• Willkommen im Forum „Greifenklaue - Webforum +1“.
 

Neuigkeiten:

Aufgrund verschiedenster, regulären Spamregistrierungen auf unser Forum habe ich mich entschlossen, die Registrierung komplett zu deaktivieren.

Gerne erstelle ich euch aber einen entsprechenden Account manuell wenn ihr Kontakt mit mir über die Emailadresse in der Fußzeile des Forums (im Jargon "Footer") eine entsprechende Mail mit Screenname Wunsch schreibt.

Hauptmenü

Beziehungen im Rollenspiel

Begonnen von KULTist, 20. September 2009, 10:50:13

« vorheriges - nächstes »

KULTist

Da es vor kurzem bei mir zur Sprache kam:

Wie haltet ihr es mit den Beziehungen eurer Charaktere?

Eher der Einsame Held oder der soziale Protagonist?

Ob nun Ehefrau/Ehemann, Geliebte/-r, vielleicht auch Kinder/Eltern/Geschwister usw.

Empfindet ihr sowas als förderlich ("Meine Frau ist in Gefahr? Zu den Waffen!!!") oder eher als Hemmnis ("Ich kann nicht auf Abenteuer ausziehen, ich muss meine Familie versorgen!")?

Gibt es auch Beziehungen unter den Spielercharakteren?
Oder geht euch das zu nah oder missverständlich?
Wenn, dann lieber NSCs?
Oder auch mal alternative ("...meine lesbische Amazone...") Einstellungen?

Oder spielt so etwas bei euch gar keine Rolle, sondern nur die nächste Intrige, das nächste erschlagene Monster, der nächste Schatz oder die nächste Weltrettung?
Zu gut deutsch: Alles was zählt ist der Plot!
E = mc² + 1w6
Ein Herz für Henchmen!
D&D 5e > DSA
Vampire Die Maskerade > Call of Cthulhu
Shadowrun > Cyberpunk

Argamae

Ich habe da keine besonderen Präferenzen. Wenn es sich aus dem Spiel heraus ergibt, sei es auf Spieler- oder NSC-Seite, dann spiele ich so etwas entsprechend aus. Keinesfalls würde ich solche Beziehungen oder Szenen jemandem aufdrücken (nach dem Motto: "Das Abenteuer verlangt jetzt aber, daß Du dich verliebst, also TU ES!"). Dann kann ich es auch gleich mit dem Rollenspiel sein lassen.

Grundsätzlich kann ich aber sagen, daß derlei im Spiel entstandene Beziehungen für mich nicht den alleinigen Inhalt bilden sollen. Ich setze mich halt an den Spieltisch, um Abenteuer zu erleben, nicht, um mit mittels einer NSC- oder Spieler-Liebschaft die emotionalen und seelischen Tiefen meines Charakters auszuloten und am Spieltisch offen zu legen. Es steht jedoch außer Frage, daß solche Facetten das Spiel bereichern, da sie eben Motivationen oder Stolpersteine für Charaktere bilden können.

Erlebt habe ich schon vieles in dieser Richtung, bislang jedoch keine Beziehung, die in-game entstanden und dann schließlich durch weiterführendes Spiel zu einer Ehe unter den beteiligten SC bzw. NSC geführt hätte. Von Kindernachwuchs ganz zu schweigen.

Was ich ganz eindeutig nicht im Spiel thematisieren würde, wären das nähere Beschreiben von sexuellen Szenen bzw. das explizite "Ausspielen" eines Geschlechtsaktes. Gehört auch nicht ins Rollenspiel, da es viel zu persönlich ist.
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
|It's all fun and games - until somebody fails a saving throw!| D&D Meme

Zy-Nist

Gute Frage:
Wobei ich unterscheiden würde: A) Beziehungen im Charakterehintergrund und b)Beziehungen die während des Spiels entstehen

zu A)
Ich habe die Erfahrung gemacht das Charaktere "organisch" sind. Das soll heissen mit jeder Spielsitzung wird der Charakter lebendiger weil sich der Spieler besser in den Charaktere versetzen kann.
Ich persönlich halte wenig davon einen Spielercharakter zu Beginn seiner Karriere mit Beziehungsdramen zu "überfrachten". Während des Spiels lernt man seinen Charkter besser kennen und kann dann (zusammen mit seiner SL) besser über den Hintergrund und seine In Game Bezeihungen reden.

