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[Rezi] Die Rückkehr der Erzmagier-Trilogie (VR-Roman F&S)

Begonnen von Greifenklaue, 14. September 2005, 23:45:47

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Greifenklaue

I. Der Ruf



Rezension erschienen: 14.09.2005, Serie: Belletristik, Autor(en): Troy Denning, Verlag: Feder und Schwert, Seiten: 480, Erschienen: August 2005, Preis: 11,95 €

Die neue Serie in den Vergessenen Reichen basiert zum Teil auf der Umstellung der Regeledition. Denn mit dieser haben "Hexenmeister" Einzug in die Regeln erhalten, mit "Die Rückkehr der Magier" soll die neue Art Magie in die Spielwelt eingebaut werden. Soweit jedenfalls die Vorzeichen.

Der Elf Galaeron führt seine Grabwacht-Patroille an der Grenze der Anauroch, dem Sharnwall, entlang, als er eine aufgebrochene Gruft des ungeliebten Vyshaan-Clan entdeckt. In den Tunneln stößt sein Trupp auf eine Gruppe Söldner, die augenscheinlich einen Augentyrannen - einen Betrachter - versklavt haben und für ihre Zwecke mißbrauchen. Bevor diese ihre Pläne vollenden können, greifen die Elfen ein, aber die Söldner erweisen sich als zähe Gegner. Jedoch wird bei einem vermeintlichen Magierduell ein Loch in die Struktur des Walls selbst gerissen. Aus diesem Bruch kann sich ein seltsames Wesen befreien: ein Phaerimm. Dieser zwingt beide Parteien, sich aus der Höhle zurückzuziehen... Galaeron beschließt, die Söldner gefangenzunehmen und garantiert ihnen einen fairen Prozeß in Immerska, auch wenn er ein Todesurteil für wahrscheinlich hält. Zumindest will er vorbringen, dass der Trupp nur versuchte, sie bewußtlos zu schlagen, nicht aber zu töten. Der Magier der Söldner, Melegaunt, welchen diese dort wohl treffen wollten, versiegelt das Grab, damit sich nicht noch mehr Phaerimm befreien können.

In Immereska werden Truppen, Kämpfer und Magier gen Sharnwall ausgesandt, während der Trupp Söldner ins Haus Galaerons aufgenommen wird, um sich erstmal ein Bild der Lage zu machen. Doch schnell dringt üble Kunde nach Immereska zurück: Mehr und mehr Phaerimm entkommen, nicht ohne eine breite Spur Leichen zu hinterlassen. Galaeron ist mittlerweile von Melegaunts guten Absichten überzeugt. Er weiß aber auch, dass die Ältesten Melegaunt nicht die Erlaubnis erteilen werden zu helfen. So bricht die neu gefundene Gruppe in aller Heimlichkeit auf, um Torils Antlitz zu retten...

Troy Denning ist ein erfahrender Autor, der die D&D-Welt mit seiner Dark Sun-Triologie bereicherte sowie zwei Bücher zur Avatarchronik beisteuerte. Sein Stil ist diesmal etwas mehr auf Action und weniger auf Spannung ausgelegt als üblich, trotzdem entwirft er interessante, teils zwiespältige Hauptcharaktere und auch Nebencharaktere.

Sein Hauptplot ist altbekannt: eine Gruppe wird von mächtigen Feinden durchs halbe Land gejagt. Trotzdem, Denning bindet schillernde, ungewöhnliche Charaktere mit ein und über allen schwebt die Frage nach der Rolle von Melegaunts!

Die Figur im Zentrum ist Galaeron, ein Elf mit einst guten Zukunftsaussichten, in die Fußstapfen des erfolgreichen Vaters zu treten, dann in eine einfache Grenzwacht für Jahre abgeschoben. Er beherrschte die Magie nie in ausreichendem Maße, um hoch hinaus zu kommen. Melegaunt zeigt ihm schnell seine Art Magie, mir der der Elf viel besser klarkommt. Als Nebenfiguren treten auch Elminster und Khelben Schwarzstab aus, die natürlich bei diesen faerunverändernen Ereignissen mitwirken müssen. Mit Immereska kommt ein selten beleuchteter Schauplatz zum Zuge, den Denning genau unter die Lupe nimmt und kenntnistreich schildert.

Fazit:  Troy Denning gelingt ein actionreicher Auftaktroman mit detaillierten, ungewöhnlichen Schauplätzen und vor allem ungewöhnlichen Charakteren, der durchaus Lust auf mehr macht. Nebenbei sei der oppulente Preis von knapp 12 Euro erwähnt gegenüber einem erneut perfekten Umschlaglayout, das wieder Maßstäbe setzt!

PS.: das Original ist zu finden unter http://www.lorp.de/rezensionen/show.asp?id=691  , dort kann man die Rezi auch bewerten (*lechz*), natürlich freu ich mich auch hier über reges Feedback!!!
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

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2. Die Belagerung



Die Belagerung ist der zweite Teil der Rückkehr der Erzmagier-Trilogie und setzt die faerûnändernden Ereignisse aus dem ersten Band Der Ruf fort.

