Neuverfilmungen - Aus alt mach neu, aber auch besser?

[Aruna]

Immer öfter frage ich mich: ,,Muss man Filme unbedingt noch mal auflegen, nur weil sie ansonsten nicht mehr modern genug sind und heute mit neuer Technik angefertigt werden können?"

Neuestes Beispiel: Battlestar Galactica. Okay, ich hab wohl echt ein Problem damit, mir die Charaktere nun mit neuen Gesichter vorzustellen, aber mit der Zeit krieg ich das auch hin. Und die Story soll auch nicht so schlecht sein. Aber das unser Frauenheld Starbuck nun umgeschrieben wurde und jetzt ein weiblicher Charakter ist, daran kann ich mich wohl nicht gewöhnen.

Nächstes Beispiel: Die unendliche Geschichte. Wusste mich die ursprüngliche Verfilmung noch zu fesseln und zu gruseln, ist die Neuverfilmung, meiner Meinung nach, nur ein oberflächlicher Abklatsch. Alles muss bunter, moderner, ,,hipper" sein, aber besser ist es dadurch wirklich nicht geworden.

Gerüchten zufolge wird es wohl auch eine Neuauflage von ,,Das letzte Einhorn" geben. Wo soll das noch hinführen?

Wenn ich lang genug suche, finde ich sicherlich einen Film, dessen Neuauflage besser war als die Ursprungsfassung, aber das, was mir in letzter Zeit so über den Weg gelaufen ist, spricht nicht gerade dafür.

[Berserker]

Ich halte nicht viel von diesem Phänomen, auch wenn Leute in meinem Alter (20) oder gar noch jüngere selten noch das Original kennen und so wenigsten nochmal die Chance bekommen, einen alten Klassiker wiederzuentdecken.

Ein ähnliches Phänomen ist auch die Amerikanisierung nicht-amerikanischer Filme, der wir ja auch jede Menge Hollywoodremakes alter oder auch gar nichts so alter Filme verdanken! Wobei hierbei sogar ein paar besser als das Original sind, aber wirklich nur ein paar!  [25]

[Aruna]

auch wenn Leute in meinem Alter (20) oder gar noch jüngere selten noch das Original kennen und so wenigsten nochmal die Chance bekommen, einen alten Klassiker wiederzuentdecken

Das mag sein. Aber oftmals denke ich mir, dass es schöner wäre, die Originale einfach mal wieder zu zeigen als die Neuverfilmungen. Bei der "unendlichen Geschichte" wurde ja wenigstens kurz nach der Ausstrahlung der Neuverfilmung die Originalfassung gebracht. Und ich denke, die schafft es auch heute noch, die "jüngere" Generation vor den Bildschirm zu kriegen.

Aber vielleicht werden einige ja durch die Neuverfilmungen neugierig gemacht, was für Verfilmungen es denn schon vorher gegeben hat...

[Maniac]

Gibt es eine komplett neue Version von "Die unendliche Geschichte"? Der erste Teil hat mir sehr gut gefallen, aber ich finde dass die Story auch erst richtig losgeht sobald Bastian in Fantasien ankommt und genau da hört der Film auf.  Den zweiten und dritten Teil fand' ich eher durchschnittlich. Die Aussage des Buches haben aber so ziemlich alle verfehlt.

Ich warte immer noch auf einen neuen "Bladerunner Director's Cut". Die Monologe aus dem Original ("In der Zeitung steht nirgends suche guten Killer.") plus die Einhornszene am Klavier und das alternative Ende (Deckard findet das Einhorn an der Tür, hebt es auf, Tür schliesst sich hinter Deckard und Rachel) und dann wär' der Film richtig perfekt. So sinds nur 99%

[Aruna]

Gibt es eine komplett neue Version von "Die unendliche Geschichte"?

Ja, gibt es. Sie enthält im Prinzip Elemente aus allen drei alten Filmen (die Namensgebung für die kindliche Kaiserin, deren machthungrige Schwester, die das Nichts kontrolliert u.a.). Aber so richtig begeistern tut er mich nicht. Bastian gelangt da auch nicht nach Fantasien, dafür muss Atreju aber kurze Zeit in unsere Welt, um einen der Bösewichte (den Wolf, hier in Menschengestalt) auszuschalten.
Das ganze wurde vor ein paar Wochen als Zweiteiler ausgestrahlt.

[Berserker]

Die alten Klassiker kommen wirklich zu kurz! Tron hab ich zum Beispiel erst vor wenigen Monaten zum ersten Mal gesehen, obwohl ich danach Ausschau gehalten hab, da als Klassiker verschrien und vom Thema her genau das Richtige für mich! Und was soll ich sagen:

Ich dachte diese Unendliche Geschichte auf RTL2 wäre als Fortsetzung gelaufen und nicht als Neuauflage! [16] Sah aber auf den ersten Blick schon nicht passend aus, so dass ich den Zweiteiler gar nicht anschauen wollt!

[Maniac]

Überlege grade wie wohl eine Neuverfilmung von "Wargames" aussehen würde. Matthew Broderick mit iBook-Laptop und Sony Aibo in seinem Zimmer, der im New Beetle zur Schule fährt. Nee lass' mal da sind mir die alten 80er Galaga Automaten, Akkustikkoppler, Floppy-Disks etc. doch lieber.

