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Das "deutsche" Ende der WoD

Begonnen von Greifenklaue, 06. September 2006, 23:03:51

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Greifenklaue

Auf dem Nordcon wollte man ihr Ende noch nicht verkünden, nur, dass es "in zwei Jahren schon ganz anders aussehen könnte." Nun sieht es nach einem Jahr schon ganz anders aus, den www.lorp.de vermeldet heute Nachmittag:

"Der Verlag Feder&Schwert hat das "Aus" für die deutschsprachige Version der Welt der Dunkelheit verkündet, zumindest in seinem Haus. Denn die Mannheimer Rollenspielschmiede will den Lizenzvertrag mit White Wolf auslaufen lassen.

Das bedeutet, dass keine neuen Übersetzungen mehr entwickelt werden. Die vorhandenen Auflagen will F&S weiter verkaufen, ebenso die US-Ausgaben des Rollenspielmaterials. Als Grund für die Entscheidung gibt der Verlag die "mangelnde Akzeptanz" der neuen Welt der Dunkelheit auf dem deutschen Rollenspielmarkt an, was wohl vor allem bedeutet, dass die Verkaufszahlen zu gering waren, um den Aufwand für die Übersetzungen zu rechtfertigen.

Damit verabschiedet sich der Verlag von dem einst wichtigsten System in seiner Produktpalette. Feder&Schwert hatte 1989 nahezu ausschließlich mit WoD-Produkten begonnen und sein Repertoire seitdem langsam ausgeweitet. "
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Ghost

Harte Entscheidung, aber durchaus verständlich.

Allerdings hätte ich es an ihrer Stelle damit versucht, selbst einen Hintergrund für Europa/Deutschland zu etablieren, der sich vielleicht ein wenig abgrenzt.
Scheinbar steht sogar F&S recht ratlos da, wenn sie sich die Bücher anschauen. Bei uns endete es eigentlich auch so: "Tolle Bücher, hübsch anzuschauen und steht auch viel drin. Aber was genau will man eigentlich? Egal...Neuerscheinungen brauchen wir nicht mehr."

Ist ja auch kein Wunder, wenn man mit Büchern zugeschmissen wird, die tolle Regelerweiterungen haben, aber keinen roten Faden...  [22]
It's a conspiracy...

Der Käptn

Ich war ja damals wirklich gespannt was denn da nun kommt, habe auch immer fleißig die "Fragmente" auf der "Gehenna-kommt" Seite gesammelt und mir versucht daraus nen Reim zu machen.... und dann kam Requiem, ein furchtbarer Griff ins Klo. Die Designer haben es tatsächlich geschaft ein zwar kitschiges aber durhaus charmantes System samt Hintergrundwelt in puren belanglosen 100% Kitsch zu verwandeln den nun wirklich niemand gebraucht hat und den wohl anscheinend auch niemand so recht haben wollte. Was solls, die "alte" WoD ist eh noch so omnipräsent, dass der Wegfall von Requiem wahrscheinlich garnicht auffällt...
Vom Grimme-Preisträger zum Nominierten für den "Preis der beleidigten Zuschauer": Günter Netzer, der ARD-Mann für messerscharfe Analysen und Seitenscheitel, kommentierte die Leistung der deutschen Nationalmannschaft nach dem gewonnenen EM-Viertelfinale gegen Portugal mit martialischen Worten, die de

Fisler

Da haben wir uns Gedanken gemacht, wie denn der neue Kram ankommt - jetzt wissens wir's ja: Gar nicht. Ich hab aber schon beider guten alten WoD nie die deutschen Produkte gekauft. Zum einen, weil die englischen billiger waren und zum anderen hatten die deutschen Bücher teilweise böse Fehler. Im Dark Ages Regelwerk waren ganze Absätze an der falschen Stelle.
Tentacles crossed!

Dead man walkin`

ja ich könnte heulen, habe die hiobsbotschaft bereits aus einem anderen forum vernommen und bin doch sehr betrübt.
Dass das System nich angenommen wurde konnte ich kaum glauben, da es doch einfach besser ist als das alte, doch das die nWoD eingestellt wurde ist für mich unverständlich.

klar resultiert dies aus den kaum vorhandenen verkausfzahlen, auch wenn ich diese nicht kenne aber es offentsichtlich zu sein scheint, doch das die oWoDler aus prinzip dieses System haben sterben lassen, bzw. die potenzielle Zielgruppe eben doch nicht so potenziell war?! finde ich echt schade.

