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Shadowrun - Haushaltssicherheit in der Zukunft

Begonnen von Maniac, 24. Juli 2015, 10:10:24

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Maniac

Hallo zusammen,

in meiner Shadowrunspielrunde gab es letztens eine ziemliche Diskussion über das Thema "Haushaltssicherheit". Unsere Kampagne spielt im Jahre 2058 und wir hatten vor, bei einem Angestellten (von Beruf Fahrer, angestellt) einzubrechen. Ich hatte da Bedenken bezüglich der Haushaltssicherheit, in dem Sinne, dass diese 2058 ziemlich hoch liegen würde. Ich konnte mir nicht wirklich vorstellen, dass man 2058 die Türen noch mit einem normalen Eisenschlüssel aufschließt bzw. dass es wahrscheinlich Handabdruckscanner gibt, die bei Manipulation wahrscheinlich die Polizei (bzw. MET 2000) alarmieren und dass heute Kameramodule dermaßen billig sind, dass man damit schon gut ein Haus überwachen kann. Als Gegenargument kam dann: "So ein einfacher Fahrer kann sich sowas doch garnicht leisten.. Das ist für Lebensstil Oberschicht oder Luxus.."

Ich entgegnete, das sowas wahrscheinlich in 40 Jahren in der Zukunft wahrscheinlich Standard ist. Gründe waren, dass schon heute (zumindest mein Eindruck) das Thema "Smart Home" ziemlich im Kommen ist. So Sachen, dass man die Heizung per App steuern kann, Strom abdrehen kann etc. gibt es schon heute. Bei der Telekom kann man so etwas kaufen. Kameramodule wie beispielsweise für den Raspberry-Pi bekommt man für einen Appel und 'n Ei heute schon für kleines Geld hinterher geworfen.

Weiterhin sind ja auch in Wolfsburg mittlerweile Kameras montiert und ich bin davon ausgegangen, dass sich ein solcher Trend verfestigen würde. Der Staat ist in Cyberpunkszenarios schwach aber das Thema "Überwachung" dürfte doch trotzdem nicht vom Tisch sein.  Wir reden über Cyberpunk. Laut "Deutschland in den Schatten II" hat die Allianz Deutscher Länder eine Arbeitslosenquote von 44% und ich gehe auch mal davon aus, dass sich die Leute, die noch Jobs haben, ihren Lebensstandard erhalten wollen und sei es nur ein einfacher Fahrer.

Als Antwort kam dann die Aussage, dass man sich so etwas eher in den UCAS (also Nordamerika) vorstellen kann, dass Deutschland aber ganz anders tickt, Datenschutz trotzdem noch einen Wert hat etc.

Wie seht ihr das? Sind meine Bedenken überzogen?
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Mr.Renfield

#1
hmm... schwer zu sagen. wie es in deutschland (gleich ob BRD, ADL, oder sonstewas) in Zukunft aussehen wird ist natürlich schwer zu sagen, aber ausgehend von einem halbwegs kanonischen shadowrunsetting gepaart mit dem, was ich für gesunden menschenverstand halte, sollte man sich erstmal anschauen, wie die zielperson denn lebt:

was wir (also zumindest ich) wissen: angestellt als fahrer - wo? pizzalieferant oder bei einem sensiblen unternehmen das beispielsweise gepanzerte wertguttransporte betreibt? bei letzterem (wovon ich wegen etwaiger höherer plotrelevanz jetzt erstmal ausgehe) ist davon auszugehen, daß der gute mann von dem unternehmen geprüft ist, also eine saubere SIN vorweisen kann (vielleicht auch eine gefälschte? subplot bitte hier melden!) in halbwegs geregelten (klein-)"bürgerlichen" verhältnissen lebt und einen lebensstil zumindest der unteren mittelschicht pflegt. daher würde ich im normalfall davon ausgehen, daß er (da auf die klassische polizei sofern überhaupt vorhanden ja wohl wenig zu zählen ist - er aber durchaus über wenn auch vielleicht bescheidene besitztümer verfügt, die er behalten will) an irgendein sicherheits/überwachungsprogramm angeschlossen ist. evtl auch das seines arbeitsgebers. allerdings wird es sich hierbei vermutlich um keine große angelegenheit handeln. und sofern er nicht auf konzerngebiet wohnt, dürfte die datenübermittlung über die normale telefon/dsl/wasauchimmerfürdiematrixgenutztwird/-leitung laufen. sollte also (jenachdem ob ihr mehr erzählstil oder würfelei betreibt) mit einem ausgespielten besuch der wasserwerke oder wenigen leichten proben zu bezwingen sein.

