[Film] Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels

[Greifenklaue]

Ab morgen geht es los, Indy IV in der Vorpremiere. Ich selbst komme wohl erst am Wochenende dazu, reinzugehen.

Was sind Eure Wünsche & Erwartungen?

Und in wenigen Tagen: Wie war es???

Hier noch der Wikieintrag und Website

[Maniac]

Mein Nachbar war gestern drin und meinte, der Film ist auf jeden Fall empfehlenswert.

[Greifenklaue]

Mein Nachbar war gestern drin und meinte, der Film ist auf jeden Fall empfehlenswert.

Ich nahm eher sowas war wie "Zerstörung einer Legende", in dem Fall von einem meiner alten Schulkumpels, der recht regelmäßig in Premieren drin ist.

Egal, am SO guck ich selber!

[Argamae]

Neue Teile einer legendären Film-Reihe haben es schwer - besonders dann, wenn sie über 15 Jahre nach dem letzten Teil gedreht werden. Und Film-Reihen vom Kaliber eines "INDIANA JONES" werden da natürlich doppelt kritisch beäugt.

Gestern war ich in der Spätvorstellung und habe mir "Das Königreich des Kristallschädels" reingetan. Und ich für meinen Teil möchte sogleich Entwarnung geben: auch den nach so langer Zeit gedrehten "Indy 4" kann man sich guten Gewissens in die Indiana-Jones-Filmreihe stellen - wenn es ihn dann als DVD zu kaufen gibt.
Der Film bemüht sich, die Fans nicht zu enttäuschen - sowohl inhaltlich als auch handwerklich. Es gibt wieder irrwitzige Verfolgungsjagden, wobei mir aber nicht alle soooo gut gefallen. Leider kommt der Film auch nicht ohne "schwachsinnige" Szenen aus (wo man sich dann fragt: wieso zum Teufel mußte DAS jetzt sein?), doch zum Glück überwiegen diese nicht, sondern fallen nur zwei-, dreimal unschön auf. Die Schauspieler machen ihre Sache sehr gut, sogar der von mir eher skeptisch betrachtete Shia LaBeouf. Harrison Ford gibt den Jones wieder gewohnt cool und bärbeißig - vielleicht einen Tick zuviel, aber das ist Meckerei auf hohem Niveau. In jedem Fall gebührt Herrn Ford Respekt - mit seinem hohen Alter macht er dennoch eine gute Figur. Cate Blanchett ("Galadriel") als Schurkin macht ihre Sache gut (wenngleich nicht überragend) - aber die kann wohl auch eine Schuhbürste überzeugend spielen, sie hat einfach Weltklasse-Niveau.
Die Story ist zwar zunehmend überbordener, bleibt sich selbst und dem Indiana-Jones-Flair aber treu. Gelungen auch die ruhigeren, dialoglastigeren Szenen des Films, die der Story-Entfaltung den nötigen Freiraum schaffen.
Also - alles in allem ist der vierte Indy-Film ein würdiger Nachfolger, den man sich gut geben kann.

Nun folgen noch Details zum Film, die ich aus Spannungsgründen mit einem fetten Spoiler versehe!










* * * * * * * SPOILER * * * * * * * *


Die Grundthematik von Indiana Jones 4 ist ja geradezu ein Klassiker der Grenzwissenschaft und Abenteuer-Archäologie: der Kontakt früher Zivilisationen zu außerweltlichen Besuchern. Man denke nur an Von Däniken und seine Bundesgenossen. Diese Grundidee wird hier nun aufgegriffen und am Ende dann doch leicht verfremdet, da die "Besucher" hier nicht aus dem Weltraum, sondern wohl aus einer Parallel-Dimension kommen. Zwar sehen sie - typisch Spielberg - wie seine bekannten UFO-Insassen aus (und bewegen sich am Ende auch in einem solchen "Gefährt"), doch bleiben weitere Parallelen zu "Unheimliche Begegnung", "A.I." oder "Taken" gottseidank aus.

