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Ist Deutschland ein Rollenspiel Entwicklungsland?

Begonnen von Bangrim, 14. Mai 2013, 08:27:02

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Bangrim

Ausgehen von diesem Blog Eintrag auf Obskures.de

http://obskures.de/2013/deluxe-exalted-3rd-edition-via-kickstarter/

ZitatGibt es aus Deutschland ein brauchbares Rollenspiel mit einem einigermaßen nachvollziehbaren Alleinstellungsmerkmal? Ratten? Malmsturm? Degenesis? DungeonSlayers und Das Schwarze Auge sind definitiv austauschbare Stangenware. Deutschland baut Autos und Maschinen. In Sachen Fantasy sind wir leider ein Entwicklungsland. Unsere Nachbarn aus Frankreich scheinen kreativer und offener zu sein.

Wie seht ihr die Sache? Ist Deutschland ein "Entwicklungsland" ? Gibt es hier innovative Settings? Wie stehen wir im Vergleich mit unseren Nachbar Ländern da?
Koona t'chuta, Solo?

Der Mann in Schwarz floh durch die Wüste, und der Revolvermann folgte ihm.

Greifenklaue

Och, der Miesepeter von Obskures.

Die Franzosen machen sicherlich vieles toll, aber WIEVIEL Schund kommt den bitte in den USA (und auch in Frankreich) auf ein gutes Produkt?

Typisch deutsche Miesepeterhaltung, leider nicht mehr.

Und wo wir gerade dabei sid, zeige mir einer ein französisches oder US-System mit einem so hohen (und qualitativ gelungenen) Fanoutput wie Dungeonslayers - davor liegt ja nur die OSR in ihrer Gesamtheit und die SaWo-Gemeinde (wenn auch nicht die deutsche).

Es ist wohl vielmehr so, dass die genannten Systeme nicht zu den bevorzugten Spielen des Blogbetreibers dort gehören.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Bangrim

Zitat von: Greifenklaue am 14. Mai 2013, 08:34:25
Och, der Miesepeter von Obskures.

Die Franzosen machen sicherlich vieles toll, aber WIEVIEL Schund kommt den bitte in den USA (und auch in Frankreich) auf ein gutes Produkt?

Typisch deutsche Miesepeterhaltung, leider nicht mehr.

Und wo wir gerade dabei sid, zeige mir einer ein französisches oder US-System mit einem so hohen (und qualitativ gelungenen) Fanoutput wie Dungeonslayers - davor liegt ja nur die OSR in ihrer Gesamtheit und die SaWo-Gemeinde (wenn auch nicht die deutsche).

Es ist wohl vielmehr so, dass die genannten Systeme nicht zu den bevorzugten Spielen des Blogbetreibers dort gehören.

Es geht übrigens weniger um die Fan Szene eines Produkts, sondern einfach nur um das Setting.  Auch in Deutschland kommt genug Schund auf ein gutes Produkt, das kommt ja immer auf den Standpunkt an.

Ich weiß das du das jetzt anders sehen wirst, aber das die Welt Caera ist halt nun mal "Standardfantasy" (Stangenware!). Das gleiche gilt halt auch für DSA oder Splittermond. Nichts anderes sagt Ingo.

Wieviele Settings aus Deutschland (vor allem im Bereich Fantasy) gibt es denn die Fantasy mal nicht klassich angehen?
Koona t'chuta, Solo?

Der Mann in Schwarz floh durch die Wüste, und der Revolvermann folgte ihm.

Argamae

Ich lese zwar OBSKURES nicht regelmäßig, da ich (selten) weder geschmacklich noch inhaltlich mit dem dort Gesagten überein stimme, aber so ein bißchen trifft der Blogbetreiber hier schon den wunden Punkt. Ich muß auch erst einmal überlegen, was echte Alleinstellungsmerkmale der deutschen Fanszene sein könnten.

Spontan fiele mir für den Bereich Science-Fiction da Daniel Scolaris' NOVA ein. Das Setting ist letztlich zwar neben eigenen Ideen auch mit einigen Versatzstücken gebastelt, hat aber in der Synergie durchaus eine Eigenständigkeit und einen individuellen Appeal. Bei Fantasy grübele ich gerade noch...

