FASA-Studios (Shadowrun-Shooter) macht dicht!

[Greifenklaue]

Die FASA Studios, in jüngster Zeit bekannt durch den First Person Shooter Shadowrun für Xbox 360 und PC, machen dicht. Am 12. September war der letzte offizielle Arbeitstag für alle bei den FASA Studios, die keinen anderen Platz bei Microsoft eingenommen haben, so Mitch Gitelman, Manager des Studios. Dies betrifft etwa die Hälfte des Entwicklerstabes.

Allerdings bleibt ein Teil des Teams noch erhalten, um den Support für Shadowrun zu gewährleisten. Es sind sogar noch drei Updates herausgegeben worden, welche das Spiel aufbessern sollen.

Hier findet sich das "Abschiedschreiben" von Mitch Gitelman: http://www.worthplaying.com/article.php?sid=45917

[Ghost]

Schade, schade, aber leider irgendwie abzusehen.

Die Hardware, um Vista zu einer Spieleplattform zu machen, ist noch zu teuer, Vista selbst wartet noch auf das SP1 und das Marketing für das Spiel war einfach zu lahm. Bis das Ding erschienen ist, wusste die breite Masse nicht genau, was das für ein Spiel sein sollte/wollte - außer, dass man auf dem PC Vista brauchte.

Und dann ein "Shadowrun"? Wer kennt das denn (von den vergleichsweise wenigen Fans abgesehen)? Marketingtechnisch sollten sie sich mal an Electronic Arts orientieren. Die schaffen es seit 10 Jahren, jährlich einen Titel neu aufzulegen, ohne wirklich Neuerungen zu bringen - trotzdem reißen sich die Leute darum.

[Argamae]

Und dann ein "Shadowrun"? Wer kennt das denn (von den vergleichsweise wenigen Fans abgesehen)?

Absolut. Vermutlich isses deshalb auch ein Ego/Team-Shooter geworden, damit man damit wenigstens die deutlich größere Shooter-Fanbasis erreicht. Ein Rollenspiel hätte zwar besser zur Lizenz/zum Markennamen gepaßt, wäre aber wohl gefloppt. Und der Mutterverlag FASA ist ja auf dem Sektor auch nicht mehr der "Bringer".

Marketingtechnisch sollten sie sich mal an Electronic Arts orientieren. Die schaffen es seit 10 Jahren, jährlich einen Titel neu aufzulegen, ohne wirklich Neuerungen zu bringen - trotzdem reißen sich die Leute darum.

Ja, das ist wirklich ein Phänomen, das ich selbst nie ganz verstanden habe. Diese ganzen Sportspiel-Updates mit teilweise nur geringfügigen Spielablauf-Änderungen (vom notwendigen Update der Teams, Namen und Ligen mal abgesehen) ... schon erstaunlich.
Aber EA ist auch in ihrer Politik rigoros und machen keine "Innovations-Experimente". Nachdem sie z.B. für Lorne Lannings ODDWORLD INHABITANTS Gamestudio ("Abe's Oddyssey") als Publisher des letzten Oddworld-Spiels ("Stranger's Vergeltung") fungierten, haben sie den technisch wie spielerisch hervorragenden Titel im Grunde vor die Wand laufen lassen - mieses Marketing und wenig Support. Resultat: ein wütender Mr. Lanning schloß mit dem Entwickeln von Videospielen ab und arbeitet jetzt nur noch als Designer für Filmanimationen und Effekte. Das sind dann die Kehrseiten solch "markttechnisch" erfolgreicher Namen wie EA.

[Ghost]

EA kann auch auch noch ganz andere Dinge, die allesamt nicht erfreulich sind. Worauf ich aber hinaus wollte, ist deren Werbefabrik. Die funktioniert deutlich besser, als bei vielen anderen Publishern.
Ansonsten machen sie es sicherlich auch so ähnlich, wie MS. Eine Softwareschmiede wird gekauft, noch ein Titel rausgehauen und dann wird "umstrukturiert". Schließlich wird es dann Einheitsmatsch, wenn die Ideen ausbleiben - der Kunde verlangt es halt.  [1]

Aber auch Lucasarts sind nicht ganz frei von solchen Fehlern, wie man ja mit KotOR2 (Obsidian) gesehen hat: Der Termin steht, macht das Spiel fertig oder es wird gestrichen.

[Christophorus]

Im Falle von EA kann ich euch beruhigen: Da der weltgrößte Produzent von Computer- und Videospielen das Geschäftsjahr 2007 mit dem vermutlich größten Umsatzrückgang seit Bestehen des Unternehmens abschließen darf, übte Konzernchef John Riccitiello vor kurzem im Wall Street Journal ungewohnte Selbstkritik: "Wir langweilen die Leute zu Tode", gestand er ein. Also schauen, was in Zukunft so kommt  [23]

Und was die PC-Version von Shadowrun angeht: Die braucht nun wahrlich kein Mensch.