die nächste interessante frage ist natürlich: wohnt der gute mann allein oder hat er frau/mann,kinder,eltern... bei sich wohnen? und falls ja, was machen die beruflich?

und in welcher gegend wohnt er (womit ich weniger die auch relevante einstufung in sicherheitscodes oä meine, sondern:) auf dem platten land, mitten im sprawl, in einer der vermutlich noch immer existierenden klassischen deutschen kleinstädte.

und was ist in der nachbarschaft?

...

nachtrag: und natürlich: ganz unabhängig von der einkommenssituation, etwaigen mitbewohnern und der (sofern vorhanden) nachbarschaft: ist der gute mann otto normalverbraucher oder technikbegeisterter möchtegerngeek, paranoischer datenschützer oder von der "ich hab nichts zu verbergen"-fraktion?

Maniac

Also im Spiel war es so, dass er im Hamburger Sprawl wohnt, Frau und zwei Kinder hat aber nicht spezifiziert wurde, was die beiden genau machen. Er arbeitet für die "Hansea Bank" und übernimmt Werttransporte, also kein Pizzafahrer.
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fnord

Wenn ein "Normalverdiener" einen Fingerabdruck-Retina-Scanner oder einen Kleincomputer als Schloss hat, dann hat der "Normaleinbrecher" das Gegenstück, um die Tür aufzukriegen.
In unserer Scifi-Runde ist das Lockpickset keine Ansammlung von Diedrichen mehr, sondern eben auch für zeitgemäße Schlösser tauglich. 

Der Hinweis, dass sich der ein oder andere  NSC nicht die neuste Technik leisten kann, ist auf jeden Fall richtig. Vielleicht denkt der Fahrer auch, ihm würde schon nicht passieren, weil der Vermieter das Haus ja sicher gemacht hat. Aber dass ist deine Definition der Welt des NSC usw.

Technisch  ist eine Hohe Sicherheit für Geringverdiener möglich, aber der SL also Du definiert ja, was der Fahrer von Sicherheit hält (er hat Kinder, da soll keiner rein, .....er wurde schon mal überfallen und hat aufgerüstet, .... die Kinder machen  sich keine Gedanken und lässen die Haustür offen stehen)

Wirklich teure Sicherheit bei Shadowrun wären ja Magie, Magieabwehr, Wachleute, Critter und nicht etwa ein besseres Türschloss.
..... und wieder nur ein Gehirn für alle!
Darin liegt Romeros subversives Genie, dem Publikum zu geben, wonach es sich sehnt – und dann noch eine Menge Zeug dazu, was man nie haben wollte.

Maniac

Also es war so, dass ich als Spieler anwesend war und die Spielleitung jemand anders übernommen hat. Der Spielleiter war der Meinung, dass das ein ganz normales Schloss wäre und das konnte ich mir nicht vorstellen. Ich habe auch argumentiert, vielleicht ist es mit Chipkarte wie man es in Hotels findet und dass die Vermieter eventuell etwas installiert haben.

Magschlossknacker hat keiner aus unserem Runnerteam. Laut 2.01D-Regelset sind die ziemlich teuer, wenn man etwas auf einer mittelmäßigen Stufe haben möchte. Da wurde das Geld dann in Ares Predator-Feuerwaffen investiert, mit dem letztendlich dann die Wohnungstür mit Schalldämpfer aufgeschossen wurde.

Das GURPS Cyberpunk schreibt in der englischen Version: "In Cyberpunk survival itself can be the ultimate success story." und damit gehe ich konform. Selbst so eine kleine Aufgabe wie der Einbruch in ein Wohngebäude empfand ich als große Herausforderung. Im Übrigen überkam mich während des Spiels der Gedanke an Konsequenzen. Was mir machen ist bewaffneter Überfall, Entführung etc. und dass es da wahrscheinlich immer noch ziemlich viele Jahre Knast gibt.