Klingt verwirrend, also ein Beispiel:

Krak ist ein Zwergenkrieger und kann kämpfen und saufen, ist bärtig und grummlig. Diese Beschreibung reicht für einen neuen Char der 1. Stufe (Level was weis ich) völlig. Im Laufe des Spiels und einiger Spielabende gewinnt die Figur mehr an Schärfe. Aus einer Spielsituation heraus entscheidet der Spieler das Krak völlig zwergenuntypisch Elfinnen hübsch findet. SL und Spieler über legen nun warum das so ist. Krak hatte eine z.B. als Kind eine elfische Spielkameradin zu er immernoch Kontakt hat.
Oben angeführtes Beispiel soll zeigen wie eine Beziehung nachträglich den Char-hintergrung eingeflochten wird und so der Char an Tiefe gewinnt.

B) Die Möglichkeit eine Beziehung im Spiel aufzubauen MUSS von Spieler und SL gemeinsam beschlossen werden. Nichts ödet mehr an als der Satz "Dein Char ist jetzt verliebt", das ist doof.

Persönlich mag ich Beziehungen im Spiel, letzendlich sind Chars auch nur Menschen und Menschen haben Freunde und Partner. Ich gebe Argamae recht,  in wie weit die "Tiefe" dieser Beziehung am Spieltisch ausgebreitet werden soll ist Geschmackssache. Eine Beziehung als Plotaufhänger ist auch gut, wenn das Ganze nicht überhand nimmt. Ich als Spieler hätte keine Lust zum 18. Mal meine Frau vorm Drachen zu retten.
Ich habe schon Probleme mit WELT 1.0 !
Was zum Geier soll ich dann mit WEB 2.0 ?

Das System und du:
1.) Das System gewinnt immer !
2.) Sollte das System irgendwann mal verlieren, bricht es zusammen !
3.) Bricht das System zusammen, dann hast du ganz andere Probleme als irgendein System !

Hoarfrost

Zitat von: KULTist am 20. September 2009, 10:50:13
Eher der Einsame Held oder der soziale Protagonist?
Mit Verlaub - ich kann den ewigen Ich-bin-Waise-meine-Eltern-wurden-von-Oks-erschlagen - SC nicht mehr ertragen. All die einsamen Wölfe, sozial und emotional völlig vom Setting abgekoppelt, und am Besten auch noch mit Wert- und Moralvorstellungen, die komplett nicht ins Setting passen ("ich glaube nicht an Gott / Götter", "Ich beuge mein Knie vor keinem König", ...), und die NSCs bestenfalls nur als störendes Rauschen und schlimmstenfalls als potentiellen Feind / Verräter / XP-Quelle sehen. Gahh! <schüttel...>

Sorry, ein wenig offtopic, aber persönlicher "pet peeve".

(Spieler)Charaktere entspringen einem sozialen Umfeld, und dem sollte auch - bei Charaktererschaffung, und natürlich auch im Spiel - Rechnung getragen werden. Im simpelsten Fall sind das "Connections" - Freunde, Waffenbrüder, Untertanen, je nachdem, was das Setting nahelegt. Im nächsten Schritt sind es "Beziehungen". Grundsätzlich ein weites Thema, dass Du da ansprichst - ich konzentriere mich im Folgenden auf letzteren Punkt, also die "Beziehungen / Bindungen", obwohl es für meinen Geschmack schon vom Ersteren viel zu wenig im Rollenspiel gibt.

