Neuigkeiten:

Der kommende Greifenklaue-Con 2024 ist für den 16-17. November 2024 geplant. Danke an alle Besucher des Cons 2023. Einen Link zu den Bildern findet ihr im Gedenkcon-Thread.

Hauptmenü

„Wächter des Tages“ - Interviews (PROMO)

Begonnen von Greifenklaue, 03. August 2007, 15:15:16

« vorheriges - nächstes »

Greifenklaue

Mir wurden sogenannte generische Interviews zugeschickt, um sie zu verwursten.... Hilfe, dass ist ja ultramieser Journalismus.

Also, da sie im Sinne einer Promotion interessant sein könnten, will ich sie Euch nicht vorenthalten (kann man gleich mal gucken, wer sowas verwendet!)

Interview mit Regisseur Timur Bekmambetov

Herr Bekmambetov, hat ,,Wächter des Tages" das Zeug, noch einmal so für Aufsehen und Aufregung zu sorgen, wie 2005 ,,Wächter der Nacht", Teil 1 Ihrer Trilogie?
Timur Bekmambetov: Auf jeden Fall, denn obwohl sich beide Filme auf den ersten Blick gleichen, so unterscheiden sie sich doch wie Licht und Dunkelheit voneinander. Es sind zwei Seiten ein und des-selben Films. ,,Wächter der Nacht" war sehr aggressiv, kraftvoll und provozierend. Davon ist auch noch etwas in ,,Wächter des Tages" zu sehen und zu spüren, doch dieses Mal steht eine größere Offenheit im Mittelpunkt – denn es geht um Freiheit.

Die dunkle Seite und damit die Kräfte des Bösen stehen für Freiheit?
Ja. Es ist doch so, dass jeder Mensch zwei unterschiedliche Ideen in sich trägt, zwei sich widerspre-chende Wünsche. Da ist die Vorstellung, Verantwortung für die Gesellschaft, für Familie und für Freunde übernehmen zu müssen. Das ist die helle, strahlende Seite unserer Natur. Aber zur gleichen Zeit wollen wir auch frei sein! Und das ist die dunkle Seite. Jeden Tag müssen wir laufend Entschei-dungen treffen. Jeder hat die Wahl, seine Freiheit zu behaupten oder den Bedürfnissen anderer zu dienen. Egal wie wichtig oder unwichtig eine Entscheidung im Einzelfall ist: Jedes Mal hast du die Möglichkeit, das Gleichgewicht der Welt zu beeinflussen.

In ,,Wächter des Tages" gerät Anton zwischen die Fronten. Auf der ,,dunklen Seite" steht sein Sohn, auf der ,,hellen Seite" die Frau, die er liebt. Wo steht der Zuschauer?
Direkt beim Helden – also mittendrin, zwischen den polarisierenden Welten. Auch er muss wie Anton permanent schwierige Entscheidungen treffen und bewegt sich mit ihm zwischen Gut und Böse.

Ein unlösbarer Konflikt?
Anton steckt von der ersten Minute an in einem Dilemma. Er selbst trägt dieses Dilemma in sich. Konstantin Khabensky ist ein großartiger Schauspieler, der den Konflikt von Anton perfekt verkörpert – ohne einseitig nur traurig oder nur heldenhaft zu sein. Anton ist neugierig, aber auch unsicher. Er befindet sich auf der Suche nach sich selbst und ist keineswegs verrückt. Ein Typ, in dem sich viele wiederfinden können.

Wollten Sie mit der Liebesgeschichte von Anton und Svetlana weibliches Publikum hinzuge-winnen?
Ja, denn ich finde es sehr wichtig, möglichst alle mit einzubeziehen. Ganz so einfach, wie es sich anhört, ist das allerdings nicht. Aber es ist gerade das Unerwartete und das Überraschende, was ich am Filmemachen so liebe. Mir ist es fast egal, welchen Stoff man mir an die Hand gibt. Wenn es eine Story gibt, kann ich mich mit diesem Material an eine eigene Komposition begeben und einen neuen Rhythmus kreieren.

Wussten Sie bei ,,Wächter des Tages" sofort, in welchem Takt der Rhythmus schlagen muss?
In dem Film geht es um Zauberkraft und Hexerei. Doch was ist Zauberkraft? Und wie kann man et-was erzählen, für das es keine konkreten Worte gibt? Also lasse ich den Zuschauer nur ein wispern und flüstern vernehmen, unmöglich zu verstehen, bette es in ein Drama und umgebe es mit einem Parfum, das die Sinne ein wenig benebelt. Das ist Zauberkraft! Und genau darum geht es in dem Film.

