Ich fand grade eine zwar etwas veraltete aber doch interessante News-Group-Disskusion in der jemand versucht Rollenspieler in drei Gruppen zu kategorisieren.
1. Strategische Rollenspieler - Spieler dieser Sorte sind vor
allem daran interessiert, ihren SC regeltechnisch zu optimieren.
In Regelsystemen mit Erfahrungspunkten versuchen sie, moeglichst
viele Punkte pro Abend zu sammeln. Der Hintergrund ist dabei vor
allen Dingen dazu gut, ein Spielziel und ein wenig Atmosphaere
zu liefern. Fuer Spieler dieser Sorte ist Rollenspiel wirklich
vorrangig ein Spiel, also ein kurzweiliger Zeitvertreib fuer
einen netten Abend.
2. Plotorientierte Rollenspieler - Spieler dieser Sorte wollen im
Rollenspiel vor allen Dingen eine gute Geschichte erleben und
daran mitschreiben. Ein stilvoller Tod ist ihnen im Zweifelsfall
lieber als das Ueberleben auf Kosten der Spiellogik. Fuer sie ist
das Rollenspiel zwar auch eine Freizeitbeschaeftigung, die Spass
machen soll, aber eher eine kuenstlerische.
3. Sozial-interaktive Rollenspieler - Spieler dieser Sorte wollen
vor allem ihre Rolle ausleben. Ein Plot, eine Handlung oder auch
nur eine Zielvorgabe von seiten des SL ist ihnen dabei voellig
egal. Sie koennen mit Hingabe stundenlang ein Gespraech ueber
die Qualitaet des Essens im Wirtshaus ausspielen, oder den Einkauf
neuer Kleidungsstuecke oder eine Bettgeschichte. Auch fuer sie
ist Rollenspiel eine kuenstlerische Angelegenheit, aber im
Gegensatz zu plotorientierten Rollenspielern geht es ihnen mehr
um Details als um eine zusammenhaengende Story.
hier der Link dazu
http://groups.google.de/groups?q=Rollenspiel&start=10&hl=de&lr=&ie=UTF-8&selm=5qvvb7%24j0f%40sun3.uni-essen.de&rnum=19
was haltet ihr davon? Wichtig/richtig ? lächerlich? hilft die Spieler besser zu verstehen?
und wo würdet ihr euch einteilen?
ich selber würde mich zwischen 2 und 3 einteilen je nach System !
Ich finde solche Einteilungen immer recht lächerlich! Ist doch egal, welchen Typ ich oder meine Mitspieler repräsentieren! Entweder stimmt das Zusammenspiel, oder es stimmt nicht...
Dailor hat dieses Thema auch einmal humorvoll aufgegriffen:
Rollenspieltypen (http://www.dailor.grofafo.org/start.php?target=13&PHPSESSID=bb0d1fc1af2441bb42204cc0a892e59c)
jep, auch sehr gut.... kannte ich noch nicht....
nur der typ meinte es ernst.......
Ich finde aber auch, daß die Einteilung bis weilen ganz schön von der Tagesform abhängt.
Manchmal ist man halt irgendwie nicht in der Verfassung, so dermaßen sozial-interaktiv zu spielen. Da will man nur mal in Ruhe ein paar Orkschädel spalten.
Daher finde ich diese Einteilung mehr als überflüssig. Für mich gibt es nur gute und schlechte Rollenspieler. Obwohl das auch tagesformabhängig ist...weia [18]
ZitatObwohl das auch tagesformabhängig ist...weia [18]
hmmm.. habe ich schon zu oft drangeglaubt..... nach dem motto: vieleicht spielt er/sie diesmal besser...... aber ich wurde darin nur 1 mal bestätigt und unzähligemale nicht..... aber man ist halt zu gutmütig... [19]
Torlogk, ich hab dir vorletzten Freitag schon gesagt, du spielst einfach mit den Falschen Leuten... abgesehen von uns natürlich. [25]
Nein, aber im Ernst, so schlecht finde ich die Einteilung nicht... wenn man sie nicht allzusehr pauschalisiert.
Ich meine, ja, prinzipiell kann man die meisten Leute mehr oder weniger in die Gruppen einteilen - nur muss man noch Zwischenschritte einführen.
Die Frage ist: Warum?
