[allgemein] Wie steht ihr zu Brettspielen?

[Burghardt]

Hallo Rollenspieler,

mich interessiert es wie ihr im allgemeinen zu Brettspielen steht, vorallem weil die meisten die sich hier im Forum befinden ja eingefleischte P&P-Rollenspieler sind (reine Mutmaßung von mir  ).

Sind Brettspiele für euch eine echte Alternative zu Rollenspielen um einen lustigen Abend zu haben bzw. auch mehrere Abende?

Welche Art von Brettspielen mögt ihr und welche gehen gar nicht? (z.B. Dungeon Crawler, Strategiespiele etc.)

Welche Aspekte an Brettspielen wecken euer Interesse an einem Brettspiel? (z.B. Mechaniken, Setting, Artwork, Miniaturen, Story etc.)

Bin auf eure Meinungen gespannt 

[Maniac]

Sind Brettspiele für euch eine echte Alternative zu Rollenspielen um einen lustigen Abend zu haben bzw. auch mehrere Abende?

Ja absolut. Mittlerweile mag ich gerne auch Klassiker wie Mensch ärgere dich nicht, Backgammon oder eine einfache Skatrunde. Wollte auch noch andere klassische Kartenspiele mal erlernen aber komme nicht dazu.

Viele der heutigen modernen Spiele sind mir einfach zu komplex geworden und das ist auch nicht jedermanns Sache. Zudem haben die Spiele mit modernen Miniaturen etc. auch ihren Preis, den ich persönlich nicht mehr zahlen möchte und oft auch nicht kann. 

Tabletops wäre da auch so ein Thema. Mit einer großen Warhammer-Kampagne kann ich mir auch vorstellen, dass man seinen Spaß haben kann. Necromunda wurde damals gerne gespielt und auch Blood Bowl. So eine Blood Bowl Saison zu spielen ist doch cool von der Vorstellung her.

[Burghardt]

Sind Brettspiele für euch eine echte Alternative zu Rollenspielen um einen lustigen Abend zu haben bzw. auch mehrere Abende?

Viele der heutigen modernen Spiele sind mir einfach zu komplex geworden und das ist auch nicht jedermanns Sache. Zudem haben die Spiele mit modernen Miniaturen etc. auch ihren Preis, den ich persönlich nicht mehr zahlen möchte und oft auch nicht kann.

da hast du einen wichtigen Punkt angesprochen, tatsächlich ist die Komplexität modernen Spiele Fluch und Segen zu gleich. Fluch, weil die Regeln teils zu umfassend und teilweise auch pseudo-Komplex daher kommen um Tiefgang zu simulieren. Segen, weil es oft höhere Freiheitsgrade in den Möglichkeiten bietet, eine weiterführende Charaktererstellung und Entwicklungung bietet und man meistens Kampagnen spielt die eine Geschichte erzählen.

Für mich persönlich muss es sich die Waage halten, nicht zu komplex und umfassend wie Gloomhaven aber auch nicht zu rudimentär wie die von dir angesprochenen Spiele wie Monopoly o.Ä.

Sind Brettspiele für euch eine echte Alternative zu Rollenspielen um einen lustigen Abend zu haben bzw. auch mehrere Abende?

Tabletops wäre da auch so ein Thema. Mit einer großen Warhammer-Kampagne kann ich mir auch vorstellen, dass man seinen Spaß haben kann. Necromunda wurde damals gerne gespielt und auch Blood Bowl. So eine Blood Bowl Saison zu spielen ist doch cool von der Vorstellung her.

Hier würde ich dir die kleinen "Skirmisher" (auf deutsch: Scharmützel  ) empfehlen, z.B. Kill-Team oder das neu erschienene Combat-Patrol.
Bei Kill-Team spielst du eine kleine Einheit von ca. 5 bis 10 Miniaturen, die meist sehr Spezialisiert sind und eher Charaktermodellen aus dem großen Bruder 40k entstammen könnten. Das ähnelt Necromunda schon sehr, nur das es nicht ganz so low-tech ist.
Bei Combat Patrol spielt man eine kleine Armee (ca. bis zu 500P, wenn ich es richtig im Kopf habe) mit Sonderegeln und Terrain.

So kommt man "günstiger" weg als bei 40k wenn es darum geht ein komplettes Spiel zu spielen und die Schlachten dauern auch nicht nen halben Tag

[Colgrevance]

Ich spiele neben Rollenspielen auch gerne Brett- oder Kartenspiele und besitze auch eine kleine Sammlung (auch wenn davon ein Großteil woanders eingelagert ist).

