[Kino] John Carter of Mars

[Greifenklaue]

Im Kino angelaufen - war schon jemand drin?

Hier gab es den Trailer!

[KULTist]

John Carpenter of Mars

Hi hi, genau den Versprecher hatte ich gestern bei der Arbeit auch gemacht!

Eigentlich heisst der gute Herr John Carter, der andere ist kein Superheld auf dem Mars, sondern hat Michael Myers auf die Menscheit losgelassen... 

[Argamae]

Re: [Kino] John Carpenter of Mars

LOL!!! Großartig... "Carpenter"... 

[Besserwisserboy]

Ich habe gestern das Making of... gesehen. Disney schein mit aller Gewalt eine Blockbuster im Stil von Star Wars oder Fluch der Karibik produzieren zu wollen. Das Styling scheint jedenfalls zu passen, auch wenn die Story und Schauspieler nicht ganz so blockbustertauglich sein sollen.
Immerhin recht mutig so viel Geld in einen Film zu stecken, der keine Fortsetzung, kein Prequell und keine Superheldenverfilmung ist, mit denen wir dieses Jahr überhäuft werden.
Ich werde ich nächste Woche anschauen, wenn möglich aber auf 3D verzichten.

So lange schaue ich mir "John Carpenter`s Ghosts of Mars"  noch einmal auf DVD an 

[Argamae]

So lange schaue ich mir "John Carpenter`s Ghosts of Mars"  noch einmal auf DVD an 

... der nicht wirklich gut ist, was die Frage zulässt: ist er ein adäquater Zeitvertreib? 

[Lazarus]

Jo war eben drin.
Kann man gucken......................muss man aber nicht.
Oder anders rum. 10 Euro in nem Cinemax wird ich nicht für ausgeben wollen, aber die 7,50 im Kino an der Ecke warn zu verkraften.
Wenn wir einen Disney Cocktail mixen wollen dann nehmen wir
einen Spritzer Supermann, 2cl Stargate, und gut 2 Fingerbreit Star wars und der
John Carter Drink ist fertig.
oder kurz gesagt leichtes Popkornkino ohne tiefgang.

[fnord]

Die Meinung ist quasi vernichtend.

Dann vielleicht mal auf DVD oder im Fernsehen.

[Argamae]

Vielleicht lieber die Romane lesen? Die zählen ja zu den Pulp-Adventure-Klassikern. Mr. Burroughs konnte nämlich mehr als nur "Tarzan".

Wie dem auch sei - ich möchte mir den Film gern ansehen und hoffe, gut unterhalten zu werden. Die Meinung der Fachpresse interessiert mich da weniger.

[Zornhau]

Die Romane sind richtig RICHTIG GUT.

Der Film ist leider für jemanden, der weiß, wie GUT die Romane sind, leider schwer enttäuschend.

Die Disney-Familien-Fassung macht aus dem Barsoom-Stoff das, was das Big-Mac-Menü aus einem Essen mit Vorspeise, Salat, Fleischgericht und Nachspeise macht. - Man kann sich den Film leicht "reinziehen", da er ohne jegliche Ecken und Kanten und ohne irgendein erkennbares "Pacing" von Action-Szene zu Action-Szene hechelt. Vom Barsoom-Setting-GESCHMACK bleibt hier nur die Ketchup-Note übrig. Vom "Sense of Wonder" dieses fremdartigen Settings, bleibt nur die Frage, wieso der 2011er-Conan jetzt vornehmlich vierarmige Gegner umhaut.

Wie ich anderswo schrieb:

Leider SCHEISSE.

Besser als der Conan 2011, aber dazu muß sich wirklich niemand anstrengen. Als Literaturverfilmung ein klarer kritischer Fehlschlag. Als eigenständiger Sword&Planet-Film leider zu husch-husch runtergehechelt und mit zu viel Fokus auf all die "schönen" Computerbildchen auf Kosten einer auch nur halbwegs ansehenswerten Geschichte. Es waren durchaus Darsteller beteiligt, die schauspielen KÖNNTEN, wenn man sie gelassen hätte, statt einfach schnell-schnell die nächsten Computerbildchen abzuspulen.

Disney sollte die Finger von solchen Stoffen lassen. Piraten der Karibik - Filme für die ganze Familie, ja, das von mir aus. - Aber BARSOOM? Das war eine der wohl kastriertesten Umsetzungen dieser literarischen Vorlage, die man sich vorstellen kann.

