Meinungen zu Uwe Boll

[Besserwisserboy]

Ich habe Uwe Boll gerade in der Kategorie: Oberfieslinge hier im Forum gefunden. Nun wollte ich mal die allgemeine Meinung zu diesem "Ausnahmetalent" hören...

Für alle denen sein Name nicht ganz so geläufig ist:
Uwe Boll ist Produzent, Drehbuchautor und Regisseur. An bekanntesten dürften seine Videospielverfilmungen wie, Dungen Siege-Schwerter des Königs, Far Cry, House of the Dead und die Blood-Ryan-Trilogie sein. Uwe Boll hat einen Doktortitel und hat sogar einen Filmpreis (nein keinen Oscar) für den Film "Dafur" bekommen.
Von den Kritikern wurde bisher jeder seiner Filme als schlecht eingestuft. Er wurde mit Ed Woods, dem schlechtesten Filmemacher aller Zeiten, verglichen und bekam die Goldene Himmbeere (den Anti-Oscar) für sein bisheriges Lebenswerk.
Hervorzuheben ist, daß Uwe Boll für seine Filme immer recht bekannte Schauspieler zumindest der B-Liga, oder ehemalige Superstars gewinnen kann, mit Ben Kingsley sogar einen Oscar-Preisträger.
Meine Meinung halte ich erst einmal zurück und bin gespannt was der Rest von "unserem Mann in Hollywood" hält

[Orter]

ich hab ihn nicht grundlos in die liste der oberfieslinge aufgenommen . . .

der Mann kann es einfach nicht! Seine Filme bauen keine Spannung auf, die Schauspielleistungen leiden unter den schwachen Geschichten . . . und macht euch nichts vor, dass liegt nicht nur am Drehbuch . . . das liegt am Mann auf dem Regiestuhl und dem Produzenten . . . (in den meisten Fällen ist er ja beides)
klar, Spieleverfilmungen sind nicht einfach, weil Fans mit einer gewissen Erwartungshaltung an die ganze Sache rangehen . . . aber eine nach der anderen so zu versauen muss auch nicht sein . . .  

2009 war er noch für die goldene Himbeere nominiert, Kategorie "schlechtestes Leinwandpaar"
Uwe Boll mit jedem Schauspieler, jeder Kamera und jedem Drehbuch . . .

von seinen "akutellen" Werken kenne ich keines ("Auschwitz" [ja, ein Film über den Holocaust von Uwe Boll . . . Regie, Drehbuch und Produzent] und "Schwerter des Königs 2", beide 2011)

[fnord]

ich habe nur Alone in the Dark von Boll gesehen und finde den nicht prall, aber ihn in eine Liga mit Ed Wood zu werfen, finde ich nicht richtig. Boll macht einen handwerklich ordentlichen Film, inhaltlich egal. Aber im Vergleich zu ED Wood nimmt er wenigsten richtige Schauspieler, es rennen keine Passanten durchs Bild und die Kulisse bleibt stehen.

Italienische Zombie-Filme, Roger Corman oder die Hammer-Studios haben meist auch nur Grütze produziert. Einige Filme sind  jetzt aber Kult. Warum jetzt aus Mode auf Uwe Boll eingedroschen wird, ist mir echt ein Rätsel.  

[Greifenklaue]

Extrem erfolgreich und extrem uninteressant.

[Orter]

Warum jetzt aus Mode auf Uwe Boll eingedroschen wird, ist mir echt ein Rätsel. 

ein stück weit hast du recht, ich bin mit meiner meinung sicher nicht allein

es sind nunmal die schlechtesten filme die ich persönlich kenne, nicht von der Besetzung, wohl aber von ihrer Schauspielleistung und der Filmerischen Umsetzung (ich bezieh mich auf Schwerter des Königs, FarCry und Alone in the Dark) . . .
mal ab von Sukeban Boy, der ist noch viel unerträglicher . . . und es gibt bestimmt noch mehr solcher nieschenfilme die noch schlechter sind . . . auf die könnte ich genausogut "eindreschen" ^^


ich glaube ich bin so unzufrieden mit ihm, und das hab ich ja bereits angedeutet, weil man als Videospieler eine gewisse Erwartung an Videospielverfilmungen hat . . . und die wurden einfach GAR NICHT erfüllt . . .
klar, war die Verfilmung von Max Payne auch nicht der Kracher (Regie John Moore), aber eben auch nicht soooo schlecht

