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Rollenspiel-Nachwuchs: Wo kommt er her?

Begonnen von Greifenklaue, 04. November 2005, 00:14:04

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Argamae

@Maniac: Deinem Toast schließe ich mich an! Auf die Zukunft!!
ZitatNaja ich glaub' das Problem schwindender Umsätze hat wohl jedes traditionelle Geschäft, dass die Kunden zu amazon, ebay etc. abwandern
Die Verlagerung in andere Verkaufsmedien hat aber nix damit zu tun, daß Rollenspiele allgemein weniger stark nachgefragt sind!
ZitatAnsonsten gibt es ja auch zahlreiche Foren- und Chatrollenspiele, dort werden im wahrsten Sinne des Wortes Geschichten geschrieben und ich kann mir gut vorstellen, dass da das Pen and Paper Rollenspiel seinen Nachwuchs herbekommt
Kann ich mir schwer vorstellen. Ich vermute, das nur wenige das Medium wechseln und zum "Gesellschaftsspiel" umsteigen. Die Unmittelbarkeit und Dauerverfügbarkeit von MMORPGS und Foren/Chat Games hat hier seinen Reiz, Vorbereitungen für Pen&Paper-Spiele haben eine ganz andere Dimension.
ZitatUnser Hobby ist nicht tot
Sehe ich auch so... aber es siecht dahin.
ZitatIch glaube, dass dieser soziale Aspekt auch mehr herausgestellt werden sollte, wenn dem potentiellen Neueinsteiger größtenteils nur Gewaltverherrlichung und Horror geboten wird darf sich die Industrie über mangelndes Interesse aber auch nicht beschweren
Mit Verlaub - und so gern ich wünschte, es wäre anders - man sollte nicht glauben, daß Aspekte wie soziales Miteinander eine besondere Anziehungskraft auf potentielle Spieler ausübt. Thrill, Schock und Horror machen da schon "mehr her". Doch solche Emotionen bekommt man natürlich viel direkter durch starke, visuelle Medien (allen voran DVD/Film/Computer). Die gedankliche, imaginäre Auseinandersetzung mit dieser Thematik, wie man sie im Rollenspiel erlebt, hat einen gänzlich anderen "Appeal" bzw. Reiz.
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
|It's all fun and games - until somebody fails a saving throw!| D&D Meme

Maniac

ZitatMit Verlaub - und so gern ich wünschte, es wäre anders - man sollte nicht glauben, daß Aspekte wie soziales Miteinander eine besondere Anziehungskraft auf potentielle Spieler ausübt.

Nicht direkt auf die Spieler, sondern auf deren Eltern. In jeder Stellenanzeige wird heute mehr oder weniger Teamfähigkeit verlangt (es sei es handelt sich um Versicherungsvertreter) und Erwachsene wollen ihren Kindern ja das Erlernte so schnell wie möglich in die Wiege legen. Und so sollten Rollenspielverlage auch werben, anstelle zu schreiben: mit unserem Rollenspiel können Sie auch die Spielwelten von (beliebigen Autor) nachspielen. Auch werden in der Berufswelt ja auch Rollenspiele gemacht um Verhandlungen zu simulieren etc. Ein Markt ist definitv da und es ist auch eine Frage wie Rollenspiele vermarktet werden. Und wenn man die Eltern erstmal überzeugt hat, dann schicken sie auch die Kinder wieder zu den Rollenspieltreffen und dann brauchen wir auch mehr als nur ein Einsteigerevent. Dem Spielleiter kommt hier eine soziale Verantwortung zu und kann das Spiel dazu nutzen den Kindern Wissen zu vermitteln. Frage ist dann: was lernt man beim Rollenspiel? Was macht einen guten Spielleiter aus? Was sollte seine Aufgabe sein? Einige Jugendliche werden sich noch ärgern wieviel Zeit sie in die Online-Rollenspiele gesteckt haben und dabei ihr Taschengeld in Bits und Bytes investiert haben wenn die Server mal abgeschaltet werden. Durch den Aufbau der Spiele (Anstrengung und Belohnung durch eine Videosequenz, Unique item etc.) werden unsere Kinder und Mitbürger in eine Abhängigkeit geführt, die sie ihr reales soziales Umfeld vergessen lassen. Sowas darf es nicht geben und Pen and Paper (schlage als deutschen Begriff: "Tischrollenspiel" vor) ist eine Alternative diesem Trend entgegenzuwirken ohne dabei den Aspekt der Teamarbeit aus den Augen zu verlieren.
For those about to GURPS - We salute you!

