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[System] KULT

Begonnen von Greifenklaue, 19. November 2005, 14:39:46

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Argamae

ZitatNatürlich ist das Geschmacksache, aber ich bin aus dem Alter für Vampirromantik heraus.
Das geht mir genauso!  [25]
ZitatNenn doch mal andere Horror-Rollenspiele.
Klar, jedoch sollte ich vorgreifen, daß ich Deine Definition überhaupt nicht teile. CTHULHU ist ganz klar ein Horror-Rollenspiel. Das viele Abenteuer dabei einen "detektivischen" Weg gehen, ändert nix an der Thematik. KULT hat z.B. auch sehr starke investigative Elemente.
Definiere doch mal, was für Dich ein Horror-RPG ist?!
Ich beziehe mich jetzt aber klar auf Rollenspiele, die in der Moderne spielen! Viele sind es nicht, da gebe ich Dir Recht, aber neben CTHULHU fallen mir deutschsprachigen Raum ein:

ANGELI
GURPS HORROR
IN NOMINE
UNKNOWN ARMIES (neu!)
VAMPIRE: DIE ALTE WELT (sowie fast alle anderen WoD-Hintergründe)


In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
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KULTist

Ui, seid ihr erwachsen und reif!!!   [22]  [25]


Was haben wir denn noch so an neueren deutschen oder übersetzten Systemen:
Das Grundregelwerk der neuen Welt der Dunkelheit (so überflüssig ich diese auch finde) ist ein lupenreines Horror-Rollenspiel!

Neben dem bereits genannten und imho sehr guten GURPS Horror ist auch noch das imho exquisite GURPS Buch Voodoo - Der Schattenkrieg erschienen, in das jeder Kult-Fan mal einen kleinen Blick werfen sollte....meiner Meinung nach ein hervorragendes Setting!
Kein Wunder, ist ja auch von Carella, einem meiner Lieblings-Rollenspiel Autoren! [15]

Kleine Ängste über reale Kindheitsängste löste fast noch mehr Diskusionen aus als das Serienkiller Rollenspiel Serials!

Das Siebte Siegel ist zwar imho ein peinlicher und grauenvoll restriktiver Jäger Die Vergeltung Verschnitt, aber ebenfalls ein echtes Horror-Rollenspiel (Meiner Meinung nach sogar in mehrfacher Hinsicht...teilweise habe ich mich beim lesen der Regeln wirklich gegruselt, auch, wenn das von den Machern wohl weniger beabsichtigt war ! [15]  [25] ) !

Bei Inspectres geht man auf Geisterjagd, dazu kann ich aber nicht viel sagen...

Selbst die Klassiker D&D und DSA besitzen mit Ravenloft bzw Borborads Erben äußerst stimmige Horrorszenarien bzw Setting-Bücher/Boxen auf Deutsch!

Andere, horrorverwandte Sachen wie zB Der Letzte Exodus (imho sehr sehr cooles und abgefahrenes 'Ende der Welt' Szenario), Serials oder Deadlands oder die düsteren Endzeit Settings Degenesis oder Maddrax lasse ich mal außen vor.....

Auch, wenn KULT in Sachen Horror-Rollenspiele auch nach Jahren für mich immer noch unangefochten auf dem ersten Platz steht, ist es doch erstaunlich, was es alles an Horror in Deutschland auf den Markt geschafft hat!
E = mc² + 1w6
Ein Herz für Henchmen!

Argamae

@KULTist: Jau, danke für die Ergänzung... Anmerkung von mir zum Thema "Alter und Vampirromantik". Ein besonders großer Fan von WoD im Allgemeinen und Vampire im Besonderen war ich ja noch nie, wenngleich man gerade letzteres System natürlich auch "erwachsener" spielen kann. Aber es ist schon so, vieles von dem "Style" in Vampire auf diese ganze Romantisierung des Untoten-Daseins ausgerichtet ist. Und die spricht mich jetzt noch weniger an als früher (als ich halt jünger war).
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Berserker

@Vampirromantik: Darum hat es mich nie besonders zur Camarilla hingezogen, wenn dann meist Gangrel oder Brujah! Und einen ziemlich abgefuckten Sabbatblutjunkie oder einem schwächlichen Ghul/Wiedergänger kann ich defintiv nix romantisches abgewinnen, auch wenn es eine noch größere Verherrlichung des Untoten-Daseins dastellt seine Menschlichkeit zumindest zu einem großen Stück auf der Strecke zu lassen.