In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
|It's all fun and games - until somebody fails a saving throw!| D&D Meme

Greifenklaue

Zitat von: Bangrim am 14. Mai 2013, 08:47:12
Auch in Deutschland kommt genug Schund auf ein gutes Produkt, das kommt ja immer auf den Standpunkt an.
Logisch, so meinte ich es ja.

Nirgendswo ist es signifikant anders als hier.

Caera ist "Stangenware", warum sollte ich das anders sehen. Caera ist ja, wie z.B. auch Paizos Golarion, eine auf EDO getrimmte Spielwelt - und meine These dazu: Und DARUM  sind sie so erfolgreich.

Wäre Caera so fremdartig wie Talislanta hätte DS nie so ein großes Publikum gefunden - man vergleiche mit Malmsturm, viel zu speziell, redet ja heute kaum noch einer von.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Christophorus

#5
Ich kann hier zwar nicht wirklich mitreden, denke aber auch: Je fremder und obskurer das Setting, also je mehr man sich dort einarbeiten muss, umso geringer der Erfolg. Spiegelt sich ja in den meisten Branchen wieder. Um erfolgreich zu sein ist eher Evolution als Revolution gefragt. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, dürften aber viel rarer gesät sein.

Aber trotzdem, Alleinstellungsmerkmale sind ja nicht allein am Setting festzumachen, sondern auch am Regelsystem und an den spielbaren Rassen und Klassen mit deren Fähigkeiten und Talenten/Kräften/Mächten.

Leider kann ich aufgrund mangelnder Kenntnisse über den Rollenspielmarkt keine Vergleiche anstellen...
»Ich glaube, mit D&D werde ich nicht mehr glücklich...« - Zitat Greifenklaue

Greifenklaue

Zitat von: Christophorus am 14. Mai 2013, 09:51:30
Aber trotzdem, Alleinstellungsmerkmale sind ja nicht allein am Setting festzumachen, sondern auch am Regelsystem und an den spielbaren Rassen und Klassen mit deren Fähigkeiten und Talenten/Kräften/Mächten.
Sehr guter Gedanke!
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Bangrim

#7
Zitat von: Greifenklaue am 14. Mai 2013, 10:00:51
Zitat von: Christophorus am 14. Mai 2013, 09:51:30
Aber trotzdem, Alleinstellungsmerkmale sind ja nicht allein am Setting festzumachen, sondern auch am Regelsystem und an den spielbaren Rassen und Klassen mit deren Fähigkeiten und Talenten/Kräften/Mächten.
Sehr guter Gedanke!

Es geht hier nur um die Settings. Das man auch über Regeln differenzieren kann ist klar.

Nochmal:

Es geht hier NICHT um den Erfolg eines Settings/Systems sondern einzig um die Frage warum es in Deutschland hauptsächlich "Stangenware" Settings gibt.

@GK: Malmsturm speziell? Es hat klar seine Besonderheiten, aber so fremdartig ist das Setting ja nicht wirklich. Ist kein Spiel für die "Masse", wollte es auch nie sein.

Warum gibt es denn in Deutschland kaum Indie Leute die auch mal abseits des Mainstreams coole Settings raus bringen?
Ich würde ein neues Talislanta 1000 mal lieber sehen als noch eine auf EDO getrimmte Spielwelt.

Nirgendwo ist es signifikant anders als hier? Ich finde schon.
Den US Markt klammer ich mal aus - der ist einfach größer als hier und hat auch dadurch auch einen wesentlich höheren Output.
Es reicht doch der Blick nach Frankreich - Klar sind dort die "Standard" Sachen auch am erfolgreichsten, aber es gibt halt neben den Mainstream noch sehr viele Settings die sehr eigenwillig sind und halt auch mal was neues bieten.


Edit:

Auch im Rollenspiel-Almanach wird sich die selbe Frage gestellt.
Koona t'chuta, Solo?

Der Mann in Schwarz floh durch die Wüste, und der Revolvermann folgte ihm.

Greifenklaue

OKay, gibt es noch ein Land außer Frankreich, welches viele besondere Setting bietet?

Imho Nein.

Das liegt also eher an einer französischen denn an einer deutschen Sonderstellung.