Am Ende dachte ich dann: "Der Fahrer wird wahrscheinlich dann so einige Therapiestunden nehmen müssen und ist traumatisiert bis an das Ende seines Lebens.."
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Greifenklaue

Für typischer würde ich gesicherte Wohngegenden halten.

Ein Abdruckscanner, der sofort bei Otto Kleinbürger die Polizei alamiert, halt ich aufgrund von Personalknappheit und der Einladung zum Missbrauch für unwahrscheinlich. Das Thema Nachbarschaftswache oder auch Gangbestechung / Schutzgelderpressung könnte man noch in den Vordergrund stellen.

Ansonsten gilt für mich, die Weltvorstellung des SL erstmal zu akzeptieren und ggf. hinterher kritisch zu hinterfragen. im Spiel hat meist keiner was davon.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Maniac

Zitat von: Greifenklaue am 24. Juli 2015, 14:31:10Das Thema Nachbarschaftswache oder auch Gangbestechung / Schutzgelderpressung könnte man noch in den Vordergrund stellen.
Ja stimmt, so eine Miliz oder sowas in die Richtung "Guardian Angels" kann ich mir auch vorstellen. Guter Ansatz, Klaue!
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Argamae

Ich steuere lediglich den Gedanken bei, daß selbstverständlich die Technologie immer billiger wird und gewisse Sicherheitsmechanismen Standard werden, die heute noch "hi-tech" anmuten. Sollte eigentlich der gesunde Menschenverstand sagen. Aber wie hier einige schon ausgeführt haben: das ist abhängig von der Wohngegend und dem sozialen Stand. Denn in der konzernhierarchischen Zukunft von SR oder CP ist das soziale Gefälle sicherlich ebenso groß wie heute, wenn nicht sogar extremer. Und wenn der Hamburger Sprawl sowas wie eine heutige "normale", mittelständische Wohngegend ist (ich kenn mich in SR Deutschland nicht so aus), kann man von ordentlichem Standard wohl ausgehen.
Sträflich ist eher, daß das Regelwerk dazu keine Richtlinien gibt (falls das stimmt und der SL das nicht einfach überlesen hat).
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
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Greifenklaue

Wobei man immer auch die Bequemlichkeit und die Faulheit des Menschen bedenken sollte.

Möchte nicht wissen, wieviel Passwörter "passwort" oder "123" lauten, Pinnummern aufgeschrieben in der Nähe der Bankkarte liegen oder der Türschlüssel unter der Matte liegt ... Da hilft dann auch die ultrateure Alarmanlage nicht ...
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Argamae

Zitat von: Greifenklaue am 25. Juli 2015, 22:50:44
Wobei man immer auch die Bequemlichkeit und die Faulheit des Menschen bedenken sollte.

Möchte nicht wissen, wieviel Passwörter "passwort" oder "123" lauten, Pinnummern aufgeschrieben in der Nähe der Bankkarte liegen oder der Türschlüssel unter der Matte liegt ... Da hilft dann auch die ultrateure Alarmanlage nicht ...

Absolut! Womit man dann einfach sagen könnte, es läge schlicht im Ermessen des SL und man KANN gar nicht argumentieren, daß in Fall X oder Fall Y ein Schloß zu einfach oder zu aufwändig ist. Die Leute sind dafür viel zu unterschiedlich. Dennoch sollte es Richtlinien im Regelwerk geben, was man in bestimmten Wohngegenden durchschnittlich erwarten kann (muss ja nicht stadtspezifisch sein, eine Einteilung in "Slums", "Niedrigverdiener", "Mittelstand" etc. pp. sollte reichen.
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hellhaim

"Wer von euch ist hier der Oberdruide? Macht mir mal 'ne Verbindung mit Che Guevara!"

Maniac

Zitat von: hellhaim am 15. August 2015, 22:33:20
Magschloß Stufe 3 oder Stärkeprobe.
Nehmen wir mal an, dass so eine Probe schief geht: Wird dann automatisch die Polizei alarmiert?
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