Ich spiele gerne thematische Spiele und weniger die "Klassiker" oder Familienspiele; früher war ich auch ein großer Fan von komplexen Spielemonstern, die mehrere Stunden dauern, aber mit fortschreitendem Alter weiß ich einfachere - und vor allem kooperative! - Spiele sehr zu schätzen. Bei Brettspielen gibt es m. E. auch genug Auswahl, was die Spielerzahl, Spieldauer und Komplexität angeht, so dass man für fast alle Bedürfnisse ein Spiel finden kann - wenn man eine halbwegs ausgewogene Auswahl vorrätig haben will, wird es allerdings schnell teuer. Und man braucht viel Platz...

Hier würde ich dir die kleinen "Skirmisher" (auf deutsch: Scharmützel  ) empfehlen, z.B. Kill-Team oder das neu erschienene Combat-Patrol.

Miniaturenspiele/Tabletop ist für mich nochmal eine eigene Spielkategorie (neben Brett-/Kartenspielen und Rollenspielen), da hier ja das Zusammenbauen und Bemalen von Figuren bzw. Gelände einen Großteil des Hobbys ausmacht. Habe ich früher auch gerne gemacht, aber Kosten und Platzbedarf sind noch größer als bei Brettspielen, daher habe ich mich inzwischen weitestgehend davon verabschiedet   . Manchmal vermisse ich allerdings das Basteln; das ist eine schöne Freizeitbetätigung, die man auch prima alleine durchführen kann.

[Hrun der Zwergenzwicker]

P&P ist für mich vor allem ein kreativer Outlet. Brettspiele hingegen... die spiele ich wirklich fokussierter um einfach Spaß in der Gruppe zu haben, gerne gekoppelt mit anderen Aktivitäten; aber insgesamt war Brettspiel noch nie der alleinige Grund, um abends bei jemandem vorbeizukommen.

Die simplen "Klassiker" wie Monopoly, Mensch ärgere dich nicht und Co. finden bei mir wenig Anklang. Kartenspiele wie Poker, Blackjack oder auch einfach Uno werden definitiv bevorzugt. Aber wenn man mir die Wahl gibt zwischen P&P und Brettspiel würde ich mich 9/10 Fällen für P&P entscheiden.

Ausnahme: Ich habe letztens Betraya at the House on the Hill angespielt und das hat mir doch sehr viel Spaß bereitet.

[Colgrevance]

Ich mag ja Brettspiele, die eine gewisse Rollenspielkomponente haben: Villen des Wahnsinns, Battlestar Galactica oder auch Descent 3 fallen mir da spontan ein; Betrayal at the House on the Hill habe ich noch nicht gespielt, aber das sieht dahingehend ähnlich aus.

Mit den richtigen Leuten, die ihre Rolle auch ein bisschen ausspielen, ist das dann fast schon "Rollenspiel light" - auch wenn die Gewinnstrategie üblicherweise im Vordergrund bleibt.

[Maniac]

aber insgesamt war Brettspiel noch nie der alleinige Grund, um abends bei jemandem vorbeizukommen.

Das habe ich mal nachmittags gemacht wo @Argamae und Ingo damals "Pandemie" angetestet hatten. Haben sogar gewonnen. 

"Betrayal at the House on the Hill" finde ich auch ganz gut aber ich würde es mir auch nicht kaufen wollen. Ich ärgere mich immer wenn der "Haunt Roll" auf mich fällt und alle anderen Spieler auf mich dann einknüppeln. Vom Spielkonzept finde ich es jedenfalls interessant.

"Arkham Horror" hingegen war garnicht meins. Mache um Horrorsachen generell eher einen großen Bogen, es sei denn es ist "klassischer Grusel" so in die Richtung "John Sinclair" etc. Betrayal ging da auf jeden Fall noch durch: So richtig schön klischeemäßig. 

[Argamae]

Ich habe zwar mehr Rollen- als Brettspiele, aber so viele fehlen nicht. Soll heißen: ich habe viel zu viele als das ich sie je alle spielen, geschweige denn durchspielen könnte. 

Für mich wäre ein Brettspiel auf jeden Fall auch mal der alleinige Grund, zu jemandem nach Hause zu fahren. Und ich bin froh, dass auch Ingo so gedacht hat, denn er war in der Corona-Zeit einer der ganz Wenigen, die auf ein Brettspiel vorbeigekommen sind. Natürlich war die soziale Komponente auch wichtig, ist ja klar.