Die Enklave Umbra, eine fliegende Stadt randvoll mit Schattenmagiern, ist aus der Schattenebene zurückgekehrt, in die sie vor vielen Jahrhunderten floh. Seite an Seite mit den Ländern Faerûns möchte man gegen die Bedrohung der Phaerimm vorgehen, welche immer noch Immerska bedrohen.

Der Elf Galaeron, der sich nicht ganz unschuldig fühlt an der Befreiung der Phaerimm, unterstützt die Umbravar in ihrem Kampf und kehrt in Umbra ein. Die kleine Gruppe um ihn entdeckt eine fremde Stadt und anderer Kultur, die vieles auf sich genommen hat, um auf der Ebene der Schatten überleben zu können.

Die Verhandlungen zwischen den Umbravar und den Naturkatastrophen geplagten Herzlanden ist geprägt von gegenseitigem Misstrauen. Das je nach Definition arrogante beziehungsweise selbstbewusste Auftreten der Neu-Faerûner passt dem Rat von Tiefwasser gar nicht, welcher gerade dabei ist, eine Entsatzarmee aller Völker gen Immerska auszusenden. Cormyr hingegen hat weniger Gewissensbisse, die Hilfe beim Wiederaufbau ihres kriegsgeplagten Landes anzunehmen. Nicht zuletzt beruht das Misstrauen auch auf dem Verschwinden Elminsters, welches einige Fraktionen den Umbravar zurechnen.

In Immerska wird die Lage zunehmend bedrohlicher, die Phaerimm haben einen regelrechten Todesgürtel um Immerskas gezogen und zersetzen das Myrthal, den magischen Schutzring um die Stadt, nach und nach.

War die Haupthandlung um Galaeron im Vorgängerroman noch sehr actionlastig und kampforientiert, geht es diesmal um Intrige und Täuschung. Nicht ganz so gelungen ist der Nebenstrang um die Entsatzarmee, welcher im wesentlichen den Metaplot voranbringen soll. Es kommt keine Spannung auf und die Charaktere dort bleiben eher farblos.

Einige interessante Charakterstudien werden aber von Troy Denning in der Haupthandlung geliefert. Da sind Galaeron, der mit seinem Schatten eine schwere Last trägt, und Vala, die zusammen schon fast ein Liebespaar waren, nun ihre Beziehung zueinander aber in schwere Gefilde gerät. Galaerons Mentor wird der umbravarische Herrscher Telamont, der ihm helfen soll, seinen Schatten zu kontrollieren. Aber auch der zwielichtige Malik, der von seiner Verfolgerin Ruha eingeholt wird, und sein Beschützer X sind ein Genuss.

Die Motivation der Umbravar liegt auch für den Leser oft im Schatten. Helfer, die ohne Skrupel zu allem bereit sind, oder wollte man hier sprichwörtlich den Teufel mit dem Belzebub austreiben?

Troy Denning beweist erneut ein Händchen für interessante Schauplätze: Neben Immerska sind es das legendäre Myth Drannor und natürlich das fremdartige Umbra. Beide werden natürlich nicht bis ins Detail beleuchtet, aber es werden interessante Aspekte aufgezeigt und vor allem eine beklemmende Atmosphäre geschaffen.

Fazit: Romane, die den Metaplot voranbringen, stehen eigentlich unter keinem guten Stern. Aber Troy Denning, der schon mit dem letzten Band den Schnitt der Avatar-Chronik aufpolierte, gelingt es erneut, weltwandelnde Ereignisse dem Leser spannend und unterhaltsam näher zu bringen.

PS.: das Original ist zu finden unter http://www.lorp.de/rezensionen/show.asp?id=695 , dort kann man die Rezi auch bewerten (*lechz*), natürlich freu ich mich auch hier über reges Feedback!!!

"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

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3. Der Hexenmeister



Der Band "Der Hexenmeister" schließt die "Rückkehr der Erzmagier"-Trilogie ab und hat es durchaus in sich.

In den ersten beiden Teilen wurde durch einen Unfall der Sharnwall durchbrochen und die darin eingesperrten Phaerimm freigelassen. Diese fremde Kriegerrasse kann jede Art herkömmlicher Magie orten und vor allem noch viel besser und schneller zaubern. So wird die Elfenstadt Immerska immer mehr umkesselt, nur der magische Schutzwall, Mythal genannt, hält den Eindringlingen stand. Die Verursacher des Unfalls, der Elf Galaeron und der Schattenmagier Melegaunt brechen auf, um seine Freunde nach Faerûn zurückzuholen - denn mit dieser Art der Magie kommen die Phaerimm nicht zurecht. Unter Melegaunts Aufopferung gelingt es Galaeron die Enklave Umbra aus der Schattenebene zurück zu holen, eine fliegende Feste voller Schattenmagiern...