ZitatOb nun Ehefrau/Ehemann, Geliebte/-r, vielleicht auch Kinder/Eltern/Geschwister usw.
Erstmal ein wenig persönlicher Erfahrungsbericht: In den festen Runden, in denen ich in den letzten 5-10 Jahren gespielt habe, sind Familienbande, (Liebes-)Beziehungen bis hin zur Ehe, und auch Kinder(kriegen) der SCs regelmäßig vorgekommen und auch thematisiert worden - und es hat dem Spiel in meinen Augen immer gutgetan.
Ganz ehrlich - wir alle verbringen einen signifikanten Teil unserer Lebenszeit damit, einen Partner zu finden - ob für ein paar Stunden oder für den Rest des Lebens sei mal dahingestellt. Warum sollte es (N)SCs anders gehen? Schlussendlich - und hier oute ich mich als "simulationist" - geht es ums schlüssige Abbilden der Spielwelt, und da soll ganz ehrlich niemand meinen CHA18-Paladin toll finden - oder umgekehrt?  ::)
Mal davon abgesehen, dass es das eine oder andere System gibt, das ohne Beziehungen gar nicht funktioniert (bspw. Pendragon oder - in Maßen - auch Ars Magica, wo es mehr darum geht, eine Dynastie zu gründen als einen einzelnen Charakter zu spielen) oder das handfeste regelmechanische Belohnungen für das Eingehen von Beziehungen verteilt (bspw. L5R, wo SCs durch eine Liebesbeziehung oder sogar Heirat einen stattlichen Haufen Ruhm-Punkte sammeln können) schadet es eigentlich nie, wenn sich Spieler derart auf Spielwelt bzw. Setting einlassen, dass ihre Charaktere auch emotional (und nicht nur durch Macht & Geld) an das Setting gebunden werden. Natürlich soll das nicht zum Liebesroman-RSP, nicht zum Selbstzweck verkommen - und natürlich geht da gar nichts ohne das Einverständnis und die Initiative des Spielers. Nichtsdestotrotz entstehen in meinen Augen die stimmigeren Plots und die schönere Spielwelt, wenn die Motivationen der Charaktere eben auch aus ihrem Verhältnis zur Spielwelt erwachsen. Wenn sie nicht nur gegen die Finsternis kämpfen, weil's Gold und XP gibt, sondern weil sie die Welt für ihre Familie zu einem besseren Ort machen wollen. Wenn wichtige Infos nicht nur von schattenhaften Gestalten in düsteren Tavernen kommen, sondern auch von Eltern, Geschwistern oder Freunden, die ob der Aufgabe der Charaktere wissen und sie mit allem, was sie können, unterstützen wollen. Wenn am Ende des Abenteuers die Charaktere nicht in Spelunken und Bordellen, sondern im Kreise ihrer Familien oder ihrer (Dorf-)Gemeinschaft den Sieg gegen das Böse feiern.

ZitatEmpfindet ihr sowas als förderlich ("Meine Frau ist in Gefahr? Zu den Waffen!!!") oder eher als Hemmnis ("Ich kann nicht auf Abenteuer ausziehen, ich muss meine Familie versorgen!")?
In meinen Augen ist es eine Todsünde für Spielleiter, emotionale Bindungen der SCs gegen die SCs zu drehen und so billige Ploteinstiege zu fabrizieren. Selbst in einer Welt voller Gefahr und Abenteuer sollten die meisten Beziehungspartner nicht konstant einander vor Entführung, Tod oder sonstwas bewahren müssen. Klar, *manchmal*, und *in Maßen* mag sowas funktionieren, wenn aber die schon zitierte 18. Drachenentführung vereitelt wird, wird's nicht nur absurd. Schlussendlich wird der Spieler hier nur dafür bestraft, dass er sich auf die Spielwelt einlässt.
Eine weitere Todsünde für Spielleiter ist es in meinen Augen, wenn er dem SC aufgrund seiner Bindung im Spiel unnötig Steine in den Weg legt. Hand auf's Herz - welcher Beziehungspartner, wüsste er, dass der SC auserkoren ist, die Welt vor schlimmstem Unbill zu retten, würde sich hinstellen und allen Ernstes verlangen, der SC solle stattdessen den Kleinen wickeln und den Garten umgraben? Schlussendlich bewegen die SCs sich in den allermeisten Fällen immer noch in einer Welt voller Heldenmut und großen Taten! Klar, dem SC sollte erlaubt sein, seine Familie zu thematisieren bzw. ein wenig Spielzeit dafür abzuzwacken, um Kind & Kegel z.B. in Sicherheit zu den Verwandten zu bringen, bevor man wieder gegen die Finsternis zieht - den Spieler aber vor die Wahl zu stellen "entweder bleibst Du bei Deiner Familie, oder alle sind tooooooot!" ist wieder nur Bestrafung dafür, dass sich der Spieler auf die Spielwelt einlässt.

