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[Kino] Hancock

Begonnen von Argamae, 07. Juli 2008, 00:33:11

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Argamae

Am vergangenen Samstag abend waren Teufelsbraut und ich spontan im neuen Will-Smith-Streifen Hancock. Darin mimt der schauspielerisch durchaus nicht unbegabte Herr Smith einen Superhelden wider Willen. Genauer gesagt: ein Arschloch, das mit 'ner Pulle Whiskey zum "Einsatz" fliegt. Zumindest halten das die meisten Mitmenschen von ihm. Denn wenn er mal eingreift, um zu helfen, gibt es dabei jedesmal Sachschäden in Millionenhöhe. Doch er erhält die Gelegenheit, sich zu bessern - zu zeigen, daß ihm nicht alles scheißegal ist - und er ergreift sie. Damit konfrontiert er sich auch unausweichlich mit seiner mysteriösen Vergangenheit, von der er das meiste vergessen hat, bis sie ihn mit einem ziemlichen Donnerschlag wieder einholt... Nun muß er zeigen, das er ein ECHTER Held ist...
Für die, die ihn noch gucken wollen und nix gespoilert haben möchten, hier das Kurzfazit: Recht unterhaltsam, wenn auch keine Genre-Perle - denn Vorsicht: der Film ist nur zur Hälfe Superhelden-Parodie! Muß man nicht zwingend im Kino sehen, läßt einen aber auch das gezahlte Eintrittsgeld nicht bereuen.



Zum weiteren Inhalt (***SPOILER!!!***):



Ein blauäugiger Imageberater namens Ray (Jason Bateman), der eine sehr hehre Weltverbesserungs-Attitüde besitzt, wird von Herrn Hancock gerettet und sieht in ihm prompt seinen neuen Kunden - er möchte dessen Image aufpolieren, damit die Menschen ihn respektieren und als Helden lieben.
Hancock selbst läßt dies anfangs recht kalt - er scheint darauf zu scheißen, was die Mitmenschen von ihm denken. Doch der wirklich nette Imageberater läßt nicht locker und überredet Hancock zusammen mit seiner Frau Mary (Charlize Theron), sich den ganzen Klagen zu stellen, sich reumütig zu zeigen und ins Gefängnis zu gehen. Gesagt, getan. Hancock springt über seinen Schatten, wird im Knast zu einem umgänglicheren Menschen, während draußen die Verbrechensrate rapide ansteigt. Der Plan seines Imageberater-Freundes geht auf: schon bald wird Hancock auf Geheiß des Governeurs wieder auf freien Fuß gesetzt und zieht sich ein maßgeschneidertes Heldenkostüm an, um diesmal innerhalb gesetzlicher Grenzen der Polizei zu helfen. Damit erobert er sich die Sympathien der anderen und erfährt zum erstenmal, wie es ist, gemocht zu werden.

Bis hierhin ein recht geradliniger und durchaus humoriger Film mit Action und flotten Sprüchen, der zu gefallen weiß. Alle spielen ihre Rollen gut und sympathisch, wobei überwiegend unbekannte, frische Gesichter zu sehen sind.

Dann jedoch vollzieht der Film eine drastische Wende und versucht sich plötzlich nicht länger als komödiantischer Actionstreifen sondern als Mystery-Superhelden-Drama. Die nette Mary offenbart sich auch als Superheldin, die jedoch vor Jahren das unauffällige Leben einer Ehefrau gewählt hat. Sie offenbart Hancock, der seit einem Unfall unter Amnesie leidet, wer er wirklich ist: nämlich ihr ehemaliger Gatte - damals, vor über tausend Jahren. Denn er (und sie)  - sowie viele andere - wurden quasi von den Göttern paarweise erschaffen, um die Welt zu verändern (oder sowas). Dabei ziehen sich beide Teile eines Paares aber wie Magneten an, um dann ihre Kräfte zu verlieren und als Sterbliche ein normales Leben führen zu können - wenn sie dies wollen. Doch bis auf Mary und Hancock seien alle anderen bereits gestorben. Da Hancock auf Mary steht (und diese irgendwie auch auf ihn, gleichzeitig aber ihr normales Leben sowie ihren Gatten Ray nicht verlieren möchte), gibt es natürlich erstmal Zoff auf Superhelden-Niveau - "göttlicher" Blitz und Donner inklusive. Und natürlich können sie es nicht vor Ray geheim halten.
Derweil brütet ein von Hancock eingebuchteter Schurke zusammen mit zwei weiteren "Superheldengeschädigten" über einem Plan, es Hancock heimzuzahlen. Sie brechen aus dem Gefängnis aus und setzen ihren Plan in die Realität um.
Der Showdown hat dann auch ein ganz anderes Kaliber als die erste Hälfte des Films. Hier geht es um die Kernelemente des Heldendaseins: Opfer zu bringen. Und es wird wahrlich dramatisch, da sowohl Mary als auch der geschwächte Hancock dem Tode ziemlich nahe rücken...



