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[Rezi] Apokalyse - Werwolf: Letzter Akt

Begonnen von Greifenklaue, 17. Februar 2005, 16:00:16

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Greifenklaue



"Apokalypse" ist das definitiv letzte Quellbuch zum Welt der Dunkelheit-Setting "Werwolf: Die Apokalyse" und bietet dem Erzähler zahllose Möglichkeiten, seine Kampagne zu einem wirklich finalen Ende zu bringen. Schließlich wird in dem Buch nix anderes dargelegt, als die Erfüllung der Offenbarung des Johannes, des letzten Kapitels der Bibel, umgangssprachlich kurz Apokalyse genannt. Aber, um es gleich vorweg zu nehmen, die dem Spiel namensgebende Apokalyse ist nicht die einzige Quelle für dieses Buch, man hat sich reichhaltig in der Endzeitliteratur bedient und dann strikt auf Werwolf konzentriert.

Die "Zeit der Abrechnungen" ist angebrochen, immer mehr Prophezeihungen des Phönix haben sich schon in den letzten Quellenbänden erfüllt, nun ist es also an der Zeit, das letzte Zeichen zu erfüllen: die Apokalpse - für die Garou-Nation also der finale Kampf gegen die Streiter des Wyrms, welche zahlreicher als je zuvor sind.

Dem Spielleiter werden hierzu vier Grundszenarien (von unterschiedlichen Autoren) in die Hand gegeben, welche das gesamte Spektrum von Storytellern bis hin zu Powergamern befriedigend abdeckt. Zahlreiche Vorschläge, Ideen und Szenarios werden präsentiert, um auch diese höchst unterschiedlich gestalten zu können, so dass man ein und den selben Handlungsstrang spielen könnte, ohne ihn wiederzuerkennen. Eins haben jedoch alle gemein, jedes geht davon aus, dass die Spielergruppe, egal ob Junggarourudel oder Stammesführersepte, den Gesamtablauf beeinflussen kann, zumindest im Kleinen.

Einleitend wird auf die bisherigen Zeichen eingegangen, auf die aktuelle Lage in den verschiedenen Ländern und Schlachtfeldern, die Entwicklungen bei Pentex, das Geschehen bei den anderen WdD-Szenarien, die Standpunkte der anderen Fera sowie das Schicksal der kleiner Pentex-Tochter Dolch und Federkiel. Daran sieht man schon, dass auch immer ein Schuß Humor und Selbstironie dabei ist, der eigentlich das ganze Buch durchzieht.

"Das letzte Schlachtfeld" konzentriert sich auf Kämpfe im Umbra, wo auch das letzte Schlachtfeld liegt, und zeigt die Lage auf allen dreizehn Umbra-Ebenen auf. Zu jeder Ebene werden Möglichkeiten sie mittels Aufträgen vor Ort einzubinden, manche, welche die Apokalypse entscheidend beeinflußen könnten, andere, die sie kaum tangieren.

"Der Fall eines Stammes" konzentriert sich hingegen auf den inneren Zerfall der Garounation und erläutert, welcher Stamm warum fallen könnte. "Herrin der Netze" schafft es gerade zu auf geniale Weise, das Auge des Erzählers weg vom Wyrm auf die dritte Figur der Triade zu lenken. "Ragnarök" schließlich beschreibt die Endschlacht auf den Schlachtfeldern der Erde und bindet viele der anderen Fera mit ein. Dieses Szenario treibt doch teilweise erstaunliche Blüten (Zeitreise in früheste Vergangenheit, Aussöhnung mit den Wersauriern), das es mir einfach nicht gefallen will.

Aber die anderen drei sind nicht nur gut und spannend geschrieben, alles ist so modular gehalten, dass sich die Elemente aller vier beliebig verknüpfen lassen (z.B. Fall eines Stammes an die Weberin, statt an den Wyrm). Die möglichen Geschichten haben einfach die Spannung, die dem letzten Werwolf-Roman "Letzte Schlacht" fehlen, welcher die "offizielle" Storyline beendet.

Auch Hardware-Freunde kommen im Appendix auf ihre Kosten: ob es die Werte von Legenden wie Zhyzak oder dem perfekten Metis, seltene, hohe Rituale und Fetische oder auch neue Gaben und Schwächen, dies ist die definitiv letzte "offizielle" Hardware und mit Sicherheit finden sich hier einige der mächtigsten, ungewöhnlichsten und seltensten Dinge.

Obwohl ich anfangs gar nicht erfreut war, von dieser Art Abschluß eines Rollenspiels und eher bestätigt wurde durch den Roman "Letzte Schlacht", hat mich dieses Buch davon überzeugt, dass es möglich ist, einen finalen Klimax zu setzen, statt es still in der Versenkung verschwinden zu lassen. Das Buch bietet das potential für viele große und kleine Höhepunkte und einen gelungenen Rundenabschluß, immer besser als sich nach zig Jahren still aufzulösen.

"Apokalypse" ist also durchausein würdiger Abschluß einer beliebten Rollenspielwelt, welches in seinem Inneren locker Spielspaß für mehrere Jahre birgt!

PS.: Basis dieser Meinung bildet die Rezi von mir auf www.lorp.de - zu finden unter http://www.lorp.de/rezensionen/show.asp?id=522 Dort kann man auch werten und neuerdings ebenfalls seine Meinung hinterlassen!!!




PPS.:  Ein nettes Zitat am Rande: "Das fünfte Zeichen: Die Pilzwolken (...) Einige glauben, die Pilzwolken seien der RAUCH, den (Atom)-Raketen beim START ausstoßen." - Ich hör den Einschlag nicht mehr, glaub ich... ;-)

"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

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