[KINO] Interstellar

[Christophorus]

Interstellar

Puh, hier fällt mir ein abschließendes Urteil wirklich schwer. Der Film hatte einige unnötige Längen, aber dafür auch sehr starke emotionale Momente. Visuell recht weit vom Kaliber eines »Gravity« entfernt, dafür glänzt »Interstellar« mit mehr Inhalt.

Wer mehr Wert auf erzählerische Elemente legt (die sich aber wie erwähnt an manchen Stellen arg ziehen), wird hier sicherlich glücklich werden. Action-Feuerwerke gibt es nicht zu sehen.

[Greifenklaue]

Hatte ihn im Media Monday #176 aufgegriffen (zu 97% spoilerfrei):

"Zuletzt gesehen habe ich Interstellar und das war überwiegend großartig, weil er unerwartet, unerwartet anders und auch unerwartet (irgendwie) gut war. Zwar ist meine Meinungsbildung noch nicht komplett abgeschlossen, der muss noch etwas sacken, aber definitiv ein guter Film. Übrigens auch ein Kinofilm – allein die Score von Hans Zimmermann ist sensationell. Aber auch bei 169 Minuten war keine Minute langatmig, es gab einige Überraschungen und der Trailer – den ich immer als langweilig empfand (aber Christopher Nolan!), aber er verrät kein Stück. Nach dem Trailer hätte ich eine Hungerapokalypse auf der Erde gerechnet, nach dem danach gehörten mit einen Hard-SF-Film a la Odyssee im Weltraum – es hat von beiden etwas, ist aber doch irgendwie anders. Kurzum, reingehen."

Ja, ich fand die Szenen trotz der Gesamtlänge übrigens nie langatmig. Er ist im Gegenteil mal sehr angenehm unhektisch und bietet mehrere Stimmungsfacetten und Twists, die auch andere Arten von Genres in den Vordergrund stellen. Eigentlich ein sehr kluger Film.

Also, nach dem Sacken, gefällt er immer noch gut.

[Colgrevance]

Mir hat der Film auch gut gefallen. Wenn man auf Hard SF steht, sollte man ihn sich unbedingt ansehen - allzu viele Alternativen gibt es ja nicht in Film und Fernsehen... Er kam mir auch nicht langatmig vor, ich bin aber auch 2001-gestählt :-)

Sehr angenehm fand ich, dass Nolan weitgehend auf Hollywood-Effekthascherei nach der Masche Schneller! Weiter! Höher! verzichtet hat. Ein paar Sachen waren m.M.n. dennoch etwas übertrieben, aber das war im Sinne der Dramaturgie noch in Ordnung. Zwei Kritikpunkte habe ich aber: Erstens kam mir die Handlung trotz Überlänge fast zu komprimiert vor, die langen Zeitspannen kamen für mich nicht so richtig rüber. Und das Ende hätte weniger Happy-End-mässig ausfallen dürfen - dann wäre der Film sogar großartig gewesen.

Alles in allem aber mal wieder ein Kinobesuch, der zum längeren Nachdenken und Diskussionen angeregt hat.

[Steff]

Ich stimme Colgrevance und Greifenklaue voll und ganz zu!

Bin schon gespannt auf eventuelle geschnittenen Szenen, welche auf DVD Blu Ray zu sehen sein könnten. Vielleicht werden dort Themen angesprochen, die für den einen oder andren Zuschauer noch das eine oder andere Handlungsloch/Logikfehler darstellen.

[Christophorus]

Physiker bewerten "Interstellar". Interessant!

[Greifenklaue]

Hier noch der Link zu den Differenzen zwischen der Spielberg und der Nolan Version.

-> http://www.slashfilm.com/interstellar-script-differences/