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Wie weit sollte political correctness gehen?

Begonnen von Besserwisserboy, 28. Juni 2020, 00:41:19

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Besserwisserboy

In den USA ist neben Corona das einzige wirklich wichtige Thema Rassismus, zumindest nehme ich das so wahr. Kann ich sogar gut nachvollziehen. in so gut wie jedem Land der Welt gibt es Rassismus. Aber Amerika scheint da besonders gespalten zu sein, da es ja im Grunde genommen fast ausschließlich aus "Ausländern" bzw. Einwanderern besteht. Die sich aber stark durch ihre Hautfarbe voneinander abgrenzen.
Amerika ist da ein Land voller Gegensätze. Auf der einen Seite bemühen sie sich überzogen politisch korrekt zu sein und auf der anderen Seite gibt es den Klu Klux Klan und teilweise offenen Rassismus.

Jetzt hat fox bekannt gegeben, daß einige Sprecher der Simpsons umbesetzt werden sollen. Und zwar deshalb weil einige farbige (in dem Fall eher nicht gelbe  ;D) Figuren von Weissen gesprochen wurden und das angeblich rassistisch wäre.
Ich persönlich finde das extrem überzogen. Aus meiner Sicht ist es völlig egal was für eine Hautfarbe ein Synchronsprecher hat. Bart z.B. wird sogar von einer Frau gesprochen, weil die Simpsons ja nicht altern und Frauen besser Kinder synchronisieren können....
Davon ab sind die Simpsons ja eher dafür bekannt der amerikanischen Gesellschaft den Spiegel vor zu halten und sarkastisch Sozialkritik zu üben (wenn  auch nicht mehr so stark wie früher).

Für mich völlig überzogen und fast schon lächerlich. Was ist eure Meinung dazu?
Ich bin nur durch einen Tippfehler hier, eigentlich wollte ich aufs Reifenklauen-Forum...
Wer hat meinem Goldfisch das Töten beigebracht???

Greifenklaue

Im konkreten Fall: Überzogen. Umbesetzen ist immer schlecht und nach 25 Jahren?

Allgemein: Sollte man schon auf eine ausgewogene Synchronbesetzung achten.

Rassismus ist für mich, wenn sowas wie das "R" zu "L" bei chinesischen/asiatischen Figuren.

Gerade hat es wohl auch die D&D-Community-Folge erwischt ...

-> http://tagschatten.blogspot.com/2020/06/sieg-uber-den-rassismus.html
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

rap

Immer eine Frage der Perspektive. Wenn sich daran Menschen stören, dann eben ändern.

Greifenklaue

Es muss ja schon rational begründbar sein.

Und an ein Umbrsetzen von Synchronstimmen stiert sich ja auch jemand.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Besserwisserboy

Die Simpsons machen sich ja über viele Themen lustig. Religion, Vegetarismus usw. Also auch Themen die Menschen wichtig sind und über die sie sich aufregen. Würden sie das bei jeder kleinen Beschwerde berücksichtigen, wären die Simpsons bald die Waltons oder unsere kleine Farm...

South Park ist da ja noch extremer. Die brechen ja fast alle sozialen Regeln und machen sich auch über Behinderte lustig und sind rassistisch (Cartmans Judenwitze z.B.). Finde ich okay, wenn man es in wirklich alle Richtungen macht also quasi in seinem Sarkasmus "neutral bleibt" indem es gegen alle geht und man keinen schont. Führt zu einer großen Fan-Base aber auch zu vielen Hatern, die sich angegriffen fühlen weil man sich auch über ihren spezielle Trigger-Punkt lustig macht.

Im Grunde entlassen die Studios hinter den Simpsons ja Sprecher auch wegen ihrer Hautfarbe. Sie haben die Figuren über Jahre oder Jahrzehnte gut synchronisiert und wurden in dem Job einzig und alleine gekündigt weil sie weiss sind.

