Hallo.
Mh ... Wo soll ich anfangen? Und wie vor allem?
Vielleicht so:
Die Gruppenzusammenstellung ist "gelungen". Mir gefällt die Besetzung nach Typ sehr, und nicht selten habe ich großen Spaß an dem, was "wir" als Drachenlanze-Geschichte erzählen. So, wie wir uns ergänzen, so stehen wir uns gelegentlich im Weg - finde ich gut.
Angesichts der Größe der Gruppe ist leider nicht immer die Spieltiefe möglich, wie sie sich von dem einen oder der anderen vielleicht gewünscht wird; Und die Tanis-Laber-Flashs sind vielleicht auch nicht gerade jedermans Geschmack. *lach*
Auch sind "strategischere Spielelemente" wie Kampf und gezielter Einsatz von Fertigkeiten auch "sehr dosiert". Dabei treten gerade auch bei Regelanwendungen nicht selten "Ungereimtheiten" vor der Schlüssigkeit des Spielsystems auf (Beispiele: Tanis Sturz in Xak Tsaroth => bei den Höhenmetern und seinem damaligen körperlichen Schaden hätte er sehr wahrscheinlich das Zeitliche gesegnet oder segnen müssen; der Überfall auf die Sklavenkarawane und die "erzählerische" Lösung; die vielen kleineren und größeren Missverständnisse, die sich aus dem Spiel ergeben haben).
Diese "Unzulänglichkeiten" fallen meines persönlichen Erachtens aber nicht ins Gewicht, denn das Gesamtbild passt. Und dass wir es schaffen, weiterhin diese große Zahl von Spielerinnen und Spielern zu versammeln, das dürfte Zeugnis genug dafür sein, wie das Spiel nicht nur mir gefällt.
Anfangs hattest Du dafür geworben, wie "offen" die Kampagne von der Drachenlanze gestaltet sei und dass es "theoretisch" möglich sei, alles Denkbare und Undenkbare zu unternehmen. Dieser "Theorie" will ich nicht widersprechen. Aber die Spielpraxis zeigt imho unmissverständlich, wie sehr diese Story auch geskriptet ist, was phasenweise den Eindruck von "Railroading" vermittelt.
Ja, ich erkenne im Nachhinein ein paar kleinere Unterschiede zu dem, was die "originale" Chronik der Drachenlanze als Geschichte erzählt (für die, die es bis jetzt noch nicht wussten: Vor etwa 17 Jahren hatte ich die Chronik mal gelesen; deshalb habe ich gelegentlich so ein kleines Deja Vu; und ja, Teufelsbraut hat davon von Anfang an Kenntnis). Aber der grundsätzliche Ablauf der Chronik bleibt im Wesentlichen bestehen.
Auch betonst Du, wie sehr wir vor dem Punkt stehen, dass sich die Gruppe zwangsläufig trennt. Daran kann ich mich zwar nicht erinnern, dass das in der originalen Chronik geschehen war; aber seit mindestens, wenn nicht gar, und überhaupt so vielen Monaten deutest Du an, dass genau das passieren wird: die Trennung der Gruppe. Das allem voran verdeutlicht sehr, dass der Theorie über die flexible Kampagne die story-mäßig gewollte Praxis mit festgelegtem Verlauf der Geschichte entgegensteht.
Das ist jedoch keine Kritik von mir, vielmehr eine Anerkennung vor dieser sehr klassischen / altmodischen Form der Geschichte/ des Abenteuers. Fraglich ist jedoch, wie sehr das in Zukunft dazu führen wird, dass wir als Spieler mit unseren Charakteren "nur zuschauen". Bei dem Angriff von dem roten Drachen, bei dem der Priester sich aufopferte, hatten wir bereits so einen Fall; dann das urplötzliche Auftauchen und Verschwinden von Fizban immer und immer wieder. Zwar sehe ich den Nutzen und den Zweck dieser Ereignisse zum augenblicklichen Stand der Geschichte; aber wird dieses (analoge) "deus ex machina" Dingens uns noch häufiger aushelfen und uns unsere Ohnmacht aufzeigen? Ich wünsche mir genau das nicht.
Unabhängig von diesen Dingen begeistere ich mich sehr gerne für unsere Drachenlanze-Runde, denn sie gefällt mir, weckt Erinnerungen, hat unerklärlicherweise eine besondere Bedeutung für mich (erste AD&D Romane, irgendwie Teil meiner Anfänge als Rollenspieler?). Und zur Zeit sehe ich keine ernsthaften Risiken oder Gefahren, die diese Spielerfahrung in ein schlechtes Bild rücken.
Anyway: my 2c ...
viele Grüße
C-LOR