Hallo nochmal,
in meinem kürzlich geposteten Thread "Spielrunde auf Cons zusammenbringen (http://forum.greifenklaue.de/index.php?topic=11965.0)" kam die Thematik der Slotsysteme auf, die meines Erachtens einen eigenen Diskussionsstrang würdig ist.
Ich muss dazu sagen, dass ich selbst nie unter einem Slotsystem eine Spielrunde geleitet habe es aber als Besucher schätze, mehrere Systeme "antesten" zu können.
Gibt es überhaupt noch Cons ohne Slotsystem?
Edit Klaue: Link ergänzt.
Bitte kurz einem Larp Noob erklären was ein Slotsystem ausmacht.
Gerne, Slots sind im Wesentlichen "Zeitblöcke" wobei mehrere Pen-and-Paper-Spielrunden parallel (beispielsweise von 12-16 Uhr) gespielt werden. Danach würde im Beispiel ein zweiter Block "16-20 Uhr" als Beispiel folgen. Ziel ist es halt, dass man die Spielrunde innerhalb dieses Slots "abwickelt".
Zitat von: Glorian Underhill am 03. März 2020, 12:08:16
Bitte kurz einem Larp Noob erklären was ein Slotsystem ausmacht.
Und es geht um Rollenspielcons, nicht um LARPs ;)
Gibt es überhaupt noch Cons ohne Slotsystem? - Ja: Klein- oder Mischcons wie DinG und BuS oder Einladungscons. Wobei beim BuS auch mal 100+ Leute kommen.
inhaltlich (wird derselbe rant gegen slotsysteme den ich mind 1 mal pro quartal in irgendeinem forum, oder auf facebook oder nachts beim bier halte) ein andermal mehr wenn ich zeit und muße und netz habe.
zu der frage obs noch cons ohne slotsystem gibt: meinem eindruck nach sind slotsysteme immer noch ein deutlicher ausnahmefall (also auf cons, die mehrere tage und die nacht durchgehen, wenn veranstaltungen selbst nur früher nachmittag bis mittlerer abend gehen ist das was anderes). nur in niedersachsen und teilen des ostens scheinen die sich leider großer beliebtheit zu erfreuen. aber selbst für nds gilt (mWn): syke, hannover, braunschweig haben keines.. und oldenburg hat(te?) offiziell eines, was aber dadurch irrelevant war, daß "wir" (und "wir"=auswärtige besucher die sich schon seit jahren kennen machten mind. 50% der teilnehmenden aus) das igorierten.
und melle (derzeit mein absoiuter lieblingscon) hat auch keines.. ich mußte nur mal schnell nachschauen, ob das in nds oder dem teil nrws in dem das nds-ticket gilt liegt ;-)
Du hast natürlich Recht, Keks und Con Leo haben auch keins, der Vorgänger Hannover spielt! hatte imho eins.
Zitat von: Mr.Renfield am 03. März 2020, 12:26:40
aber selbst für nds gilt (mWn): [...] braunschweig haben keines..
"Ein Kessel Würfel" würde eventuell bei Braunschweig als Ausnahme sehen. Ich glaube aber auch, dass es war zeitlich abfolgende Runden gibt nehme aber an, dass die Organisatoren das eher flexibel handhaben.
Zitat von: Greifenklaue am 03. März 2020, 12:30:45
Du hast natürlich Recht, Keks und Con Leo haben auch keins, der Vorgänger Hannover spielt! hatte imho eins.
ja und ein ganz furchtbares bei dem mensch beim eintragen nichtmal die möglichkeit hatte zu erkennen, welche(r) seiner lieblingsfeinde/erzfreunde mit in der runde sitzen würde.
Zitat von: Maniac am 03. März 2020, 13:18:03
Zitat von: Mr.Renfield am 03. März 2020, 12:26:40
aber selbst für nds gilt (mWn): [...] braunschweig haben keines..
