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Rollenspiel Nachwuchs

Begonnen von Bangrim, 24. Januar 2011, 15:52:26

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Bangrim

Zitat von: Valorin

Nein, mal im Ernst. Es gibt tatsächlich kaum junge Rollenspieler. Seltsam, oder?


Die Frage ist ja woran liegt das?
Gibt es einfach kein Interesse mehr oder kommen viele "junge Leute" gar nicht mit der Thematik in Berührung?
Gibt es vielleich zu wenig "offene" Gruppen die einen kompletten Anfänger in die Gruppe aufnehmen und auch wirklich in die Thematik einführen ohne ihn gleich zu überfordern?
Auch beim 12-12 hab ich glaub ich noch nie einen kompletten Anfänger getroffen (Ok, ich war auch noch nicht sooo oft da), obwohl solche Veranstaltungen ja eigentlich perfekt sind für Einsteiger.
Wie kann man das Problem des fehlenden "Nachwuchses" lösen?
Oder ist der Nachwuchs lieber unter sich?

Mich würde einfach mal eure Meinung zu dem Thema interessieren.


Original Diskussion hier: http://www.rpg-bs.de/forum/7-Rollenspiele/4635-Aw-Rollenspiel-Nachwuchs#4640
Da dort leider die wenigsten von euch reinschauen, poste ich es auch mal hier.
Koona t'chuta, Solo?

Der Mann in Schwarz floh durch die Wüste, und der Revolvermann folgte ihm.

Galiban Uthmatar

ZitatDa dort leider die wenigsten von euch reinschauen, poste ich es auch mal hier.

Lese ich da etwa einen kleinen Vorwurf??  ;)

Aber zum Thema:

Ich denke, Pen&Paper-RPG´s sind bei der heutigen Jugend einfach nicht so bekannt. Zwar kennen viele RPG´s von der Konsole oder PC aber ohne technische Hilfsmittel??? Wie soll das funzen???
Einer meiner Nachbarsjungen (15 jahre) war ganz erstaunt, als ich ihm meine Sammlung zeigte und erklärte was es damit aufsich hatte und wie das anläuft.

Auch sind wir Rollenspieler teilweise ein recht scheues Völkchen. Es gibt nicht viele die damit hausieren gehen, was sie in ihrer Freizeit so machen.
Ich selber habe schon oft seltsame Blicke kassiert, wenn ich in einer Runde ( zb. bei Schulungen oder Seminaren ) von meinem Hobby erzählt habe.

Aber solche Veranstaltungen wie das "DING" oder "12-12" sind ein guter Weg und man sollte überlegen, wie man dafür Werbung macht!
Ich finde, gerade beim "Ding" sind die verschiedenen Generationen gut gemischt! Wenn ich mich recht erinnere ist der jüngste unter uns 14? lieg ich da richtig, Assassino?  ;)

CU
8)

Ich hab keine schlechte Laune. Steine vom Balkon werfen entspannt mich halt einfach.

Manchmal, wenn mir langweilig ist, gehe ich zu IKEA, setze mich in einen Schrank und sobald jemand die Tür öffnet, rufe ich: "Willkommen in Narnia!"

Greifenklaue

Meiner Meinung nach muss man das in mehrere Unterpunkte zerlegen:

Der erste davon wäre: Das Angebot an Jugendliche.

Während vor 20 Jahren Rollenspiel in Konkurrenz zu Pfadfinder und Handball (etc. pp.) stand, gibt es da heute viel mehr Konkurrenz: Computer, Fernseher, insbesondere auch Online-Games.

Zweitens ist die Zeit heute oft knapper. Die Verkürzung des Abiturs (G8) führt zu mehr Stoff, mehr Unterricht und mehr Druck. Es muss mehr gelernt werden, mehr gehen zur Nachhilfe, weniger Zeit für Hobbies bleibt.

Gerade in einem Hobby, wo sich sechs Personen (oder 7;5;...) zur selben Zeit treffen, ist das schwierig. Da ist es oft auch einfacher, einmal abends zu raiden, wo sich immer wer findet.

Der zweite Punkt folgt heute abend ...  :D

Aber interessante Diskussion.