Im Ernst: die besten Beziehungen im Rollenspiel sind immer noch die, die die meiste Zeit im Hintergrund ablaufen. Die in den Vordergrund treten, wenn der Spieler es will (sofern sie nicht durch die inneren Zwänge der Spielwelt in der Vordergrund gestellt werden müssen). Der SL darf an der Stelle auch gerne mal Fünfe gerade sein lassen bzw. muss nicht ständig Dinge über's Knie brechen.

ZitatGibt es auch Beziehungen unter den Spielercharakteren?
Das hab' ich in der Tat bisher nicht erlebt. Flirten unter SCs schon, richtige Beziehungen jedoch nicht - das war dann immer SC<->NSC. Ist so wahrscheinlich auch unkomplizierterer / sicherer...  8)

ZitatOder auch mal alternative ("...meine lesbische Amazone...") Einstellungen?
Klar, hat's auch schon gegeben. Macht in meinen Augen keinen Unterschied zur default-hetero-Beziehung.

Grundsätzlich geht am Spieltisch alles, woran die Spieler Spass haben - oder womit sie zumindest leben können. Deswegen redet man ja auch vorher mal über Interessen und Schwerpunkte, bevor man sich an die Charaktererschaffung setzt. Dann einigt man sich eben, ob's Beziehungen und "Blümchenpflücken" geben soll oder ob's eher ums knallharte Plotknacken geht. Oder ob den Spielern manche Themen vielleicht nicht so angenehm sind und ob diese denn dann nun wirklich vorkommen müssen. Geht in meinen Augen Hand in Hand mit der Frage, ob man nun wöchentlich oder monatlich, und ob man nun Fantasy oder SciFi spielt...

Argamae

#4
ZitatEine weitere Todsünde für Spielleiter ist es in meinen Augen, wenn er dem SC aufgrund seiner Bindung im Spiel unnötig Steine in den Weg legt. Hand auf's Herz - welcher Beziehungspartner, wüsste er, dass der SC auserkoren ist, die Welt vor schlimmstem Unbill zu retten, würde sich hinstellen und allen Ernstes verlangen, der SC solle stattdessen den Kleinen wickeln und den Garten umgraben? Schlussendlich bewegen die SCs sich in den allermeisten Fällen immer noch in einer Welt voller Heldenmut und großen Taten! Klar, dem SC sollte erlaubt sein, seine Familie zu thematisieren bzw. ein wenig Spielzeit dafür abzuzwacken, um Kind & Kegel z.B. in Sicherheit zu den Verwandten zu bringen, bevor man wieder gegen die Finsternis zieht - den Spieler aber vor die Wahl zu stellen "entweder bleibst Du bei Deiner Familie, oder alle sind tooooooot!" ist wieder nur Bestrafung dafür, dass sich der Spieler auf die Spielwelt einlässt.