Ich habe ein paar reine Brettspielfreunde, die kein Rollenspiel spielen. Mit diesen spiele ich alles mögliche, wenngleich thematische oder Kenner-Spiele meistens auf den Tisch kommen. Mit Sachen wie "Halma", "Mensch ärgere dich nicht" oder "Monopoly" kann ich allerdings gar nichts mehr anfangen. Meine persönlichen Favoriten sind thematische Abenteuerspiele oder Dungeoncrawler.

Dennoch ist derzeit eher Flaute in dem Bereich, das Rollenspiel nimmt wieder den Löwenanteil ein.

[Maniac]

Mit Sachen wie "Halma", "Mensch ärgere dich nicht" oder "Monopoly" kann ich allerdings gar nichts mehr anfangen. 

Ist absolut okay. Persönlich bin ich sehr von vermeintlich "guten, alten Zeiten" beeinflusst. Hier das passende Video dazu ab Minute 6 mit der "Saturday Night Card Party". Von den Kollegen der IG Metall erwarte ich jedoch, dass sie das komplette Video schauen: Es ist ein Werbevideo der amerikanischen Gewerkschaften im Automobilsektor in den 50er Jahren.

Auch fand ich bei "Monopoly" ganz spannend, dass es in den USA in der Great Depression erschienen ist und viele Leute es gespielt haben, weil man da Geld hatte, was im normalen Leben wegen der hohen Arbeitslosigkeit nicht immer vefügbar war. Siehe hier über das Leben zu der Zeit.

Aber ein Klassiker geht bei mir auch immer: Risiko! 

[Burghardt]

Ich mag ja Brettspiele, die eine gewisse Rollenspielkomponente haben: Villen des Wahnsinns, Battlestar Galactica oder auch Descent 3 fallen mir da spontan ein

Mit den richtigen Leuten, die ihre Rolle auch ein bisschen ausspielen, ist das dann fast schon "Rollenspiel light" - auch wenn die Gewinnstrategie üblicherweise im Vordergrund bleibt.

ja, da bin ich absolut bei dir und mit Villen des Wahnsinns und Descent hast du da meine absoluten Favoriten genannt sind sehr gut umgesetzte Spiele .

Im allgemeinen finde ich Spiele die etwas mehr Tiefgang haben am Spaßigsten, aber es gibt auch Spiele wo ein besonderes Spielgefühl aufkommt wie bspw bei Terrorscape, wo 3 Spieler die Rolle Überlebender übernehmen und ein Spieler in die Rolle eines Killers schlüpft. Die Überlebenden müssen es schaffen aus einer Villa (oder andere Szenarien wie Schloss, Labor etc) zu entkommen oder einen Notruf bei der Polizei absetzen, bevor der Killer einen der Überlebenden erwischt. Das kann schon zu einem schweißtreibenden und spannendenden Abend führen auch ohne viel Storytelling  .

Ich habe zwar mehr Rollen- als Brettspiele, aber so viele fehlen nicht. Soll heißen: ich habe viel zu viele als das ich sie je alle spielen, geschweige denn durchspielen könnte. 

kannst du mal ein paar deiner Highlights nennen? hab ja nicht erwartet dass du da so viele hast

[Colgrevance]

[...] Terrorscape, wo 3 Spieler die Rolle Überlebender übernehmen und ein Spieler in die Rolle eines Killers schlüpft. Die Überlebenden müssen es schaffen aus einer Villa (oder andere Szenarien wie Schloss, Labor etc) zu entkommen oder einen Notruf bei der Polizei absetzen, bevor der Killer einen der Überlebenden erwischt. Das kann schon zu einem schweißtreibenden und spannendenden Abend führen auch ohne viel Storytelling  .

Oh, das kenne ich noch gar nicht - danke für den Hinweis, ich werde mir das Spiel mal ansehen!

[Argamae]

kannst du mal ein paar deiner Highlights nennen? hab ja nicht erwartet dass du da so viele hast

Ich habe die Nachfrage völlig vergessen, sorry. Hier ein paar rein aus dem Kopf:

Dungeoncrawler:
Warhammer Quest
Herr des Schwertes
Hero Quest
Dungeons of Infinity
League of Dungeoneers
Dungeon Universalis
Secrets of the Lost Tomb

Abenteuerspiele:
Runebound (2nd & 3rd Edition)
Rune Wars
Lands of Galzyr
Arydia
Thunderstone Quest
Fortune & Glory
Defenders of the Realm

[Burghardt]

ui, das ist mehr als ich gedacht habe