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Tipps beim Bau von Papiermodellen

Begonnen von Greifenklaue, 24. Dezember 2008, 11:23:23

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Greifenklaue

Hallo, ich habe gestern mal losprobiert und ein wenig Möbel gebastelt.

Da entstanden folgende Fragen bei mir:

1.) Welcher Kleber eignet sich?

2.) Macht ihr was zum Knickkanten bearbeiten?
Ich habe hier ein Lineal genommen und mir der stumpfen Scherenseite drüber und dann zur Scherenseite geknickt. Das hat ganz gut geklappt.

3.) Baut ihr Schwerpunkte auf den Boden? Wie?
Ich hab das bei einem Schrank gemacht mit Pappe, aber da ich den Boden beklebt hatte, hab ich den gleich auf ein Brett geklebt.

Wenn ihr weitere Tipps für Anfänger und Einsteiger - oder auch Fortgeschrittene habt - her damit!

PS.: Links zu Downloads im Fantasybereich (bzw. für RPGs taugliche Bereiche, hmm, naja, was kann man nicht gebrauchen...) immer gerne, ggf. könnte man auch mal ne Linkliste machen.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Dicetimo

Kleber: Keine Weiß-Kleber! Einfach einen normalen lebstoff, der nicht zu schnell trocknet und sich daher noch korrigieren lässt. Insgesamt nicht zu dick auftragen! Ich nutze entweder UHU klebefix oder seit neuestem Pritt Alleskleber.

Knickkanten: Hier unterscheiden sich die Anleitungen und Tipps der verschiedenen Hersteller. Ich führe mit meinem Bastelmesser auf der gegenüberliegenden Seite der Knickrichtung einen leichten Schnitt durch. Die obere Schicht des Papiers gibt dadurch besser nach und die Kante ist sauberer. Bei längeren Falzungen nutze ich zusätzlich ein Holz- oder Metalllineal als Halt hinter dem Knick.

Schwerpunkte: Heißt das so auf deutsch? Ich würde einfach nur Beschwerung sagen. Sind die Modelle zu leicht oder lassen sich zu leicht bewegen, so kann man meist einen Cent mit Heißkleber an einer passenden Stelle befestigen (z.B. innen bei Schränken, Stühle  und andere Kleinteile sind da meist ungeeignet). Die Kippgefahr wird etwas gemindert und das verrutschen auch. Auch nützlich: Bodenhaftung erhöhen durch bessere Spiel-Unterlage (Stoff?) oder einen Streifen Heißkleber auf die Unterseite des Modells aufbringen, etwas andrücken und dann trocknen lassen.

Weitere Tipps? Stell Fragen... Das meiste kommt mit der Erfahrung. Und bau erstmal komplizierte bzw. größere Modelle, damit du die Erfahrungen bekommst und Eindrücke sammelst. Bei mit hat am besten die Maiden von Worldworks Games geholfen.

Greifenklaue

Ach ja, was für Papier / Pappe? Ich hab 400g-Pappe gekauft!?
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Dicetimo

Auch hier hängt alles von Hersteller der Vorlagen ab. Einige Modelle können mit 80g Papier gebaut werden, die meisten Modelle sind auf 160g Papier ausgelegt. 400g ist definitiv zu viel, da dann die Maße nicht mehr stimmen werden, denn die Modelle müssen ja auch mit der Dicke der Falz-Kanten zurande kommen. Und bloß kein beschichtetes Papier benutzen! Ansonsten habe ich mit der Fixierung von Laserdruckern häufiger Probleme gehabt, weshalb ich noch immer einen Tintenstrahl-Drucker empfehle.

Aktuell benutze ich Rainbow 160 und DCP 160g von Clairefontaine.

Da fällt mir noch etwas zum Thema Drucker ein, was mich fast verrückt gemacht hat. Teste deinen Drucker! Druck ist nicht gleich Druck: Viele Drucker drucken nicht 100%ig genau, so dass entweder Länge und Breite verzerrt sind oder gar von zehn Drucken nicht alle gleich groß sind. Teste das vor dem Druck der richtigen Vorlagen aus. Bei der Maiden haben plötzlich Planken-Aufdrucke nicht mehr gepasst und ich konnte das gesamte Modell (plus aller Drucke, auch von meinem Schloss-Modell - das waren knapp 200 Seiten!) wegwerfen! Zusätzlich sollte man kein Druck-Programm für Pappe wählen, sondern für Normalpapier, da das völlig ausreicht und einfach viel weniger Tinte verbraucht.