Nun ja, das Pferd kann man auch anders herum aufzäumen. Welcher liebende Partner würde den SC - wüßte der Partner, daß der SC sich in Todesgefahr begibt und sich für das Schicksal der Welt zu opfern bereit ist - einfach nur verständnisvoll ziehen lassen und sagen: "ach so, na, dann mach mal"? Damit will ich sagen, daß es absolut okay ist, eine Situation zu schaffen, die den SC vor die Wahl stellt: Beziehung/Familie oder Weltrettung. Abenteurer zu sein, bedeutet nun mal, sich ständig in Gefahr zu begeben. Die Gründung einer Familie stellt somit für den passionierten Helden/Abenteurer immer ein Risiko dar, denn irgendwann wird es eine Entscheidung zugunsten von einem der beiden Lebensstile geben. Und wenn der oder die Geliebte den Helden dann verläßt, weil er/sie es nicht ertragen könnte, ihn an den Nekromanten-Lord und seine Armee der Untoten zu verlieren, dann wird der SC natürlich wiederum um eine emotionale Facette bereichert.

Edit: doppelter Satz gelöscht.
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
|It's all fun and games - until somebody fails a saving throw!| D&D Meme

Hoarfrost

#5
Zitat von: Argamae am 22. September 2009, 09:42:10
Nun ja, das Pferd kann man auch anders herum aufzäumen.
Ja klar - ich bin über's Ziel hinausgeschossen.

Sicher, als Abenteurer ist man im Allgemeinen ständig in Gefahr. Und sicher, irgendwann / irgendwie muss der Charakter sich immer zwischen Abenteurertum und Familie entscheiden. Und ja, daraus können schönen / tolle Spielmomente entstehen.

Worauf ich gezielt hatte, war die Art von SL, die jegliche Bindung eines SC als Druckmittel gegen ihn verwenden oder - noch schlimmer - als Rechtfertigung für "das geht nicht" nehmen. "Dein Charakter kann das nicht tun, denn er hat ja Familie / Kinder / sonstwas..." - was übersetzt für gewöhnlich heisst "Du machst Dinge, von denen ich nicht will, dass Du sie tust". Aber das ist weniger ein Problem von emotionalen Bindungen der SCs und mehr eines von über-restriktiven SLs - und damit belle ich einen gänzlich anderen Baum an, deswegen über's Ziel hinausgeschossen.

Oder anders: in einer unserer Runden hatte die Gruppe, die (ob dringend zu rettender Welt) eigentlich gerade kreuz- und quer über den Spielkontinent reist, zwischendurch eine Zwangspause machen müssen, weil eine hochschwangere SC eben zwischendurch ihr Kind kriegen musste und danach gerne noch ein wenig verschnaufen wollte...  8)
Statt die Gruppe dafür zu bestrafen, hat die SL es dann eben so eingerichtet (bzw. die SCs hatten die Reise auch so geplant), dass besagte Zwangspause in der Kaiserstadt stattfand, wo man sich ohnehin ein wenig aufhalten musste, um bei Hofe empfangen zu werden, Bibliotheken zu durchforsten usw. Passte also, und alle waren glücklich.
Und besagtes Kind ist inzwischen eben mit auf Reisen (und zwischendurch auch schonmal von Feen entführt worden - Dramadrama!), und auch hier bestraft die SL uns nicht, sondern lässt das Kind die meiste Zeit im Hintergrund - wir Spieler sorgen schon selbst dafür, dass das Kind nicht vergessen wird...
Und so sollte es - in meine Augen - auch laufen.

KULTist

Hm, selber finde ich Beziehungen im Rollenspiel allgemein sehr schön und habe einfach gute Erfahrungen damit, aber hier sind schonmal ne Menge interessanter Aussagen zustande gekommen.

Zitat...Keinesfalls würde ich solche Beziehungen oder Szenen jemandem aufdrücken (nach dem Motto: "Das Abenteuer verlangt jetzt aber, daß Du dich verliebst, also TU ES!")...

...Nichts ödet mehr an als der Satz "Dein Char ist jetzt verliebt", das ist doof....

