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Beziehungen im Rollenspiel

Begonnen von KULTist, 20. September 2009, 10:50:13

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ClemLOR

Zitat von: Hoarfrost am 02. Oktober 2009, 18:19:15
Die Besten Charaktere sind IMHO diejenigen, bei denen man nur in ganz wenigen Situationen merkt, ob's denn nun Männlein oder Weiblein sind...

Ob nun die besten, das lasse ich mal dahingestellt. Aber den Grundtenor dieser Aussage unterschreibe ich blanko.

Die wenigen von mir bezeugten Fällen, in denen Männer Frauencharaktere zu spielen versuchten, sind immer mächtig gewaltig nach hinten losgegangen. Da waren die Kerle einfach nur in das "Macho-Weiber mit Dicken Wummen" Bilder verknallt und meinten, mit einer "Vasquez" Adaption (aus Aliens - die Rückkehr) ein besonderes tragfähiges Frauenbild im Rollenspiel verkörpern zu können ... *lach* Ich fand das nur einmal wenigstens amüsant, als eine feministisch angehauchte Frau in der Runde mitgespielt hatte und demjenigen gehörig in die Parade gerutscht war.
Nach meiner Beobachtung verhält sich das hingegen ganz anders mit Frauen, die Männercharaktere gespielt haben. Da frage ich nur: Sind Männer wirklich so einfach spielbar?!?  :D Antwort an mich: Klar, weniger ist mehr. *duck und wech*

Viele Grüße
ClemLOR

Argamae

Ich kann der Aussage von Hoarfrost nicht zustimmen. Ich möchte gerne merken, ob der Spieler nun eine Frau oder einen Mann darstellt. Zumindest in vielen Situationen. Sonst wäre die Geschlechterwahl des Charakters ja irrelevant.
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
|It's all fun and games - until somebody fails a saving throw!| D&D Meme

Greifenklaue

Zitat von: KULTist am 20. September 2009, 10:50:13
Da es vor kurzem bei mir zur Sprache kam:

Wie haltet ihr es mit den Beziehungen eurer Charaktere?

Eher der Einsame Held oder der soziale Protagonist?

Ob nun Ehefrau/Ehemann, Geliebte/-r, vielleicht auch Kinder/Eltern/Geschwister usw.

Empfindet ihr sowas als förderlich ("Meine Frau ist in Gefahr? Zu den Waffen!!!") oder eher als Hemmnis ("Ich kann nicht auf Abenteuer ausziehen, ich muss meine Familie versorgen!")?

Gibt es auch Beziehungen unter den Spielercharakteren?
Oder geht euch das zu nah oder missverständlich?
Wenn, dann lieber NSCs?
Oder auch mal alternative ("...meine lesbische Amazone...") Einstellungen?

Oder spielt so etwas bei euch gar keine Rolle, sondern nur die nächste Intrige, das nächste erschlagene Monster, der nächste Schatz oder die nächste Weltrettung?
Zu gut deutsch: Alles was zählt ist der Plot!
Hmm. Ich bin geteilter Meinung. Erstmal, es kommt aufs System an. Ein Horrorrollenspiel ist was andereres als EDO-Fantasy. Auf letzteres bezieh ich mich mal im Kampagnenmodus.

Früher war es immer ganz wichtig, alles detailliert auszuspielen, Kneipenbesuch,* Einkaufen und natürlich auch (Liebes-)Beziehungen (außerhalb des Spielfokusses). Heute entdecke ich mich dabei, dass ich gar kein Interesse daran habe und nicht alles simuliert und ausgespielt werden muss *zack* kurzes Sceneframing reicht mir - zurück an die Fleischtöpfe, sprich zurück an den Plot.

Das ist im wesentlichen dem Alltag geschuldet. Man geht nicht mehr zur Schule oder zur Uni, man kann froh sein, wenn man einmal alle zwei Monate sich trifft, darum muss die Kampagnengestaltung heute imho anders sein.

