Bedrohliche Situationen im RPG

[Argamae]

Na, wackere Recken...

... bestimmt sind eure Charaktere schon mal in brenzlige Situationen gekommen... vielleicht sogar in sehr brenzlige, ja sogar potenziell tödliche Situationen?! Welche waren das? Wie habt ihr sie gemeistert? Wie wurden sie vom Spielleiter präsentiert bzw. umgesetzt?
Erzählt mal von eurem spannendsten, schlimmsten und bedrohlichsten Erlebnis!  [15]

[Toreador]

Na, wackere Recken...

... bestimmt sind eure Charaktere schon mal in brenzlige Situationen gekommen... vielleicht sogar in sehr brenzlige, ja sogar potenziell tödliche Situationen?! Welche waren das? Wie habt ihr sie gemeistert? Wie wurden sie vom Spielleiter präsentiert bzw. umgesetzt?
Erzählt mal von eurem spannendsten, schlimmsten und bedrohlichsten Erlebnis!  [15]

wie nur "potentiell tödliche" situationen? Entweder wirst erschossen/von nem Feuerball verbrannt/sonst irgendwie verkrüppelt oder hast einfach nur Glück... also ich zumindest... wobei ich an dem "vor dem Kampf drücken" noch arbeiten muss...  [22]

[Don Kringel]

Also ich fands schlimm, als ein Charakter im sterben lag, wir noch zwei tränke hatten, und nicht wussten was drin war. Da wir keine Heilmöglichkeiten hatten, flößten wir ihm die beiden Tränke ein.
Daraufhin verfiel der Charakte in Berserkerwut und wurde unsichtbar...
was dazu führte, dass er fas die ganze Gruppe umbrachte... [20]

Aber .. "potentiell-tödlich" war der Schrei einer Banshee

[Dead man walkin`]

Ich kann mich  an eine SR-Szene erinnern, wir spielten die Kampagne "Schlagschatten" und kamen in eine quasie aussichtslose situation, von den absolut heftigste kongardisten umzingelt, gelang mir als Adept die Flucht.
Auf meiner Flucht begegnete mir ein "Wesen" welches mir die Möglichkeit gab meine Gefährten zu retten, ich müsse ihm nur folgen.
Ich willigte ein, der Pakt war besiegelt.

hab das Kleingedruckte nicht gelesen, ihm folgen bedeutete zu sterben, dafür kamen die anderen aus dem Team frei...

Das üble war das es genau so in der Beschreibung der Kampagne stand.
Die anderen Runs aus der Kampagne hatten ein ähnliches Death-level, sind mir deshalb 2 Chars dabei drauf gegenagen?!

Wieder SR, andere Kampagne und zwar Harlekin, letzter Run.

Spielte einen Strassensam, durchbrach in Ehrans Schloss ein magische Barriere dahinter kam mir ein kleiner westlicher Drache entgegen.
Ein hieb und ich hatte Schwere schaden, muss dazu sagen mein Char war auf absorbieren von schaden ausgelegt also Kompositknochen (Titan) + Orthoskin+gute externe panzerun.
Ende vom lied, ich schweren schaden unser magier tödlichen der Drache war aber besiegt, dann kam das Duell von Harlekin und Ehran, ach das waren noch Zeiten...

Mir fallen ziemliche viele ähnliche situationen grade ein aber das soll erst mal reichen  [25]

EDIT: ah eine hab ich noch, diesmal Vampire Live, Szenario auch bekannt als Woche der Alpträume, jedenfalls kam ein Ravnos in die Domäne, wollte diese dem Erdboden gleich machen, an dem Abend wurde ich gepflöckt, 2mal verbrannt und mit Klauen in die Raserei getrieben, der Ravnos war dann aber letztendlich Asche, und ich lag in Starre [6]

[McArden]

Nun ja -

Brenzlich war die Situation, als unsere zwei 'Helden' (Fregattenkapitän der Imperialen Raumflotte a.D. und Scout-Veteran) mit einem nicht ganz korrekt registrierten und mit Schmuggelware vollgestopften, kleinen Freihändler der 200 Volumentonnen-Klasse. Einem 400t Patroullienkreuzer begegnete.