Klar, sowas ist natürlich eher schlecht und auch für mich ein GeeeeehtGaaaarNiiiiichhht, aber wie ist es denn mit den vielen klassischen Sachen wie Liebestränken (meine erste Rollenspiel-Liason bei DSA verdanke ich einem fehlgeschlagenen Heiltrank), entsprechenden Fertigkeiten, Fähigkeiten wie Blutsbande, Zauber und Tänze usw?
Da viele dieser Sachen meist recht kurzfristig sind, finde ich sie zwar vielleicht nervig, aber durchaus auch potentialenthaltend, aber einige davon dauern durchaus auch länger an...


Vor kurzem hatte ich halt mitbekommen, wie jemand meinte, das er Beziehungen mit anderen SCs nicht gut finden würde und da war mir halt aufgefallen, das ich sowas auch wirklich sehr selten hatte, obwohl ich da eigentlich nix dran finde.
Wo liegen denn da eurer Meinung nach die Probleme?
E = mc² + 1w6
Ein Herz für Henchmen!
D&D 5e > DSA
Vampire Die Maskerade > Call of Cthulhu
Shadowrun > Cyberpunk

Teufelsbraut

Also, damit auch mal ein Weibchen was zum Thema sagt:  ;)

Für mich sind Beziehungen im Rollenspiel das Salz in der Suppe. Funktioniert ja aber eh nur in Kampagnen. Auch zwischen Spielern hatte ich schon schönes Spiel, was das angeht...

Wie ein guter Film braucht auch ein Rollenspielcharakter sein "Love Interest". Das gehört für mich einfach dazu! Bin aber ja auch ne Frau, vielleicht liegt´s daran.  ;D
B.I.T.C.H.
Babe In Total Control of Herself Ja! Immernoch....

ChaosQueen!




"Schatzi? Stellst Du schonmal die Zombies auf?"

Glgnfz

Ja - Frauen sind immer total "oversexed"! ;D

KULTist

Oh, das finde ich jetzt ja auch interessant!

Glgnfz, was ist denn deine Meinung als OldSchool Labyrinth Lord zu Beziehungen?

Und Teufelsbraut, ich freue mich, das du auch hier reingeschaut hast, da ich ja weiß, das du im LARP sogar eine Hochzeit durchgezogen hast.
Glaubst du, das es einem als Frau leichter fällt, Beziehungen im Rollenspiel, auch mit Mitspielern aufzubauern, es also schlicht eine Geschlechtergrenze gibt?
(Es also etwas anderes ist, wenn da zB wirklich eine Frau sitzt und nicht nur ein Kerl, der einen weiblichen Charakter spielt??
E = mc² + 1w6
Ein Herz für Henchmen!
D&D 5e > DSA
Vampire Die Maskerade > Call of Cthulhu
Shadowrun > Cyberpunk

Teufelsbraut

#10
ZitatJa - Frauen sind immer total "oversexed"!
Das muss ja nicht immer gleich auf Sex rauslaufen...hatte ich auch glaub ich bisher nicht....*grübel* Nur einmal eine Szene, wo jemand dachte es wäre mein Charakter, aber da war er´s nicht... (kleiner Seitenheb an den Reverend!)

Also, lieber KULTist, klar macht das einen Unterschied. Ob sich das positiv oder negativ auswirkt, kann ich dir aber nicht sagen.  ;)

Ich komme mit Kerlen die glauben Frauen spielen zu können auch nicht wirklich klar....allein die ständigen versprecher...(er, äh...ach ne sie....) nerven mich...Aber ich will hier jetzt keine Diskussion hierüber losbrechen.

Im LARP hab ich auch schon mal geheiratet, ja. wie schon gesagt für mich gehören solche persönlichen Beziehungen zu einem vollständigen Charakter dazu. Sonst hat mein ja gar kein komplettes Persönlichkeitsbild.