Ich glaube ich bin einer der wenigern, der Requiem einfach besser als Maskerade findet, und über die alten/neuen Dinge der nWoD hinwegsehen kann um das gesamtwerk zu bewundern.

Natürlich kann ich verstehen das sich die leute verarscht fühlen die ein komplett neues setting incl neuer terminologie erwartet haben, aber das rad neu erfinden? Maskerade war eben die Betaversion, konnte ja keiner ahnen das die Zielgruppe sich damit zufrieden gibt [25]

ketzerische grüße
"Sein Helm beengte ihn. Er nahm ihm die Sicht. Und er muss weit sehen. Sein Schild war Schwer. Er nahm ihm das Gleichgewicht. Und sein Ziel ist weit entfernt..."

Ghost

ZitatIch glaube ich bin einer der wenigern, der Requiem einfach besser als Maskerade findet, und über die alten/neuen Dinge der nWoD hinwegsehen kann um das gesamtwerk zu bewundern.
Eigentlich geht es mir auch so, dass Reqiuem für mich wesentlich mehr Potential bietet. Aber wenn ich als SL keine Zeit habe, einen Hintergrund aufzubauen, der vielleicht von den Spielern angenommen wird, scheitert leider das ganze Konzept.
Daher habe ich mich darauf beschränkt, sterbliche Charaktere spielen zu lassen und die anderen "Viecher" als Antagonisten zu nutzen. Dazu brauche ich nun einmal nicht diese ganzen Zusatzbücher.
Wir benutzen in unserer Gruppe eigentlich ausschließlich die englischen Bücher, weil sie früher erhältlich sind und wir uns teilweise nicht an die deutschen Namen gewöhnen konnten (gerade bei Werwolf sehr anstrengend, wenn man es nur mit den englischen zu tun hatte).

Was mich auch an der englischen Variante stört: Bücher wie Chicago und Boston hätten wesentlich früher erscheinen müssen, am besten parallel mit den jeweiligen Grundregelwerken. Ich bin mir momentan nicht sicher, aber kann es sein, dass F&S diese noch immer nicht im Programm hat?
It's a conspiracy...

Toreador

ZitatHarte Entscheidung, aber durchaus verständlich.

Allerdings hätte ich es an ihrer Stelle damit versucht, selbst einen Hintergrund für Europa/Deutschland zu etablieren, der sich vielleicht ein wenig abgrenzt.
Scheinbar steht sogar F&S recht ratlos da, wenn sie sich die Bücher anschauen. Bei uns endete es eigentlich auch so: "Tolle Bücher, hübsch anzuschauen und steht auch viel drin. Aber was genau will man eigentlich? Egal...Neuerscheinungen brauchen wir nicht mehr."

Ist ja auch kein Wunder, wenn man mit Büchern zugeschmissen wird, die tolle Regelerweiterungen haben, aber keinen roten Faden...  [22]

Wenn ich das Thema "Eigenproduktionen" richtig im Kopfe habe, ist sowas seitens White Wolf nicht mehr gern gesehen. Oder anders: Lizenznehmer macht sowas und macht sich damit zum ehemaligen Lizenznehmer [25]

Aber stimmt schon: Warum sollte man ein halbes Jahr und länger auf ein Buch warten, was mind. 10 Euro teurer und gespickt mit ner ganzen handvoll Fehler ist? Ich hab mir die paar nWoD-Büchlein, die ich hab, auch alle im Orkinal gekauft... naja, die Tatsache, dass die Importe bei eBay nicht wirklich an Preise gefesselt sind, tat da mit was zu, aber egal... ^^

Greifenklaue

ZitatWas mich auch an der englischen Variante stört: Bücher wie Chicago und Boston hätten wesentlich früher erscheinen müssen, am besten parallel mit den jeweiligen Grundregelwerken. Ich bin mir momentan nicht sicher, aber kann es sein, dass F&S diese noch immer nicht im Programm hat?
Ja... Und nun wohl auc nicht mehr bekommen wird.
ZitatWenn ich das Thema "Eigenproduktionen" richtig im Kopfe habe, ist sowas seitens White Wolf nicht mehr gern gesehen. Oder anders: Lizenznehmer macht sowas und macht sich damit zum ehemaligen Lizenznehmer
Da hat es Pegasus eindeutig besser gemacht, wenn man sich Cthulhu betrachtet.

