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[Diskussion] Ist Rollenspiel eine Kunstform?

Begonnen von Argamae, 05. Dezember 2005, 10:08:59

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McArden

ZitatAber mal im Ernst: Das Spielen von irgendwelchen Spielen, sei es Rollenspiel oder etwas anderes ist keine Kunst, egal wieviel Bimbamborium ich drumrum setze.
Bei irgendwelchen Spielen gebe ich Dir ja recht. Und im Allgemeinen pflichte ich Dir auch bei. Aber die rigorose Haltung ist nicht zuträglich!

Ich tendiere wohl eher zu der Feststellung, dass Rollenspiel Kunst sein kann, wenn es entsprechend betrieben wird. Es sei denn, Du streichst jede Form von Schauspielerei aus der Gilde der Künstler.

[15]

Und ich bleibe dabei: Man kann erst etwas mit Sicherheit zuordnen, oder ablehenen, wenn die Kriterien hierfür eindeutig definiert sind. Da hier von einigen wehement behauptet wird, Rollenspiel sei keinesfalls Kunst, werden diese Herren bestimmt hieb und stichfest definierten können, was Kunst ist.

Ich höre...?

[15]  [15]  [15]
...where is the morning? Where is the sun? A thousand years of midnight - the sunrise is gone!

Berserker

ZitatDas Spielen von irgendwelchen Spielen, sei es Rollenspiel oder etwas anderes ist keine Kunst, egal wieviel Bimbamborium ich drumrum setze.
Naja, wenn ich an Schach oder Poker denke, da kann es schon Kunst sein das Spiel zu meistern! Oder es einfach das Meistern eines Handwerks, aber ist das nicht auch eine Kunst? [25]

Ingo

Gut wenn Du Kunst so umreißt, daß jedes Können eine Kunst ist. Dann würde ich Dir wohl recht geben müssen. Das sehe ich aber anders.

Einstein sehe ich nicht als Künstler sondern als mathematischen Genie. Und das gleiche gilt fpr Schachgroßmeister.

@McArden
Meine Ablehnung bezieht sich einzig auf die Verallgemeinerung. Alles kann eine Kunst sein. Also auch Rollenspiel. Aber das ist nicht der Normalfall und damit ist es keine Kunstform.

Viele Grüße,
Ingo
Meine Homepage auf: http://www.prost-rollenspiel.de

McArden

Da kann ich dem guten Ingo hier nur zustimmen.

[6]
...where is the morning? Where is the sun? A thousand years of midnight - the sunrise is gone!

Chaotisch Behse

Hartes Thema das meines Erachtens nach keine Wahrheit zu Tage bringen wird.
Kunst ist Ansichtssache, das wird immer so bleiben denke ich.
Das Rollenspiel nur dann Kunst ist wenn es "richtig" betrieben wird halte ich für eine wacklige Geschichte, Rollenspiel ist richtig wenn es Spaß macht, Kunst hin oder her. Es gibt keine schlechten Rollenspieler auch wenn man manch einen oft so betitelt, es gibt nur verschiedene Geschmäcker.

Das was teilweise im Kunstmuseum Wolfsburgs zu sehen ist oder was man in manch unterhaltsamer Dokumentation im Fernsehen aufgetischt bekommt, ist für mich alles andere als Kunst, nichts desto trotz wird es von wem auch immer als solche betitelt und schafft es in so genannte Museen.

Tja, tut mir leid, das ich so einen destruktiven Beitrag schreibe, der nicht viel Spielraum für Disskusionen bereithält aber is so [25] .
De profundis clamavi ad te, Domine

Ingo

Jetzt hast Du unsere ganze Diskussion kaputt gemacht. Danke Chaotisch Behse!

Ich schlage ein neues Thema vor: "Ist Chaotisch Behse ein Spielverderber?"  [25]

Naja, so gaaaaanz unrecht hast Du vielleicht nicht. Aber ich bleibe trotzdem bei meiner Meinung. Übrigens hat hier niemand gesagt, daß es was mit Spaß zu tun hat, ob es sich um eine Kunst handelt oder nicht. Aber egal. Da wir uns alle auf meine Meinung geeinigt haben ist das jetzt eh egal. War doch so, oder?  [15]

Viele Grüße,
Ingo, der sowieso Recht hat - auch wenn er sich irrt [23]
Meine Homepage auf: http://www.prost-rollenspiel.de

Argamae

Naja, es ist halt nicht diskussionsförderlich zu sagen: "Das werden wir nie klären können, alles ist relativ". Dann könnte man auch nie über Filme diskutieren oder sonst irgendeine Sache. Mit dem Argument "Das muß jeder selber wissen" wäre man ja sofort in einer Argumentations-Sackgasse. Ich denke schon, daß man gewisse Aspekte des Rollenspiels (bzw. der Art, wie "rollengespielt" wird) bewerten bzw. beurteilen kann. So, wie man auch Filme oder Bücher beurteilen kann. Natürlich kann ein jeder sagen: aber den Film fand ich trotzdem gut, oder: das Buch war aber dennoch klasse!
Ich will Behse darin zustimmen, daß "schlechte" Rollenspieler durchaus in ihrer Runde super viel Spaß haben können. Und den will ich ihnen auch nicht nehmen. Aber jeder von uns wird doch schonmal einen anderen Rollenspieler bewertet haben und hat ein Urteil über ihn gefällt! Oder nicht?
Und wenn diese Form der Beurteilung möglich ist (so, wie man auch Schauspieler bewerten kann), ist dann nicht auch eine allgemeine Beurteilung möglich? Und falls ja, kann man dann nicht auch schlußendlich beurteilen, ob Rollenspiel nun eine Kunstform ist oder nicht?
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
|It's all fun and games - until somebody fails a saving throw!| D&D Meme