@Horror: Nun ja, nicht meine (Spiel-)Welt, obwohl mich Kleine Ängste mal wegen des Settings reizen würde. Lieber lass ich da schon Horrorelemente in ein Fantasyabenteuer einfließen!

KULTist

Das einzige wirklich wichtige für mich bei Vampire Die Maskerade war das Konzept der Menschlichkeit, der Kampf darum und den persönlichen Horror!
Eigentlich mag ich ja nun mal Lykanthropen (Nein, ich meine die Verfluchten, keine bepelzten Ökoterroristen!!! [25] ) viel mehr als Vampire! [15]

Der Romantik und Welt Teil ist bei mir auch eher an zweiter oder dritter Stelle!

Aber ist imho ja eher nebensächlich!  [25]
E = mc² + 1w6
Ein Herz für Henchmen!

Ingo

Zitat
Definiere doch mal, was für Dich ein Horror-RPG ist?!
Horror ist für mich ein Spiel mit Ängsten. Die Anwesenheit von Monstern - auch in düsterer Umgebung macht noch kein Horror.
Zitat
Ich beziehe mich jetzt aber klar auf Rollenspiele, die in der Moderne spielen! Viele sind es nicht, da gebe ich Dir Recht, aber neben CTHULHU fallen mir deutschsprachigen Raum ein:

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IN NOMINE
UNKNOWN ARMIES (neu!)
VAMPIRE: DIE ALTE WELT (sowie fast alle anderen WoD-Hintergründe)
Bei Cthulhu sehe ich als problematisch an, daß immer größere Monster und mehr aufgefahren wurden. In Nyarlathoptheps Schatten ging ja schon verschwenderisch damit um. Tatsächlich kommt gerade bei neueren Abenteuern kaum noch eine echte Gruselatmosphäre auf - nicht das der Spielleiter das nicht beeinflussen kann.

In Nomine ist wohl eher Satire mit schwarzem Humor und noch lange kein Horror.
Gurps Horror habe ich tatsächlich vergessen. Gut.
Vampire sehe ich nicht als Horror, da ich mich nur vor etwas unbekanntem Fürchten kann, da ist aber alles bekannt und somit ebenfalls kein Horror.
Unknown Armies kenne ich nicht.
Bei Angeli kenne ich niemanden, der es bisher als Horror beschrieben hat. Gut Du hast schon Recht. Es ist definitionssache.

Revenloft und Borbarad (für DSA) sind wohl keine Horror-Rollenspiele, sondern eher Gruselsettings für Fantasy. Sicherlich eine Mischform aber eben halt kein reiner Horror. Das wäre so als wenn man Troll als Horror bezeichnen würde - und ich weiß, einige tun das.