Greifenklaue

Ahh, OKay, gut zu wissen... Bei den Möbeln geht es ganz gut, aber bei Modellen aus mehreren Teilen dürfte es problematisch werden...

Habe schon einiges gebaut und mit glatt das 2. Dungeon items Set geleistet...

Edit: Ich seh gerade, ich habe auch 200g-Pappe...  [23]
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Flying Markus

Zunächst einmal ein genereller Hinweis:
Kartonmodellbau ist ein Hobby für sich. Man kann das sehr ernsthaft betreiben und bei Bedarf sein komplettes Leben darin versenken. Entsprechend viel gibt es auf diesem Gebiet auch zu wissen. Die Liste an möglichen Basteltipps kann ganze Bände füllen.

Für alle, die das näher interessiert, lege ich deshalb ein Forum nahe, in dem ich selbst ein Jahr lang Moderator war, und das ich sehr empfehlen kann:
http://www.kartonmodell-forum.org/
Ein anderes großes ist http://www.kartonbau.de/
Es gibt im Internet noch weitere deutschsprachige und noch mehr englischsprachige Kartonmodell-Foren. Unzählige Seiten mit Downloadmodellen, Basteltipps und Anleitungen. Die beiden obigen Seiten sind sehr umfangreich und ein Informations-Sprungbrett in diese Welt.

Doch zu den expliziten Fragen:

1. Kleber:
Es gibt zu der Kleberfrage zwei prinzipielle Lager, die sich oft genug völlig uneins gegenüberstehen - ähnlich wie Amiga und Atari, Apple und Microsoft, Chopper- und Joghurtbecherfahrer...
Es gibt die UHU-Fraktion und die Weißleim-Fraktion.
Beides hat seine technische Berechtigung und was im Hobby noch viel wichtiger ist, beides hat seine Liebhaber, die mit dem einen oder anderen besser zurecht kommen. Ich persönlich nehme Weißleim, weil er billiger und umweltfreundlicher ist und weil ich in einem Buchbindelehrgang damit umzugehen gelehrt wurde. Es gibt einfach gewisse Bastelobjekte, wo UHU besser ist und gewisse wo Weißleim besser ist. Das hier im Detail zu schildern ginge aber über meine momentane Zeit hinaus.

2. Knickkanten
Ein Buchbinder-Falzbein, den Scherenrücken, eine Stricknadel, ein Zahnarzt- bzw. Feinmodellierwerkzeug mit runder Spitze, den Schraubenzieher vom schweizer Taschenmesser... egal, nur rund muss das Werkzeug sein, wenn man die Oberfläche des Modellbogens nicht verletzen will. Man legt ein Stahllineal an und rillt dann sicher entlang der Linie.
Geknickt wird allerdings nicht zur Rillseite sondern immer von der Rillung weg! Bei normalen konvexen Formen wie einem Würfel heißt das, man rillt die bedruckte Außenseite.
Aber auch beim Rillen gibt es zwei prinzipielle Lager: die Riller und die Ritzer. Manche Modellbauer finden weiße Modell-Kanten sexy, weil damit der Modellcharakter des Objektes unterstrichen wird. Sie ritzen mit dem Bastelmesser statt stumpf zu rillen. Der Vorteil des Ritzens ist eine leicht höhere Präzision und ein leichteres Knicken.
Mit Abstand die meisten Modellbauer rillen aber und färben vor dem Kleben noch die oft helleren Knickkanten, damit das Modell realistischer wirkt.

3. Beschwerung
Um Modelle zu beschweren gibt es nicht viel zu wissen. Man füllt eben den untersten Innenraum mit etwas schwerem und klebt es dort fest.
Das mag ein kleines Metallteil sein oder eine dicke Pappe. Egal was, nur es sollte sich nicht in den Karton saugen. Also Knetgummi, Gips o.ä. lieber nicht nehmen.
Die andere Möglichkeit ist eine schwere Basis aus Pappe.
Eine weitere Möglichkeit, Modelle dort zu halten wo sie sein sollen sind in neuerer Zeit diese winzig kleinen aber saustarken Neodynmagnete. Wenn man seine Modelle auf einer Metallplatte stehen hat, dann ist nicht das Umfallen sondern eher das wieder abbekommen das Problem. Mit den Magneten lassen sich z.B. auch Drehtürme und andere beweglichen Sachen an Modellen sehr gut realisieren.[/b]

Dicetimo

Wow, danke für die Einsichten und vor allem für die Links.