Chaotisch Behse

So eine Art von Beurteilung wird oft gefällt, ja, doch muss jeder sie für sich selbst treffen und das wiederum ist keine gute Grundlage für eine allgemeine Disskusion. Finde ich zumindest.
Um festzustellen ob Rollenspiel an sich Kunst ist oder zumindest sein kann, muss man ersteinmal festhalten wie genau die Defenition von Kunst ist. Diese Definition trifft ein jeder für sich selbst, doch gibt es eben anscheinend eine Meinung auf die sich eine Mehrheit oder zumindest die, die der Meinung sind ihr Urteil würde eben diese Mehrheit bilden oder sei die einzig wahre geeinigt hat. Nur ist diese Definition von sogenannten Kennern der Materie so verschroben und abseits von dem was ich für Kunst halte, das man wohl nie den tatsächlichen Begriff KUnst in offizieller Sichtweise für Rollenspiel nutzen kann.

Das wiederum ist denke ich darauf zurückzuführen, das Rollenspiel sich nie so recht in der allgemeinen Gesellschaft etabliert hat. Letztenendes ist es Theater, wie es so oft schön betitelt wird improvisationstheater, was wahrscheinlich mit dem gemeinem Theater gleichzusetzen ist und somit als Kunst gewertet werden würde, würde es nicht Rollenspiel heißen und damit einen meist schlechten mindestens aber mißtrauischen Ruf in der Gesallschaft haben.
De profundis clamavi ad te, Domine

Greifenklaue

ZitatNaja, es ist halt nicht diskussionsförderlich zu sagen: "Das werden wir nie klären können, alles ist relativ".
Alles nicht, Kunst schon...

Im Ernst, die Definition von Kunst wurde ja schon von mehreren Seiten eingefordert, aber es gibt eben keine Allgemeingültige. Die von Wikipedia reibt sich mit der vom Brockhaus (oder ist abgeschrieben  [25] ).

Und ohne dieses "objektive Kriterium zu Kunst" bleibt es bei subjektiven Sichtweisen zu Kunst. Und damit auch, ob Rollenspiel da reinrutscht, oder nicht!

ZitatIch denke schon, daß man gewisse Aspekte des Rollenspiels (bzw. der Art, wie "rollengespielt" wird) bewerten bzw. beurteilen kann. So, wie man auch Filme oder Bücher beurteilen kann. Natürlich kann ein jeder sagen: aber den Film fand ich trotzdem gut, oder: das Buch war aber dennoch klasse!
Ich will Behse darin zustimmen, daß "schlechte" Rollenspieler durchaus in ihrer Runde super viel Spaß haben können. Und den will ich ihnen auch nicht nehmen. Aber jeder von uns wird doch schonmal einen anderen Rollenspieler bewertet haben und hat ein Urteil über ihn gefällt! Oder nicht?
Selbstverständlich... Aber auch in dem Bewußtsein hier meine subjektiven Kriterien anzulegen... Bei objektiven Kriterien wird es schon schwieriger: vielleicht Aufmerksamkeit? Offtopicgelaber? Aktivität? (schon kritischer...)

Warum es gar nicht leicht ist, dazu hab ich zwei Threads aus anderen Foren in der Hinterhand...

Hier rutscht der Thread ab in "Was ist gutes Rollenspiel?" (etwa ab Seite 2, Mitte) - http://www.rollenspiel-welten.de/thread.php?threadid=2605&boardid=36&sid=0957e899ffaedb42e52f9af29233bafb&page=2

Und hier quasi eine Gegenthese, bitte sich nicht selbst durch den Fleischwolf drehen - "Mehr Würfeln = gutes Rollenspiel" (siehe erster Beitrag) - http://grofafo.org/index.php?topic=23077.0

[18] Zeigt in jedem Fall doch äußerst unterschiedliche, ähh, Ansätze "gutes" Rollenspiel zu bewerten (auch wenn ich persönlich ersteren Thread den Vorzug geben würde...)  [18]


"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

McArden

Nach allem, was ich mir nun zum Thema 'Kustbegriff' zu Gemüte geführt habe, ist die Frage nach Kunst oder nicht Kunst auf jeden Fall an gesellschaftliche Faktoren gebunden - also durchaus bezogen auf Personengruppen und Zeitepochen unterschiedlich. Dazu kommt, dass man anscheinend ständig bestrebt ist, den Kunstbegriff zu erweitern - wie mir persönlich erscheint, manches Mal bis zur scheinbaren Sinnlosigkeit.

Und hier muß ich Bese recht geben: Die persönliche Empfindung von Kunst ist ein wichtiger Aspekt. Dann ist hier noch der Blickwinkel zu betrachten, unter dem man Kunst betrachtet. Beispielsweise ist der materielle Wert von Kunst abhängig von dem Verhältnis der Größe der Personengruppe, die etwas für herausragende Kunst hält und der relativen Seltenheit, der entsprechenden Kunstwerke. Weiterhin kann man aber auch prakmatische, heuristische oder etische Standpunkte einnehemen.

Ich gewinne immer mehr den Eindruck, das das Themenfeld Kunst kein ordnungschaffendes System ist, sondern eine Art Hilfswerkzeug, um damit philosophische, etische und ähnlich gelagerte Felder bearbeiten zu können. So gesehen muß Kunst ständig neu erschlossen werden. Der Kunstbegriff nutz aus dieser Warte nur, wenn diejenigen die ihn verwenden erkennen, dass es nicht auf ihn selbst an kommt, sondern auf die Erkenntnisse, die man sich damit erschließen kann.

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...where is the morning? Where is the sun? A thousand years of midnight - the sunrise is gone!

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