Viele Grüße,
Ingo
Meine Homepage auf: http://www.prost-rollenspiel.de

Argamae

@Ingo: Ehrlich gesagt, so ganz kann ich Deiner Definition bzw. Argumentation nicht folgen.
ZitatHorror ist für mich ein Spiel mit Ängsten.
Definitiv.
ZitatDie Anwesenheit von Monstern - auch in düsterer Umgebung macht noch kein Horror.
Auch klar, ist ja fast ne Binsenweisheit. Ein Dreimaster und ein vergrabener Schatz machen aus einer Fantasywelt ja auch kein Piraten-Setting.
ZitatBei Cthulhu sehe ich als problematisch an, daß immer größere Monster und mehr aufgefahren wurden. In Nyarlathoptheps Schatten ging ja schon verschwenderisch damit um. Tatsächlich kommt gerade bei neueren Abenteuern kaum noch eine echte Gruselatmosphäre auf
Die von Dir angesprochene Kampagne (Nyarlathotep's Schatten) ist sicherlich heftig, aber das immer mehr und mehr Monster aufgefahren werden, ist schlichtweg nicht richtig. Schau dir mal die neuen Abenteuer von Pegasus Press an, da geht es mehr um Atmosphäre als um alles andere. Aber abseits der Abenteuer erfüllt CTHULHU sämtliche Ansprüche und Voraussetzungen eines Horror-Rollenspiels! Sogar eine Spielmechanik betreffend der Ängste hat Cthulhu seit jeher ausgemacht - die geistige Stabilität!
ZitatVampire sehe ich nicht als Horror, da ich mich nur vor etwas unbekanntem Fürchten kann, da ist aber alles bekannt und somit ebenfalls kein Horror.
Meiner Meinung nach absolut NICHT! Gerade das Bekannte, das Vertraute, kann zu einer Quelle ganz exquisiten Horrors werden - wenn es nämlich plötzlich in ganz ungewohnten Bahnen agiert und unerwartet und fremdartig in Erscheinung tritt. Da du das Spiel mit Ängsten als primäres Horror-Element definiert hast, ist die WoD und Vampire im Besonderen sogar ein Horror-RPG par excellance - denn es um die Angst, seine Menschlichkeit zu verlieren und damit auch seine Persönlichkeit und das, was uns vom bloßen Tier unterscheidet. Es geht um den Verlust der Identifikation. Ferner: nur weil den meisten RPGlern Vampire längst bekannt sind (also ihre Definition, ihre Stärken/Schwächen usw.), stellen sie dennoch etwas fremdartiges, unnatürliches dar - insbesondere für die Bewohner der "normalen Welt". Für sie IST es unbekannt!
ZitatRevenloft und Borbarad (für DSA) sind wohl keine Horror-Rollenspiele, sondern eher Gruselsettings für Fantasy.
Hm, mag sein. Bleibt aber die interessante Feststellung, daß "Grusel" genauso mit Ängsten spielt und sogar durch sie definiert wird. Laut Deiner Definiton wäre es also mit Horror identisch?!

Für mich persönlich geht Grusel dem Horror meist voraus. Wo Grusel noch auf Andeutungen, Vorahnungen und Indirektes beschränkt ist, weist Horror etwas Greifbares, Deutliches und Direktes auf.
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Ingo

Gut, ich sage ja, Cthulhu ist sehr dicht dran. Ich persönlich würde es nicht wirklich dazu zählen aber gut.

Grusel und Horror? Gibt es einen Unterschied? Vielleicht ja, vielleicht nein. Der Punkt den ich nicht deutlich gemacht habe, ist daß man bei Fantasy eine andere Relation zu den Gegnern hat als beim Horror. Das heißt nicht, daß ein Abenteuer nicht gruselig sein kann. Die gefühlte Atmosphäre ist aber meist doch eine andere, wenn auch sehr nahe dran. Der Schwerpunkt bleibt dann meist Fantasy.
Darüber sollte man sich jetzt nicht streiten, denn letzendlich ist Horro nicht anderes als Fantasy und gehört als Untergruppe wohl mit dazu.

Ich denke, daß unsere Definition sich nur in Nuancen unterscheidet, wir deshalb aber nicht auf eine deckende Menge, der Horrorsysteme kommen.

Bei Vampire möchte ich Dir widersprechen. Rationale Ängste (dazu gehört sich nicht unter Kontrolle zu haben, seinen Job zu verlieren) machen noch keinen Horror aus. Aber gut. Wir werden da nicht auf einen Nenner kommen. Für mich liegt der Schwerpunkt bei Vampire woanders und wird von mir deshalb nicht als Horror gezählt. Das ist vermutlich dann doch eine Geschmackssache.

Im Endeffekt hattest Du jedenfalls recht (oder wer immer es auch gesagt hat), daß ich mich geirrt habe. Auf Deutsch gab es doch mehr als ein Horror-Setting. Ich habe es bloß vergessen. Mag daran liegen, daß ich sehr gerne Kult spiele und die anderen (bis auf Cthulhu, daß ich auch gerne spiele und dann übrigens auch als Horror bezeichne, obwohl ich es nach wie vor nicht voll dazu zähle  [15] ) eben nicht.