Ich weiß nicht, die Einteilung ist ja ganz nett, aber kann man da wirklich so die Spieler reinstecken? - Ich denke es wird schwierig, wenn man es so macht wie Astendar, dann würde es vielleicht hinhauen, aber dennoch wird es sehr schwierig werden. Hängt wohl wirklich an der Tagesform, wenn man aber dann mal einen durchschnitt seiner Tagesform nehmen würde, dann könnte es doch vielleicht wirklich klappen jemanden irgendwo einzuordnen. Aber man muß Zwischenschritte machen.
Aber Astendar hat doch die eigentliche Frage gestellt: warum sollte man Spieler überhaupt einordnen? Macht irgendwie keinen Sinn...
Habe mich mal wieder zu blöde ausgedrückt. Das bezog sich eigentlich nur auf die Zwischenschritte die man einführen sollte.
Gut, wenn einordnen, dann mit Zwischenschritten. Da gebe ich dir recht.
Zitatwarum sollte man Spieler überhaupt einordnen?
Damit arme Magazine ihre Seiten füllen können...
Im Ernst, man kann schon unterteilen und sollte das gedanklich auch, schließlich hat jeder spieler andere Ansprüche an eine runde.
man merkt das oft bei conrunden, wo plötzlich völlig andere Spieler aufeinander treffen, die vollkommen andere arten Rollenspiel spielen.
Angefangen von tabletoporientierten hack&Slayern bis hin zu Kaffekränzchengeilen, epischen Labberbacken...
Also ist es als SL schon wichtig auch mal zu reflektieren, befriedige ich die bedürfnisse meiner runde. Als einzelner Spieler evtl. auch, svchließlich fühle ich mich in einer gruppe vielleicht nicht wohl, weil ich gern ganz anders spielen möchte und für mich rollenspiel kein ganz besonders tolles Würfelsüiel oder zahlenmerkspiel ist...
Insofern wird es da wohl noch viele versuche der kategorisierung geben (und wenns nur deswegen ist, dass auch soziopathen, ähh, Soziologen unter uns sind), allerdings sind nur meist nur Kategorisierungen, die sich selbst nicht ganz ernst nehmen und mit nem zwinckernen Auge daherkommen die besten!!! [21]
Grundsätzlich bin ich der Meinung, daß man Rollenspieler schon kategorisieren kann. Nur muß man vorsichtig sein, nicht auf das Schubladendenken reinzufallen! Schließlich ist jeder Mensch fähig, seine Mitmenschen auch mal zu überraschen. [25]
Je gröber man die Unterteilung macht, desto weniger aussagekräftig ist dann die Einteilung. Und schließlich bleibt am Ende die Frage: Warum überhaupt einteilen?
Im Laufe seines Rollenspielerdaseins erkennt - glaube ich - jeder, mit welchen Spielern er/sie zusammen Spaß hat und mit welchen ihm/ihr das nicht möglich ist. Und so bilden sich dann halt die Runden.
Wer dauerhaft mit Leuten zusammen spielt, deren Verhalten am Spieltisch man für sich als unakzeptabel einstuft, der ist wirklich selber schuld! Rollenspiel ist Frei-ZEIT, und die würde ich mir nicht dadurch versauen, sie mit Leuten zu vergeuden, die nicht zum meinem Vergnügen beitragen. [1]
Man kann durchaus auf Grund des fortdauernden Verhaltens eines Spielers auf seinen Anspruch und auf gewisse Eigenarten schließen - das ist Sicher.
Sicher ist dann auch, daß es dann bei vielen Spielern Übereistimmungen geben wird. Wie diese dann allerdings zu Kathegorisieren sind, häng davon ab, zu welchem Zweck man dieses tut.
Das ist das Grunddilemma aller Statistik. Wenn man sie korrekt lesen und verstehen will, benötigt man außer den nackten Ergebnissen unbedingt den Zweck der Übung und die Methodik des Kathegorisierens (die Kriterien). Und das hängt auch unmitelbar mit den angesprochenen 'Grauzonen' zusammen. Alle gebildeten Mengen werden mit Sicherheit Schnittmengen beitzen. Diese blendet man aber immer auf einen bestimmten Auswertungszweck bezogen aus.
Damit erschließt sich mir der Sinn von einfach zusamengekerhrten 'Schubladen' nicht im geringsten. Erst muß die Frage geklärt sein: Wozu das Ganze - erst dann macht das Ergebniss Sinn.
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Eine solche Kategorisierung würde auf CONs Sinn machen.