Auf meinem allerersten LARP hatte man meiner Kenderin einen Liebestrank eingeflößt. Deshalb hab ich mich in so nen Hobbit verliebt, mit dem ich dann den ganzen Con (also zwei Wochen) rumgehangen habe....letztendlich haben wir fünf Jahre lang ne schöne Fernbeziehung geführt...hehe.... (kleine Anekdote, die schön ins Thema passte, jetzt aber nicht heißen soll, daß ich nicht zwischen Rollenspiel und der Realität unterscheiden kann!) ;)

Es sollten natürlich alle Beteiligten einverstanden und nicht genervt sein. Dann entstehen daraus auch die schönsten Szenen....und ich mag nunmal im Rollenspiel Geschichten erzählen, ob als Spieler oder Spielleiter.

Relativ lustig finde ich es zur Zeit in meiner Dragonlance classic Runde. Da die Charaktere vorgeferetigt sind, haben sie eben auch vorgefertigte Beziehungen zu anderen Charakteren oder NSC. Da ich den Spielern aber (natürlich!!!) freie Hand lasse laufen die dinge nunmal nicht genau so ab, wie in den Büchern, manchmal sogar sehr gegenteilig.

Oder erinnere Dich mal an unsere gemeinsame Vampire Vergangenheit, KULTist, was wäre das ohne Beziehungsgeflechte geworden?

Ein sehr schönes Beispiel ist die D und D Runde die ich mit Reverend Fresh zusammen spiele, dsa sind die Beziehungen untereinander auch sehr wichtig für mich...das salz in der suppe eben!

B.I.T.C.H.
Babe In Total Control of Herself Ja! Immernoch....

ChaosQueen!




"Schatzi? Stellst Du schonmal die Zombies auf?"

ClemLOR

Hallo.

Ich habe erst zweimal in fast zwanzig Jahren so 'ne Emo-Sache im Spiel gehabt - letztes Jahr auf einem WOB Ding Oneshot von Argamae geleitet und aktuell in der Dragonlance Kampagne von Teufelsbraut.

Ich finde es spielerisch sehr reizvoll und anspruchsvoll, fühle mich aber aber durchaus "unfähig", hier eine gute Spielqualität zu entwickeln.

Diese gleiche Erfahrung habe ich auch mit der Theaterdarstellerei gemacht: viele Emotionen und Situationen können gut angespielt werden; aufgrund des intimen Moments von Liebes- oder Herzensangelegenheiten hingegen ist da aber eine enorme Hemmschwelle, die dem Spielwunsch entgegen steht.

Viele Grüße
C-LOR

Teufelsbraut

ZitatIch finde es spielerisch sehr reizvoll und anspruchsvoll, fühle mich aber aber durchaus "unfähig", hier eine gute Spielqualität zu entwickeln.
Ich hoffe, daß Dir das trotzdem Spaß macht....nicht daß ich Dich da überrenne...aber ich finde das gerade für den Chatakter des Tanis wirklich elementar.
B.I.T.C.H.
Babe In Total Control of Herself Ja! Immernoch....

ChaosQueen!




"Schatzi? Stellst Du schonmal die Zombies auf?"

ClemLOR

Keine Bange. Wenn ich das Gefühl habe, da nicht mit klar zu kommen, dann werde ich zwei Dinge tun:

1. Kurze Feststellung, dass ich eine spielerische Grenze erreicht habe;
2. Spielen "in der dritten Person" und "aus der Vogelperspektive" beschreiben.

;)

Die Betonung in meinem Posting liegt halt auf "reizvoll" und "anspruchsvoll", nicht auf "unfähig". *g*

Hoarfrost

#14
Zitat von: KULTist am 23. September 2009, 17:28:04
Vor kurzem hatte ich halt mitbekommen, wie jemand meinte, das er Beziehungen mit anderen SCs nicht gut finden würde[...]
Wo liegen denn da eurer Meinung nach die Probleme?
Grundsätzlich natürlich immer dort, wo die Grenze zwischen Spiel und echtem Leben verwischt...