[Steff]

 Ich finde, gerade "Schwerter des Königs" hat die gleiche Qualität wie die Fantasyfilme, die wir/ich (Jahrgang 76) im Fernsehen oder vom (eher jugendlichen) Onkel auf Videokasette ausgelihen gesehen und gliebt haben. Und durch diese augen betrachtet sind die (alten) Filme gar nicht mal so schlecht. Weil: Handlung = egal, schauspielerische Leistung = völlig unerheblich, gute/schlechte Tricks = werden nicht wahrgenommen, schnell runtergekurbelt und schlecht bis gar nicht vermarktet = wen juckt's?

Am störendsten wahrgenommen wird wahrscheinlich der Umgang mit der jeweiligen Spiele-Lizenz. Sowas steigert immer die Erwartungshaltung, und die kann ja bekanntlich immer nur enttäuscht werden.
Wenn man den Game-Bezug aus dem Titel wegläßt, und das Machweg jemandem zeigt, der die betreffenden Spiele ü-ber-haupt nicht kennt, wird man wahrscheinlich eine ganz andere Meinung/Kritik zu hören bekommen, als wenn man einen angeblichen "Far alone in the Dungeon of the King"-Film einem Spielfreak zeigt. Und wenn dann noch eine Person mit einem schlechten Ruf den Film gemacht hat, kann ja gleich noch ein weiteres Vorurteil dazu kommen.

Andererseits sind die Filme von Uwe Boll echt... äh... "ungut". Nicht unbedingt schlecht oder gar scheiße, aber doch eben nicht gut genug. Daß Schlimme an den Dingern ist ja, daß sie überdurchschnittlich gut besetzt und ausgestattet sind, aber aus den guten Zutatn und der gut ausgestatteten Küche nichts leckeres herauskommt, weil der Koch es einfach nicht drauf hat.

Wenn Sat 1 "Die Nibelungen" mit Benno Schnarchnase Führmann verfilmt, dann erwartet man ja quasi schon den Schwarzwaldklinik-Look, schauspielerische Leistungen wie im Schultheater der zwoten Klasse, und ein Gesamt-Budget, von dem man in Hollywood wahrscheinlich noch nicht mal die Anzahlung für's Catering bekommen würde.
Wenn man aber für mehr Geld besser Schauspieler, besser Kulissen  und bessere Kameraführung einen Film bekommt, der gauso langweilig wie das Fernsehfilmchen aus der deutschen Provinz ist, und wenn das ganze auch noch mit einer bekannten Marke im Namen daher kommt (und daher Erwartungen weckt), dann ist das mehr als enttäuschend. Zumal mal "Handlung", Witz, Charme und gute Dialoge nichst kosten. die PRO 7-Märchenverfilmungen sehen ja auch echt billig aus, sind dafür aber wenigstens witzig.

Ich bin mir sicher, daß wenn man die Filme neu schneidet und gelegentlich mit neuen Dialogen versieht, daß man dann etwas zumindest ansatzweise unterhaltsames bekommen könnte.

[Besserwisserboy]

Meine Meinung zu Filmkritikern:
Neulich habe ich einen Filmkritiker seine Meinung über The Expendables 2 und den neuen Woody Allen-Film im Fernsehen verbreiten sehen. Wer hätte es gedacht, Stallone und Co. kamen sehr schlecht weg.
Aus meiner persönlichen Sicht sollte man immer bedenken, welchen Zweck ein Film erfüllen soll. Daß man das Drehbuch eines Action-Films manchmal auch auf einem Bierdeckel schreiben kann ohne etwas weg zulassen, sollte jedem klar sein. Manche Filme müssen einen nicht schlauer machen, eine wichtige Botschaft vermitteln oder künstlerisch wertvoll sein.
Von daher kann ich auch nicht jede Filmkritik für erst nehmen, die ein Fünf-Gänge-Menü von einem Sterne-Kock bei Burger King erwartet.
Und eins ist sicher: Filmkritiker schauen sicher auch Pornos... nur halt heimlich!

