Pro und Kontra des DSA-Rollenspielsystems

[MoeV]

Ermutig durch Merlin´s Empfehlung einen neuen Thread aufzumachen und um einen, schon bestehenden, Thread nicht mit Diskussionen vollzuposten habe ich nun den Diskussionsthread über das DSA System eröffnet. [23]

Ich habe ja fast 19 Jahre dieses Rollenspiel gespielt. Viele von Euch haben mit DSA Eure "Karriere" als Rollenspieler begonnen oder in den Anfangszeiten gespielt.

Was gefällt Euch am System DSA? Was ist unnütz? Was stört Euch dran?

Es darf nun diskutiert werden!

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[Chaotisch Behse]

Ich kenne nur die ganz alte Edition... damit habe ich halt ROllenspiel angefangen... ich finde... DSA ist ein sehr sehr nettes Anfängersystem wenn nicht sogar das beste.
Es ist alles einfach zu verstehen für alles gibts ne Regel und alle Länder und Inseln sind vorgegeben vom kleinsten Stein bis zum Riesen.
Und genau stört mich jetzt wo ich kein Anfänger in Sachen Rollenspiel mehr bin.

[Astendar]

Ich fand das Fertigkeitensystem bei DSA, mit den drei Bezugsattributen und so, immer nicht so toll, ausserdem hat mich das Magiesystem gestört.
Was ich am nervigsten fand, gerade auf höheren Stufen, ist dieses ewige Attacke Parade Getue. Ich meine, so eine Kampfrunde kann sich echt in unendliche Würfelorgien ergiessen, muss nicht sein.
Schön fand ich die Übersichtlichkeit, die relativ einfache Reglementierung und auch die facettenreiche Welt.
Im Grossen und Ganzen schließe ich mich Chaotisch an, nettes Einsteigersystem, aber man sollte sich auch weiterentwickeln und von dem Punkt wieder wegkommen, wenigstens versuchsweise.

[Greifenklaue]

Gut, hurra, endlich darf ich offiziell und legal über DSA lästern, weiter so!!!

Erstmal, natürlich können auch DSA-Runden Spaß machen, und schnickeldiediedack, vielleicht sogar mir.

Ich hab ja auch mit DSA angefangen und viel vom System abgeschöpft!

Nun aber was ich damals schon nicht mochte:

1.) Keine weißen Flecken.

Es ist einfach schade, dass Aventurien keinerley weiße Flecken mehr hat!!! Beispiel erste Bornlandquellenbuch, da wurde noch das letzte Dorf am wegesrand, Hinterschleckingen, beschrieben, dass es von der Müllerei lebt, einmal im Jahr das Runkelrübenfest ist und Honig vom Ameisenbär unter den Nägeln hervorgekratzt die Spezialität ist... Fand ich immer extrem nervig, dann kommt auch sowas wie, ,,Ähh, Meister, ich kauf hier erstmal Dinkelackertabakgewürzkaustriemen!" Meister ,,Gibt es hier nicht!" Spieler: ,,Aber im Bornlandquellenbuch auf Seite 210 Absatz ... , da steht *labber*" (Nachdem die Gruppe einen Outtimemittagsschlaf gehalten hat – Meister: ,,Okay, ist gerade ausverkauft!" Spieler: ,,Was, aber hier steht, gerade in der Jahreszeit nach dem 3. Peraineregen..." Meister: ,,Okay, also, das ist so..." Spieler: ,,Moment! Ich hab`s, ein dämon muss sie gestohlen haben und er hat die lewute verhext, so dass... Leute, wir haben ein abenteuer!" Gruppe: ,,Ohh ja!" Meister: ,,Oh, nein!", während er den Band ,,Abenteuer in Bornlands Norden" als Kaminanzünder nutzt...

2.) Mali ungleich Boni

Ein rein mathematisches Problem, eine pure Ungerechtigkeit sozusagen, ist, dass ein Mali von –1 (auf eine Talentprobe) die Chance nicht äquivalent senkt, wie ein Boni sie von +1 steigert. Erst recht hat ein Boni von +2 nicht den doppelten Effekt eines +1 Boni.

Wer sich ein bißchen für Stochastik interessiert, wird das vielleicht nachvollziehen können...

Das näher zu erläutern, wär nicht ganz unkompliziert...

Weiß gar nicht, wie es in der aktuellen Edi aussieht!