Und welche Genres passen zu dieser Zauberkraft?
Alle. Deshalb ist es ein Multi-Genre-Film geworden. Sie können den romantischen Liebesfilm darin entdecken, den Horrorstreifen, die Komödie, das Drama, die Familientragödie, den Fantasyfilm, das Science Fiction-Movie, den Katastrophenfilm und – eine Sequenz lang – sogar einen historischen Kostümfilm.

Einige Kritiker feiern Sie als Film-Noir-Regisseur.
Weil mein Hauptcharakter Anton wie die Film Noir-Helden der 30er Jahre zwischen den Welten steht. In unserem Fall würde allerdings Fantasy-Film Noir besser passen. Es ist eine neue Generation des Film Noir: sehr russisch, mit Charakteren, die aus Dostojewski-Romanen stammen könnten.

Bevor Ihr Kinodebüt ,,Wächter der Nacht" in Russland alle Rekorde brach, waren Sie ein an-gesehener Werbefilmer. Hatten Sie Bedenken, dass ein Epos wie die Wächter-Trilogie für den Anfang eine Nummer zu groß sein könnte?
Als Werbefilmer kannst du alles machen, weil du ein gutes Training hinter dir hast. Du bist in der La-ge schnell etwas ändern und Dinge zu kombinieren. Als Regisseur von Werbefilmen hast du jeden Monat mit neuen Projekten und neuen Kunden zu tun – und dadurch auch mit den verschiedensten Filmstilen...

... die Sie alle in ,,Wächter des Tages" eingebaut haben.
Ich kann mit den verschiedenen Stilen spielen. Während ich eine Szene als Horrorfilm empfinde, kann die nächste in meinen Augen schon eine Komödie sein. Deshalb zeichnen sich meine Filme durch eine ,,Multi-Language" aus.

Zu der auch eine Musikvideo- und die Videospiel-Ästhetik gehören. Haben Sie ein eigenes Bekmambetov-Genre erfunden?
Es gibt kein neues Genre, sondern eine neue Mentalität in unserer Gesellschaft: zu zeigen, was wir sind und wie wir leben. In meiner Arbeit spiegelt sich die Art wie wir fühlen und wie wir unsere Welt sehen wider. Wir leben zu Beginn eines neuen Jahrtausends, in einer Welt mit YouTube, Werbung und Erderwärmung. Das alles will ich nicht leugnen müssen.

Wie würden Sie Ihren persönlichen Stil beschreiben?
Als Collage, denn ich nehme mir die Freiheit, Farbe und Ton des Films immer wieder zu ändern.

Sind Sie bei den Dreharbeiten zu ,,Wächter des Tages" an Ihre Grenzen gestoßen?
Eigentlich konnten uns nur Geld und Zeit stoppen. Allerdings war der Dreh der Schlussszene, einer russischen Party, ein wahres Abenteuer. Da auf dieser Party die Vertreter der ,,dunklen Seite", die die Freiheit repräsentiert, zusammen kommen, wollten wir für den Dreh die unabhängigen Geister unse-res Landes als Partygäste haben – Moskauer Politiker, Musiker und Maler. Wir haben vier Stunden Party live gefilmt – ohne Drehbuch. Das war eine riskante Idee. Wir wussten nicht, ob die eingelade-nen Promis und ihre Partner auch wirklich mitmachen würden, doch wir hatten Glück: Die Stimmung am Partyset war in kürzester Zeit sehr intensiv.

Sie haben eine echte russische Party feiern lassen?
So etwas nach Plan zu inszenieren ist unglaublich schwierig, also bekamen nur die Schauspieler Anweisungen. Es wurde ein richtiges Fest mit echtem Wodka und mit sehr vielen kulturellen Referen-zen wie den Moderator, der in seiner kitschigen Art durch den Abend führte, und den typisch russi-schen Gesellschaftsspielen.

Wie haben Sie diese logistische Herausforderung gemeistert?
Indem wir 14 Kameras hinter den Kulissen in Stellung gebracht hatten und einige Camcorder, wie man sie immer wieder auf Festen sieht, im Einsatz waren. Außerdem hatten wir weitere 30 Kameras in Säulen und Gläsern versteckt oder an Tische montiert.

