Rezi-Proberunden zu Rückkehr der Helden & Co. - Meinungen?

Begonnen von Greifenklaue, 27. September 2008, 12:52:57

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Greifenklaue

Ich rezensiere ja gerade fleißig Rückkehr der Helden und seine Ableger (genauer: z.T. auch schon fertig).

Da es ja den ein oder anderen Mitspieler gab und vielleicht auch noch was dazu sagen möchte, hier die Möglichkeit dazu.

Rückkehr der Helden

Im Schatten des Drachen
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Christophorus

Zitat[...] Da es ja den ein oder anderen Mitspieler gab [...]
Hm, war ich nicht der einzige Mitspieler?  [15]

In aller Kürze: Rückkehr der Helden ist ein wirklich schön gestaltetes und spannend aufbereitetes Brettspiel mit klassischen Rollenspiel-Elementen. Der Spieler startet mit seiner Figur als typischer Level-1-Charakter und arbeitet sich im Laufe des Abenteuers - bei dem es diverse Quests zu erfüllen, Monster zu erschlagen, Fähigkeitspunkte einzusammeln und Attribute zu erhöhen gilt - zu einem waschechten Helden hoch - inklusive mächtiger Items. Zum Schluss (bzw. ab dem Zeitpunkt, an dem einer der Mitspieler zufällig die entsprechende Karte aus dem Pool zieht) wartet dann der Kampf gegen den mächtigen Oberschurken, der das Land unterjocht. Sehr nett.

Das Spiel krankt aber leider an einem völlig inakzeptablen, weil nahezu nichtssageneden Regelwerk und einem unausgewogenen Balancing. So steht der Oberfiesling mitsamt seinen Werten nicht etwa zu Beginn schon fest, sondern wird aus einem Stapel gezogen und bis zu einem gewissen Zeitpunkt verdeckt gehalten. Allerdings hat jeder der unterschiedlichen Bösewichter individuelle Stärken, wie z.B. Immunität gegenüber Magie. Wer sich also für einen Magier als Spielfigur entschieden hat und das Pech hat, einem solchen Gegner gegenüberzustehen, wird ziemlich blöd aus der Wäsche gucken. So ist der Spieler schon von Beginn an gezwungen, seine drei Fähigkeiten (Nahkampf, Fernlampf, Magie) möglichst weit auszubauen. Spezialisierungen werden dadurch unattraktiv.

Trotzdem: Wer erstmal im Spiel drin ist und die unnötigen Einstiegshürden genommen hat, wird mit Sicherheit viel Freude an dem Spiel haben.

»Ich glaube, mit D&D werde ich nicht mehr glücklich...« - Zitat Greifenklaue

Greifenklaue

ZitatHm, war ich nicht der einzige Mitspieler?
In dem Spiel ja. Ich hab es aber mittlerweile dreimal gezockt. Viermal, wenn man den Haus Wetterstein-Versuch mitzählt.

ZitatAllerdings hat jeder der unterschiedlichen Bösewichter individuelle Stärken, wie z.B. Immunität gegenüber Magie. Wer sich also für einen Magier als Spielfigur entschieden hat und das Pech hat, einem solchen Gegner gegenüberzustehen, wird ziemlich blöd aus der Wäsche gucken.
Hehe... Hattest Du einen Spiegel dabei?  [15]  DAS ist übrigens mit Erweiterung besser gelöst!!!

ZitatSo ist der Spieler schon von Beginn an gezwungen, seine drei Fähigkeiten (Nahkampf, Fernlampf, Magie) möglichst weit auszubauen. Spezialisierungen werden dadurch unattraktiv.
Zwei von drei, würde ich sagen.

ZitatTrotzdem: Wer erstmal im Spiel drin ist und die unnötigen Einstiegshürden genommen hat, wird mit Sicherheit viel Freude an dem Spiel haben.
Dem pflichte ich bei.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Argamae

Nachdem Klaue es auch mal bei uns mit Teufelsbraut, Reverend Fresh und mir gespielt hat (später kam noch ein weiterer Bekannter hinzu), kann ich auch mal meine Eindrücke schildern.

Grundsätzlich hätte ich mehr Interaktion zwischen den "Helden" erwartet, aber im Grunde wurschtelt jeder so vor sich hin - von einigen wenigen gemeinsamen Handlungen ("Markt") mal abgesehen. Das hat mich enttäuscht.

Durch die vielfältigen Aufträge und Heldentaten kommt durchaus Stimmung auf, viele sind auch humorvoll. Dadurch geht allerdings ein bißchen die "Epik" des Heldenwerdens flöten. Ebenfalls dazu trägt auch die biedere Rendergrafik der Figuren im Spiel bei - und die der Helden. Letztere sind größtenteils nicht ansprechend gezeichnet sondern erinnern an DSA-Charaktere in Schlecht (eine total überschminkte Priesterin oder ein klischeehafter Kapuzenmagier). Hier erwarte ich etwas mehr "Fantasy" und "Charakter" in den Bildern (gutes Beispiel: DESCENT: JOURNEYS IN THE DARK). Aber ist wohl auch Geschmackssache.

Das Spiel war anfangs sehr träge und eintönig, erst als mehrere Plättchen auf dem ansehnlichen Spielfeld umgedreht waren, kam ein wenig Leben in die Bude. Dann machte es auch zunehmend mehr Spaß. Dennoch empfinde ich das Fehlen von Interaktion als echten Minuspunkt und die Anleitung ist dermaßen katastrophal verfaßt, daß es eine Mühe ist, sich hindurch zu lesen.
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
|It's all fun and games - until somebody fails a saving throw!| D&D Meme

Greifenklaue

"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

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