"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Fisler

Naja, die dt. Fanszene war bei der WoD halt einfach weniger engagiert, als bei Pegasus, die nur durch Fans so gut geworden sind. Feder und Schwert hat ja meines Wissens nur eine Eigenproduktion herausgegeben und das war Aachen bei Nacht (Dark Ages).

Interessant wird, wie sich der Verlag jetzt weiterentwickelt.

Dass die oWoD Fans die nWoD bewusst haben sterben lassen ist doch kein Vorwurf. Wieso soll ich Produkte kaufen, die ich nicht spiele? Marketingtechnisch war das ganze einfach ein Griff ins Klo. Zu wenig kundenorientierte Produktentwicklung. Mit ordentlicher Recherche bei der Zielgruppe und das Eingehen auf deren Wünsche hätte das Ganze wohl vermieden werden können.

Man sieht ja im Diskussionthread hierzu, dass sich kaum einer findet, der Partei für die nWoD bezieht. Und Gehässigkeit will ich da wirklich keinem zuschreiben, höchstens einen großen Batzen purer Endtäuschung.

Dabei ist es aber natürlich schwer ein Produkt mit enormen Kultstatus neu zu erfinden, denn eine Weiterentwicklung war es ja nicht wirklich, bzw. wurde im Vornherein etwas anderes behauptet.
Tentacles crossed!

Thalurial

Ganz an den Kunden vorbei wurde die nWoD ja nicht entwickelt.
Es hagelt zuvor immer mehr Kritik von Spielern, dass das große Ende angekündigt wurde, aber nie kam.
Auch am System gab es so einige Kritikpunkte, für die unter anderem auch "Exalted" (Die Erhabenen?) gesorgt hat, da das System besser durchdacht war.
Auch am recht festen Hintergrund gab es viel Kritik, daher kommt ja der feuchte Schwamm der nWoD, der sich formen lässt, aber nicht wirklich flexibel ist.
Ich vermute, es wurden mal wieder nur die Leute gehört, die am lautesten geschrien haben und die Masse hat einfach geschwiegen. Wer also selbst nicht offen kritisiert hat (so wie ich), darf sich jetzt nicht wundern, dass seine Wünsche nicht berücksichtigt wurden.

So kommt es, dass viele immer noch an der alten WoD fest hängen und sich nicht auf die neue stürzen. Da ist es auch verständlich, wenn es keine weiteren Deutschen Übersetzungen mehr geben soll.
Ich bedaure echt, dass ich mir nach dem Requiem auch das Werewolf gezogen habe. Vorher war Apocalypse vom Hintergrund her eines meiner Lieblingssysteme, mit dem neuen kann ich nichts mehr anfangen [19]
Schnelle Bewegung ist noch kein zielgerichtetes Vorgehen.

Ghost

ZitatFeder und Schwert hat ja meines Wissens nur eine Eigenproduktion herausgegeben und das war Aachen bei Nacht (Dark Ages).
Gehört Frankfurt bei Nacht nicht auch noch dazu?
Aber es stimmt schon, viel beigetragen hat F&S nicht.
Es ist mir auch aufgefallen, dass fast alle Rollenspielgruppen, die aus Studenten bestanden, sich die englischen Regelwerke gekauft haben. Leider waren die deutschen Produktionen und Übersetzungen doch arg spät dran.

ZitatInteressant wird, wie sich der Verlag jetzt weiterentwickelt.
Vermutlich mit D&D? [25]

ZitatMarketingtechnisch war das ganze einfach ein Griff ins Klo. Zu wenig kundenorientierte Produktentwicklung. Mit ordentlicher Recherche bei der Zielgruppe und das Eingehen auf deren Wünsche hätte das Ganze wohl vermieden werden können.
Sehe ich auch so. Die Giovanni und Transylvania Chronicles sind bei fast jedem gut angekommen. Vor allem die mittelalterlichen Teile. Warum also haben sie sich nicht darauf besonnen, die Dark Ages auszuweiten?
Vielleicht wollte White Wolf es einfach nicht?
Aber dann verstehe ich nicht, dass F&S nicht einfach gesagt hat, sie wollen dann die neue WoD nicht im Sortiment haben. Leider haben sie auf das falsche Pferd gesetzt und müssen nun die Sache verkraften.