Zwar kämpft man anfänglich Seite an Seite gegen die Phaerimm, aber schon bald lassen die Umbravar eigene Interessen erkennen, die denen Rest-Faerûns zuwiederläuft. Die Polkappen werden mit Schattendecken abgeschmolzen um die ehemaligen Ländereien der Umbravar - heute die mächtige Aunorochwüste - fruchtbar zu machen. Ein Vorgang der schlimmste Naturkatastrophen für den Rest der Länder bedeutet...

Und so entbrennt ein Krieg zwischen drei mächtigen Lagern.

Bevor ich allerdings zum Inhalt des dritten Teils komme, kurz zur Aufmachung: das phantastische Äußere wird beibehalten, leider jedoch gab es bei der Druckerei einen Fehler. So ist der Umschlag leider matt statt Hochglanz, im Gegensatz zum Rest der Reihe. Da man die Fans nicht länger warten lassen wollte, entschied man sich für die Auslieferung, heißt es aus Verlagskreisen. Ebenso das eine Neuauflage in Hochglanz zumindest angedacht ist, Buchrückenfetischisten sollten sich also etwas gedulden und die aktuelle Entwicklung abwarten.

Inhaltlich kommen erstmals auf den knapp 500 Seiten die Phaerimm zu Wort, jene fremden Wesen, deren Erscheinen die Ereignisse der Trilogie auslöste. Man hat einige Mitglieder der Versammlung der freien Völker zu Hirnsklaven gemacht und offeriert ein verlockendes Angebot: Frieden, wenn ihnen die Menschen Immerska überlassen.

Aber auch gegen die Umbravar führt man was im Schilde: die Phaerimm täuschen einen Angriff der Auserwählten auf die Schattendecken vor, die die Aunoroch-Wüste wieder fruchtbar machen sollen und im restlichen Faerûn schreckliche Wetterkatastrophen auslösen.

Der Elf Galaeron ist Vertreter Immerskas bei der Versammlung und weiß nun, dass er es ist, der seine Stadt retten muss. Dazu muss er jedoch ins fliegende Umbra zurückkehren, seinem Schatten widerstehen und die Umbravar schlagen. Im zur Seite stehen die mächtigen Auserwählten - so sie nicht wie Elminster noch als verschollen gelten und ein genial-merkwürdiger Plan.

Aber auch Malik, der Seraph Cyrics, zudem von Mystra dazu verflucht, immer die Wahrheit zu sagen, hat keinen leichten Stand in Umbra. Mittlerweile ist er ein geschätzer Berater des Herrschers Telamont geworden, gerade weil er nicht mit seiner Meinung hinter der Hand halten kann. Das bringt ihm aber auch die Feindschaft der anderen Lakaien ein und nun gilt es beim Intrigenspinnen die Oberhand zu behalten.

In Immerska dauert die Verteidigungsschlacht an, der magische Schutzring, Mythal genannt, wird immer schwächer. So wird eine Änderung der Taktik beschlossen: in kleinen Angriffstrupps teleportiert man sich aus dem Schutz heraus, erledigt einen Phaerimm selbst und verschwindet wieder. Keya, Galaeron kleine Schwester, wird dabei zur Anführerin der Kalten Hand ernannt, die mit ihren magischen Schattenschwertern den größten Schaden ausrichten.

In Sachen mächtige NSC geizt Troy Denning wirklich nicht: allein eine Handvoll Auserwählter ersetzt schon einige Armeen... Aber auch ein Wiedersehen mit Malygris, dem wohl bekanntesten Drachenleichnam des Drachenkultes, steht dem Leser bevor.

Gegenüber den spektakulären Plänen im Buch ist allerdings durchaus Skepsis angebracht: u.a. eine Art Trojanisches Pferd für Narzisten, wie ich es mal ausdrücken will, ohne zu spoilern... So bleibt das Power- und Actionlevel hoch - wem das gefällt, hat hier sicher seinen Spaß.

Ansonsten fehlt noch ein Ausklang in Form eines Epilogs, zuviel Fragen (Wie werden nun letztlich die Schattendecken vernichtet, wie es das Spielerhandbuch Faerûn aussagt) und offene Schicksale (z.B. Elminster...) bleiben zurück. Auch ein paar kleine Nebenstränge von einfachen Soldaten, Widerstandskämpfern oder eben Helden hätten den Buch gut getan.

Fazit: Ein powerlastiges Buch, das die Ereignisse in Faerûn aktuell halten soll und eine actionlastige Story mit mächtigen Charakteren zu Ende führt. Troy Denning ist aber ein erfahrender Autor, dem es gelingt, viele unterschiedliche Blickwinkel im Buch unterzubringen und neben mächtigen Charakteren, Kämpfen und Action auch mal Platz für Intrigen und durchdachte Pläne lässt.

PS.: das Original ist zu finden unter http://www.lorp.de/rezensionen/show.asp?id=826 , dort kann man die Rezi auch bewerten (*lechz*), natürlich freu ich mich auch hier über reges Feedback!!!
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Lameth

Für alle die die Erzmagier Trilogy gelesen haben:

In der nächsten Trilogy: The Twilight War - wird die Shade Enclave in der Anauroch Wüste wieder vorkommen.

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