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Greifenklaue

Pathfinder hat auch eine eigene spielwelt, Golarion. Es gibt einiges an Material speziell dafür, aber mindestes soviel, dass man es universell (Fantasy) z.B. in den REichen einsetzen kann. Das war ja sozusagen das Ziel:mPathfinder sollte DnD 3.x und d20 fortführen.

D&D 4 ist in der Tat anders als die Vorgänger, einige Kernmerkmale wurden aufgegeben (z.B. Hitdice würfeln, Fire&Forget) und ja, vom wirtschaftlichen her war es kein Erfolg, immerhin konnte Pathfinder DnD 4 die Krone bei IcV2 abringen - das wäre zu DnD 3-Zeiten unmöglich gesen, da hatte es einen Marktanteil von dutlich über 50%.

Bei der Vorstellung von DnD 4 wurde mir erklärt, dass man versucht habe, alle Klassen gleich komplex zu machen. Daher der Fighter wurde komplexer, der Wizard wurde entschlackt. Dadurch fühlten die sich aber für mich zumindest spielmechanisch oft sehr ähnlich an. Die Kräfte werden in Daily-, Encounter- und At will-Powers unterteilt. Der Bogenschütze kann also einen Schuß versuchen und verursacht dadurch Schaden oder er kann den Blattschuß machen - einmal pro Encounter - und macht dafür doppelten Schaden. Der Magier kann seine Energiekugel werfen und verursacht dafür normalen Schaden oder seine Feuerkugel und verursacht dafür doppelten Schaden. (Als frei erfundene Beispiele, Du verstehst, was ich meine).

Trefferpunkte wurden fest zugeordnet tatt wie bisher Würfel zu nutzen. Dire Klerikerproblematik versucht DnD so zum Umgehen: Jeder SC hat Healing Sourges, die er nutzen kann. Die erste kann er selbst aktivieren, sozusagen der "Zweite Atem". Der Kleriker hat als Standardkraft, dass er, wenn er einen Gegner trifft, eine solche Sourge aktivieren kann. Die Problematik ist, dass dies sein Weg zum Heilen ist - auch wenn Du Dir nen pazifistischen, waffenlosen Friedensgott ausgedacht hast ... Dazu hebt es das Spiel sehr auf die Metaebene.

Ist 3.5 und PF Battlemap-lastig, ist sie bei DnD gar nicht mehr wegzudenken.

Es gibt sogenannte Minions, Gegner, die nach einem Treffer umfallen.

Es gibt reichlich unterstützendes Material wie Powercards. Trotzdem längst nicht so durchdacht wie WH3.

Insgesamt spricht man bei DnD 4 von einer Encounterisierung.

Interessante Nebenprobleme dadurch:
- Man kann Abenteuer nur schwer zu DnD 4 hin und zurückkonvertieren.
- Ein Encounter auf die Schnelle zu designen, ist schwierig geworden. Damit es spannend wird, muss man sie vorweg vorbereiten.

Fazit: Unter einigen gild DnD 4 als beses gamistisches Rollenspiel. Da ich selbst gamestisch orientiert bin, kann ich dem nur entgegenhalten, dass es davon aber auch nur ein (Bruch-)teil gefällt.

Hier liegt imho das Problem: Während DnD classic bis DnD 3.x noch alle Spielertypen mehr oder minder bedient, hat sich DnD 4 auf einen sehr speziellen Spielertyp spezialisiert, der selbst unter den drei großen Strömungen eine Teilgruppe darstellt.

Vielleicht noch ein paar interessante Blogbeiträge für Dich:

DnD Next-Playtest: Ersteindruck und Proberunde 1/2, Proberunde 2/2

Zur Einstellung von DnD 4 in Deutschland: Erste und zweite Worte von F&S

Argamaes Versuch einer DnD 4te-Charaktererschaffung – ein Akt in zwei Teilen 1/2 und Teil 2/2
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Argamae

Wie unterschiedlich die Geschmäcker rund um D&D nach der Jahrtausendwende sind, sehe ich an mir selbst. Ich tendiere nach anfänglicher Pathfinder-Begeisterung doch wieder zu 3.5, während mich D&D4 trotz zweier Anläufe nie packen konnte. Und das neue D&D NEXT zieht sich, auch in den Playtests, hin wie ein Kaugummi und läßt mich mittlerweile vollkommen kalt.

Wenn, wie in Deinem Falle, schon viel 3.5-Material im Umlauf ist, kann ich Dir nur raten, dabei zu bleiben. Wenn Du Pathfinder kaufst, bleibt Dir Konvertierungsarbeit nicht erspart.
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