"Ein Kessel Würfel" würde eventuell bei Braunschweig als Ausnahme sehen. Ich glaube aber auch, dass es war zeitlich abfolgende Runden gibt nehme aber an, dass die Organisatoren das eher flexibel handhaben.
naja ich beziehe mich bewußt nur auf längere veranstaltungen, bei denen man theoretisch eine einzelne 16 stündige oder 3 5stündige runden hintereinander spielen könnte. und auf denen manche um 22 uhr nach hause/ins hotel ziehen während andere leute um 3 uhr nachts ne runde bis zum nächsten mittag starten.
Ich zitier mich einmal:
Zitat@Slotsystem: Ich verstehe als SL, dass man das nicht mögen kann, aber ... aus Orgasicht ist das sehr, sehr praktisch, gerade wenn man beschränkten Platz hat. Und imho hilft es auch Spielern besser, den Tag zu planen, seh ich gerade an der Heinzcon. Aber das sollten wir ggf. in nem anderen Thread diskutieren.
Vorteile:
- Orga weiß, von wann bis wann Tische besetzt sind und Räume zuteilen
(Beispiel Slayvention: Bis zu sechs Spielrunden auf 4 Räume bei festen Essenszeiten, da wird während des Essens die Räume aufgeteilt, wer wo mitspielt etc. Jeder cder dsa ist, kommt unter, jedr, fer das Essen verpasst, ist gekniffen.)
- Spieler kann den Tag besser planen.
Nachteile:
- Spielzeit ist gedeckelt. Wenn man noch ne halbe Stunde braucht, ist das ggf. nicht möglich, weil der Tisch gebraucht wird, aber auch, weil die Spieler zur nächsten Runde wollen/müssen.
- Wettrennen um die Plätze, aber die gibt es auch ohne
die orgaseitigen vorteile sehe ich durchaus, sind aber eigentlich nur relevant, wenn es deutlich zu wenige spieltische gibt.
und nein, slotsysteme führen halt nicht nur dazu, daß alle runden immer x stunden lang sein müssen (egal ob man sofort loslegen kann und die leute "laß jetzt mal den nervigen fluff weg und direkt zum plot springen" drängeln oder nach ner systemeinführung gerne noch 2 h intensives charspiel treiben bevor sie geneigt sind, sich zu erkundigen ob die spielleitung denn auch noch nen plot in der hinterhand hätte...
sondern auch dazu, daß leute sicherheitshalber nur sachen spielen, bei denen sie entweder das system oder die sl schon kennen, am besten beides. unbekanntes/experimentelles hat da keine chance. das sehe ich (egal ob als sl oder als spieler) auch bei mir selbst, denn:
wenn es kein slotsystem gibt (und eine hinreichend große menge an leuten) ist es kein problem - sofern man recht bald zu oder gar vor beginn der runde bemerkt, dort falsch zu sein (egal ob persönliche unverträglichkeiten am spieltisch; andere erwartungen bzgl system/setting/spielstil/whatever, ...) ist es idr möglich sich freundlich zu erklären und den eigenen platz für andere interessierte freizugeben wodurch ALLE profitieren. herrscht hingegen rigides slotregime, ist man für den ganzen slot auf gedeih und verderb an jenen tisch gebunden (oder sitzt 4 stunden alleine in der leeren cafeteria) ist also auch kaum bereit ein "risiko" einzugehen.
Ja, voellig richtig, Rundenwechsel faellt schwer.
Ich nutze Cons ja auch, um andere Leitstile kennenlernen und hoffe, das mein Leitstil vom Kontakt mit mir inkompatiblen Leitstilen (Muss ja nicht schlecht sein) profitiert ... Und ja, ich kann mein Ego meist dem Gruppenwohl unterordnen. Aber ich weiss absolut, wie du das meinst und bin dankbar jener jeden, der vorab erkennt, dass ein zünftiger Dungeoncrawl nix ihn ist.
