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Zufallsbegegnungen - muß das sein?

Begonnen von McArden, 18. Oktober 2004, 15:42:08

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Argamae

ZitatWas mich daran nervt ist schon die Ausgangspraemisse. Klar Old-school war ja auch immer nur dumpfes Hack&Slay. nur ein Spielstil moeglich.  [22] Manchmal wuenschte ich mir echt, die alten Ausgaben des Dragon Magazines würden wieder neuaufgelegt, damit mit diesem blöden Pauschalurteil endlich mal Schluss wäre.
[190]  [178]
ZitatAber ganz ehrlich: Ich habe noch keine Spielrunde erlebt, in dern Zufallsbegegnungen von den Spielern abgelehnt wurden; typischerweise wird phlegmatisch rezipiert und sogar tendenziell begrüßt, wenn sich was unerwartetes ergibt. Übrigens fußt diese Beobachtung bei mir unabhängig des verwendeten Spielsystems oder Hintergrundes.
Naja, es ist ja auch nicht so, daß der SL es in den meisten Runden ankündigt: "so, werte Spieler, nun würfele ich mal auf Zufallsbegegnungen..."
Im Idealfall sollten die Spieler gar nicht mitbekommen, was Zufallsbegegnung oder geplanter Encounter ist. Dann kann man die auch nicht ablehnen bzw. überhaupt als solche differenzieren.
Ich mag ganz besonders an Zufallsbegegnungen, daß sie auch für den SL einen Schuß Unerwartetes in sein Spiel bringen, mit dem er sich selbst auch auseinander zu setzen hat.  [23]
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
|It's all fun and games - until somebody fails a saving throw!| D&D Meme

Gast

ZitatNaja, es ist ja auch nicht so, daß der SL es in den meisten Runden ankündigt: "so, werte Spieler, nun würfele ich mal auf Zufallsbegegnungen..."
Im Idealfall sollten die Spieler gar nicht mitbekommen, was Zufallsbegegnung oder geplanter Encounter ist. Dann kann man die auch nicht ablehnen bzw. überhaupt als solche differenzieren.
Ich mag ganz besonders an Zufallsbegegnungen, daß sie auch für den SL einen Schuß Unerwartetes in sein Spiel bringen, mit dem er sich selbst auch auseinander zu setzen hat.  [23]
Im Grunde pflichte ich Dir bei; aber (Asche auch auf mein Haupt) nur wenige Spielleiter verstehen es, diese Zufällige als gewisses Etwas fein in das große Ganze einzubetten.
Somit stützt sich meine Beobachtungen auf zahlreiche Rollenspielgruppen, in denen es den Spielern klar war: OK, das ist jetzt eine Zufallsbegegnung ... ^^

Im übrigen mag auch ich das kleine bisschen Abwechslung - als SL und als S ...

Viele Grüße
ClemLOR

Greifenklaue

ZitatIch geb' nix auf den zweifelhaften "old-school"-gaming; auch in diesem Thread: der Begriff wird sehr unterschiedlich aufgefasst; seit gestern Nacht glaube ich auch, dass dieser Begriff in etwa so wichtig und hilfreich ist wie "core-story" oder dergleichen - ein überflüssiges Wort, das nichts wirklich erfasst, beschreibt, definiert oder eingrenzt ...
Ist zwar fast ne eigene Diskussion, aber zumindest grenzt Old School ein.

Kein (rein) narritatives Spiel nach dem Drei-Säulen-Modell. (Threefold)
Würfel sind wichtig, Zufall ist wichtig.

Ich würde auch sagen, Charakter auswürfeln ist wichtig, aber gut, Kaufsysteme gab es recht früh.

Es gibt auch Oldschooltypische Abenteuerformen wie den Dungeon oder das Explorations-Abenteuer.