Hier kann man dann als Spielleiter von vorneherein bestimmte Spielergruppen als geeignet für ein zu leitendes Abenteuer anzeigen - und andere ausschließen.
Problem dabei: weiß denn auch jeder Spieler, welcher Kategorie er angehört? Viele unterliegen da - glaube ich - ganz fatalen Fehleinschätzungen... [22]
Das ist doch einer der springenden Punkte!
Sind wir doch mal ehrlich: viele miserabele Spieler halten sich für Rollenspiel-Götter, sind es aber bei weiten nicht.
Man teilt sie in die Kategorie 'Flachzange' ein. Aber beim nächsten Con, wo ich wieder auf mein Zettelchen schreibe 'keine Flachzangen und Dunkelbunte!' stehen doch genau diese wieder Schlange [23]
Will sagen: wozu also die Einteilung? Sie macht IMHO wirklich keinen Sinn...
Zitat
Man teilt sie in die Kategorie 'Flachzange' ein. Aber beim nächsten Con, wo ich wieder auf mein Zettelchen schreibe 'keine Flachzangen und Dunkelbunte!' stehen doch genau diese wieder Schlange [23]
Hihihihihi... *lol* DAS möcht ich sehen, das Du DAS auf einen Con-Zettel schreibst... *lach* [15]
Aber ich weiß genau, was Du meinst... [22]
Ich glaube, ihr seid nach dem Beitrag von Greifenklaue auf eine andere Schiene geraten. Zweck einer Kategorisierung wie Torlogk sie aufzeigt ist nicht eine Auswertung oder eine Einteilung nach schlechten und guten Rollenspielern sondern die Einteilung fragt nach dem, was den Rollenspielern Spaß macht am Rollenspiel. Und das ist eine sehr sinnvolle Frage, denn genau hier liegt das Problem, wenn nach dem Rollenspiel der "Haussegen" schief hängt und jeder über das schlechte Rollenspiel lästert.
Die Problematik ist hier auch schön umrissen:
http://www.dailor.grofafo.org/start.php?target=13&tafel=5&recall=1
Also Zweck kann meines Erachtens sein, eine harmonische Gruppe zusammenzustellen (wie auch immer ihre Art des Rollenspiels ist) und als Rollenspieler eine Vorstellung zu entwickeln, dass es Leute gibt, die einen anderen Anspruch oder Schwerpunkt beim Rollenspiel haben und ihnen gegenüber mal die vielzitierte Toleranz walten zu lassen.
ZitatAlso Zweck kann meines Erachtens sein, eine harmonische Gruppe zusammenzustellen (wie auch immer ihre Art des Rollenspiels ist) und als Rollenspieler eine Vorstellung zu entwickeln, dass es Leute gibt, die einen anderen Anspruch oder Schwerpunkt beim Rollenspiel haben
Schönes und bestimmt sinnvolles Ziel. Allerdings steht zu befürchten, daß man sich hier ebenfalls kaum einigen können wird. Natürlich kann man eine Einteilung nach klar definierten Kriterien vornehemen. Allerdings wird man dann sehr schnell erleben, daß diese Kriterien fix durch bekennde 'Nonkonformisten' umdefiniert werden. Übrig bleibt ein Schlagwort, unter dem dann jeder was anderes versteht. Und schon hast Du wieder 'Flachzangen', die sich für 'Seitenschneider' halten, weil sie unter 'Taktisches Rollenspiel' verstehen die Regellücken taktisch am besten auszunutzen....
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Viel wichtiger als die Spieler die Spieler in eine Kathegorie zu packen ist doch eigentlich, dass der Spielleiter sein Abenteuer vor dem Spiel halbwegs in eine Schublade packt.
Ich meine, ich spiele verschiedene Schubladen gerne, aber wenn ich mir einen Kultcharakter für mystisches gemacht habe und der Spielleiter hat eigentlich vor, das bei Kult vollkommen wegzulassen und nur detektivisches zu machen, dann ist das ärgerlich, da hätte ich ein vollkommen anderes Charakterkonzept genommen.
Bei einigen vorgefertigten Abenteuern gibt es diese Kathegorien schon, so dass man da nach seinem Geschmack wählen kann.
Astendars Überlegung scheint mir das sinnvollste zu sein. Insbesondere weil es dann einen direkten Anaß als Grundlage hat und derjenige der es realisiert zwangsweise genau weiß was er meint.
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