Aber bei Vampire wird wohl nichts zu machen sein. Für mich ist es Kinderquatsch mit Soße (vom Hintergrund). Ich habe es auch mit einer Gruppe gespielt, wo mir der Spielleiter sonst sehr zusagt und ich habe festgestellt, daß ich recht hatte. Es ist einfach nichts für mich, wobei es Zeiten gab, da hätte ich das sicherlich gerne gespielt. Aber nun nicht mehr. Nö! Nein! Nix da! [15]

Viele Grüße,
Ingo

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Argamae

ZitatCthulhu ist sehr dicht dran. Ich persönlich würde es nicht wirklich dazu zählen aber gut.
[...]
(bis auf Cthulhu, daß ich auch gerne spiele und dann übrigens auch als Horror bezeichne, obwohl ich es nach wie vor nicht voll dazu zähle  )
Na, Du machst mir ja Spaß!
Nur eins noch: KULT und CTHULHU haben beide ein definiertes Horror-Spieluniversum. Beide spielen in der Gegenwart (Cthulhu sogar in zwei weiteren Epochen, wenn man will). In beiden erschaffe ich mehr oder weniger normale Menschen ohne besondere Kräfte oder Fähigkeiten. Ich kann den spezifischen Hintergrund in das Abenteuer einbauen, oder ich lasse ihn außen vor. Beide Systeme bieten die gleichen Horror-, Grusel- und Schreck-Möglichkeiten. Seien es Geistererscheinungen, Psychokiller oder Kreaturen aus einer anderen Dimension. Wo also mache ich bei der Definition einen Unterschied? Ergibt keinen Sinn für mich.
ZitatFür mich ist es Kinderquatsch mit Soße (vom Hintergrund). Ich habe es auch mit einer Gruppe gespielt, wo mir der Spielleiter sonst sehr zusagt und ich habe festgestellt, daß ich recht hatte. Es ist einfach nichts für mich, wobei es Zeiten gab, da hätte ich das sicherlich gerne gespielt. Aber nun nicht mehr. Nö! Nein! Nix da!
Nun, ich wollte Dich ja weder zum Spielen überreden (bin selbst ja auch kein Fan davon) noch Dir Deine persönliche Meinung streitig machen. Lediglich aufführen, weshalb per (deiner) Definition VAMPIRE durchaus als Horror anzusehen ist. Und es geht hier um andere Ängste (und keinesfalls nur rationale), als den Job oder die Kontrolle zu verlieren! Es geht hier um den Verlust des Selbst, der Persönlichkeit, all dessen, was Dich als Menschen ausmacht! Ein Horror, der umso schlimmer ist, als das der Tod hier sozusagen keinen Ausweg sondern eher die Bestätigung dieser Angst aufzeigt... Das ist halt "persönlicher" Horror!
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Greifenklaue

Also bei WoD scheiden sich wohl die Geister...

Ich will dazu nur sagen, dass ich jetzt schon einige Runden klassisch gespielt habe als auch live und der sicher durchaus vorhandene Horroraspekt zumeist (für mich) zu kurz kam.

Horror-Elemente? Unbestreitbar. Horror? Wohl nur in der Ausnahme?

Nebenbei: Erschien GURPS Horror den auf Deutsch?
Zitat(Cthulhu sogar in zwei weiteren Epochen, wenn man will).
Wieso "nur" zwei weitere? Chthulhu-Settings gibt es doch mittlerweile im halben Dutzend  [25]  [1920, 1960, 1880, Now / Delta Green, Vietnam `67, ?Endzeit (wenn es denn kommt), Pulpcthulhu und bestimmt noch viele halboffizielle Hintergründe, da würd mit J.C. Steines Amerika-Hintergrund zur Prohibition einfallen, erstmals Mirakel, dann in der CW]

Hat denn schon irgendwer Erfahrungen gesammelt, bei KULT mal nicht in der Gegenwart loszulegen???

In punkto Cthulhu will mein werter Namensvetter vermutlich auf "Frank Hellers Cthulhu-Matrix" heraus, die in etwa so abläuft: Mysterium taucht auf, SCs forschen und bekommen dadurch Mittel zur Hand, Monster wird beseitigt. Schwupps... Da der Chefredakteur Cthulhu dies selbst als Problem sieht, läßt es sich wohl auch nicht ganz abweisen, dass auch viele offizielle Abenteuer, trotz sehr hoher Qualität, oft (aber bei weitem nicht immer) diesem Leitfaden folgen...
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Argamae