Da der Film ja 1957 spielt, also gut 20 Jahre nach den Ereignissen von "Jäger des Verlorenen Schatzes" und Co., können nicht länger Nazis die Gegner sein. Dafür kommen die Russen und passen gut ins Bild! Die klischee-befrachtete und stereotypische Sozialistin Irina Spalko (Cate Blanchett) wirkt aber etwas zu "überdramatisch".

Zu den hirnrissigen Momenten zählen Indiana Jones' Überleben einer Atomexplosion (*Kopfschütteln*) im ersten Drittel des Films - er steigt in einen Kühlschrank, der dann durch die Druckwelle aus dem Explosionsgebiet geschleudert wird! Hier hätte den Drehbuchschreibern doch bitteschön eine etwas glaubwürdigere Methode einfallen können... Nochmal schwachsinnig wird es, als die Truppe von Indiana Jones drei konsekutive Stürze über ziemlich hohe Wasserfälle anbord eines Amphibienautos überlebt. Da kann man auch gern mal aufstöhnen.... Aber irgendwie werden auch diese Szenen recht amüsant serviert, so daß man dem Film darob nicht allzu lange böse sein kann.

Umso netter dagegen das Wiedersehen mit Marion Ravenwood (Karen Allen), Harrisons "Love Interest" aus "Jäger des Verlorenen Schatzes" und der daraus resultierenden Anspielungen und Witzen auf deren verpatzte Beziehung und ihren gemeinsamen Sohn, den Shia Labeouf charismatisch und solide mimt.

Der große John Hurt, der im Film den geistig verwirrten Prof. Oxley spielt, kommt viel zu kurz. Der Mann kann mehr als er hier zeigt, verkörpert dennoch seine Rolle gut und überzeugend. Was einem nicht wirklich klar wird, ist Mutts (Shia Labeouf) tränenreiche Reaktionen auf das Wiedersehen mit seinem "Mentor" Oxley. Wäre auch ausbaufähig gewesen.

CGI hat der Film zuhauf zu bieten, was vielen Old-School-Fans sicher nicht so schmecken wird. Ich war "seelisch" darauf vorbereitet, daher hab ich es nicht als soooo schlimm empfunden - zumal die allermeisten Effekte sehr gut sind.

Meine Highlight-Szene ist die verpatzte Flucht der Helden aus dem Dschungelcamp der Russen. Jones droht, im Treibsand zu versinken und Mutt läuft los, um einen "Ast" oder sowas zu suchen, mit dem er ihn wieder herausziehen kann. Und womit kommt er zurück? Mit einer Würgeschlange! Diese Art von "Seil" schmeckt Indy natürlich GAR NICHT! Herrlich, ich habe Tränen gelacht.

So, mehr fällt mir gerade nicht mehr ein.  [25]



* * * * * * * SPOILER ENDE * * * * * * * *

[Greifenklaue]

Hmmm...  Erstmal Spoiler, dann Beitrag...








* * * * * * * SPOILER * * * * * * * *

War heute nicht in Indy IV, sondern in Akte X II. Cool, die Handlung haben sie 50 Jahre vorverlegt und Fox Mulder trägt jetzt n Hut. Scully taucht gar nicht auf. Naja, nächste Woche dann vielleicht Indy IV...  [15]

* * * * * * * SPOILER  ENDE * * * * * * * *          












Ernsthaft. Ich bin ganz froh, dass jemand meine Erwartung gewaltig gesenkt hat, so ging es mir ähnlich wie Argamae.

Film ganz gut, einige Szenen hätten sie bleiben lassen sollen, dann wäre er richtig gut gewesen.

[Argamae]

* * * * *  SPOILER * * * * *



Ich fand übrigens die Anspielung auf "Jäger des Verlorenen Schatzes" ganz nett - die aufgesplitterte Kiste mit der Bundeslade! [23]

Den von einigen Kritikern gescholtenen "Klamauk" (der wirklich nicht im Übermaß vorhanden ist) als Indiana-Jones-untypisch zu bezeichnen, ist Unfug. Bereits in den Vorgängern - insbesondere "Tempel des Todes" - war dieser reichlich vorhanden. Auch "unrealistische" und "überdrehte" Action-Szenen gab es schon zuvor, man denke nur an die (objektiv betrachtet) hirnrissige Lorenfahrt in "Tempel des Todes".