Und es gibt hier durchaus einige Indy-Spiele... (Barbaren, Western City, Chronosaurus - gilt als deutscher Vorreiter der Forge, hallo?)
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Greifenklaue

Zitat von: Bangrim am 14. Mai 2013, 10:40:37
Warum gibt es denn in Deutschland kaum Indie Leute die auch mal abseits des Mainstreams coole Settings raus bringen?
Weil es sich noch schlöööchter verkauft als das auf Mainstream getrimmte.

Ungewöhnlichen Welten, nehmen wir Contact oder Pyramos (oder auch Nova, weil es erwähnt wurde), war noch nie viel Erfolg beschienen.

Das sind Liebhaberprojekte - wie (letztlich auch) Pathfinder und Dungeonslayers.

"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Bangrim

Zitat von: Greifenklaue am 14. Mai 2013, 13:20:56
Zitat von: Bangrim am 14. Mai 2013, 10:40:37
Warum gibt es denn in Deutschland kaum Indie Leute die auch mal abseits des Mainstreams coole Settings raus bringen?
Weil es sich noch schlöööchter verkauft als das auf Mainstream getrimmte.

Ungewöhnlichen Welten, nehmen wir Contact oder Pyramos (oder auch Nova, weil es erwähnt wurde), war noch nie viel Erfolg beschienen.

Das sind Liebhaberprojekte - wie (letztlich auch) Pathfinder und Dungeonslayers.

Ja und?

Ich kann genug Indie Spiele aufzählen die NIE große Kassenschlager werden. Muss man doch auch nicht? Das ist für mich kein Argument gegen ungewöhnliche Settings.
Die meisten bilden doch einen kleine Käuferkreis, der auch weitere Bücher kaufen wird. (Siehe z.B. Malmsturm)

Koona t'chuta, Solo?

Der Mann in Schwarz floh durch die Wüste, und der Revolvermann folgte ihm.

Greifenklaue

Verläge sind Wirtschaftsunternehmen?

Oder geht es hier um Spiele von Fans.

Wieviele deutschsprachige RPG'ler gibt es?

Die franzosen verdienen mit diesen ungewöhnlichen Dingern durchaus Geld ...
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Bangrim

Zitat von: Greifenklaue am 14. Mai 2013, 14:13:45
Verläge sind Wirtschaftsunternehmen?

Oder geht es hier um Spiele von Fans.

Wieviele deutschsprachige RPG'ler gibt es?

Die franzosen verdienen mit diesen ungewöhnlichen Dingern durchaus Geld ...

Es geht um die gesamte deutsche Rollenspielszene, nicht nur um Verlage

In Amerika kann man damit auch Geld verdienen.

Was machen denn die ganzen Self Publisher aus den USA? Oder Systeme wie Dungeonslayers oder Malmsturm wurden am Anfang ja auch ohne Verlag geschrieben. Auch Space Pirates scheint ja zumindest Kostendeckend zu sein.

Koona t'chuta, Solo?

Der Mann in Schwarz floh durch die Wüste, und der Revolvermann folgte ihm.

Greifenklaue

Genau, in Amerika kann man mit Kleinsystemen Geld verdienen, hierzulande nicht. Grund ist die jeweilige Größe des Rollenpielmarktes.

Auch ist in Amerika mittlerweile der .pdf-Markt etabliert.

Gleich zwei Gründe, warum da mehr geht, nicht nur proportional, sondern überproportional.

Ansonsten - abseits der Wirtschaftlichkeit - ist Resonanz ein Stichwort.

Exoten erzeugen wenig Resonanz.

Blut und Glas hat seit einigen Jahren ein exotisches SciFi-Ding in seinem Blog gefeatured, im FERA-Forum wirrd gewerkelt etc. pp. Nur ist die Resonanz auf Exoten minimal.

Gerade entsteht wieder eins: Destiny Space - geht mal vorbei und gebt Feedback!!!
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Cpt.Future

deutsche Rollenspiele (Auswahl), davon einige recht erfolgreich oder mit solider Fan-Basis:

Space Gothic, Plüsch, Power& Plunder, ERPS, Arcane Codex, Midgard, Ruf des Warlock, Private Eye, Degenisis, Engel, LodlanD, NOVA, Barbaren, Western City

Also: Deutschland ist kein Entwicklungsland.

Curtis
"Der Weltraum ist unendlich groß Miss Lander und es ist alles in diesem Universum möglich."

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