Das klingt nach einer kostspieleigen Blockbuster-Produktion.
Die Filme haben auch die Optik eines Blockbusters, wobei ,,Wächter der Nacht" und ,,Wächter des Tages" zusammen nur 6 Millionen Dollar gekostet haben. Ursprünglich war dieser Stoff sogar nur als Fernsehreihe mit vier Folgen geplant. Nach der ersten Drehwoche sind wir aufs Kinoformat umge-schwenkt, um eine Trilogie für große Leinwand zu produzieren. Teil 2 und Teil 3 haben wir zu ,,Wächter des Tages" zusammengefasst, da mittlerweile Fox Searchlight mit an Bord war. Die Ameri-kaner wollen mit uns einen dritten Teil in Englisch drehen.

Wie ist Hollywood auf Sie aufmerksam geworden?
,,Wächter der Nacht" brach alle russischen Rekorde und verhalf dem russischen Kino zu einem Neu-anfang. Mit ,,Wächter des Tages" konnten wir die Zahlen noch einmal übertreffen. Ich glaube, dass jeder Russe unter 40 beide Filme kennt.

Wie geht es nun weiter?
Fox wird den dritten Teil koproduzieren und ich werde Regie führen. Das ist alles, was bislang fest-steht. Geplant ist eine Geschichte mit amerikanischen und russischen Schauspielern. Ich bin mir si-cher, dass uns auch die Welt, die wir erschaffen haben, in irgendeiner Form erhalten bleiben wird, denn am Ende von ,,Wächter des Tages" wird der Zuschauer diese Welt der Zauberer, Hexer und Vampire als eine wirklich existierende Welt akzeptiert haben.

[geführt von Rainer Vogt]
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Greifenklaue

Interview mit den Produzenten Konstantin Ernst und Anatoly Maximov

Ist ,,Wächter des Tages" in Ihren Augen noch russisches Kino oder internationaler Blockbu-ster?
Konstantin Ernst: Es ist ein russischer Film im Gewand eines amerikanischen Movies. Wir wollten Mainstream-Kino machen. Im ersten Teil der Wächter-Trilogie, in ,,Wächter der Nacht", konnten wir das nur zum Teil umsetzen, denn auf den zweiten Blick zeigt sich doch, dass es irgendwie ein Arthouse-Film geworden ist. Bei ,,Wächter des Tages" ist das schon anders.

Haben Sie für dieses Ziel den russischen Charakter der Geschichte und das russische Flair in Bezug auf das Lebensgefühl und Optik etwas zurücknehmen müssen?
Anatoly Maximov: Wir haben nie auf ein internationales Erscheinungsbild geachtet. Wir glauben noch heute, dass wir nur dann im Ausland eine Chance haben, wenn wir zu Hause erfolgreich sind. Au-thentizität ist eine ganz wichtige Energiequelle des Films. Nur wenn sich eine solche Energie aufbaut, kann eine Dynamik in Gang kommen, die einen Film ohne Schub von außen vorantreiben und ver-kaufen kann.

Was erfahren wir in ,,Wächter des Tages" über das Russland von heute?
Maximov: Es wird die Geschichte eines zerbrechenden Imperiums erzählt. Russland befand sich Anfang der 90er Jahre in einer solchen Situation – es war die größte Krise seiner Geschichte. Was folgte, hat sowohl positive wie auch negative Seiten. In ,,Wächter des Tages" ist die Hauptfigur Anton genau dazwischen gefangen. Wir befinden uns zu dem Zeitpunkt im Jahr 2006, doch Anton kehrt im Laufe der Geschichte ins Jahr 1992 zurück – in der Hoffnung auf eine zweite Chance.

War denn das Moskau der 90er Jahre ein besserer Ort als das Moskau von 2006?
Maximov: Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion machte sich im gesamten Land eine hoff-nungsvolle Stimmung breit. Alles schien möglich, bis uns die kriminellen Oligarche die Zukunft ge-stohlen haben. Sie etablierten ein neues Spiel: den Kampf um die Macht. Im Film will Anton das Le-ben vor dem blutigen Kampf zurückhaben. Soweit der soziale Aspekt dieser Geschichte. Dann gibt es noch den psychologischen Aspekt, das Kernstück des Films: der unlösbare Konflikt, sich zwischen einer neuen Liebe und der alten Familie entscheiden zu müssen. Ein klassisches Melodram.

