[Gedicht] Das Erwachen

[Dead man walkin`]

Das Erwachen

                       
                        Erschrocken sah ich in die triste Nacht,
                        der dunkle Herr noch immer da stand.
                         Nebelschleier, Ohnmacht er entfacht,
                          ein Feuer in meinem Leib entbrannt.

                          Neue Augen sahen den vollen Mond,
                        der letzte Funke ward grad vergangen.
                         Eine dunkle Umarmung sich mir bot,
                        erwachte ich unter Schmerzensqualen.

                        Angst stieg auf in mir mit dem Zwang,
                        Ihm zu entfliehen dem dunklen Vater.
                      Doch spottend zog er an meinem Strang,
                     Ehrfurcht empfand ich vor meinem Mörder.

                     Rot war die Farbe die meine Sinne umgab,
                    ich wollte die Hand beißen die mich fütterte.
                   Mit festen Zügeln führte er mich an Ihr Grab,
                   wo ich alles trank und somit selber mordete.

                       Den süßen Safte einem Kinde geraubt,
                        Trauer und Qual erfüllten mein Herz.
                        Bitterkeit in mir, noch nicht verstaubt,
                             darum schreib ich diesen Vers.


so ich möchte mich auch outen, und bin über eure Kritik gespannt.

[Elminster]

Nett.
Mir aber in jedem Fall zu dunkelbunt und gotisch...

[Dead man walkin`]

Mir aber in jedem Fall zu dunkelbunt und gotisch..

könnte daran liegen das ich durch mein Vampire-Charakter inspiriert wurde, bzw. es an dem Hintergrund angelehnt ist...

ich nehme es als positive Kritik an [15]

[Elminster]

Habe mir so etwas schon gedacht...und nix für ungut [23]

[Argamae]

Naja, manchmal ist das so ein bißchen wie "reim Dich oder ich hau dich"... Herz/Vers oder Mond/bot sind halt nicht so rechte Reime. Ansonsten muß ich sagen, finde ich diese Vampir-Gedichte doch eher... naja... peinlich.  [24]

Aber mutig von Dir, hier so ein "dunkelbuntes" Gedicht reinzustellen. Und damit Du beim "Outen" nicht so allein bist, gibts hier einen echten (und übrigens ebenfalls peinlichen!) Argamae zu bestaunen, den ich auch für einen Vampire-Charakter verfasste (einen Toreador namens Bentley Culversham).
Die Probleme mit dem Reimmaß hab ich umgangen, indem es sich erst gar nicht reimt!  [25]  Es ist in Englisch, da der Charakter gebürtiger Engländer ist. (Habe für die des Englischen nicht so mächtigen Leser eine Übersetzung hinterher geschoben).


ETERNAL FAITH

These withered days
and all those distant dreams
they make me cry
in the silence of the shadows;

my soul fades
with every unfelt heartbeat;
as the sun goes by
her warmth will fail me!
Is it all lost?

My mind will spawn no thoughts
and the paleness of my skin
reddens every single memory;
I am cut so deep
but still not bleeding.

Frozen tears in the harsh winds
take my strength away,
yet it is time
that I fear most -
makes me shiver in the cold
from which I draw comfort at last.

The scents of sweetness
seem lost to me.
I am but a lover's rose
so heavy with passion
and burdened by dust
gathering on its petals;

I am the dying artist's final stroke
and yet unfinished,
like a painting sprung to life
from fading canvas
to find fulfilment
in a world of black and grey
where pureness is a generous gift,
a sweet promise
that claws at you with skeletal hands
of stark whiteness -
blinding,
charming,
retaliating
all the sins of the soul
and the mocking darkness
that is my sad and only friend.


[Übersetzung:
EWIGE HOFFNUNG

Diese verwelkten Tage
und all jene fernen Träume
lassen mich weinen
in der Stille der Schatten;

Meine Seele schwindet
mit jedem ungespürten Herzschlag;
während die Sonne vorbeizieht
versagt ihre Wärme in mir!
Ist alles verloren?

Mein Verstand gebährt keine Gedanken
und die Bleiche meiner Haut
rötet jede einzelne Erinnerung;
Ich wurde so tief geschnitten
doch blute immer noch nicht.

Gefrorene Tränen in den rauhen Winden
nehmen mir meine Kraft,
und doch ist es die Zeit
die ich am meisten fürchte -
und die mich zittern läßt in der Kälte
in der ich schließlich doch Geborgenheit finde.

Die süßen Düfte
scheinen mich nicht zu erreichen.
Ich bin nur eines Liebenden Rose,
schwer von Leidenschaft
und beladen mit Staub
der sich auf ihren Blättern sammelt;

Ich bin des sterbenden Malers letzter Pinselstrich
und doch unvollendet,
wie ein Gemälde, daß aus vergilbter Leinwand
zum Leben erwacht,
um Erfüllung zu finden
in einer Welt aus Schwarz und Grau,
wo Reinheit ein großzügiges Geschenk ist;
ein süßes Versprechen
daß mit knochigen Fingern
aus schmerzhaftem Weiss
an dir reißt -
blendend,
betörend,
vergeltend
all die Sünden der Seele
und der höhnenden Dunkelheit,
die mein trauriger und einziger Freund ist.]


So, jetzt könnt ihr's zerreißen!  [15]