***SPOILER ENDE***

Ausführliches Fazit: Hancock ist einer jener Filme, in denen der Trailer nur die halbe Miete zahlt. Es tut dem Film irgendwie auch gut, so eine drastische Wende aufzufahren, denn dadurch wird es keine beliebige Superhelden-Klamotte. Aber leider bleibt der Film auch hier und da an seinem eigenen Anspruch hängen und gerät ins Stottern. Erstaunlich aber, daß er dennoch nicht langweilig wird und auch Smith (ebenso wie Bateman) mit ihrer Darstellung die Schwächen auffangen können. Theron hält sich eher zurück, bleibt aber dennoch auch so die geniale Schauspielerin, die sie nun einmal ist. Bleibt unter'm Strich ein recht unterhaltsamer Film, der sowohl überrascht als auch zuviel auf einmal sein will - und mit seinem sympathischen Ende dem Zuschauer ein versöhnliches "gut gemacht" entlockt...  [25]
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
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Greifenklaue

Ich kann mich beiden Fazits gut anschließen.

Der Film ist unterhaltsam, durchaus kurzweilig, so dass er zu keinem Moment langweilig ist, zu Anfang ganz humorig.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Christophorus

Der Wechsel von der Komödie zum Drama gelang sehr flüssig, schöner Übergang. Aber irgendwie konnte ich Will Smith die Rolle des versoffenen Helden nicht ganz abkaufen. Insgesamt ein netter Film, ohne wirkliche Höhe- oder Tiefpunkte. Na, doch, einen Höhepunkt gab es: Charlize Therons' Auftritt als spartanisch bekleidete und dunkel geschminkte »Göttin«  [26]
»Ich glaube, mit D&D werde ich nicht mehr glücklich...« - Zitat Greifenklaue

KULTist

War ganz nett nett, interessante Ideen trafen auf zum Teil leider recht konstruirte Sachen, aber insgesamt habe ich mich ganz gut unterhalten...auch, wenn der 'Twist' natürlich sehr ersichtlich ist (imho mit Absicht) und nahezu alle Männer mit Bart wieder mal böse, blöde, tot oder eben eine Kombination aus allen drei Attributen sind (natürlich rasiert sich Hancock, bevor er seine Wandlung zum anständigen Superhelden durchmacht [22] *seufz* ), wäre schön, wenn man das auf böse Spiegeluniversen bei Star Trek beschränken könnte... [25]

Lustig finde ich auch, das ich den Regisseur (Heute bei einem Werbefeature gesehen) noch als Hauptdarsteller in Wes Cravens Shocker kenne!  [15]

E = mc² + 1w6
Ein Herz für Henchmen!
D&D 5e > DSA
Vampire Die Maskerade > Call of Cthulhu
Shadowrun > Cyberpunk

Christophorus

Zitat[...]auch, wenn der 'Twist' natürlich sehr ersichtlich ist [...]
Das sage ich über fast jeden Film, aber keiner will mir das glauben  [15]
»Ich glaube, mit D&D werde ich nicht mehr glücklich...« - Zitat Greifenklaue

Dead man walkin`

ich fand den echt gut gelungen, ich bin da zwar schon mit dem Wissen eines Twistes ins Kino gegangen aber die Umsetzung, Bilder etc. pp haben mich echt positiv überrascht, und das obwohl ich keine Will Smith Fan bin.

ZitatCharlize Therons' Auftritt als spartanisch bekleidete und dunkel geschminkte »Göttin«

seh sie dir in "Sweet November" an und du wirst dich in sie verlieben
[90]
"Sein Helm beengte ihn. Er nahm ihm die Sicht. Und er muss weit sehen. Sein Schild war Schwer. Er nahm ihm das Gleichgewicht. Und sein Ziel ist weit entfernt..."

fnord

Ja, gute Unterhaltung und kurz. Also kein drei Stundenepos.
Lediglich die Handkamera und die vielen Nahaufnahmen gingen mir auf den Sack. Ich dachte zuerst, dass wäre ein Stilmittel, um die Versoffenheit von Hancock zu symbolisieren. Aber als er nüchtern war, ging es nicht weg.

Nette Kurzweil [15]
..... und wieder nur ein Gehirn für alle!
Darin liegt Romeros subversives Genie, dem Publikum zu geben, wonach es sich sehnt – und dann noch eine Menge Zeug dazu, was man nie haben wollte.

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