ZitatIn punkto Cthulhu will mein werter Namensvetter vermutlich auf "Frank Hellers Cthulhu-Matrix" heraus, die in etwa so abläuft: Mysterium taucht auf, SCs forschen und bekommen dadurch Mittel zur Hand, Monster wird beseitigt. Schwupps... Da der Chefredakteur Cthulhu dies selbst als Problem sieht, läßt es sich wohl auch nicht ganz abweisen, dass auch viele offizielle Abenteuer, trotz sehr hoher Qualität, oft (aber bei weitem nicht immer) diesem Leitfaden folgen...
Ob Dein werter Namensvetter darauf hinaus wollte, weiß ich nicht. Ich weiß nur, daß ein eventuell vorhandenes Problem der "Over-Monsterung" ebenso für KULT gelten würde. Wenn man sich da mal anguckt, wie megaheftig die Kampagnenabenteuer sind, dann Gute Nacht. Da muß man als SL wohl erstmal Hand anlegen (frag mal McArden, wir spielen gerade JUDAS GRAIL).
Und was diese "Matrix"  angeht, nun, dieses Schema ist tatsächlich in vielen Cthulhu-Abenteuern vorhanden. Ganz davon abgesehen, daß die Struktur der Abenteuer keine Bedeutung für die Diskussion hat, ob Cthulhu nun dem Horror zuzurechnen ist oder nicht, finden sich solche grundsätzlichen Strukturen in vielen Rollenspielen. Wenn sie gut gemacht sind, dann können solche Strukturen gern mehrfach auftauchen. Und mal ehrlich: das Muster "Rätsel taucht auf, Charaktere forschen nach und entdecken Zusammenhänge, puzzeln das Gesamtbild zusammen und konfrontieren den Verursacher" ist doch wohl geradezu ein klassischer Stellvertreter für Abenteuer quer durch alle System und Genres, oder?
ZitatWieso "nur" zwei weitere? Chthulhu-Settings gibt es doch mittlerweile im halben Dutzend
Ja, ich jedoch sprach die offiziellen drei Settings des Grundregelwerkes an: 1890's, 1920's und 1990's bzw. Gegenwart.
ZitatNebenbei: Erschien GURPS Horror den auf Deutsch?
Ja, es erschien.
______________________________________________________
Übrigens, hier mal eine Definition von Horror (Quelle: Wikipedia):
Horror ist ein Gefühl von Entsetzen und Angst (so die deutsche Bedeutung des lat. Wortes), das jemanden in einer konkreten Situation ergreift und Panik sowie Schrecken verursacht. Das Wort wird auch mit "Abscheu", "Grauen", "Schauder" gleichgesetzt (Duden). "Horror vacui" bezeichnet die Angst der Natur vor der Leere. Horror ist ebenfalls der Name des literarischen und filmischen Genres, das sich damit befasst.
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Greifenklaue

Naja, die Struktur des Abenteuers kann schon entscheidend sein... Ob es simples Hack`n`Slay der gehobenen Art ist oder tatsächlich Horror ohne Ende  [18]

Meine persönliche Erfahrung bei erst wenigen Runden ist doch eher, dass es sehr detektivisch war und die Horrorelemente einmal zwischendurch und einmal gen Ende aufkommen wollten - bei einem ordentlich geleiteten Abenteuer des Berlin-QBs.

Natürlich besteht ein Horrorthriller auch nicht nur aus Horror sondern aus vielen Szenen, die die Stimmung nach und nach aufbauen, bis es dann zur Sache geht, aber das ist das, was für mich hier durchklang!

ZitatIch weiß nur, daß ein eventuell vorhandenes Problem der "Over-Monsterung" ebenso für KULT gelten würde.
Also, ich denke, dass es weniger ein Überpowern gemeint ist (wie das, glaub ich, bei KULT der Fall ist in off. Abt., wenn ich Dich richtig verstehe), sondern eben dieses Wiederholen des Schema Fs.

Beim ersten Mal Horror pur, nach den fünften Mal Routine... Sowohl für Spieler als auch SCs...  [18]

Aber zum Glück gibt es auch ungewöhnliche Cthulhu-Abenteuer...  [21]