Ich persönlich finde es da beispielsweise wesentlich interessanter, einen Charakter mit intensiven Beziehungen zu spielen bei einem Oneshot / Abenteuer, wo das direkt auch thematisiert werden kann, statt dass es sich schwerfällig entwickelt. Ein gutes Beispiel wären da die Schnellschüsse von Unknown armes welches die Charaktere wieder und wieder in interessante Beziehungen setzt und man dann ins Abenteuer gekickt wird.

Ansonsten find ich es aber wichtig, welche Beziehung die Charaktere ´untereinander haben (sowie zu gewichtigen NSCs und diese Untereinander): Freunde, Brüder, Verwandte, Gefährten, Vorgesetzte, Geliebte, Mitreisende, emotional Abhängig, Verräter, Vortäuscher... Sprich, eine Liebschaft untereinander kann durchaus eine Option sein (., oft eine als Quelle für Anekdoten...), sollte aber da auch nicht mehr thematisiert werden als andere Beziehungen zueinander. (Selbstverständlich imho.)

Ich find "Salz in der Suppe" eigentlich ganz passend, wobei unterschiedliche Genres, Systeme und Spielarten einen anderen Grad der Würzung. Ansonsten, zu viel Salz töten ;)

* Das liegt bestimmt auch am LARP, da ist es nämlich super, n ganzen Abend inne Kneipe zu gehen. Das zu simulieren, arglllll...
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Argamae

Ist prinzipiell ein guter Punkt, den Greifenklaue da macht. Ich bin oft auch geteilt, wenn es darum geht, z.B. Gesprächsszenen mit NSC auszuspielen. Manchmal habe ich einfach Lust dazu und entwickle das Gespräch auch von NSC-Seite her, manchmal aber habe ich kein gesteigertes Interesse und widme mich lieber anderen Aspekten der Simulation. Insgesamt bzw. unterm Strich kann ich feststellen, daß ich mich eher bemühe, allzu unwichtige Szenen dieser Art abzukürzen - zumindest, wenn es um NSC-SC-Beziehungen geht. Sollte der Spieler aber ein forciertes Interesse daran haben, würde ich mich bemühen, ihm derlei Momente nicht ständig zu nehmen. Gespräche/Beziehungen zwischen SC können von mir aus so lange dauern, wie sie möchten. Dann bin ich gern stiller Beisitzer.
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
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Teufelsbraut

Hm....es ist aber im Larp für die meisten Spieler problematischer soetwas wie eine Liebesbeziehung auszuspielen. Weil die meisten da natürlich viel schüchterner an die Sache rangehen, als zum Beispiel am Tisch.

Ich liebe es als Spielleiter Gesprächen unter Spielern zuzuhören. Ich laufe aber sicherlich Gefahr Gespräche zwischen NSC und Spieler zu übertreiben, da muss ich mich immer sehr bremsen, weil es für mich eben auch den Spielspaß ausmacht. Aber ich gebe mir Mühe. 
B.I.T.C.H.
Babe In Total Control of Herself Ja! Immernoch....

ChaosQueen!




"Schatzi? Stellst Du schonmal die Zombies auf?"

fnord

My Two Cents:

Ich finde auch, dass eine Spielfigur ohne sozialen Backround sehr eindimensional ist. Egal ob es NSC oder Spieler sind, wir kopieren ja doch immer einen interessanten Teil eine fiktiven Lebens einer (hoffentlich) beeindruckenden Person.

Das heißt nicht, dass man nicht auch einen einsamen Wolf spielen kann, aber man sollte wissen warum er ein einsamer Wolf und ggf. ein Soziopath ist. Ich spiele in einer Endzeit-Kampanie seit längerem einen bösen Menschen, der häufig aus dem Gefängnis  oder als Strafenerlass in das Szenario gesetzt wird. Es ist ein ganz reizvoller Ansatz mal andere unheldige Handlungsmuster zu verwenden. Die Schwierigkeit/Reiz ist natürlich, dass man mit anderen Spielern zusammenarbeitet und hier habe ich natürlich wieder ein Beziehungsgeflecht, aber diesmal eben aus einer unheldigen Blickwarte:
- Der Typ gibt später Bericht an den Richter ab, an den schleim ich mich ran .
- Der Arzt kann mich zusammenflicken, also ist er von nutzen.
- Der hat gute Stiefel, sonst nutzt der zu nix....