Und außerdem gibt es einen Oldschhol-Stand, einen Core-Story-Stand bestimmt nicht so schnell  [15]
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Dndpraktikant

Zufallsbegegnungen sind mE etwas für ausgewogene Gruppen mit Mindeststärke von 4 Leuten, also dass alle Rollen - Tank, Schaden, Heiler und Unterstützung - mehr oder weniger besetzt sind.
Ist in meiner Gruppe leider nicht so, da kein echter Heiler vorhanden.
Entsprechend musste ich lernen: Zufallsbegegnungen führen in 75% der Fälle dazu, dass man eine Stunde für die Erschaffung eines neuen Charakters aufwenden darf...

Greifenklaue

ZitatZufallsbegegnungen sind mE etwas für ausgewogene Gruppen mit Mindeststärke von 4 Leuten, also dass alle Rollen - Tank, Schaden, Heiler und Unterstützung - mehr oder weniger besetzt sind.
Ist in meiner Gruppe leider nicht so, da kein echter Heiler vorhanden.
Entsprechend musste ich lernen: Zufallsbegegnungen führen in 75% der Fälle dazu, dass man eine Stunde für die Erschaffung eines neuen Charakters aufwenden darf...
Das ist jetzt aber sehr DnD-spezifisch und dazu sehr gruppenspezifisch... Und 75% darf ich eindeutig als übertrieben darstellen  [25]
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Argamae

ZitatZufallsbegegnungen sind mE etwas für ausgewogene Gruppen mit Mindeststärke von 4 Leuten, also dass alle Rollen - Tank, Schaden, Heiler und Unterstützung - mehr oder weniger besetzt sind.
So wie Du mit diesen Typisierungen um Dich schmeißt, müßte Dir D&D 4 ja supergut gefallen!  [25]
ZitatEntsprechend musste ich lernen: Zufallsbegegnungen führen in 75% der Fälle dazu, dass man eine Stunde für die Erschaffung eines neuen Charakters aufwenden darf...
Auf jeden Fall ist 75% Todesquote völlig übertrieben. Zufallsbegegnungen in einer Stärke, daß derlei Verluste unter der Gruppe zu verzeichnen sind, verfehlen komplett ihren Zweck und Nutzen. Was man daraus tatsächlich lernen darf/sollte, ist, seine Handhabung von Zufallsbegegnungen nochmal gründlich zu überdenken - und zwar sowohl SL als auch Spieler!
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
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Berserker

Das erinnert mich an die Aussagen damals im Feder&Schwert-Forum zum Warhammer-Abenteuer, wo die Mehrheit der Spielleiter ihre Gruppe erstmal an das Wolfsrudel verlor. Welches zu Anfang die Charaktere in das Schloss treiben sollte, das als Handlungsort dienen sollte!  [15]

Gast

Servus.

Anderes extremes Zufallsbegegnungsbeispiel: Der rote Drache, der trotz mehrmalig vom SL angebotenem Abenteuerangebot dann spontan über die Helden herfällt ...  *lach*

Nee, im ernst. Hier noch ein paar "gedankliche Eckpfeiler", an denen ich das Ausmaß einer Zufallsbegegnung entwickle:

- Mit Nichtspielerfiguren: Schnell Absichten/ Gesinnungen der Nichtspielerfiguren entwickeln/ einordnen => typischerweise eine Fluff-Begegnung (Fluff im Sinne von Rollenspiel, nicht Kampf und Massaker); Beispiele: reisende Händler, Bauern, Taxifahrer, Straßenbewohner, Sheriffs, einfache Leute etc.
- natürliche Tiere/ Kreaturen: Lebewesen, die für sich genommen nicht ausdrücklich als besonders aggressiv bezeichnet werden, handhabe ich grundsätzlich als "tierisch"; sie reagieren auf Schmerzen, Hunger, vor allem Lärm und Feuer sehr "natürlich".
- sonderbare Wesen: Lebensformen, die hingegen als übernatürlich klassifiziert werden, werden wahlweise als Nichtspielerfigur (je nach Intelligenzgrad), Aggressor (mit tierischem Verhalten was das Erkennen von Opfer und Gegenständen und ungewöhnlichen Umständen betrifft) oder einfach nur szenischer Fluff (als Element der Ortsbeschreibung) genutzt;
- mächtige Kreaturen: Warum zur Hölle soll sich ein haushohes Monster (Drache, Halbgott, Dämon) an dem Fleisch un den Besitztümern einer kleinen Scharr von Leuten erfreuen??? Solange es nicht Teil eines (Sub)Plots ist, unterliegen die Spieler einem heftigen Anflug von IGNORE seitens mächtiger Entitäten (im weiteren Sinne gefasst); sollten die Spieler also nich von sich aus alles daran setzen, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, dann erhalten sie in dieser Zufallsbegegnung "nur" einen kleinen Eindruck, was sonst so rumkreucht und fleucht ...
- Umwelt: Ortsbeschreibungen, Wetterbedingungen, besondere Großereignisse (Stau auf der Interstate 9, Vulkanausbruch in der Ferne, einfach nur ein erkennbarer Anstieg des Wasserstandes im Flussbett ...)

Mit diesen Werkzeugen ist das Handling von Zufallsbegegnungen eigentlich recht 'umgänglich', weswegen ich das gerne empfehle.

Viele Grüße
ClemLOR

Greifenklaue

Wie zufällig sind Deine Begegnungen?

Entwickelst Du sie vorher und wählst sie dann aus? Odererwürfelst sie?

Oder sind Deine Ideen dann direkt Begegnungen?
(Ich hatteda mal nen Spielleiter, der hatte da seine echten Stärken und immer sehr schöne, rollenspielerische anspruchsvolle Begegnungen, nur die Actionbegegnungen waren immer ein runterwürfeln sonder gleichen)

Oder sind es eher "Spontan"begegnungen. Sprich spontan überlegt und ab dafür?
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Gast

Servus.

Das kann ich Dir sooooo pauschal nicht beantworten ... Das hängt sehr davon ab, was ich in dem akteuellen Abenteuer alles vorhabe ...

Je nach Typus des Abenteuers benötigt das Abenetuer für sich unter Umständen Zufallsbegegnungen, um größere "Freizeiten" zu überbrücken;
wenn die Gruppe mal nicht weiß, was sie tun soll, überlege ich gerne was mehr oder weniger "plausibles"; genauso wahrscheinlich ist, dass ich dann aber auch Zufallsbegegnungen auswürfle ...
Besonderheit: Wenn ich merke, dass die Spieler sich völlig übernehmen (einen Konflikt anpeile/ ausfechten, in welchem Sie sich überschätzt haben), dann kann es zu einer sehr spontanen Abfolge von zusätzlichen Ereignissen kommen; auch hier: nicht zwingend geplant, und dann doch wieder ...

Tatsächlich ist das so eine Sache, für die ich "keine Regel oder Richtlinie" für mich habe. Somit ein klares Jain auf all Deine Fragen ...

Grundsätzlich kann ich für mich nur feststellen: Wenn ich absehen kann, dass sich an der Plotentwicklung im (Teil)Verlauf einer Sitzung wohl nicht viel tun wird, weil die Helden zu unentschlossen agieren (werden) und ich nicht wieder den alten gebrechlichen Schriftgelehrten auf der Suche nach Helden auspacken möchte, dann bereite ich "schon eher" mal was vor, und zwar sehr wahllos.
Manchmal, aber nur manchmal, ereifere ich mich aber auch bei erwrtungsgemäß sehr dichten Spielsitzungen in der Kreation "besonderer" und unabhängiger Ereignisse oder sogar von Tabellen für Zufallsbegegnungen.