Problem Numero Uno ist natürlich der altbekannte Pärchenterror - wenn zwei Spieler Partner sind (am besten noch frischverliebt...) und dann auch ihre SCs die ganze Zeit 'rumturteln und damit den anderen Spotlight klauen oder sonstwie nerven. Wird gerade dann auch gerne problematisch, wenn's eben nicht mehr um die Beziehung der SCs, sondern um die Beziehung der Spieler geht...  ;)

Problem Numero Due ist dann der Fall, wenn von Seiten eines Spielers unerwünscht Nähe gezwungen wird. Wobei mir sowas - inklusive "Liebestrank / -zauber", "Kuschelseuche" etc. eher im LARP und weniger am Tisch untergekommen ist - kaum, dass man angekommen ist, hat sich schon ein großer haariger Kerl um einen geklammert, ohne dass man sich wehren kann.  ;) Wobei ich durchaus auch die Geschichte von dem Kerl gehört habe, dessen Charakter sich grundsätzlich auf jedem Con in den Charakter einer X-beliebigen Spielerin am Tisch verliebte und der dann - hauerha - ebenjener arme Dame nicht nur die ganze Spielrunde, sondern den ganzen Rest des Cons an den Hacken hing...  ::)

Es gilt, was Teufelsbraut schon schrieb: Vorher fragen, Einverständnis aller einholen und auf dem Teppich bleiben. Niemand will, dass die Dungeonbash-Runde auf einmal zu "Der Widerspenstigen Zähmung" mit zwei von 6 Spielern in der Hauptrolle und 4 Statisten wird. Genauso wenig, wie zu "Stalking für Halbdrachen" oder sowas...

ZitatGlaubst du, das es einem als Frau leichter fällt, Beziehungen im Rollenspiel, auch mit Mitspielern aufzubauern, es also schlicht eine Geschlechtergrenze gibt?
Heh. Jennifer Brandes und Chris Hepler hatten irgendwann Ende der 90'er mal eine - zugegeben eher unwissenschaftliche - Fallstudie zu dem Thema gemacht und waren zu dem Schluss gekommen, dass Frauen im Rollenspiel grundsätzlich einfach besser zusammenarbeiteten - ergo auch einfacher Beziehungen unter den SCs knüpften.
Keine Ahnung, was ich selbst davon halten soll - die 100% Spielerinnen - Runde hatte ich noch nicht. Andererseits hab ich schon seit Ewigkeiten *mindestens* eine Spielerin in jeder Spielrunde gehabt, dass ich mich kaum noch daran erinnern kann, wie's so in einer reinen Männerrunde zugeht...*
...
...
Okay, ich *kann* mich an *fürchterlich* dysfunktionale reine Männerrunden erinnern - aber die krankten nicht daran, dass alle Spieler Männer waren, sondern daran, dass alle Spieler Arschlöcher waren...

ZitatIch komme mit Kerlen die glauben Frauen spielen zu können auch nicht wirklich klar....
Grundsätzlich hab' ich nichts dagegen, wenn auch mal ein Kerl 'ne Frau spielt oder umgekehrt. Nervig wird's dann, wenn der andersgeschlechtliche Charakter zur totalen Karikatur verkommt - sowohl die vom Spieler geführte "Lesbian Stripper Ninja" als auch der von der Spielerin verkörperte DummStark-Übermacho bürsten mich ganz doll gegen den Strich...

Die Besten Charaktere sind IMHO diejenigen, bei denen man nur in ganz wenigen Situationen merkt, ob's denn nun Männlein oder Weiblein sind...

Impressum: Dieses Forum wird betrieben von Linuxandlanguages.com, Inh. Maik Wagner / Seigerhüttenweg 52 / 38855 Wernigerode

 Kontakt unter admin [at] greifenklaue [punkt] de

 Datenschutzerklärung