Neben der Hintergrundfamilie eines Charakters, die ja nicht mal auftreten muss, aber kann. Finde ich ich die Vernetzungen der Charaktere untereinander auch wichtig. Warum sind diese Typen zusammen und warum sind sie solange zusammen.  Spannend finde ich es, Charaktere in eine Art Dienstbeziehung zusetzen. Oft lassen sich die Charaktere für Abenteuer heuern, warum kann der Finanzier nicht auch selber ein Spieler sein.
Bei der Orient ExpressCthulhu Kampanie spiele ich einen Lord, der die ganze Reise finanziert habe Butler, Detektiv, Köchin und Wissenschaftler die anderen Charaktere unter Vertrag.Oder man kann es auch kleiner anlegen. Der schwächliche Charakter heuert den KriegerCharakter an, um ihn zu schützen.

Desweiteren finde ich ich für meine Charaktere ein Ziel wichtig, warum begeben sich in Gefahr und lassen mich immer wieder von komischen Typen verhauen. Wann hört er mit dem Unsinn auf. Hier können natürlich auch die Beziehungen helfen. Vielleicht muss ich um die Hand der Tochter der Traumfrau zu erhalten ein wohlhabender Mann sein oder ein Lösegeld für den entführten Bruder zusammenbringen.    
Ein Charakter von mir musste auf der Blüte seines Schaffens seines Abenteuerlebens beenden, weil der dann doch tatsächlich die Häuptlingsprüfungen seines Stammes bestanden hatte, weswegen er ja damals ind Ferne gezogen war. Das ging mir wiederum hart ab.
..... und wieder nur ein Gehirn für alle!
Darin liegt Romeros subversives Genie, dem Publikum zu geben, wonach es sich sehnt – und dann noch eine Menge Zeug dazu, was man nie haben wollte.

Greifenklaue

Zitat von: Teufelsbraut am 04. Oktober 2009, 14:03:23
Hm....es ist aber im Larp für die meisten Spieler problematischer soetwas wie eine Liebesbeziehung auszuspielen. Weil die meisten da natürlich viel schüchterner an die Sache rangehen, als zum Beispiel am Tisch.

Ich liebe es als Spielleiter Gesprächen unter Spielern zuzuhören. Ich laufe aber sicherlich Gefahr Gespräche zwischen NSC und Spieler zu übertreiben, da muss ich mich immer sehr bremsen, weil es für mich eben auch den Spielspaß ausmacht. Aber ich gebe mir Mühe. 
Das mit dem LARP ist rein auf die Kneipe bezogen, bei Liebesbeziehungen im LARP würde ich mich auch schwer tun, außerdem bin ich Casual LARPer...
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

fnord

..... und wieder nur ein Gehirn für alle!
Darin liegt Romeros subversives Genie, dem Publikum zu geben, wonach es sich sehnt – und dann noch eine Menge Zeug dazu, was man nie haben wollte.

Greifenklaue

Gelegenheits-LARPer. Im vergleich zum Gelegenheits(rollen-)spieler (Casual Gamer).

D.h. ich dring nicht in die tiefsten Tiefen des LARP vor, sondern mir reicht es, zweimal im Jahr unterwegs zu sein, nicht in 10 Foren aktiv zu sein und beschäftige mich nicht mit LARP-Theorie. Ich kann mich zudem fast an jeder Art Fantasycon erfreuen und fall nicht gleich angeödet um, weil ich es nun zum zehnten Mal sehe.

Beim rollenspiel ist das... anders  :D
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Riven

ZitatEher der Einsame Held oder der soziale Protagonist?

Interessant finde ich eine Kombination aus Beidem. Captain Jack Sparrow in Fluch der Karibik find ich ein gutes Beispiel. Eine tolle Mischung aus Egoist (oder Opportunist), aber auch Freund (zumindest zu bestimmten Leuten) wenn es drauf ankommt. Anderes Beispiel wäre Wolverine.

Die richtige Mischung macht es find ich  ;D.



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