Gut, ich will da keine voreiligen Schlüsse ziehen, schließlich sprechen die meisten Sprecher ja mehrere Rollen gleichzeitig und vielleicht worden sie ja nicht gekündigt sondern nur jetzt in anderen Projekten beschäftigt...
Ich bin nur durch einen Tippfehler hier, eigentlich wollte ich aufs Reifenklauen-Forum...
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Noir

Zitat von: rap am 28. Juni 2020, 02:20:55
Immer eine Frage der Perspektive. Wenn sich daran Menschen stören, dann eben ändern.

Schwierige Einstellung. IRGENDWER ist immer empört.
"Und dann fällt der Rest der Dominosteine wie ein Kartenhaus in sich zusammen! Schach matt."

- Cpt. Zapp Brannigan

rap

Zitat von: Noir am 28. Juni 2020, 19:31:09
Zitat von: rap am 28. Juni 2020, 02:20:55
Immer eine Frage der Perspektive. Wenn sich daran Menschen stören, dann eben ändern.

Schwierige Einstellung. IRGENDWER ist immer empört.

Ja, ohne eine empirische Studie gelesen zu haben, sind es gerade die "weißen" Männer, die sich empören, wenn es darum geht den "Kanon" zu ändern oder ihre geliebte Serie zu verändern - immer ein ganz großes Problem. Für manche wenigstens. Wie gesagt, kann ich das nicht belegen. Die Anzahl der schwarzen, die gegen eine Änderung der Synchronsprecher bei den Simpsons sind, wird vermutlich gering sein. Die Anzahl der schwarzen, die sich für blackfacing o.ä. aussprechen ebenso...

Mein Punkt ist der: Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie es ist, schwarz [oder irgendeiner anderen um Anerkennung kämpfenden Gruppierung] zu sein und in dieser Welt zu leben. Die Perspektive kann ich versuchen einzunehmen - gelingen kann es nur annährnd. Daher sehe ich auch kein Problem darin, wenn die Personen versuchen, ihre Positionen zu vertreten und es dann zu Änderungen kommt.

Wenn sich Dinge ändern sollen, muss man die Änderungen im Diskurs klären. Scheint sich ja auch oftmals in letzter Zeit schnell zu klären. Ist doch ne gute Sache, wenn man mit manchen Diskussionen Ewigkeiten aufhalten muss.

Und zu dem "irgendwer" gehört ja vielleicht auch die Frage, wie viele denn das sein sollen? Wenn ich meine Hecke nicht schneide, dann stört das idR meinen Nachbarn auf der einen Seite, den von der anderen Straßenseite auch noch... einen aus München eher nicht. Und falls doch, haben wir ja jede Menge Gesetze und Ordnungen, an die wir uns halten müssen. Sowas wird grad im Kunstbereich entworfen, so mein Eindruck. Ist doch mal spannend...

Greifenklaue

Ich weiß nicht, "Mein Kampf" ist ja z.B. auch nicht verboten. Im Gegenteil, dadurch dass ihn Serdar Somuncu öffentlich gelesen hat, gab es einen neuen Einblick in Widersprüche und Dummheit dieses Werks, dass einige Nazis ohne Hosen blank dastanden.

Jetzt wird berichtet, dass drei Scrubs-Folgen mit Black Facing (Ich vermute, dass ist, wenn sich Menschen das Gesicht schwarz anmalen) vom Netz genommen werden, also nicht mehr verfügbar sind.

Statt einer historischen Einordnung oder einem deutlichen Hinweis darunter oder oder oder für immer weg. Find ich schon krass.