3.) Wertigkeit gute/ schlechte Attribute

Die sind doch sehr unterschiedlich wertig, während positive Attribute häufig eine rolle spielen (Talente, Zaubern,...), tun dies schlechte nur in ausnahmesituationen...

Gerade wenn hier eine Verbindung zu sehen ist, ist das schade, z. B. Klettern, Höhenangst.

4.) Talentsystem allgemein

Ist mir zu komplex, ich muss nicht für alles Talente haben!!! Auch der dreifache Wurf ist nicht gerade der Zeitsparer schlechthin! Super finde ich die automatischen Erfolge bei d20, erstklassige Idee. (Nimm 10-regel?)

5.) Kampfsystem

Schonmal Stufe 10-Held gegen Stufe 10-Held gekämpf, am besten mit Messern und in guter Rüstung.

wahrscheinlich nicht... Denn sonst wärst du heut noch am Würfeln...

attacke, Parade, Würfeley, dann diese Waffenmodifikatoren, da kommt freude auf – bei Statistikfreaks vielleicht...

Gut, so weit, so schlecht!!!

[Elminster]

Mhhh, DSA, auch wenn ich mich wiederhole, steht ja bekanntlich für 'Das Spielen Anfänger'...
Aber zu meinem Lob und Tadel, wobei der Tadel überwiegt:

Ich finde die Welt Aventurien einfach nur unglaublich schlecht! Wie in jeder bekannten Fantasy-Welt sind die dort lebenden Völker und Kulturen ja in irgendeiner Weise von real existierenden abgekupfert. Das ist ja auch völlig legitim!
Jedoch wie diese Kulturen auf der Welt Aventurien zusammmengebracht wurden, ist der Hammer! Das würde ohne große Kriege, andauerndes gegenseitiges Abgeschlachte und immerwährenden Zwist nie funktionieren!
Dann dieser schreckliche Name! Ist ja fast so, als ob ich meine neueste D&D-Welt Dungeonaria nennen würde... [1]

Dann das Würfelsystem:

Kann mich Ingo nur anschließen! Die mathematische Grundlage des Systems ist ungeheuerlich! Fehlt nur, daß in irgendeinem Quellenband steht: 'Wer keinen W20 zur Hand hat, darf auch gerne mit 2W10 würfeln..." [20]

Dann diese jahrelangen Würfelarien. Ich kann mich an einen Kampf, 2 Chars gegen zwei Oger, erinnern, der ungelogen fast eine Stunde dauerte. Das ist ok für ein Tabletop, nicht jedoch für ein Rollenspiel das nicht Role- oder Harnmaster heißt!

Punktebasierende Magie ist mir schon seit Bard's Tale Zeiten ein Greul. Geweihte zu spielen ist am Anfang fast unmöglich, da viel weniger 'Dampf' als jeder Elf....ich könnte hier noch ein wenig weitermachen!

Abschließend:
Ich bin außerdem der Meinung, daß es DSA nicht gut getan hat, daß es nun in FanPro's Händen liegt. Andauernde Re-Releases, mal wieder komplette Umarbeitung und die schrecklich ahnungslosen Leute vom Verlag sind IMHO dem Spiel eher abträglich!

[hellhaim]

die dritte dsa-edition ist für mich persönlich das system, an dem sich andere produkte die zähne ausbeissen werden - inklusive der vierten ed.

gerade wegen solche dingen wie den talenproben, der PA, den langen kampfrunden und der detaillierten welt ( mit genug freiräumen, um die ganzen langweiligen D&D-settings zweinmal reinzustopfen) ist mir dieses system seit 9 jahren ans herz gewachsen.

zu elminsters beitrag:
der "ahnungslose" verlag war schmidtspiele! fanpro besteht aus den DSA-Gründern, Kiesow war teilhaber der firma! und: seit fanpro gab es eine MENGE sinnvoller neuauflagen. die ewigen, unsinnigen sequels und manuals gibt es hingegen bei D20 zu hauf.
zudem: fanpro leistet seit den 80ern fantasy-basisarbeit, denn wer bitte schön hat Shadowrun, mechwarrior und die allseits beliebte "Waffenkammer" hier bei uns etabliert? weder amigo noch schmidtspiele. fanpro ist ein mittelständisches unternehmen (20 mitarbeiter), welches gute fantasyprodukte herausgab und noch herausgibt - auch wenn mir das "neue" DSA zu profillos und berechenbar ist.

