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[System] TRAUMA² - Universalrollenspiel

Begonnen von Argamae, 28. Juni 2016, 21:16:14

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Argamae

Hallo zusammen,

ich habe mir mal die zweite Auflage des erstmals 2003 erschienenen Universalsystems TRAUMA gekauft. Es trägt den Titel TRAUMA² (überraschend, ich weiß!) und stammt aus der Feder von Markus Still, der gerade mit ULTRA°QUEST in der deutschen Rollen- und Brettspielszene für Furore sorgt. TRAUMA wurde noch einmal überarbeitet und um einige Mechanismen ergänzt. Nach erster Sichtung präsentiert es sich als ziemlich komplexes und sehr feinkörniges System mit einer Vielzahl von Abkürzungen und taschenrechnerintensiver Charaktererschaffung.

Kennt hier eventuell schon jemand das System?


Abbildung: Das Cover ist ästhetisch gelungen - die Brücke zum Spielsystem finde ich da jedoch nicht.

Habe heute mal ein bißchen quer gelesen.

Was mich schon mal tief Luft einziehen lässt, ist die in meinen Augen umständliche Berechnung des Schadens und die damit verbundene Würfelprozedur. Jede Waffe verfügt über einen Grundschaden, der ganzzahlig ausgedrückt wird (ein Breitschwert z.B. hat 8), und zu dem dann noch der Schadensbonus für Einhandwaffen hinzugerechnet wird (der sich aus dem Stärkeattribut des Anwenders geteilt durch 15 ergibt). Da Stärke eine der Haupteigenschaften ist, hat sie einen Wert zwischen 26 und 100. Nehmen wir mal einen strammen Krieger mit ST 90, was auch die Berechnung vereinfacht. 90 geteilt durch 15 ergibt 6. Somit verursacht also das Breitschwert dieses Kriegers 14 Schadenspunkte. Die sind aber keineswegs fest, sondern beschreiben die Schadenspunkte-Spanne! Man nimmt also einen Würfel, dessen Flächenanzahl möglich nah am Schadenspunktewert liegt. Socchi-Würfel mal außen vor, nähmen wir also einen W20, um den Schaden auszuwürfeln, den dieser Krieger bei erfolgreichem Treffer anrichtet. Würfelergebnisse zwischen 15 und 20 werden so oft neu gewürfelt, bis eine Zahl zwischen 1 und 14 erscheint.

Öhm. Okay, einfach geht anders. Zumal es auch sehr unbefriedigend ist - meiner Meinung nach zumindest - hohe Resultate über dem erlaubten Schadenspunktewert neu zu würfeln. Oder eben überhaupt mehrfach würfeln zu müssen, bis man ein Resultat anwenden kann.

Auch Markus' Spielleiter-Tipps sind - ich sag' es mal freundlich - sehr "persönlich" eingefärbt. Dagegen ist erstmal nichts einzuwenden, Persönlichkeit erwarte ich ja von einem Rollenspielsystem. Doch da schreibt er z.B., daß bei ihm Charaktere eh nur sterben, wenn sie es verdient haben. Das er dies aber seinen Spielern nie so sagen würde, denn das wäre ja ein Freifahrschein für übertriebene Handlungen. Äh, tja. Wer mich kennt, weiß, daß ich hier zum zweiten Mal sehr scharf Luft eingezogen habe.

Und das waren jetzt nur zwei Stellen, an denen ich beim Blättern im Buch zufällig hängengeblieben bin. Mal schauen, welcher Eindruck nach etwas intensiverem Lesen bleibt.
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
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HayatoKen

Zumindest bei Herolabs gibt´s einen Digitalwürfel bei dem man die Flächen selbst einstellen kann. D14 wäre da also kein Problem. Es gibt sicher auch andere Tools für sowas.
Allerdings hört sich das insgesamt viel zu kompliziert an. Und ein Krieger mit 90STR der dann potentiell 1 Schaden macht wenn er trifft?
Pathfinder Society Venture Captain Hannover-Braunschweig-Wolfsburg

Argamae

Zitat von: HayatoKen am 29. Juni 2016, 02:01:01
Zumindest bei Herolabs gibt´s einen Digitalwürfel bei dem man die Flächen selbst einstellen kann. D14 wäre da also kein Problem. Es gibt sicher auch andere Tools für sowas.
Allerdings hört sich das insgesamt viel zu kompliziert an. Und ein Krieger mit 90STR der dann potentiell 1 Schaden macht wenn er trifft?

Jupp, digitale Tools helfen sicher - aber ich kenne genug Leute, die sowas am Spieltisch nicht benutzen wollen.
Was den Krieger angeht... ja, so sieht es nach meinem Kenntnisstand aus. Er kann auch nur einen Schaden machen.
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Greifenklaue

Letzteres find ich gar nicht schlimm (auch der hat mal nen Streifschlag, zudem wird er immer unwahrscheinlicher), erstereres ist an sich eine gute Idee - aber halt schlecht spielbar. Quasi eine simulatorische Verkopfung - mir gibt/brächte das nix.