"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

ClemLOR

@Klaue: Rollenspiel steht immer noch im Wettbewerb zu Pfadfinder ... Die einen spielen Rollenspiele, die anderen "Pathfinder" ... *lach*

Sch(m)erz beiseite. Hier my 2c, wie ich sie im rpg-bs-Forum gepostet habe:
Zitat
Grau ist alle Theorie.

Auf dem Ding meinte ich vor zwei Jahren ein paar junge Rollenspieler (Neulinge?) angetroffen zu haben; und auf dem 12-12 ... *hust* Ich glaube nicht ...

Was ich gelegentlich beobachtet hatte, war, dass irgendjemand gefragt hatte: "Was macht Ihr da?"
Und dann antwortete der Carebear: "Rollenspiel. Mach' mit, is' ganz einfach."
Aber dann passierte DAS Unvermeidbare: Ein Vollblut-Hobby-Ist fing an, weit auszuholen, einen Schwank aus den "erlebnisreichsten" Abenteuern zu erzählen, diese und jene Vor- und Nachteile eines Spielsystems zu erörtern und diverse Anekdoten zu Besonderheiten der Spielwelt abtropfen zu lassen.
Fazit: Information Overflow beim "Opfer" ...

Ich wage die These: Unbedarfte Neulinge im Rollenspiel, insbesondere junge Menschen, stehen einer gefestigten und mittlerweile "ausgewachsenen" (erwachsenen mag ich nicht sagen ... *hust*) Rollenspiel-Szene gegenüber und können bisweilen von dem überfordert sein, was ihnen bei den ersten Begegnungen widerfährt.

Damals, vor 15 und 20 Jahren, haben "wir alten Hasen" den Rollenspiel-Boom erlebt; wir sind mit dem Markt mitgewachsen und haben dieses Hobby mitgeprägt. Das verschafft uns einen gewaltigen Vorsprung und lässt bei dem einen oder der anderen die nötige Sensibilität vermissen, den Kerngedanken (welchen?) der Rollenspielerei nach außen gegenüber Neulingen und insbesondere jungen Leuten zu vermitteln.

Was sagen denn die ganzen SoWis und SoPäs, die diese ganzen Hausarbeiten, (Zwischen-)Diplomarbeiten , Magisterarbeiten und mittlerweile auch Bachelor- und Masterarbeiten darüber geschrieben haben??!??

Elitär-arsfanatische Grüße
ClemLOR

Greifenklaue

Ja, ClemLOR spricht etwas an, was ich mir auch überlegt habe.

Rollenspiel kann auf Neulinge abschreckend wirken.

Ich hab ja einige Non-RPG-Freunde, denen ich selten auch mal eine Rollenspielanekdote erzähle, und wenn die dann auf Rollenspieler treffen, von diesen zugeblubbert werden zum Thema Rollenspiel, dann generiert das eher Desinteresse und sorgt für ein paar Vorurteile über Rollenspieler ...

Auch ist die Einstiegsschwelle hoch, beobachte ich z.B. bei Schülern, denen ich gelegentlich mal nen Zettel in die Hand drücke. Rollenspiel ist ein komplexes, nicht kurz zu erklärendes Hobby. Und zu einem Treffen zu gehen als junger Mensch, wo man nicht genau weiß, was einen da erwartet, was da genau gespielt wird und dann noch mit nem Haufen Mit-Dreiziger. Dazu kommt dann noch, dass diese jungen Menschen nicht umworben werden, sondern sich freuen können, wenn sich ein Spielleiter ihrer erbarmt (beim Ding hat sich zum Glück immer einer gefunden, trotzdem ist es traurig).

Die beste Methode zur Rollenspielverbreitung ist halt Mund-zu-Mund-Propaganda.

Weitere Gründe:

- Tendenzieller Wegfall von Spieleläden und damit potentieller Kontaktpunkte zu Rollenspielen.
- Gleiches gilt für DSA in Mainstream-Läden-Regalen.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Greifenklaue

Nächster Punkt: fehlende / mangelhafte Einstiegsprodukte.

Im Prinzip gibt es keine guten Rollenspieleinstiegsprodukte.