Aber wie gesagt: das mit dem Kühlschrank ist sicherlich der größte Blödsinn in INDY 4. Über die "Akte X"-Thematik (die eigentlich keine ist) mag man sicherlich geteilter Meinung sein. Ich für meinen Teil habe mich schon vor Jahren - kurz nach Durchspielen des genialen Lucas-Arts-Adventures "Indiana Jones and the Fate of Atlantis" - gefragt, ob die Theorie vorsintflutlicher Raumfahrer nicht auch ein Superthema für einen Indy-Film abgeben würde. Insofern fühlte ich mich jetzt bestätigt.



* * * * *  SPOILER ENDE * * * * *

[Lazarus]

Also Ich war ja gestern mit Greifenklaue und Wandervogel in Indy 4.

Von mir bekommt der Film erin Ok.
Nicht wirklich ein Überflieger ,aber doch gute Unterhaltung.
Nicht die Klasse von Teil 1 und 3 aber doch besser als der 2te.

mfg
Lazarus

[Greifenklaue]

Yeha!!!

Ausblick auf Indy5 !!!

[Greifenklaue]

Interessante Kritik auf Heise.

"Was "Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull" zu einem für unser Zeitalter repräsentativen Kunstwerk macht, ist der Abschied von der linearen Form. Scheint alles hier auch ein rasender Pfeil durch die Zeit, ein einziger vulgärer roter Faden zu sein, herrscht in Wahrheit rasender Stillstand und Atomismus: Jeder Punkt dieses Films kann im Prinzip mit jedem anderen verbunden werden, der Anfang könnte das Ende sein, die letzte Szene die drittletzte, der Wasserfall der Beginn und die Mumienöffung das Ende. Es gibt keine Ordnung und Einheit mehr, es herrscht beziehungslose Mannigfaltigkeit.

Auch wenn es manchem Fan nicht passen wird, aber: Dieser Film ist ein philosophisches Werk. Er bringt die Gegenwart auf den Punkt. Und er verweist auf die Zukunft - gerade weil er reine Oberfläche ist. Schön müssen wir ihn deshalb allerdings nicht finden."

-> http://www.heise.de/tp/r4/artikel/27/27996/1.html

[Argamae]

Interessante Kritik auf Heise.

"Was "Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull" zu einem für unser Zeitalter repräsentativen Kunstwerk macht, ist der Abschied von der linearen Form. Scheint alles hier auch ein rasender Pfeil durch die Zeit, ein einziger vulgärer roter Faden zu sein, herrscht in Wahrheit rasender Stillstand und Atomismus: Jeder Punkt dieses Films kann im Prinzip mit jedem anderen verbunden werden, der Anfang könnte das Ende sein, die letzte Szene die drittletzte, der Wasserfall der Beginn und die Mumienöffung das Ende. Es gibt keine Ordnung und Einheit mehr, es herrscht beziehungslose Mannigfaltigkeit.

Auch wenn es manchem Fan nicht passen wird, aber: Dieser Film ist ein philosophisches Werk. Er bringt die Gegenwart auf den Punkt. Und er verweist auf die Zukunft - gerade weil er reine Oberfläche ist. Schön müssen wir ihn deshalb allerdings nicht finden."

Äh, nö. Kann ich auch nicht nachvollziehen...

[Greifenklaue]

Äh, nö. Kann ich auch nicht nachvollziehen...

Was kannst Du auch nicht nachvollziehen?

Evtl. mal den Artikel lesen, ich hab gerade zwanzig Minuten gebraucht und ich hab mich an einem Stück des Fazits bedient, vielleicht mag das der Grund sein  [16]

[Argamae]

Äh, nö. Kann ich auch nicht nachvollziehen...

Was kannst Du auch nicht nachvollziehen?