Greifenklaue

Da Maniac es mehrmals anspricht - MMORPG und Pnlinegaming - verweise ich auch auf den Thread "WoW-Sucht?!" - http://22568.rapidforum.com/topic=100176931789

Da finden sich zahlreiche Meinungen zu dem Thema...
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Argamae

ZitatNicht direkt auf die Spieler, sondern auf deren Eltern. In jeder Stellenanzeige wird heute mehr oder weniger Teamfähigkeit verlangt (es sei es handelt sich um Versicherungsvertreter) und Erwachsene wollen ihren Kindern ja das Erlernte so schnell wie möglich in die Wiege legen. Und so sollten Rollenspielverlage auch werben, anstelle zu schreiben: mit unserem Rollenspiel können Sie auch die Spielwelten von (beliebigen Autor) nachspielen.
Sicherlich ein Anreiz für Eltern, auch mal anders über diese "komischen Fantasie-Spiele" ihrer Kinder nachzudenken, keine Frage! Ich habe in meiner Tätigkeit im Einzelhandel (Bereich Videospiele) jedoch sehr oft die traurige Feststellung machen müssen, daß sich Eltern oft nicht einen Deut' um das scheren, was ihre "Kids" da so machen bzw. spielen. Ist die bittere Realität. Aber vielleicht ist es dann auch umso wichtiger, Rollenspiele mal ganz neu zu beleuchten.
ZitatAuch werden in der Berufswelt ja auch Rollenspiele gemacht um Verhandlungen zu simulieren etc. Ein Markt ist definitv da und es ist auch eine Frage wie Rollenspiele vermarktet werden. Und wenn man die Eltern erstmal überzeugt hat, dann schicken sie auch die Kinder wieder zu den Rollenspieltreffen und dann brauchen wir auch mehr als nur ein Einsteigerevent.
Wie oben schon gesagt, wäre eine neue Vermarktung wünschenswert, jedoch bilden Tischrollenspiele leider auch wirtschaftlich wenig Verdienstmöglichkeiten für Verlage. Währenddessen verdienen sich BLIZZARD mit World of Warcraft eine goldene Nase. Wenn es eine Möglichkeit gäbe, mit Tischrollenspielen annehmbare Gewinne einzufahren, dann wäre das alles sicher kein Problem. Doch der Schwund von RPG-Verlagen spricht hier eine deutliche Sprache. Ich denke, daß die nicht nur die Anzahl von Spielinteressierten schwindet, sondern das die Mehrzahl derer, die es gibt, nicht mehr an organisatorisch aufwändigen und mit viel Lesen verbundenen Spielearten interessiert sind. Das schnelle, unmittelbare Vergnügen steht zunehmend im Vordergrund.
ZitatDem Spielleiter kommt hier eine soziale Verantwortung zu und kann das Spiel dazu nutzen den Kindern Wissen zu vermitteln. Frage ist dann: was lernt man beim Rollenspiel? Was macht einen guten Spielleiter aus? Was sollte seine Aufgabe sein?
Ach, ein schönes Märchen! Spielleiter mit sozialer Verantwortung. Dazu gehört erstmal soziale Kompetenz. Und wenngleich es solche SL gibt, möchte ich der Mehrzahl von SL, die ich so auf CONs erlebt habe, nicht unbedingt meine Kinder anvertrauen! Das traurige dabei ist: Du hast VÖLLIG RECHT! Spielleiter müssen auch soziale Verantwortung übernehmen! Das gehört bei einem Spiel eigentlich immer dazu, insbesondere bei einem Rollenspiel! Aber manchmal kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Erst ganz aktuell: ein mir bekannter SL und ich reden über seine neue Runde (an der ich nicht teilnehme). Er: "Weißt Du, ich hab jetzt mit den Neuen Vampire gespielt und ihnen mal gezeigt, wie unmenschlich die sein können. Der eine hatte dann 'ne Paranoia-Attacke oder so, und wir mußten das Spiel abbrechen. In dessen Haus darf ich jetzt nicht mehr rein." - Ich: "Äh, wie bitte? Was war denn mit dem, war der geistig labil?" - Er: "Ja, war er wohl, hatte einen Knacks weg." - Ich: "Und wußtest Du das?" - Er: "Ja, wußte ich. Die waren alle so leicht angeknackst. Aber konnt ich ja nicht ahnen..." NOCH FRAGEN???
ZitatEinige Jugendliche werden sich noch ärgern wieviel Zeit sie in die Online-Rollenspiele gesteckt haben und dabei ihr Taschengeld in Bits und Bytes investiert haben wenn die Server mal abgeschaltet werden.
Ich hoffe das sehr!
ZitatDurch den Aufbau der Spiele (Anstrengung und Belohnung durch eine Videosequenz, Unique item etc.) werden unsere Kinder und Mitbürger in eine Abhängigkeit geführt, die sie ihr reales soziales Umfeld vergessen lassen. Sowas darf es nicht geben und Pen and Paper (schlage als deutschen Begriff: "Tischrollenspiel" vor) ist eine Alternative diesem Trend entgegenzuwirken
Nun ja, auch exessives Tischrollenspiel kann leicht beeinflußbaren Spieler/innen unangenehme Nebeneffekte bescheren. Insgesamt aber ist es der reale, soziale Aspekt, der Tisch-RPGs von Online-Vertretern unterscheidet. Übrigens: den deutschen Begriff "Tischrollenspiel" gibt es schon länger, soweit ich weiß.
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
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Greifenklaue