Um die Rollenspielepisode bei Commuity ist es imho besonders lächerlich: ein asiatischstämmiger Schauspieler maskiert sich als Dunkelelf - und das soll rassistisches Blackfacing sein? Aber selbst wenn, hätte ich gern den Rest der Folge gesehen ...
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Argamae

Ich sehe das wie Du, Besserwisserboy. Ein einziger, hyperventilierender Haufen von Dauerempörten bestimmt die "öffentliche" Debatte und immer hirnverbranntere Forderungen (wie etwa die von Dir beschriebene Sache im Eingangsposting) werden in den Social-Media-Kanälen in die Welt posaunt. Was früher mal "Kritik" war, ist heute ein "Angriff". Wer einige kontroverse Dinge sachlich diskutieren will und mit seiner Meinung durch die Filterblase der Selbstgerechten piekst, wird vom Mob sogleich als "Hater", "Rassist", "Misogynist", "White Supremacist" oder "Alt-Right" tituliert und abgekanzelt. "Cancel Culture" (also der öffentliche Pranger, ein Gerichtshof der Masse) erreicht derzeit die volle, faulige Blüte.

Ich persönlich ertrage nur noch wenig davon und erkenne nur noch mehr Spaltung in der Gesellschaft. Mich kotzt das nur noch an.
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
|It's all fun and games - until somebody fails a saving throw!| D&D Meme

Greifenklaue

Zitat von: Greifenklaue am 28. Juni 2020, 20:41:43Jetzt wird berichtet, dass drei Scrubs-Folgen mit Black Facing (Ich vermute, dass ist, wenn sich Menschen das Gesicht schwarz anmalen) vom Netz genommen werden, also nicht mehr verfügbar sind.

Dazu noch die Quelle: https://www.stern.de/kultur/tv/neuheiten-bei-netflix--amazon-prime-video-und-co----scrubs--9311208.html
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Argamae

Zitat von: Noir am 28. Juni 2020, 19:31:09
Zitat von: rap am 28. Juni 2020, 02:20:55
Immer eine Frage der Perspektive. Wenn sich daran Menschen stören, dann eben ändern.
Schwierige Einstellung. IRGENDWER ist immer empört.

Ganz genau!
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
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Greifenklaue

Vor allem dieses Löschen, Wegsperren, Vernichten als hätte es das nie gegeben find ich komisch.

Historisch einordnen ist viel wichtiger.

Ich hab mal ein Buch des Pfadfinders Tusk gelesen, der als strammer Linker gelten kann (Wikipedia), es war ein Reisebericht in den 1920ern.

Wieviel Nationalstolz dabei mitschwingt und ein gefestigtes Weltbild, welches den Europäer/den Weißen auf eine andere Ebene stellt als andere war damals nichts rechts, sondern "allgemeine Meinung", welche nur von ganz wenigen durchbrochen wurde. Gerade weil es nirgendswo thematisiert wurde, sondern am Rande immer wieder auftauchte. Das Buch hat mir mehr über Geschichte vermitteln können/mehr die Augen geöffnet, als 700 h Dritte Reich-Doku.
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Schwarzauge wird büssen."

Christophorus

#12
Zitat von: Besserwisserboy am 28. Juni 2020, 00:41:19
In den USA ist neben Corona das einzige wirklich wichtige Thema Rassismus, zumindest nehme ich das so wahr. Kann ich sogar gut nachvollziehen. in so gut wie jedem Land der Welt gibt es Rassismus. Aber Amerika scheint da besonders gespalten zu sein, da es ja im Grunde genommen fast ausschließlich aus "Ausländern" bzw. Einwanderern besteht. Die sich aber stark durch ihre Hautfarbe voneinander abgrenzen.
Amerika ist da ein Land voller Gegensätze. Auf der einen Seite bemühen sie sich überzogen politisch korrekt zu sein und auf der anderen Seite gibt es den Klu Klux Klan und teilweise offenen Rassismus.