Dabei ist ,,Wächter des Tages" auch sehr unterhaltsam und komisch!
Ernst: Ja, denn das Leben ist nicht nur schwarz oder weiß. Das Leben ist eine Mischung aus Tragö-die und Komödie.
Maximov: Wir haben außerdem von unserem Publikum gelernt und erkannt, wie wichtig gerade die Phasen sind, in denen der Zuschauer auch mal entspannen kann. Die Ideallösung wäre eine blutige Komödie. Lachen ist wie ein Investment: je mehr der Zuschauer davon investiert, umso größer ist sein Interesse und umso stärker festigt sich seine Einstellung zum Film. Jeder der lacht, akzeptiert die Geschichte.

Sie sind Fernsehproduzenten und hatten ,,Wächter der Nacht" als TV-Serie geplant. Wie kam es zu der Überzeugung, dass der Stoff für einen Kinofilm taugt?
Maximov: Als Regisseur Timur Bekmambetov uns die Ergebnisse der ersten Drehwoche zeigte, ha-ben wir gleich gesehen, dass er eine extrem frische, ganz neue Sichtweise auf die Realität hat. So etwas gab es bis zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch nicht! Es steckte eine neue Botschaft in den Bildern, die bei dem Stoff zwar in der Luft lag, aber so nicht im Skript stand. Timur ist es gelungen, mit einer besonderen visuellen Sensibilität die Realität darzustellen. Er macht den Zuschauer glau-ben, dass das, was er sieht, wirklich passiert. Wenn Sie mich fragen, was den Film größer macht, als er eigentlich ist, dann lautet meine Antwort: Wir haben den richtigen Regisseur gefunden.

Allerdings einen Regisseur ohne Spielfilmerfahrung!
Maximov: Ein Regisseur, der es versteht mit einer großen Gruppe zu kommunizieren – so wie wir auch. Konstantin Ernst und ich arbeiten für den größten Fernsehkanal Russlands, Kanal 1, und Timur war unangefochten die Nummer eins unter den Werbefilmern. Wir konnten sehen, dass sich Timurs Vorstellung von Kino mit den Erwartungen der Kinobesucher deckt. Dem russischen Kino fehlte es an der Komplexität einer Botschaft und an einer konsequenten Erzählstruktur. Timur lieferte uns beides.

Und das für ein begrenztes TV-Budget?
Ernst: Ja, wir wollten einen Film, der wenig kostet aber nach einer Big-Budget-Produktion aussieht. ,,Wächter der Nacht" und ,,Wächter des Tages" haben zusammen nur sechs Millionen Dollar gekostet. Es in Russland zugegeben auch günstiger einen Film zu produzieren als in den USA.

Trotzdem haben Sie neue Maßstäbe gesetzt...
Maximov: ... und sind nun Opfer unseres eigenen Erfolgs geworden. Wir hatten den Beweis erbracht, dass im russischen Filmbusiness Geld steckt. Kino ist trendy und lässt sich gut vermarkten. Die Fol-ge: Es werden zurzeit mehr Filme produziert als zu Sowjet-Zeiten – es sind um die 200 Filme. Der Mangel an Arbeitskräften hat die Löhne und damit die Gesamtkosten enorm in die Höhe getrieben. Wir können den Zuschauern nicht mehr die Filme liefern, die wir ihnen versprochen haben. Ich sehe ein großes Problem auf uns zukommen, denn die Filmindustrie befindet sich noch in den Kinderschu-hen, führt sich aber so auf, als ob sie schon erwachsen sei. Dann passiert in der Regel eine Kata-strophe: Wir werden in diesem Jahr die Führungsposition an den Kinokassen wieder an Amerika ver-lieren.

Das war im vergangenen Jahr noch anders?
Maximov: Ja, da besetzten russische Filme alle Top 5-Positionen. Es wurde auch immer leichter, da die Zahl der Kinos im Land bis heute stetig steigt. Vor ,,Wächter der Nacht" lag das beste Einspieler-gebnis eines russischen Films bei 1,4 Millionen Dollar. Wir haben gleich den Sprung auf 16 Millionen Dollar geschafft – mehr als jeder ausländische Film zuvor eingespielt hat. Bei ,,Wächter des Tages" sind es sogar 35 Millionen Dollar.