Evtl. mal den Artikel lesen, ich hab gerade zwanzig Minuten gebraucht und ich hab mich an einem Stück des Fazits bedient, vielleicht mag das der Grund sein  [16]

Na, das der Film beliebig in seiner Reihenfolge ist. Das "Nö" bezog sich darauf, daß ich nicht zustimme, und das "auch nicht nachvollziehen" darauf, daß ich es selbst bei Nichtzustimmung auch nicht durch Hineinversetzen in diese Sichtweise so erkennen kann.

[Greifenklaue]

Na, das der Film beliebig in seiner Reihenfolge ist. Das "Nö" bezog sich darauf, daß ich nicht zustimme, und das "auch nicht nachvollziehen" darauf, daß ich es selbst bei Nichtzustimmung auch nicht durch Hineinversetzen in diese Sichtweise so erkennen kann

Uiuiui. Naja, ich empfehle den kompletten Artikel, der spricht imho einige durchaus richtigeSachen an.

Die Austauschbarkeit der Szenen, doch, ich kann das nachvollziehen.

[Ghost]

Die Austauschbarkeit der Szenen, doch, ich kann das nachvollziehen.

Das ist durchaus nachvollziehbar - auch gut, der Vergleich mit einem Themenpark.

Allerdings hatte ich mir vorgenommen, nicht so deutlich darüber nachzudenken, um mir das Erlebnis nicht zu verderben.
Aber, danke, dafür ist es jetzt zu spät. [15]

(Warum standen die Ketchup- und Senfflaschen auf dem Tisch in einer Umblendung, obwohl sie hätten liegen müssen? Dimensionsriss? [25] )

Wie auch immer: Der Film hat mir gut gefallen, auch wenn ich in der einen oder anderen Szene etwas nachdenklich geworden bin. Die nukleare Explosion war etwas deftig, aber es wurde ja schnell mit einem Gopher wieder glattgebügelt, bevor die nächste Szene angeschnitten wurde...

[Bart FU]

Interessante Kritik auf Heise.

"Was "Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull" zu einem für unser Zeitalter repräsentativen Kunstwerk macht, ist der Abschied von der linearen Form. Scheint alles hier auch ein rasender Pfeil durch die Zeit, ein einziger vulgärer roter Faden zu sein, herrscht in Wahrheit rasender Stillstand und Atomismus: Jeder Punkt dieses Films kann im Prinzip mit jedem anderen verbunden werden, der Anfang könnte das Ende sein, die letzte Szene die drittletzte, der Wasserfall der Beginn und die Mumienöffung das Ende. Es gibt keine Ordnung und Einheit mehr, es herrscht beziehungslose Mannigfaltigkeit.

Auch wenn es manchem Fan nicht passen wird, aber: Dieser Film ist ein philosophisches Werk. Er bringt die Gegenwart auf den Punkt. Und er verweist auf die Zukunft - gerade weil er reine Oberfläche ist. Schön müssen wir ihn deshalb allerdings nicht finden."

-> http://www.heise.de/tp/r4/artikel/27/27996/1.html

Film ist schon ganz nett, empfehlenswert (habe ihn direkt ein paar tage nach der Premiere tatsaechlich DIREKT IN LOS ANGELES gesehen!)... aber was der Heise-Artikel meint, finde ich gerade schlecht am Film. Indy 3 hatte eine sehr schoen konstante Story, die sich linear entfaltet hat. alles war rund, machte Sinn und passte zusammen. Beziehungslose Mannigfaltigkeit ist ein schoener Name, ich nenne es mal "lose aneinander gehaengte Effekthascherei"...  [15]

Ihn nun als "philosophisches Werk" zu bezeichnen, ist allerdings ein ganz schoener Euphemismus. Dazu sind all die Szenen des Filmes gar nicht gut genug entwickelt worden. Es ist ein Action-Film. Mehr nicht.

Blick in die Zukunft: na ja. Also, wenn selbst der Heise-Artikel meint, wir muessten den Film nicht schoen finden - ich glaube, ob ein Filmkonzept tatsaechlich zukunftsweisend ist, haengt auch sehr vom Anklang bei den Zuschauern ab. wenn die die Machart des Filmes nicht schoen finden, dann gibt es Flme dieser Machart in Zukunft wohl eher weniger.