Gefährlich war sie dann, als der Fregattenkapitän unvermittelt das Feuer auf den Kreuzer eröffnete und so glückliche Treffer landete, dass der Kreuzer das Feuer nicht erwiedern konnte.

Richtig schlimm wurde es dann allerdings, als besagter Fregattenkapitän seinen letzten Befehl gab: 'Alles klar zum entern...!'

Diese potentiell tötliche Situation haben wir dann mit zwei neuen Charakterbögen und einigen Würfeln gelöst!

#

[Argamae]

Um meinen alten Thread nochmal zu erweitern (und wiederzubeleben):

Bedrohliche Situationen im Rollenspiel können ja nur dann wirklich bedrohlich werden, wenn man als Spieler weiß: ah, mein Charakter kann drauf gehen! Aber ist dies wirklich immer so? Oder weiß man im Grunde, daß bestimmte Situationen schon deshalb nicht wirklich bedrohlich sein können, weil der Charakter in der gegebenen Szene sowieso nicht sterben wird?

Gerade im Kampagnenspiel, wo die Spieler sich in der Regel viel Zeit zur Ausarbeitung ihres Charakters lassen, wird der beiläufige Tod des Charakters vom SL oft unterbunden. Ich selbst habe in meiner RPG-Frühzeit als Spielleiter so gehandelt. Aber um wirklich für den Spieler spannende und bedrohliche Situationen zu gewährleisten, muß er ja an seinem Charakter hängen - sonst ist es ihm vielleicht egal, ob er lebt oder stirbt. Was der Bedrohlichkeit natürlich entgegen wirkt.

Durch welche Mechanismen bzw. Spielhandhabung kann ein SL überhaupt echt "Bedrohliches" zustande bringen?

[Greifenklaue]

Bedrohliche Situationen im Rollenspiel können ja nur dann wirklich bedrohlich werden, wenn man als Spieler weiß: ah, mein Charakter kann drauf gehen! Aber ist dies wirklich immer so? Oder weiß man im Grunde, daß bestimmte Situationen schon deshalb nicht wirklich bedrohlich sein können, weil der Charakter in der gegebenen Szene sowieso nicht sterben wird?

Du beantwortest es Dir ja fast selber... Es kommt auf den SL an.

Wenn der Dich die letzten drei Male "gerettet" hat und die Würfel drehte oder irgendwie unvorgesehen die Kavallerie doch rechtzeitig kam, dann wird das beim vierten Mal auch so sein. Zurücklehnen, entspannen und runterwürfeln ist angesagt...

Wenn Du einen SL hast, der sich nicht scheut, Dich nach 5 Minuten über die Klinge springen zu lassen, weil der Gobbo doch mal besser gewürfelt hat, obwohl Deine Charaktergeschichte 32 Seiten lang ist und demnächst bei Blanvalet als Roman erscheint, dann sollte Dir besser schnell was einfallen, den das was da durchs Unterholz bricht, ist kein Goblin...

Durch welche Mechanismen bzw. Spielhandhabung kann ein SL überhaupt echt "Bedrohliches" zustande bringen?

- Offen würfeln.
- Untermalung der Szene. (Das muss jetzt nicht Musik sein, man könnte auch das Licht einfach mal ausmachen, wenn die Helden plötzlich im Dunkeln sitzen)
- Beschreibungen im Vorfeld. (Ähnlich wie bei Monty Python und Ritter der Kokusnuss. Da wird ja auch was ganz gewaltiges aufgebaut, dass sich dann als Karnickel entpuppt. Wobei der zweite Teil nicht dazugehört. Aber Leichen pflasterten seinen weg...)
- An NSCs Exempel statuieren (aber Railroading vermeiden!) - ob der Bösewicht die Familie des Helden im Vorfeld tötete, oder ob der NSC-Wildnisführer als erstes in die Falle läuft... Sowas kann z.B. im Cthulhu Expeditionenband hervorragend funktionieren, weil es da unzählige Helfer und Begleiter gibt).
[Insofern kommt es natürlich auch auf konkrete Situationen an, wie man es macht]