Wenn ein Film schon so lang ist, dann könnte man sich ja durchaus mehr ruhige Szenen, mehr kulturelles Kennenlernen der gegenseitigen Fremdartigkeit erlauben, statt eine computergenerierte Action-Wuselei nach der anderen runterzuspulen. - So etwas ist ja eigentlich gängiges Handwerkzeug der Filmindustrie. Diese John-Carter-Verfilmung wirkt wie ein TRAILER FÜR DEN EIGENTLICHEN FILM. So gehuscht und unmotiviert und stimmungsvermeidend wird hier das an sich sehr ergiebige, "sense of wonder"-reiche Barsoom-Thema VERHEIZT.

Leider SCHEISSE.

Wirklich leider, da ich mich auf diesen Film eigentlich gefreut hatte.

Ein Gutes hatte aber das enttäuschende Filmerlebnis: Zur SCHMERZLINDERUNG habe ich wieder die Bücher vorgekramt und mit A Princess of Mars angefangen. Und das hilft wirklich aus dem Tal der Enttäuschung wieder ans stimmungsvolle Licht eines der beeindruckendsten und meist-kopierten Sword&Planet-Settings zu gelangen.

Wer den Film gesehen hat, der fragt sich sicher achselzuckend, warum diese Geschichten nun seit 95 Jahren Generationen um Generationen an Freunden phantastischer Literatur begeistern und zu Kopien/Hommagen wie Howards "Almuric" oder Moorcocks "Michael Kane" geführt haben.

[Lazarus]

Die *thematik* hat mir eigendlich gefallen.
Gibts die Bücher eigendlich auch in deutscher Sprache. Hab bei amazon kurz gesucht aber nur englische Titel gelesen.

[Greifenklaue]

Die *thematik* hat mir eigendlich gefallen.
Gibts die Bücher eigendlich auch in deutscher Sprache. Hab bei amazon kurz gesucht aber nur englische Titel gelesen.

Doch, gibt es, allerdings zu außergewöhnlich unverschämten Amazon Marketplacepreisen ...

Link (von Hand: nach "edgar rice burroughs" suchen und links auf Kategorie Bücher (dtsch.) gehen)

Bei eBay geht schon etwas mehr, von ab 1 Euro bis zu 339 Euro ...

Ich war heute drin und ich muss sagen, hat mir gefallen, insbesondere hat es Bock aufs Buch gemacht.

[Greifenklaue]

Ich hab ja erstmals im Cimorra-Blog von dem Film gehört, der über die Zeit auch immer wieder berichtet und mitgefiebert hat.

Inasofern war ich ziemlich gespannt, ob ihn der Film zu Boden schmettern würde, ob er ihn OKay findet oder ob er für ihn rockt.

Irgendwo zwischen den letzten beiden Kategorien scheint es sich einzupendeln, wie hier zu lesen ist.

Sein Fazit:

"John Carter" ist einfach das, was man erwarten kann: Ein perfekter und fantastischer Film zur Flucht aus der Realität - in seinem Fall so gar im wahrsten Sinne des Wortes. Er ist ein klassischer Sword & Planet/Planetary Romance-Film, wie es leider heutzutage viel zu wenige gibt und es gerne viel mehr geben dürfte. Wer also keine Lust hat auf ewige Kinderbuch- oder Superheldencomicverfilmungen und einfach mal wieder für 2 Stunden köstlich amüsiert und unterhalten werden möchte, der liegt mit "John Carter" absolut richtig.

Liebes Hollywood! Bitte mehr davon! Danke!

[Bangrim]

Für Disney wird der Flop seines Science-Fiction-Abenteuers "John Carter" zum finanziellen Debakel. Der Film wird im laufenden Quartal laut Konzern voraussichtlich einen operativen Verlust von 200 Millionen Dollar einfahren. Für Disneys Filmstudio-Sparte bedeutet das in der Folge einen operativen Verlust von 80 bis 120 Millionen Dollar im ersten Vierteljahr. Insgesamt hat Disney etwa 350 Millionen Dollar in das Projekt gesteckt - davon 100 Millionen Dollar allein in das Marketing.

http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,822463,00.html

[Zornhau]

Insgesamt hat Disney etwa 350 Millionen Dollar in das Projekt gesteckt - davon 100 Millionen Dollar allein in das Marketing.

Das Marketing war aber verdammt SCHEISSE!

Statt "A Princess of Mars" erst als "John Carter of Mars" und dann in ein Barsoom-Nichtkennern absolut NICHTSSAGENDES "John Carter" umzubenennen war ja schon ein Griff ins Klo.


Der Film ist offensichtlich SAUTEUER geworden, was man ihm aber auch ansieht.

Nur glaube ich nicht, daß nach diesem Flop des ersten Films, auch die ursprünglich angedachten beiden Fortsetzungen (basierend auf "Gods of Mars" und "Warlords of Mars") kommen werden.

[Glgnfz]

Du meinst die Milliarden Weltenbürger, denen "Barsoom" etwas sagt? Stimmt. Denen ist dann John Carter sicher kein Begriff.