Wie erklären Sie diesen Erfolg?
Ernst: Wir selbst fanden es spannend, wie sich die Spielregeln während des Spielprozesses entwik-kelten. Es gab vor ,,Wächter der Nacht" kein Publikum für russische Filme. Als unsere Kinos noch Friedhöfe waren, kamen die Amerikaner und lockten vor allem wieder junge Leute in die Säle. Holly-wood prägte in den Jahren das Publikum sehr stark. Unser Ziel war es, zuerst dieses junge Publikum für uns zu gewinnen. Das bedeutete vor allem: Die Schauspieler mussten wie Amerikaner gekleidet sein. Ohne diesen Dresscode hätten wir es erst gar nicht in die Theater geschafft.
Maximov: Für ,,Wächter des Tages" haben wir mit einem tiefgründigen, manchmal vielleicht etwas verstörenden sozialen Kontext noch ein weiteres trojanisches Pferd eingebaut. Es verschaffte uns die Nähe zum etwas reiferen Publikum – eine Zielgruppe, die wir unbedingt dazu gewinnen wollten. Wir haben einen sanften Stilwechsel angestrebt: etwas weg vom urbanen Thriller und hin zum Melodram. Deshalb gibt es auch weniger Gewaltszenen im Vergleich zu ,,Wächter der Nacht"..

Ging die Rechnung auf?
Maximov: Ja, wir konnten die Zahl der Kinobesucher weiter steigern. Bei ,,Wächter der Nacht" waren vier Millionen in den Kinos – zu der Zeit waren das alle, die in Russland überhaupt ins Kino gingen. Das haben wir bei ,,Wächter des Tages" noch einmal um 2,5 Millionen toppen können. Mit unseren Filmen haben viele Russen das Kino neu für sich entdeckt.

Sie haben auch in Deutschland Fans fürs neue russische Kino gewonnen!
Ernst: Die Resonanz auf ,,Wächter der Nacht" war eine wahre Freude für uns. Der Film hat allein in Deutschland 2,6 Millionen Dollar eingespielt.
Maximov: Das ist übrigens mehr, als er gekostet hat!


Fox Searchlight hatte sehr schnell das Potenzial Ihrer Wächter-Trilogie erkannt und wird Teil 3 koproduzieren. Was versprechen Sie sich von der Partnerschaft mit den Amerikanern?
Maximov: Es ist bereits jetzt ein tolles Gefühl, dass viele Dinge möglich sind, von denen wir dachten, sie seien unmöglich. Es macht einen Unterschied, ob du auf deinem Grundstück und in deinem eige-nen Garten einen weiten Sprung nach vorne machst, oder ob du es in einem voll besetzten Stadion tust. Fox gibt uns das Gefühl, in ein großes Stadion einzuziehen.

Bedeutet eine neue Arena für Sie auch ein komplett neues Spielfeld?
Maximov: Es wird eine neue Story geben – mit amerikanischen Schauspielern. Wir werden aber auch einige der Charaktere aus den ersten beiden Filmen integrieren können. Mit ,,Wächter der Nacht" und ,,Wächter des Tages" haben wir eine neue Marke geschaffen, ein branding, das auch für des Wäch-ter-Finales prägend sein sollte. Die Autoren müssen eine Geschichte mit einer ,,brennenden Oberflä-che" finden, die allerdings nichts Oberflächliches haben darf.

Denken Sie da an einen konkreten gesellschaftlichen Bezug?
Maximov: Auf jeden Fall sollte es ein Konflikt sein, der etwas mit wahren Menschen zu tun hat. Dann ist es nicht mehr schwer, die notwendige Hitze für den Kampf der Wächter zu entfachen. Ohne den sozialen Schlüssel wären die Kämpfe nichts anderes als ein weiterer Abklatsch der Superman-Geschichte. Die große Aufgabe der Autoren besteht nun darin, einen solchen Konflikt in der amerika-nischen Gesellschaft zu finden. Dafür sind wir beide nicht die Richtigen, denn wir leben in einer kom-plett anderen Welt.


[geführt von Rainer Vogt]
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Impressum: Dieses Forum wird betrieben von Linuxandlanguages.com, Inh. Maik Wagner / Seigerhüttenweg 52 / 38855 Wernigerode

 Kontakt unter wagnermaik [at] web [punkt] de

 Datenschutzerklärung