[Greifenklaue]

Dann dieser schreckliche Name! Ist ja fast so, als ob ich meine neueste D&D-Welt Dungeonaria nennen würde...

Dann kennst du eindeutig das Projekt "kerkerwelt" nicht... Da hätte der untertitel auch Dungeonaria sein können...  [15]  

'Wer keinen W20 zur Hand hat, darf auch gerne mit 2W10 würfeln..."

Zu unrecht, super Spruch!!!

@Hellhaim: Willkommen hier, endlich hören wir von einemweiteren greifenklauler!!!

Gut, es ist ja keine, können wir d20 mit DSA aufwiegen-Diskussion! d20 hat sicherlich einige Macken!!!

die dritte dsa-edition ist für mich persönlich das system, an dem sich andere produkte die zähne ausbeissen werden - inklusive der vierten ed.

Soviel Unlogik hat sich einfach kein anderes System getraut ;-)

[Merlin]

Ääähmm welches war nochmal die Dritte?... ich glaube da habe ich die Übersicht verloren. War es nun die zweite mit der Erweiterung ich glaube 'Mantel, Schwert und Degen'? Oder die Auflage danach? Also das letzte was Schmidt noch brachte. Wieviele rereleases hat Fanpro denn mitlerweile gebracht und bei welcher Auflage sind wir real... also ohne die Offizielle Nummer? bzw. Wieviele unterschiedliche Grundboxen gibt es denn?

[Greifenklaue]

Ääähmm welches war nochmal die Dritte?... ich glaube da habe ich die Übersicht verloren. War es nun die zweite mit der Erweiterung ich glaube 'Mantel, Schwert und Degen'? Oder die Auflage danach? Also das letzte was Schmidt noch brachte. Wieviele rereleases hat Fanpro denn mitlerweile gebracht und bei welcher Auflage sind wir real... also ohne die Offizielle Nummer? bzw. Wieviele unterschiedliche Grundboxen gibt es denn?

Die ertse war noh ohne negative eigenschaften, dann die zweite mit 5 pos. und 5. neg. attributen, die dritte dann mit je 7, eingeläutet durch ,,Mit Mantel, Schwert und zauberstab" und die vierte ist die aktuelle!

So mein Informationsstand!

[Elminster]

Noch einmal kurz zu FanPro:

Ich habe nie behauptet, daß sie von der Materie DSA und dem Publizieren von RPG-Material keine Ahnung hätten! Aber diese lieben Herren und Damen tun gerade so, als ob ihnen die Rollenspiel-Geschäfte Deutschlands gehören würden.
Ich habe 2 Jahre lang in einem solchen gejobbt, und habe so einiges mitbekommen:

Abnahmemengen, die sich nicht mal Karstadt ins Regal stellen würde, unzuverlässig bei Lieferungen, kackendreist am Telefon...ich könnte da noch weitermachen! [20]
Als es 1998 jedoch sehr schlecht um FanPro aussah, und sie kurz vor der Übernahme standen, wurden sie auf einmal lammfromm...

Anyway, das alles hat ja nicht viel mit DSA zu tun. Mit gefällt's nicht, e basta! [6]

[Astendar]

Also, DSA hat ja durchaus auch seine positiven Seiten... zum Beispiel die Magiebox und das Flora & Fauna Ding, ich kenne wenig Rollenspielsysteme, in denen so schön aufgemachtes Zubehör rausgebracht wird (das waren diese vier A5 grossen ziemlich cool aufgemachten Bücher), und einige der Zusatzboxen die rauskommen, habens auch echt drauf (Fürsten, Händler, Intriganten ist eine der besten Erweiterungen ever)... ABER: Was sollen zum Beispiel diese Sachen wie "Mit Lanze, Helm und Federkiel"?!? Das war diese komische Box mit Ausrüstungskärtchen, und das noch für einen Schweinepreis, das allerletzte!!!  [1]

[Elmwolf]

Also ich spiele DSA(3.Edition,DSA 4th ist ....) seit ca.5 Jahren,hab zwischendurch viele andere Systeme ausprobiert und finde das DSA mit das beste System ist !
DSA hat eine absolut schön ausgearbeitete mystische Welt , in die man sich einfach prima hinein versetzen kann.
Ausserdem ist Aventurien eine lebendige Welt!