"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Argamae

ZitatNaja, die Struktur des Abenteuers kann schon entscheidend sein... Ob es simples Hack`n`Slay der gehobenen Art ist oder tatsächlich Horror ohne Ende
Nein, nicht in dieser Diskussion. Hier ging es darum, ob ein Rollenspiel von seinem Grundkonzept her als Horror-RPG einzustufen ist oder nicht. Die Abenteuer spielen da keine Rolle. Wäre das so, würde ich KULT auch viel weniger hoch schätzen als ich es tue!
Das Rollenspiel CTHULHU beschäftigt sich mit dem Grauen und Horror sowohl normaler, verblendeter Menschen als auch jener unvorstellbaren Wesen jenseits von Raum und Zeit - egal, wie es in den Abenteuern aufbereitet oder präsentiert ist.
Zitat(wie das, glaub ich, bei KULT der Fall ist in off. Abt., wenn ich Dich richtig verstehe)
Wie bitte? Hab ich jetzt nicht verstanden.
Ingo hat bei Cthulhu von immer größeren und mehr Monstern gesprochen, daher hat er schon gemeint, daß da eine "Übermonsterung" stattfindet. Und diese Sichtweise kann ich absolut nicht teilen.
Falls jemand von dem von Dir genannten "Schema F" des Abenteuer-Aufbaus die Schnauze voll hat, kann ich ihm nur empfehlen, CTHULHU mal mit dem DELTA GREEN Hintergrund auszuprobieren! Wirklich der HAMMER!
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Greifenklaue

ZitatNein, nicht in dieser Diskussion. Hier ging es darum, ob ein Rollenspiel von seinem Grundkonzept her als Horror-RPG einzustufen ist oder nicht. Die Abenteuer spielen da keine Rolle. Wäre das so, würde ich KULT auch viel weniger hoch schätzen als ich es tue!
Das Rollenspiel CTHULHU beschäftigt sich mit dem Grauen und Horror sowohl normaler, verblendeter Menschen als auch jener unvorstellbaren Wesen jenseits von Raum und Zeit - egal, wie es in den Abenteuern aufbereitet oder präsentiert ist.
Naja, es wurden in der Diskussion ja keine Einstufungskriterien genannt und Ingos Übermonsterung muss sich ja auf die Abenteuer beziehen. Wenn ich seine Beiträge genau lese, scheint ja gemeint zu sein, dass er Cthulhu dann als Horror sieht, wenn man damit wirklich auf Lovecrafts Pfaden wandelt... Und dies nicht bei den Abenteuern geschieht. Wie dem auch sei, wird er sich sicherlich noch selbst zu äußern, das war nur das, was mir in dem Kontext auffiel.
ZitatWie bitte? Hab ich jetzt nicht verstanden.
Ingo hat von immer größeren und mehr Monstern gesprochen, daher hat er schon gemeint, daß da eine "Übermonsterung" stattfindet. Und diese Sichtweise kann ich absolut nicht teilen.
Ich hab Dich so verstanden, dass Du die KULT-Abenteuer als überpowert ansiehst und das zumindest nicht bei der Cthulhu-Matrix gemeint war. Ob Ingo nun ein "Schneller-Höher-Weiter"-Abschluß-Monster meinte (das gibt es durchaus in einem Teil der Abenteuer, bzw. das würd ich wissen nachvollziehen können, wenn auch nicht unbedingt so sehen) oder tatsächlich eine Übermonsterung im Sinne einer Überpowerung (da würde mir jetzt kein Beispiel zu einfallen, aber ich kenn ja auch nicht alle Abenteuer) gemeint ist, kann er uns bestimmt auch verraten [25]
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Ingo

Ich muß Greifenklaue rechtgeben. Genau auf die Übermonsterung der Abenteuer wollte ich hinaus. Ich sehe das als wesentlich an. Schließlich sind es offzielle Publikationen und führen ein Rollenspiel somit in eine bestimmte Richtung. Und genau diese Richtung geht weg vom klassischen Horror. In den Abenteuern eines Verlages wird doch klar, wie sie sich das Rollenspiel in ihrem System oder auf ihrer Welt vorstellen und das geht nunmal hin zum Konsum von Monstern.
Für mich sind dabei zwei Dinge von Belang: Erstens wenn Du es siehst macht es Dir keine Angst mehr. Zweitens, wenn Du es töten kannst (oder austreiben - und sei es nur eine Inkarnation) macht es Dir keine Angst mehr.
Das sind zwei wesentliche Punkte die beim Horror eine gewaltige Rolle spielen. Warum ist Alien 1 atmosphärisch so dicht? Nicht weil das Monster andauern gezeigt wird und weil es davon hundert Stück gibt, sondern weil ihm nicht beizukommen ist und weil man es nie richtig sieht. Beide Varianten Angst vor dem Unbekannten und Angst vor dem Andersartigen (es überlebt halt alle Versuche der Crew es zu töten - bis zum Schluß).

