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[Kino] RED EYE

Begonnen von Argamae, 24. September 2005, 09:37:09

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Argamae

Gestern gönnte ich mir mit Merlin das neue Zelluloid-Erzeugnis von Altmeister Wes Craven (A Nightmare on Elm Street, Shocker, Scream): RED EYE. Womit er uns diesmal ins Thriller-Genre entführt.

Zum Inhalt (leichte Spoiler):
Die jünge, hübsche Hotelmanagerin Lisa Reisard (ein wahrer Sonnenschein: Rachel McAdams) fliegt nach Hause zu ihrem Dad, der immer ganz furchtbar besorgt um sie ist. Doch sie ist eine toughe Dame, die gut selbst zurechtkommt und dazu noch das Herz am rechten Fleck hat.
Auf dem Flughafen kommt es zu einer Verzögerung des Abflugs, was dazu führt, daß sie einen attraktiven jungen Mann kennenlernt, der sie charmant umwirbt: Jackson Rippner (als "Scarecrow" in Batman Begins besser: Cillian Murphy). Obwohl sie sich mehrfach voneinander verabschieden, treffen sie sich (scheinbar zufällig) immer wieder. Schließlich sitzen sie auch noch nebeneinander in der Maschine. Dort wird weiter Süßholz geraspelt, bis Mr. Rippner immer komischere Fragen stellt. Schließlich offenbart er seiner deutlich an Flugangst leidenden Sitznachbarin, das er nur wegen ihr hier sei und sie ihm einen kleinen Gefallen tun soll: in ihrem Hotel anrufen und dafür sorgen, daß ein gewisser Politiker in ein anderes Zimmer umgebucht wird. Andernfalls würde Lisas Dad ganz furchtbar sterben. Die geschockte junge Frau ist zunächst fassungs- sowie hilflos. Doch dann reißt sie sich zusammen und will versuchen, das ganze zu verhindern...

Behind the Scenes (starke Spoiler):
Der Rest, liebe Leser, ist Standard-Hollywood-Kost von der Stange. Dem Film, der lediglich 90 oder weniger Minuten geht, merkt man an keiner Stelle an, daß Mr. Craven hier Regie geführt hat. Nahezu alles ist vorhersehbar, es gibt so gut wie keine überraschenden Enthüllungen. Viele (scheinbare) Plot- und Storylines verlaufen ins Leere und werden nicht weiter aufgegriffen. Die Charaktere bleiben weitgehend blaß und eindimensional, auch wenn sich die wirkliche schnuckelige und hübsch anzusehende Rachel McAdams und auch Cillian Murphy Mühe geben, gegen das mittelmäßige Drehbuch anzuspielen.
Lichtblicke hat der Thriller nur eingangs, als aus dem belanglosen Small Talk zwischen Heldin und Schurke langsam ein Psychospielchen wird, sowie im Humor (!!), als Lisas Stellvertreterin im Hotel völlig überfordert den Ereignissen nur noch hinterher rennen kann.
Einfach nur doof ist der Film dann, wenn er nur noch Klischees abspult: etwa den charmanten, berechnenden aber letztlich doch dummen Killer; den guten, aufrechten Politiker, der auch noch ein liebevoller Familienvater ist; die grimmig dreinblickenden und bärtigen "Ich-bin-ein-Terrorist"-Schurken; usw.
Erwähnenswert ist, daß der Film zumindest nicht versucht, mit Knall-Bumm-Bang-Effekten (abgesehen von der Explosion eines Hotelzimmers) und massig CGI (computergenerated Images) fehlenden Boden wettzumachen. Sein Produktionsbudget war nicht groß und so ist er sehr bodenständig inszeniert, was mir persönlich gefällt.

Fazit:
Ich wurde den Eindruck nicht los, das RED EYE dem Schicksal der Studiobeschneidungen erlegen ist. Manches wirkt so, als wäre es zwanghaft auf Mainstream getrimmt. Jedenfalls ist das Wirken jenes Mannes, der uns SCREAM und "Freddie" schenkte, mit keiner Faser zu spüren. Am Ende (also so ab der zweiten Hälfte) wirkt der Film irgendwie wie ein 80er Jahre Mainstream-Thriller... holprig-dümmlicher Schlußdialog inklusive. Gähn. Klarer Fall: Kinogeld sparen. Kann man sich mal ausleihen, wenn er auf DVD rauskommt...
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
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