Greifenklaue

Hallo, willkommen und Danke für die wertvollen Tipps.

Bei Uhu, das hab ich schon gemerkt, muss man aufpassen, um seine Funger nicht überzusauen und damit dann dass nächste Objekt zu beflecken...  [23]

Zitat2. Knickkanten
Ein Buchbinder-Falzbein, den Scherenrücken, eine Stricknadel, ein Zahnarzt- bzw. Feinmodellierwerkzeug mit runder Spitze, den Schraubenzieher vom schweizer Taschenmesser... egal, nur rund muss das Werkzeug sein, wenn man die Oberfläche des Modellbogens nicht verletzen will. Man legt ein Stahllineal an und rillt dann sicher entlang der Linie.
Geknickt wird allerdings nicht zur Rillseite sondern immer von der Rillung weg! Bei normalen konvexen Formen wie einem Würfel heißt das, man rillt die bedruckte Außenseite.
Aha. Ich gestehe ich hab schon auf der Druckseite gerillt und dann in beide Richtungen geknickt bzw. mit der Schere gegen das Metallinal gedrückt. Bisher könnte ich auch noch keine Bruchkante entdecken - aber ich probier ja noch fleißig rum und werd das mal befolgen.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Flying Markus

ZitatBei Uhu, das hab ich schon gemerkt, muss man aufpassen, um seine Funger nicht überzusauen und damit dann dass nächste Objekt zu beflecken...  [23]

Du kannst Dir entsprechenden Verdünner besorgen. Damit bekommst Du solche Flecken nachträglich weg.

Ach, und dann war da noch die Frage nach dem Karton:
Die meisten Kartonmodelle werden mit 160g-Karton gebaut.
Wenn man es etwas stabiler haben will, gerne auch 180g, selten 200g.
Wenn man es etwas präziser haben will 140g, oder 120g.
Hier muss Bauerfahrung die Mutter der Entscheidung sein - also am Anfang lieber mal mit dem Standardpapier arbeiten.

Die Bastelbögen von FlyingGames sind teilweise auf 300g-Papier gedruckt. Z.B. die Treppen und Brücken der VerliesBaumeister- und FactoryConstructor-Box. Das funktioniert gut, weil die Teile eine einfache Form haben und es muss auch so sein, weil die Teile beim Spiel eventuell einen ganzen Schwung schwerer Zinnfiguren tragen müssen - und das können sie wegen dieser Grammatur auch.

Bei guten Download-Modellen wird manchmal explizit eine Grammatur für die Ausdrucke empfohlen. Wenn nicht, dann einfach beim Hersteller nachfragen oder sich in einem Forum erkundigen. Oft gibt es dort bereits Leute, die Erfahrung mit dem entsprechenden oder einem ähnlichem Modell haben.

Um mehr Stabilität zu erhalten kann man ein Modell nach dem Knicken und vor dem endgültigen Zusammenkleben aber auch von innen mit Weißleim bestreichen (vor allem z.B. die Innenkanten). Man "füllt" die Kanten einfach auf der ganzen Länge mit einer sogenannten Kleberaupe. Der Leim wird recht hart und verleiht dem Modell sehr gute statische Eigenschaften.
Bei einfachen Modellen ist es aber manchmal ratsam gar nicht so viel Arbeit zusätzlich zu investieren, sondern den Verschleiß zu akzeptieren und bei Bedarf einfach ein neues Teil zu bauen. Schließlich sollte man sich für Kartonmodelle nur dann entscheiden wenn einem das Bauen auch Spaß macht.

Dem Verschleiß von Kartonmodellen kann man übrigens entgegenwirken, indem man sie lackiert. Viele Modellbauer sprühen ihre Modelle mit UV-Schutzlack ein, um ein Vergilben zu verhindern. Manche machen ihre Modelle sogar regelrecht "wasserdicht" mit Klarlack.

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