Nach der Heinzcon: Boah, es ist echt schwer, ne Runde zu finden. Meine Mitfahrer hatten echt Pech.
magst du mehr erzählen? ich war ja nur einmal dort (vor 3? jahren) und fands halt vor allem enttäuschend, daß gefühlt zwischen 22 und 11 uhr nichts passierte, weil alle in ihre feriewohnungen verschwanden bzw. morgens erstmal 2 h ums frühstücksbuffet (das ich hätte wochen vorher buchen müssen) rumhingen. tagsüber war es durchaus möglich runden zu finden, wenn auch nicht umbedingt die, die mich reizten aber das geht mir auf anderen cons ja oft genauso.
Wir hatten einfach keine Chance eine Spielrunde zu ergattern, weil die Menschentrauben vor den Spielrundenlisten, die im Vier-Stunden-Rhythmus aufgehängt wurden (es gab pro Tag mehrere Zeitslots, in denen gespielt werden konnte), einfach zu groß war. Da die Zeit ja feststand, wann jeweils neue Runden angeboten wurden, standen die Leute teilweise schon 20 Minuten vorher vor dem Aushang herum und warteten auf die Rundenangebote. Und ohne Ellenbogeneinsatz hat man einfach keine Chance gehabt, einen Platz zu ergattern - die waren binnen weniger Sekunden weg. Mir kam kurzzeitig die Analogie "Piranhas -> blutiges Fleisch" in den Sinn...
Also haben wir uns selber einen Tisch gemietet und eigene Runden gespielt, was zwar auch spaßig, aber nicht Sinn der Sache war. Nachdem wir am Samstag auch für den letzten Slot (18 - 22 Uhr) keine Spielrunde ergattern konnten (und Greifenklaue mit seiner Runde aus dem zweiten Slot fertig war), haben wir uns ins Ferienhaus zurückgezogen und da in aller Ruhe gespielt. Auch hier: sehr spaßig, aber wir hatten eigentlich etwas anderes vor ;)
Wir hatten natürlich keine Ideen wie man das organisatorisch hätte besser gestalten können, aber ein weiterer Besuch im nächsten Jahr ist jetzt zumindest fraglich.
ich bin ja immer noch ein freund von: alle runden werden dann ausgehängt, wenn die sl sie anmeldet, ja ggf auch 2 tage im voraus.
und wenn erkennbar ist, daß es für einen längeren zeitraum nichts (oder nichts, daß einen interessiert) geben wird, dann hängt man halt selbst was aus.
funktioniert aber natürlich nur, wenn entweder immer orga vor ort ist, die die tischbelegung abgleichen kann.. oder es so viele spieltische gibt, daß die garnicht zentral verwaltet werden müssen.
Das Problem: mehr Spieler als anbietende SL. Viele freie Tische gab es allerdings auch nicht.
Vielleicht muss man SL mehr locken mit ner Gratiscontüte oder anderen Vorteilen?
also meiner erfahrung nach sind (zumindest in diesem jahrtausend) auf den meisten cons eher spieler*innen denn sls mangelware, zumindest sind in den meisten meiner conrunden (egal ob als spieler oder sl) mind 1/3 leute (ggf auch ich) die ihre eigene runde die kein oder zuwenig interessierte fand wieder abnahmen.
das mag aber natürlich auf nem verlagscon anders sein, wo jede menge leute hinkommen, die nur das eine system spielen wollen und das am liebsten bei "irgendwem offiziell/wichtig" wirkenden.
aber ja, wo es das gibt nehme ich gerne auch die gratiskaffeeflat/eintritt/essensgutschein fürs (vorangemeldet) leiten mit. auf den anderen cons biete ich aber genauso runden an, nur halt spontan statt ne woche vorher um dann festzustellen, daß ich zu jener uhrzeit niemanden finde aber die einzige andere runde, die mich auf dem con wirklich interessiert hätte, verpasse.