@Greifenklaue: ein kampf von lv10Held gegen lv10Held(du meinst sicher Monster)muss nicht lange dauern, wozu kann sich die Attacke erschweren

und ausserdem von D&D gibt es auch schon die dritte Edition , massig Quellenbände(auch unsinnige) und massig PC-games(Teilweise auch richtig grottige,z.bsp:PoolofRadiance2)

[Elminster]

@Greifenklaue: ein kampf von lv10Held gegen lv10Held(du meinst sicher Monster)

Noch nie gegen jemanden gekämpft, der nicht ein Ork, Goblin oder Oger ist? [15]
Und DSA mit das beste System? Gut, ganz klar Geschmackssache. Aber vergleich doch bitte mal Aventurien mit z.B. den Forgotten Realms! Gegen die Reiche ist Aventurien ein recht sinnloser Flickenteppich...

[hellhaim]

und die schrecklich ahnungslosen Leute vom Verlag

Aventurien ein Flickenteppich? Die "Reiche" keiner? nun ja, die welt scheint immer noch ein scheibe zu sein.
Forgotten Realms sind von amerikanern als hintergrund für hack&slay-orgien entworfen (obwohl gegen ehrliches hack&slay nichts einzuwenden ist). Aventurien hingegen ist die einzige mir bekannte Rollenspielwelt, welche sogar auf Diplomatie, Flora&Fauna, Rechtsprechung, regionale Gewohnheiten und STIMMUNGSTEXTE zurückgreift. Eine DSA-Quelle kann ich entspannt lesen. Eine REALMS-Quelle liest sich wie der Summary eines Geheimdienstberichtes. Der Vergleich mit dem Flickenteppich ist unangebracht. Ich würde die DSA-Hintergrundbücher (nach der Pionierphase) in großen Teilen als Literatur bezeichnen, die REALMs-Heftchen weiterhin als Rollenspiel-Zusatz.

[McArden]

Tja, ich habe anno 1982 mit D&D angefangen....

.... daher waren zunächst alle DSA- Spieler 'der Feind'. Das sollte sich schlagartig ändern, als ich Torlogk kennen lernte. Es war die zweite Edition - so meine ich - die ich als erstes serviert bekam. Ich habe DSA auch nur aus der Perspektive des Spielers erlebt. Und bis auf zwei Ausnahmen (eigentlich 3) waren das ausschließlich Krieger (Es lebe Nostria - tot ALLEN Andergastern!).
[37]

Damals war es eine echte Bereicherung - gerade die Sache mit 'Attacke und Parade'. Ich bin über die dritte Edition auch nie hinaus gekommen. Alles was ich mit bekam ist, daß der gute Torlogk sich von der danach hereinbrechenden Veröffentlichungsflut ala: 'Der Stein den sie noch nicht kennen - in drei Ansichten!' distanziert. Die Welt war nach meinem Empfinden nicht die schlechteste und es hat immer Spaß gemacht....

Als wir dann zum erweiterten Kampfsystem kamen, haben wir es schnell wieder gelassen, weil die Kämpfe dadurch WIRKLICH zu lang wurden (und auch um vieles tötlicher). Mit Waffenvergleichstabelle haben wir erst gar nicht begonnen (Danke).

Nun - ich habe DSA seit Jahren nicht gespielt und bin noch auf dem Stand von vor Jahren. Das neue AD&D (alias D&D - Frechheit eigentlich!) kenne ich ebenfalls nicht. Bei meinem Kenntnisstand also, empfinde ich DSA als reizvolles System, das recht dynamisach gespielt werden kann.

Was ich von den neuen Editionen gehört habe, schreckt mich dann allerdings ab, einen Blick darauf zu werfen. Die Welt hat sich ja wohl 'überentwickelt'. Das stiehlt den eigentlichen Kreationen der Spielleiter den Raum. Ich höre schon die Kritiker, die sagen: Mann kann das ja ignorieren. Klar - aber dann kann man auch schlechte Regeln einfach weg lassen und vielleicht noch eigene dazu packen.... Nach dieser Deviese gibt es dann aber keine schlechten Rollenspiele - dann sind die Käufer einfach nur nicht kreativ genug - oder faul.... DAS KANNS NICHT SEIN!

DSA v2.0 würde ich jederzeit gerne wieder spielen, ohne etwas zu bemängeln zu haben.

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