Zu Uwe Boll:

Ich habe recht viele Filme von ihm gesehen, da ich ein Vielgucker bin. Einige fand ich unterhaltsam. Far-Cry erschien mir "trotz" Til Schweiger eher langweilig.
Uwe Boll hat ein recht gutes Auge für Landschaftsaufnahmen (in Blood Ryan) und bekommt trotz seines Rufs immer noch bekannte Gesichter vor die Kamera. Die Videospielvorlagen kenne ich allesamt nicht und kann daher nicht beurteilen, wie sie verschandelt wurden.
Wenn man den Audio-Kommentar zu seinen Filmen mithört/liest, kann man ihm auch einen gewissen Humor nicht absprechen. Da wird auch schon mal ordendlich über die Schauspielerin der weiblichen Hauptrolle abgelästert. Oder man erfährt, daß er für die nackten Vampirinnen, die sich eigendlich nur räkeln mussten, lieber einheimischen Nutten genommen hat, weil die billiger als Schauspielerinnen waren.
Da er ständig von den Kritikern fertig gemacht wird, hat er diese zu einem Boxkampf herausgefordert. Auch das spricht für einen guten Humor.

Mein Lieblingsfilm von ihm ist Postal. Der Film hat einen schrecklich schwarzen Humor und bricht ähnlich wie Borat einige Tabus.
Mein Lieblingszitat (er spielt sich in diesem Film selbst): "Manche behaupten, ich finanziere meine Filme mit Nazigold. Ja, das stimmt."

Uwe Boll ist sicherlich kein großer Künstler und wird auch nie in einer Liga mit Wolfgang Petersen oder Roland Emmerich (um mal zwei Deutsche zu nennen) spielen, aber auch solche Leute muss es geben. Würde Hollywood nur aus Blockbustern bestehen, wären alle mittelmäßigen Filmleute arbeitslos.

[Galiban Uthmatar]

Ich kenne nur "Alone in the dark" und "Siegburg" von ihm. Und beide Filme haben mir recht gut gefallen. Wobei bei "Siegburg" gefallen eher das falsche Wort ist. Der Film ist teilweise echt fies. Ein Knastdrama nach (angeblichen) Tatsachen.


Bewertung bei MovieMaze: 78%


Es ist schwer, für einen solchen Film eine Empfehlung auszusprechen, doch wer einen starken Magen und gute Nerven besitzt, sollte sich zumindest einmal mit diesem äußerst brutalen Kammerspiel auseinandersetzen. Egal ob einem die Augen in Sachen "menschliche Natur" bereits geöffnet wurden oder nicht: dieser Film bezeugt einmal mehr, dass der Mensch sein eigener größter Feind ist. Allerdings wird uns dies hier nicht einfach mitgeteilt, sondern einmal mehr von einem inzwischen aus der Filmszene nicht mehr wegzudenkenden Mann knallhart vor Augen geführt. Wir wünschen absolut kein Vergnügen bei Uwe Bolls Siegburg!
Copyright by MovieMaze.de: Siegburg

CU

[Besserwisserboy]

Bei Siegburg wollte Uwe Boll wohl mal etwas mit Anspruch drehen, gleiches gilt für Dafur.
In Dafur geht es um einen von der Welt ignorierten Bürgerkrieg in Afrika.

[hellhaim]

Trash-Regisseur mit großen Organisationstalent. Pragmatiker, Provokateur. Ich mag Ihn. Seine Meinung über die deutsche Filmförderung teile ich voll und ganz!