Hiffe, es ist was für Dich dabei  [25]

[ReverendFresh]

Was ich als sehr bedrohlich Empfand war als mein liebster und best ausgearbeiteter Charakter fälschlicherweise als Pferdedieb in ein Dorf geschleppt wurde. Er ist ein ehemaliger Sölder (höchstgradig verachtet) mit entsprechender Tätowierung (die ihn als Mitglied einer Gruppe Söldner ausweist die wirklich Drecksäcke sind) und somit natürlich Schuld.... (das Pferd ist mir zugelaufen, ehrlich ^^)

Er wurde also in einen vergitterten Wagen gesperrt und musste warten bis die Besitzer des Pferdes kamen die ihn dann bestrafen (hinrichten), zum Glück entkam er mit Hilfe eines Insassen, aber es ging mir als Spieler schon an die Nieren weil er an sich ein netter ist und gerne seinen Namen reingewaschen hätte.

Während der Mithäftling, seine sexy Kumpanin und mein Charakter durch die Stände schlichen um zu entkommen (für eine kleine ablenkung wurde gesorgt von den Freunden meines mitinsassen) kam es zu einer dramatischen Szene, das Pferd (welches ich angeblich gestohlen habe) ging durch und raste wie wild durch die engen Gassen, keine Chance es zu beruhigen und mitten auf dem Weg ein kleiner Junge der unter die Hufe geraten würde wenn niemand was unternahm.

So stand ich vor der Wahl... fliehen und den Jungen unter den Hufen "meines" Pferdes zertrampeln lassen oder den Jungen retten, wieder gefangen genommen werden und sterben.

Mit einem unglaublich harten Tackle (sehr sehr kräftiger zäher Charakter) lenkte ich das Pferd aus seiner Bahn und verlor die Kontrolle über meinen Charakter, das Pferd stolperte und fiel und ich flog in großem Bogen in einen Stand .... was danach geschah ist allerdings noch unglaublicher ^^

Mfg

Umsetzung: Es war brilliant da es das schlimmste war was meinem Char passieren konnte (die gefangennahme), die Flucht und die ablenkung waren humorvoll und die Retterin sexy :-)
Da das Pferd welches ich liebgewonnen hatte nun drauf und dran war etwas zu tun was für meinen Char potenziell tödlich oder traumatisch wäre stand ich vor einer schlimmen Wahl und hatte das Gefühl 100% selber entscheiden zu können, ich entschied mich sogar (zu meiner unglaublichen Schande) falsch und hätte das Kind hops gehen lassen (einmal weil ich nicht genau wusste was von mir erwartet würde und weil ich noch nicht 100% wusste wie weit mein Charakter charakterlich schon ist). Er hat dann nochmal nachgefragt ich war am schwitzen und am denken und tat dann das war er erwartet hatte aber ich konnte es vorher nicht ahnen und war iminutenlang unsicher ob es richtig war (obwohl er gefragt hatte ob ich das wirklich tue klang es nicht so als würde er es nicht wollen), bis das oben angedeutete unglaubliche passierte, da wusste ich das alles so geplant wurde und dazu noch erstklassig umgesetzt.

Danke Steve!

[Argamae]

Das ist eine schöne Szene, Reverend. Aber wieso GENAU war sie für Dich als Spieler bedrohlich? Warst Du sicher, daß dein Charakter hier auch ebenso gut hätte sterben können? Ist der Tod in der Runde immer nur eine falsche Entscheidung bzw. einen mißlungenen Würfelwurf entfernt? Oder hast Du vermutet, daß Du da sowieso schon irgendwie 'rausgekommen wärst?

Du beantwortest es Dir ja fast selber... Es kommt auf den SL an.