Was bei zahlreichen Hollywood-Filmen mir ziemlich übel aufstößt ist  das ganze "product plament" wo dann Firmenlogos eingebledet werden, die Hauptdarsteller "Coca Cola" trinken, ein bestimmtes Markenauto fahren etc.  

Die Hollywood-Filmindustrie sollte sich mehr Gedanken über die Story, den Plot etc. und die Charaktere eines Films machen als ständig Spezialeffekte zu finanzieren. "Blair Witch Project" hat soweit ich weiss nur 11.000$ gekostet und mir hat der Film von der Atmosphäre her sehr gut gefallen, da kann sich so manches Filmstudio echt ein Beispiel dran nehmen wie mit wenig Geld viel zu erreichen ist. Fragen über die Finanzierung über "product placement" würden dann auch wegfallen.

[Roan_Talwos]

falls es jemanden interessiert:

http://www.the-last-unicorn.net/


das problem mit den neuverfilmungen ist doch, das sie den "zauber" verlieren, den die originale haben.

klar, wenn man das original nicht mag ist das sicherlich egal, aber wenn man positive erinnerungen mit etwas verbindet sind remakes oft nur gruselig.

[Aruna]

das problem mit den neuverfilmungen ist doch, das sie den "zauber" verlieren, den die originale haben.

Das hast du schön gesagt. Das sagt genau das, was ich meine.  [15]

[Glaswandler]

Die Hollywood-Filmindustrie sollte sich mehr Gedanken über die Story, den Plot etc. und die Charaktere eines Films machen als ständig Spezialeffekte zu finanzieren. "Blair Witch Project" hat soweit ich weiss nur 11.000$ gekostet und mir hat der Film von der Atmosphäre her sehr gut gefallen, da kann sich so manches Filmstudio echt ein Beispiel dran nehmen wie mit wenig Geld viel zu erreichen ist. Fragen über die Finanzierung über "product placement" würden dann auch wegfallen.

Im Prinzip hast du mit deiner Aussage Recht, aber BWP ist ein grottiges Beispiel ^^ ich fand den Film grauenhaft und mochte ihn überhaupt nicht ...

[Ingo]

Hi!

Ich warte immer noch auf einen neuen "Bladerunner Director's Cut". Die Monologe aus dem Original ("In der Zeitung steht nirgends suche guten Killer.") plus die Einhornszene am Klavier und das alternative Ende (Deckard findet das Einhorn an der Tür, hebt es auf, Tür schliesst sich hinter Deckard und Rachel) und dann wär' der Film richtig perfekt. So sinds nur 99%

Also es gibt wohl einen Directors Cut, mit dem ursprünglich gedachten Ende (nicht die Fahrt über Land), also der Entdeckung, die Rick Deckard zum Schluß macht. Übrigens sind beide Filmenden so nicht im Buch (was ja nun ein Klassiker ist, wie fast alles von Philip K. Dick).

Viele Grüße,
Ingo

[Greifenklaue]

Im Prinzip hast du mit deiner Aussage Recht, aber BWP ist ein grottiges Beispiel ^^ ich fand den Film grauenhaft und mochte ihn überhaupt nicht ...

Der ist wohl ne absolute Geschmacksfrage. Zumindest zeigt es, dass man auch mit einfachen Mitteln begeistern kann. Ich war recht beeindruckt.

Ich schaue z.Z. Sherlock Holmes in allen Variationen, sprich mit Basil Rathbone, Peter Cushing oder die letzte gangbare Version mit Jeremy Brett. Über all die Zeiten ist sowohl Original als auch Remake hervorragend!!!

Alte Filme haben oft einen ganz eigenen Charme, keine Spezialeffekte, sie wollen noch eine geschichte erzählen und bedienen sich manchmal einfacher, aber wirksamer Methoden.

[Dead man walkin`]

das mit den Remakes ist ja auch so ne emotionale Sache, wie ich finde, beispielsweise ist "The Crow" einer meiner Lieblingsfilme und davon soll jetzt auch nen Remake raus kommen, sollten die das versauen, wir Hollywood brennen...  [29]  [30]  [238]

[Greifenklaue]

Ich erinnere auch nur an das Remake der "Zeitmaschine". Das Original war in Kindertagen der Gruselwahnsinn, das Remake nur ein billiger Abklatsch trotz eines meiner Lieblingsschauspieler...  [20]

[Ingo]

Das Problem bei einem Remake ist, daß man meist Versucht das Original noch einmal zu machen. Es muß halt nur teurer werden, noch ein bißchen Action rein und fertig. Das funktioniert aber meistens nicht, weil man eine Stimmung nur schwer kopieren kann.
Selten kommt ein Film eigenständig daher und ist nur eine Anlehnung an das Original. Dann klappt das. Aber das sind Ausnahmen.
Ein Film wo es meiner Meinung nach funktioniert hat, ist "Die Fliege". Das Original, wie das Remake sind beide sehr sehenswert.
Tanz der Teufel II ist ja eigentlich auch ein Remake von Tanz der Teufel I (gleiche Geschichte nochmal erzählt), nur daß es von den gleichen Leuten stammt. Das war auch sehr gut.

Erschreckt habe ich im Kino festgestellt, daß die "Der Flug der Phönix" neu auflegen. Das Original von 1969? ist einer meiner Lieblingsfilme. Schon die Vorschau auf das Remake hat mich meine Nerven gekostet.

Viele Grüße,
Ingo