Bei Kult hat es eine andere Klasse. Kult spielt mit der Realität. Du kannst es töten - aber glaube nicht, daß es tot ist. Gerade die Sachen die auf deutsch rauskamen waren von einer Qualität, die mit der Wahrnehmung spielte. Und das ist ein weiteres Horrorelement. Wenn man das was man sieht selbst nicht mehr glauben kann (sehr schön ist in diesem Punkt Jacobs Ladder - ein Film).

Wie gesagt, wir streiten hier über kleine Details. Man könnte sagen sekundäre Korinthen, aber gerade diese kleinen Details sind mir wichtig.

Bei in "Nyarlathoteps Schatten" wurde es immer extremer. Gleich mehrere der Supermonster (GS- w10/w100) tauchten auf. Ganz ehrlich nach der ersten Begegnung hätte man nach Lovecraft nicht mehr weitermachen brauchen, aber hier geht es weiter und wird immer heftiger. Das setzte sich dann auch bei einigen folgenden Abenteuerbänden weiter durch.
Ich spiele gerne Cthulhu, aber ich liebe Lovecraft und wie allen echten Lovecraft Fans stößt mir da immer wieder mal etwas bei den Abenteuern auf. Ich finde das die Qualität mittlerweile sehr gut ist. Layout, Satz, Grafik und auch Schreibstil sind toll. Aber ich stelle einen Weg fest, daß sich das ganze langsam von den Geschichten Lovecrafts entfernt. Was soll ich meinen Spielern denn noch bieten nachdem sie gegen Nyarlathothep und die schwarze Sphinx gewonnen haben? Cthulhu und Azathot?! Und dann? Genau das ist doch das Problem. Ich kann dann nur schlecht wieder zurück. Es kommen immer mehr und immer größere Monster, die man besiegt und langsam geht es von dem weg, was man ursprünglich wollte.

Lovecraft ist für mich Horror. Kein Zweifel. Ursprünglich war auch Cthulhu ein Horrorrollenspiel. Aber mit den meisten Cthulhu Abenteuern kann ich meine Spieler doch nicht mehr schocken. Natürlich gibt es da noch sehr gute. Eines der besten ist meiner Meinung nach im Wales Band, der für mich auch (trotz des wirren ersten Abenteuers) die lohnenste Publikation für das System überhaupt war.

Vampire ist für mich kein Horror, weil es mich nicht ängstigen kann. Und ganz ehrlich, wenn ich die meisten Gruppen über ihre letzte Vampire Runde berichten höre glaube ich das es den meisten so geht. Natürlich gibt es da Horror-Elemente drin. Aber darum ist es noch lange keine Horror-Setting. Sonst wären Sturmbringer oder Earthdawn ja wohl auch Horror-Rollenspiele.

Zu Greifenklaues Frage:
Ja, ich habe Kult schon in der Vergangenheit und in der Zukunft gespielt. Bei der Vergangenheit habe ich das Abenteuer an "die Abenteuer des A.G. Pym" von Poe angelegt (bei dieser Geschichte sieht man mal, wo Lovecraft gelernt hat), für die Kult Runde in der Zukunft habe ich die Umwelt von "Fallout" den Computerrollenspielen übernommen.
Kult läßt sich genauso universell in jeder Epoche einsetzen, wie Cthulhu auch.

Übrigens war ich damals ziemlich sauer als Cthulhu 1000 A.D. rauskam. Da hatte ich schon zwei Jahre Arbeit an Pentagramm hinter mir und da sollte ein Schwerpunkt Horror im Mittelalter sein. Ich habe mir aus zig Quellen Namen, Währungen, Gesetze, Phrasen und allgemeines über das Leben zusammengesucht und zack - kam es von Cthulhu raus. Naja, ich kann wenigstens sagen, daß ich viel mehr Infos über das Mittelalter gesammelt hatte und die Abenteuer noch mehr das damalige Leben mit einschließen sollten. Aber so werde nur ich mich an dieser Variante erfreuen dürfen. Die ich mir an jeden ersten Samstag eines Quartales einmal ansehe.
[6]

Viele Grüße,
Ingo
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