Es ging mir hier nicht darum, eine Antwort für mich zu bekommen, sondern um Erlebnisse anderer zu dieser Thematik zu erhalten und wie diese es empfinden. Aber danke, Klaue!  [25]

[Greifenklaue]

Das ist eine schöne Szene, Reverend. Aber wieso GENAU war sie für Dich als Spieler bedrohlich? Warst Du sicher, daß dein Charakter hier auch ebenso gut hätte sterben können? Ist der Tod in der Runde immer nur eine falsche Entscheidung bzw. einen mißlungenen Würfelwurf entfernt? Oder hast Du vermutet, daß Du da sowieso schon irgendwie 'rausgekommen wärst?

Mir gefällt sie auch und ich hab noch eine Frage dazu...

Bedrohlich ungleich tödlich !???!

Verknüpft ihr bedrohliche Situationen mit tödlichen Situationen oder kann die Bedrohung auch anders geartet sein  [16]

[KULTist]

Bedrohung ist keinesfalls gleich Tod!

Zumindest für mich nicht!

[ReverendFresh]

Verknüpft ihr bedrohliche Situationen mit tödlichen Situationen oder kann die Bedrohung auch anders geartet sein  

Selbstverständlich das war so eine Situation

Das ist eine schöne Szene, Reverend. Aber wieso GENAU war sie für Dich als Spieler bedrohlich? Warst Du sicher, daß dein Charakter hier auch ebenso gut hätte sterben können? Ist der Tod in der Runde immer nur eine falsche Entscheidung bzw. einen mißlungenen Würfelwurf entfernt? Oder hast Du vermutet, daß Du da sowieso schon irgendwie 'rausgekommen wärst?

Naja ich war mir unsicher... sterben würde ich wohl nicht das habe ich mir vielleicht damals sogar gedacht, aber das war ja nicht die Bedrohung.

Mein Char war einst Mitglied einer berüchtigten Söldnerbande, er war dabei und hat sich an Greueltaten, Morden und Schlachtungen beteiligt bis etwas geschah was ihn umdenken ließ, dann zog er los und versuchte langsam aber sicher ein besserer Mensch zu werden, überall begegnete man ihm mit Vorurteilen und Verachtung, jagte ihn aus Dörfern wo er noch Stunden vorher Häuser gebaut hatte nur weil man seine Tätowierung erkannte oder es den Leuten ganz ehrlich sagte.

Dann als Pferdedieb (unberechtigt) gefangen genommen werden, evtl sterben, ein Brandzeichen zu bekommen  oder als Gefangener weiterleben zu müssen hätte ihn vermutlich geistig vernichtet, ich habe als Spieler den Horror erlebt der dem Char bevorstand, einerseits war das eine meisterliche "Meister"-Leistung andererseits habe ich für keinen Charakter bis jetzt so einen dichten und passenden Hintergrund verfasst (ca. 30 Seiten) die Fertigkeiten abgestimmt so das sie stimmen ein schönes Bild gefunden und retuschiert, das wäre der einzige Charakter wo es mir jemals passieren könnte das ich echt geknickt bin wenn er stirbt.

[Argamae]

...ich habe als Spieler den Horror erlebt der dem Char bevorstand...

Ähm, da du diese Passage so hervorgehoben hast - wie genau ist die gemeint? Habt ihr im Spiel die Greueltaten durchgespielt?

[Greifenklaue]

Bedrohung ist keinesfalls gleich Tod!

Zumindest für mich nicht!

Na, ich war daran interessiert, welche konkreten Bedrohungsituationen das waren  [23]

[KULTist]

Ich umgebe zB meine Charaktere gerne mit einem lebenden Umfeld, soll heißen Familie, Freunde Geliebte usw.

Wenn diese bedroht sind, ob nun in ihrem Leben oder ihrer Position zu meinem Charakter, ist das für mich wenigstens genauso nervenaufreibend!

Würfelwürfe finde ich da wesentlich langweiliger....