HeroQuest - lange ausgelaufen
Runenklingen - Midgard
Das Erste - Miniverlag (Krimsus)
DnD-Einsteigerbox - gab es zu AD&D 2nd und eine zu 3.0, nix aktuelles
Cthulhu-Heftchen - zu speziell
M20 - nix auf den Rippen

Hoffnung setz ich auf Dungeonslayers und Quest.


Und noch ein Punkt, was man eigentlich in jeder Szene beobachten kann. Die anfangs homogene Szene differenziert sich aus zu unterschiedlichen, zersplitterten Untergruppen.


Und ein letzter, der zumindest für diese Region gilt: die Vereinsarbeit war immer, ähh, nun, hüllen wir den Mantel des Schweigens drüber. *ha-rdz-tschi*
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

wuerfelheld

@Greifenklaue

bei den Einstiegs-RPGs hast Du die Pocket RPGs vergessen. Ich finde schon das da ein gewisses Potenzial liegt und man für ungefähr 15 €uronen einen kleinen aber ausreichenden Blick ins RPG bekommt.



Wobei ich das ansonsten einfach so sehe, das der Nachwuchs einfach zu viele anderen Dinge geboten bekommt, wie etwas MMORPG, Internet, TV, Konsolen usw, was alles viel bunter, lauter, schneller und "in" ist.

Bei den meisten RPGs muß man sich dazu noch durch x-hunderte Seiten starke Bücher wälzen um dann wenn man Glück hat, nur die Hälfte  verstanden hat.

Dann eben das finden von weitere Interessierten...

Und zu guter letzt muss natürlich auch was von den Verlagen kommen bzw auch aus der Szene selber, weil "jammern" tun wir schon seit Jahren und es tut sich einfach nicht viel

Greifenklaue

Zitat von: wuerfelheld am 25. Januar 2011, 10:38:54
@Greifenklaue

bei den Einstiegs-RPGs hast Du die Pocket RPGs vergessen. Ich finde schon das da ein gewisses Potenzial liegt und man für ungefähr 15 €uronen einen kleinen aber ausreichenden Blick ins RPG bekommt.
Jain. Imho gibt es hier kein geeignetes Einsteiger-Rollenspiel. Ich mag 1W6 Freunde sehr, aber für Einsteiger fehlen da einfach weiterführende Beispiele. Das war mein großer Kritikpunkt am System. Ratten ist zu speziell, Funky Colts könnte etwas sein.

ZitatUnd zu guter letzt muss natürlich auch was von den Verlagen kommen bzw auch aus der Szene selber, weil "jammern" tun wir schon seit Jahren und es tut sich einfach nicht viel
Es gibt natürlich durchaus gute Projekte,ich erwähne hier mal die "Aktion Abenteuer" als leuchtendes Beispiel und Vorbild.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Argamae

Wir wollen auch nicht vergessen, daß Rollenspiel Arbeit ist - insbesondere (aber wahrlich nicht nur) für den Spielleiter - sowie Zeit, Konzentration und den Einsatz von Vorstellungskraft erfordert. Und diese erste Hürde ist für viele auch die entscheidende, da nicht jeder "kognitiv" dafür gerüstet ist, um durch das bloße Vorstellen von etwas einen Unterhaltungswert für sich selbst zu generieren. Das Konsumieren und nicht das Einbringen ist gewünscht. Viele, gerade jüngere Leute, sind möglicherweise nicht mehr bereit, langfristig oben genannte Ressourcen in etwas zu investieren, da der unmittelbare und ständig verfügbare Spaß im Vordergrund steht. Und den bietet das Rollenspiel nun einmal nicht. Es erfordert Organisations- und Kommunikationsaufwand, um Rollenspiel zu betreiben.

Zu ClemLORs Einwand, das "alte Hasen" möglicherweise nicht genügend Sensibilität als "Rollenspiel-Lehrmeister" besitzen, möchte ich ergänzen: es könnte sogar kontraproduktiv sein, wenn besagte "alte Hasen" Neulinge ins Rollenspiel einführen, da sie in der Regel nicht mehr den initialen Zündfunken vermitteln können. Rollenspiel sollte sich im Idealfall dann aus einer neuen Gruppe heraus weiter entwickeln, nachdem man diesen Neulingen erste Einblicke vermittelt hat; sprich: einer der Einsteiger sollte sich am Leiten versuchen, sollte selbst seine Gedanken und Einfälle entwickeln und dann mit den anderen Anfängern teilen.
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
|It's all fun and games - until somebody fails a saving throw!| D&D Meme

ClemLOR

Keine Ahnung, woher das rührt. Aber mich stört, dass ein Mangel an geeigneten "Einstiegsrollenspielen" möglicherweise mitursächlich für die Flaute unter insbesondere Jungeinsteigern in das Rollenspiel-Hobby sein könne.