Jetzt hat fox bekannt gegeben, daß einige Sprecher der Simpsons umbesetzt werden sollen. Und zwar deshalb weil einige farbige (in dem Fall eher nicht gelbe  ;D) Figuren von Weissen gesprochen wurden und das angeblich rassistisch wäre.
Ich persönlich finde das extrem überzogen. Aus meiner Sicht ist es völlig egal was für eine Hautfarbe ein Synchronsprecher hat. Bart z.B. wird sogar von einer Frau gesprochen, weil die Simpsons ja nicht altern und Frauen besser Kinder synchronisieren können....
Davon ab sind die Simpsons ja eher dafür bekannt der amerikanischen Gesellschaft den Spiegel vor zu halten und sarkastisch Sozialkritik zu üben (wenn  auch nicht mehr so stark wie früher).

Für mich völlig überzogen und fast schon lächerlich. Was ist eure Meinung dazu?

Es ist lächerlich. Denn wo beginnt hier der Rassismus und wo hört er auf? Wo ist die Grenze? Ich musste beim Lesen Deines Textes tatsächlich sofort an den deutschen Synchronsprecher Thilo Schmitz denken. Und wie er wohl über diese Sache denkt. Denn Thilo Schmitz synchronisiert(e) als Weißer viele dunkelhäutige Schauspieler: Ving Rhames, Michael Clarke Duncan, Michael Beach, Eamonn Walker, Djimon Hounsou und noch viele, viele mehr. Ist es Rassismus, wenn es dem deutschen, professionellen Synchronmarkt an Afroamerikanern mangelt? Oder ist es egal welcher Herkunft dunkelhäutige Sprecher sind, Hauptsache, sie synchronisieren einen anderen Dunkelhäutigen? Ist es dann aber nicht genauso rassistisch, wenn ein Nigerianer einen dunkelhäutigen US-Amerikaner synchronisiert?

Die angesprochene "Problematik" lässt sich also nicht so leicht auf anderen Länder spiegeln und schießt meiner Meinung nach Lichtjahre am Ziel, dem Alltagsrassismus entgegenzuwirken, vorbei. Im Gegenteil, so wird weiterer Rassismus geschürt. Von dem Umstand, dass man sich eher mit dem Schauspieler und/oder seiner Rolle als mit dem Synchronsprecher identifiziert, mal ganz abgesehen. Beispiel gefällig? Ich mag den Schauspieler Idris Elba. Idris Elba ist dunkelhäutig. Mag ich ihn gern sehen, weil er in Deutschland hauptsächlich von Oliver Stritzel, einem weißen Deutschen, synchronisiert wird? Oder weil ich die von Elba gespielten Rollen cool finde und er mir als Mensch in Interviews unheimlich sympathisch rüberkommt? Wo also würde sich hier Rassismus verstecken? Ja, hier geht es um DIE SIMPSONS und um eine Zeichentrickserie, sprich um nicht reale Figuren, aber der Kern ist doch spiegelbar.

Du hattest die Serie SOUTH PARK angesprochen, von der ich übrigens ein Riesenfan bin. Gerade weil diese Serie wie keine zweite der Gesellschaft den Spiegel vorhält (Cartman beleidigt übrigens deswegen so gern die Juden, weil er sie für viele seiner eigenen und somit gleichgestellt für viele Probleme in der Gesellschaft verantwortlich macht, obwohl die Probleme stets selbstverschuldet sind. Kommt einem bekannt vor, oder?). Da gibt es eine wirklich tolle weil sozialkritische Folge, in der das Wappen der Stadt geändert werden soll, weil es ein vermeintlich klar rassistisches Motiv zeigt (ein schwarz gezeichnetes Strichmännchen wurde an einem Galgen aufgehängt, um ihn herum zahlreiche weiße Strichmännchen). Der Chefkoch ist einer der Initiatoren der Änderungsaktion und innerhalb der Stadt bilden sich alsbald zwei Lager. Richtig schlimm wird es für den Chefkoch allerdings, als sich seine Schützlinge Stan, Kyle, Cartman und Kenny gegen eine Änderung aussprechen und er sie daher allesamt für Rassisten hält. Letztlich kommt aber raus dass die Kinder nur das Motiv an sich gesehen haben, nicht aber die sozialstrukturelle Sprengkraft dahinter. Für sie baumelt auf dem Wappen nur irgendein Typ am Galgen, neben dem irgendwelche anderen Typen stehen.

Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang an eine ältere WETTEN, DASS...?-Show, in der im Rahmen der Stadtwette Menschen jeweils paarweise verkleidet als Jim Knopf und der Lokomotivführer auf die Bühne kommen sollten. Und wie wir wissen ist Jim Knopf dunkelhäutig. Ergo gab es auch viele Menschen, die sich das Gesicht schwarz angemalt hatten. Es dauerte nicht lange, bis die ersten Rassismusvorwürfe laut wurden. Dass Jim Knopf aber für unzählige Kinder ein Held, zumindest aber ein cooler Typ war, verstummte bei dieser Debatte leider sehr schnell. Wie auch in sehr vielen anderen Debatten dieser Art.

Für mich persönlich ist dieser ganze Schlonz auch der Grund, weshalb ich mich seit 2014 in keinem sozialen Netzwerk mehr tummele und mich, zeitlich schon weit früher eingeordnet, kaum zu Themen dieser Art öffentlich äußere.
»Ich glaube, mit D&D werde ich nicht mehr glücklich...« - Zitat Greifenklaue

menemen

Zitat von: Christophorus am 29. Juni 2020, 12:57:38
Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang an eine ältere WETTEN, DASS...?-Show, in der im Rahmen der Stadtwette Menschen jeweils paarweise verkleidet als Jim Knopf und der Lokomotivführer auf die Bühne kommen sollten. Und wie wir wissen ist Jim Knopf dunkelhäutig. Ergo gab es auch viele Menschen, die sich das Gesicht schwarz angemalt hatten. Es dauerte nicht lange, bis die ersten Rassismusvorwürfe laut wurden. Dass Jim Knopf aber für unzählige Kinder ein Held, zumindest aber ein cooler Typ war, verstummte bei dieser Debatte leider sehr schnell. Wie auch in sehr vielen anderen Debatten dieser Art.
Blackfacing ist nun mal ein historisch massiv aufgeladenes Thema. Auch wenn die hier angesprochenen sicher keine rassistischen Motive hatten, ist es in Ordnung in dem Zusammenhang die Problematik (vorwurfsfrei) aufzutun.

Besserwisserboy

Noch mal einen kleinen Nachtrag zu den Simpsons:
Es ging in der Serie speziell um 2 Charaktere zum einen um den indischen Abu, den Besitzer des Kwiki-Markt und um den schwarzen Arzt. Beide Sprecher sollten ausgetauscht werden. Bei letzterem geht es nur um diese eine einzige Rolle und er spricht noch weitere Figuren bei den Simpsons, verliert daher auch nicht seinen Job.
Bei Abu ging es wohl auch darum, daß der Sprecher den indischen Akzent sehr übertrieben gesprochen hat, wofür der Sprecher kritisiert und sogar angefeindet wurde.
Aus meiner Sicht hätte man das aber auch leicht beheben können indem man gesagt hätte: "Hey mach mal ein bisschen weniger!" Ist ja schließlich ein Profisprecher der das hinbekommen sollte....

Klar ist es schwer selber zu beurteilen was rassistisch ist und was nicht wenn man selber nicht in der Situation (in dem Fall also selber schwarz ist) ist. Das gilt auch für Sexismus usw.

Bei historischen Personen und Werken (Büchern, Filmen) sollte man aber auch aus meiner Sicht beachten wann diese zeitlich angesiedelt sind und was damals für gesellschaftliche Ordnungen herrschten. Das sollte man aus meiner Sicht auch nicht mit heutigen Maßstäben beurteilen.
Ich bin nur durch einen Tippfehler hier, eigentlich wollte ich aufs Reifenklauen-Forum...
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