ZitatAch, ein schönes Märchen! Spielleiter mit sozialer Verantwortung. Dazu gehört erstmal soziale Kompetenz. Und wenngleich es solche SL gibt, möchte ich der Mehrzahl von SL, die ich so auf CONs erlebt habe, nicht unbedingt meine Kinder anvertrauen! Das traurige dabei ist: Du hast VÖLLIG RECHT! Spielleiter müssen auch soziale Verantwortung übernehmen! Das gehört bei einem Spiel eigentlich immer dazu, insbesondere bei einem Rollenspiel! Aber manchmal kann ich nur mit dem Kopf schütteln.
Im Endeffekt ist es aber auch so: egal wie die Spielart aussieht, durch Umgang miteinander erlernt man immer soziale Kompetenz...
ZitatErst ganz aktuell: ein mir bekannter SL und ich reden über seine neue Runde (an der ich nicht teilnehme). Er: "Weißt Du, ich hab jetzt mit den Neuen Vampire gespielt und ihnen mal gezeigt, wie unmenschlich die sein können. Der eine hatte dann 'ne Paranoia-Attacke oder so, und wir mußten das Spiel abbrechen. In dessen Haus darf ich jetzt nicht mehr rein." - Ich: "Äh, wie bitte? Was war denn mit dem, war der geistig labil?" - Er: "Ja, war er wohl, hatte einen Knacks weg." - Ich: "Und wußtest Du das?" - Er: "Ja, wußte ich. Die waren alle so leicht angeknackst. Aber konnt ich ja nicht ahnen..." NOCH FRAGEN???
Hilfe! Schau mal in den "Kleine Ängste"-Beitrag zur Rezi hinüber ... *Moment* Ohh, steht da gar nicht drin... Die find ich aber... Ahh - http://www.drosi.de/rezension/fed20500.htm

Die Kombination gruselt mixch so richtig...
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Argamae

ZitatHilfe! Schau mal in den "Kleine Ängste"-Beitrag zur Rezi hinüber ...
Ja, ich verstehe, was Du meinst. Es gibt Grenzen, sehe ich auch so. Habe übrigens mal einen KÄ Charakter gemacht mit Astendar. Leider nie richtig gespielt. Das es allerdings um reale Gewalt ging, wurde mir damals nicht wirklich bewußt...
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