Zu der Frage aus dem Einganhgsthread: Trauma 1 hab ich, auch lelesen, wenn auch kaum noch Erinnerungen. Mir war es deutlich zu komplex.


"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Argamae

Zitat von: Greifenklaue am 29. Juni 2016, 12:22:13
Letzteres find ich gar nicht schlimm (auch der hat mal nen Streifschlag, zudem wird er immer unwahrscheinlicher), erstereres ist an sich eine gute Idee - aber halt schlecht spielbar. Quasi eine simulatorische Verkopfung - mir gibt/brächte das nix.

Ja, grundsätzlich darf auch ein starker Charakter mal wenig Schaden machen, nur wenn man mal einen unterdurchschnittl. starken (ST 45 = Schadensbonus 3) mit einem extrem starken (ST 90 = Schadensbonus 6) vergleicht, so machen die mit Breitschwertern immer noch annähernd den gleichen Schaden (11 zu 14, wobei der superstarke im Durchschnitt nur 1,5 Punkte mehr Schaden macht). Ohne das System näher zu kennen, erscheint es mir zu lasch. Aber ich lese erstmal weiter. Ist nur eine Momentaufnahme.
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Waylander

Von der Beschreibung her, hört sich das irgendwie sehr seltsam an. Das System gibt einem irgendwie einen rechnerischen Wert vor und man muss sich den passenden Würfel dazu suchen. ???
Naja, auf jeden Fall mal was Neues.

Argamae

Zitat von: Waylander am 29. Juni 2016, 15:09:38
Von der Beschreibung her, hört sich das irgendwie sehr seltsam an. Das System gibt einem irgendwie einen rechnerischen Wert vor und man muss sich den passenden Würfel dazu suchen. ???
Naja, auf jeden Fall mal was Neues.

War auch mein (stutzender) Gedanke.
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Argamae

#7
Formal und optisch ist das Regelwerk durchwachsen. Das Layout ist übersichtlich und gefällig, viele Rechtschreibfehler oder fehlende/falsche Interpunktion fallen jedoch ins Auge. Sollte im Zeitalter der automatisierten Rechtschreibprüfung eigentlich so nicht mehr vorkommen. Die S/W-Illustrationen im Buch schwanken stark in ihrer Qualität und im Stil. Für ein selbst verlegtes Rollenspiel gehen sie meiner Meinung nach aber in Ordnung.

Mein persönlicher Eindruck ist, daß dieses Rollenspiel versucht, alles mögliche zu regeln. Somit steht es in der Tradition "typischer" Fan-Rollenspiele, die ihre Grundlagen aus einem (oder mehreren) frühen Lieblingssystemen des/der Autoren beziehen, um dann alles mögliche an Hausregeln zu berücksichtigen, die man damals im Zuge der Spielzeit zusammengetragen hat. Hier waren die Vorbilder wohl RuneQuest (die Grundlage für Fertigkeiten ist der Prozentwurf) und - laut Autor - auch GURPS. Irgendwann kommt dann der Gedanke, ein eigenes Rollenspiel draus zu machen und alles zu berücksichtigen, was man damals schon gehausregelt hat.
Diesen Geist meine ich nach meiner bisherigen Lektüre auch in TRAUMA atmen zu hören. Ein Indiz sind die Kleinteiligkeit und teils zwanghaft wirkende "Realitätstreue", die TRAUMA ins Feld führt; als Beispiel seien hier Regeln für Infektionen, abgetrennte Gliedmaßen (Trefferzonen-System!), ein Beziehungs- und Sozialsystem und eine in 5 Sinne (Hören, Riechen/Schmecken, Fühlen, Sehen und Gleichgewicht) unterteilte Wahrnehmung genannt.

Definitiv hat aber der Schreibstil eine persönliche Note, ist manchmal belehrend, manchmal flappsig und generell recht unterhaltsam.
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Steff

Irgendwie lustig (also "lustig") einer Waffe erst einen festen Schadenswert zuzuteilen und dann hinterher doch 'nen Würfel draus zu basteln. Warum nicht gleich 1W8 Schaden für das Breitschwert, plus Stärke-Bonus? Muß ja nicht gleich +6 sein...
...   _.   ._   .._.   .._

Argamae

Also, ich denke nicht, daß TRAUMA² es in eine Testrunde schafft. Dafür ist mir das Regelwerk insgesamt zu unattraktiv. Dabei bin ich ja einer (der Wenigen?), der durchaus Kleinteiligkeit, sperrigen Einzelmechaniken und Komplexität etwas abgewinnen kann. Insbesondere, wenn sie dem Regelsystem eine persönliche Note oder etwas Charme verleihen (z.B. THE MUTANT EPOCH oder HACKMASTER). Hier jedoch überwiegt Langeweile. Mag sein, daß ich in stillen Stunden nochmal etwas weiter lese, aber meins wird TRAUMA² nicht mehr.
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