Damit bleibt es dabei: Jain; eine Methode verfolge ich dabei nicht. Lust und Notwendigkeit ergänzen sich hier, manchmal perfekt, manchmal eher holprig. Naja, jedenfalls scheue ich es nicht, wobei ich selber schon (oh Graus) erleben musste, wie eine Zufallsbegegnung sich sehr letal auf die Spielercharaktere auswirken durfte ...So what, sind halt eh nur Wegelagerer und Streuner *wieher* ...

Viele Grüße
ClemLOR

Argamae

Zitat- Mit Nichtspielerfiguren: Schnell Absichten/ Gesinnungen der Nichtspielerfiguren entwickeln/ einordnen => typischerweise eine Fluff-Begegnung (Fluff im Sinne von Rollenspiel, nicht Kampf und Massaker); Beispiele: reisende Händler, Bauern, Taxifahrer, Straßenbewohner, Sheriffs, einfache Leute etc.
- natürliche Tiere/ Kreaturen: Lebewesen, die für sich genommen nicht ausdrücklich als besonders aggressiv bezeichnet werden, handhabe ich grundsätzlich als "tierisch"; sie reagieren auf Schmerzen, Hunger, vor allem Lärm und Feuer sehr "natürlich".
- sonderbare Wesen: Lebensformen, die hingegen als übernatürlich klassifiziert werden, werden wahlweise als Nichtspielerfigur (je nach Intelligenzgrad), Aggressor (mit tierischem Verhalten was das Erkennen von Opfer und Gegenständen und ungewöhnlichen Umständen betrifft) oder einfach nur szenischer Fluff (als Element der Ortsbeschreibung) genutzt;
- mächtige Kreaturen: Warum zur Hölle soll sich ein haushohes Monster (Drache, Halbgott, Dämon) an dem Fleisch un den Besitztümern einer kleinen Scharr von Leuten erfreuen??? Solange es nicht Teil eines (Sub)Plots ist, unterliegen die Spieler einem heftigen Anflug von IGNORE seitens mächtiger Entitäten (im weiteren Sinne gefasst); sollten die Spieler also nich von sich aus alles daran setzen, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, dann erhalten sie in dieser Zufallsbegegnung "nur" einen kleinen Eindruck, was sonst so rumkreucht und fleucht ...
- Umwelt: Ortsbeschreibungen, Wetterbedingungen, besondere Großereignisse (Stau auf der Interstate 9, Vulkanausbruch in der Ferne, einfach nur ein erkennbarer Anstieg des Wasserstandes im Flussbett ...)
Genau solche Richtlinien gemäß eines "gesunden Menschenverstandes" werden offenbar von vielen Zufallsbegegnungsablehnern bzw. -anwendern beharrlich ignoriert oder gar nicht erst in Betracht gezogen. Und ich frage mich echt, weshalb. Es scheint ein Tenor vorzuherrschen, nach dem "Eintrag X in Zufallstabelle" (X = beliebiges Tier, Monster, NSC) automatisch mit "greift Spielergruppe an" gleichgesetzt wird.  [22]
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
|It's all fun and games - until somebody fails a saving throw!| D&D Meme

Gast

Servus.

Tatsächlich habe ich (viel zu) lange selbst Zufallsbegegnungen mit "Ini, ich greif an, kritischer Treffer, tot!" gleichgesetzt. Irgendwann nur ist mir aufgefallen, nee, dat isset nich' ...

Was schade ist. Vielleicht auch unreflektiert. Vielleicht auch, weil die meisten Spieler selber sofort zu den Würfeln greifen, nur weil der Spielleiter sich erlaubt, mal auf einer Reise oder für einen "stilleren Moment" etwas Erzählerisches einfallen lässt ...

Whatever. Schade ist es; und wenn die wenigen Spielleiter abfärben und sich einige wenige unterscheiden, dann wird dies vielleicht irgendwann als Stilmittel auch von anderen erkannt. Vorausgesetzt, man macht mit dem "rollenspielerischen" Stil Werbung oder auf sich aufmerksam (Auf Cons, in Forumbeiträgen etc. pp) ...

Viele Grüße
ClemLOR

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