1990 fing ich mit AD&D 2nd Edition an. Und ich möchte meinen, dass ein System wie dieses alles andere als "einsteigerfreundlich" ist - wegen der Fülle an Informationen und wegen der teilweise irrwitzigen und insbesondere sehr unterschiedlichen Regeln.

Was ich als sehr schlagkräftiges Argument aufnehme und bestätige, ist das (Über-)Angebot an Alternativen - zumal leicht zu konsumierenden und nicht weniger nervenkitzligen Alternativen. (Ich selber bin sehr "emotional" in Mass Effect drin und von dem Spiel gefangen ... )

Wild-Card These:
Bei dem reichlichen Angebot an Spielsystemen und Spielhintergründen hat das Hobby Rollenspiel ein sagenhaftes Potential für Rollenspielneueinsteiger und auch jugendliche und junge Einsteiger.
Allein die zahlreichen Adaptionen von Filmen oder Serien (Hercules, Battlestar Galactica, Lord of the Rings, Star Warzen u.a.) als Rollenspiele richten sich an das Zielpublikum, von dem ich meinen möchte, dass es in einigen Fällen durchaus eher Jugendliche und junge Erwachsene sind.
Allein: Der Hype der Serien beflügelt die "Szene" im USA-Land, was aber nicht in BRD-Land durchschlägt. Mangels Übersetzungen? Mangels "resistenterer" Konsumenten und Zielgruppe?

Galiban Uthmatar

ZitatDer Hype der Serien beflügelt die "Szene" im USA-Land, was aber nicht in BRD-Land durchschlägt. Mangels Übersetzungen?

Das ist sicher auch ein Grund! Mir geht´s da nicht anders! Es gibt in dem Bereich viele interessante RPG´s aber leider nur im englischen Original. Das ist für mich auch ein Grund, diese nicht zu kaufen / auszuprobieren. Nicht jeder hat einen Argamae, der einen z.B. in Supernatural einführt.  ;)

CU

Ich hab keine schlechte Laune. Steine vom Balkon werfen entspannt mich halt einfach.

Manchmal, wenn mir langweilig ist, gehe ich zu IKEA, setze mich in einen Schrank und sobald jemand die Tür öffnet, rufe ich: "Willkommen in Narnia!"

Zy-Nist

P&P-Rollenspiel ist durch die Verbreitung der MMORPGs ins Hintertreffen geraten, weil der Konsum eines MMORPGs einfacher und weniger Zeitintensiv (in der Vorbereitung) ist.
Wenn jemand heute jemand in "fremde Welten" abtauchen möchte so bietet ihm das Internet und oben genannte MMORPGs diese Möglichkeit schnell und einfach.

Der Kosument eines MMORPGs muss sich NICHT:
a) Eine Gruppe suchen
b) Die Terminkalender dieser Gruppe koordinieren
c) Regeln lernen (o.k. es gibt Regeln im MMORPG aber IMHO weniger als im P&P)
d)Jemand muss leiten.

P&P in der vernetzten Welt nicht so leicht konsumierbar.

Wie ich nun neue Leute Anspreche, bzw. ob man sich eine neue "Zielgruppe" suchen muss sei dahin gestellt.
Nein ich weis jetzt auch was ich mit "Zielgruppe" meine, ABER es ist nun einmal so (denke ich), dass sich "Gelegenheits-Eskapisten" eher dem MMORPG zuwenden und "Vollblut-Eskapisten" eher dem LARP zuwenden.

Ich habe schon Probleme mit WELT 1.0 !
Was zum Geier soll ich dann mit WEB 2.0 ?

Das System und du:
1.) Das System gewinnt immer !
2.) Sollte das System irgendwann mal verlieren, bricht es zusammen !
3.) Bricht das System zusammen, dann hast du ganz andere Probleme als irgendein System !

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