ZitatDabei ist es aber natürlich schwer ein Produkt mit enormen Kultstatus neu zu erfinden, denn eine Weiterentwicklung war es ja nicht wirklich, bzw. wurde im Vornherein etwas anderes behauptet.
Es sollte eine neue Story her, so wurde es mitgeteilt.
Ich hatte auch die Ehre, bei zwei der Entwickler-Chats dabei zu sein (Vampire und Mage), aber was da erzählt wurde, klang nach einem müden Marketingversuch. "Alles toll, alles neu, aber so, dass man es wiedererkennen kann und lieben wird."
Bisher kann ich davon bestätigen: wiedererkennen
Vermutlich geht es den Leuten bei F&S jetzt auch so...
It's a conspiracy...

McArden

Auch wenn ich nicht zu den Freunden der nWoD gehöre - beileibe nicht - empfinde ich diesen Abgang allerdings als tragisch. Das neue System ist beispielsweise von der Charakterersachaffung her eine sehr gelungene Sache. Auch das Konzept, was man mit der Vereinheitlichung der WoD verfolgte war keine schlechte Idee. Alles was wirklich störte, war das abgelieferte Setting, das am Leichengeruch der oWoD krankte.
ZitatIch vermute, es wurden mal wieder nur die Leute gehört, die am lautesten geschrien haben und die Masse hat einfach geschwiegen.
Naja - das ist doch wohl oft so, dass eine kleine Menge von Leuten sich so lautstark profiliert, dass der Rest an die Seite gedrängt wird.

Aber machen wir uns nichts vor. Es ist noch nicht all zu lange her, dass ich Threads darüber lesen konnte, dass Kritik im F&S - eigenen Forum zu Vampire rigoros zensiert und mit Nachdruck unterdrückt wurde, anstelle dass alles in eine konstruktive Bahn zu lenken.

Aber eines ist hier genauso von Bedeutung: WW zieht die Fäden - und F&S kann da entweder nur konform gehen oder aussteigen. Die Frage lautet nun: Wie läuft die nWoD denn in den Staaten? Könnte ja sein, dass wir hier ein europa-spezifisches Desaster erleben. Weiß hier einer was?

#
...where is the morning? Where is the sun? A thousand years of midnight - the sunrise is gone!

Greifenklaue

ZitatNaja, die dt. Fanszene war bei der WoD halt einfach weniger engagiert, als bei Pegasus, die nur durch Fans so gut geworden sind. Feder und Schwert hat ja meines Wissens nur eine Eigenproduktion herausgegeben und das war Aachen bei Nacht (Dark Ages).
Sowas liegt aber immer auch am Klima [25]

Aber neben Aachen bei Nacht gab es mehr. Frankfurt bei Nacht ist F&S, richtig, was gab es noch? Berlin war ein WW-Produkt, bei dem Europa-QB bin ich mir gerad nicht sicher, wer da alles mitgeschrieben hat (zu Dark Age). Ansonsten ist das ja immer eine Frage des Vertrages zwischen Lizenzgeber und -nehmer, wiederum etwas, was sich schön an Cthulhu nachverfolgen läßt.  [18]
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

KULTist

Von F&S gab es eine deutsche Überarbeitung von Berlin bei Nacht, mit diversen, eher links orientierten Charakteren, was neben den vielen Nazis auch recht gut war.

Die Stadt, das Blut und der Tod: Frankfurt bei Nacht, Reichsgold: Achen bei Nacht für die Alte Zeit, Wiener Blut, das Wien-Stadtbuch, die Encyclopedia Vampyrica, welche sogar ins Amerikanische übersetzt wurde und Trolle, Träumer, Tiefe Wälder für Wechselbalg.

Aber WW hatte dann irgendwann etwas gegen deutsche (und vermutlich auch andere internationale) Eigenproduktionen!
E = mc² + 1w6
Ein Herz für Henchmen!

Glaswandler

Zitatdoch das die oWoDler aus prinzip dieses System haben sterben lassen
Ist ein ziemlicher Vorwand, finde ich. Als Besitzer der alten WoD-Sachen bin ich lediglich schon gut mit derartigem Material versorgt, zumal die besten Reihen ohnehin Wraith, Changeling, Mage, Dark Ages und Kindred of the East waren und eben nicht Vampire (meiner Meinung nach natürlich), da brauche ich einfach kein weiteres Spiel, das an sich dieselbe Sparte bedient. Kostet ja auch alles Geld.

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