Neuigkeiten:

Der kommende Greifenklaue-Con 2024 ist für den 16-17. November 2024 geplant. Danke an alle Besucher des Cons 2023. Einen Link zu den Bildern findet ihr im Gedenkcon-Thread.

Hauptmenü

Magus: Die Erleuchtung

Begonnen von Dead man walkin`, 04. April 2005, 23:28:44

« vorheriges - nächstes »

Dead man walkin`

Ok, diesen Thread witme ich Glaswandler, und natürlich allen anderen Magi, die es doch gerne probieren können uns Unwissende zu bekehren [25]

Dann will ich mal wissen wie was und warum Magus gut, bzw.  
Zitateinfach universeller, fantastischer, größer, mächtiger, tiefgründiger, facettenreicher, unendlicher
sein soll...
Da bin ich ja mal gespannt...
"Sein Helm beengte ihn. Er nahm ihm die Sicht. Und er muss weit sehen. Sein Schild war Schwer. Er nahm ihm das Gleichgewicht. Und sein Ziel ist weit entfernt..."

Glaswandler

Hey, danke, auf einen Versuch kann man's ja ankommen lassen [15]

Mal überlegen, wo fange ich an ... Als zentrales Thema bei Magus würde ich vor allem Realitäts- und Weltbilder nennen, denn ein Magus tut nichts Geringeres, als die Wirklichkeit, die sich nach seinem Erwachen [die Magus-Werdung] als wesentlich vielfältiger herausstellt, nach seinem Willen zu verändern. Allerdings sind ihm dabei anfangs noch eine Menge Grenzen gesetzt, zum einen durch seine Kenntnisse in den verschiedenen Sphären, in die die Realität "aufgeteilt" ist, zum anderen aber auch durch sein persönliches Paradigma. Das Paradigma umschreibt die Realitätsvorstellung eines Magus, es erklärt ihm, warum er Magick wirken kann. Der klassischer Zauberer würde wahrscheinlich die Magie aus Büchern studieren und Zauberstäbe schwingen, um Effekte zu weben. Da wären wir auch gleich beim nächsten Punkt, der zum Paradigma gehört. Ein Magus braucht anfangs noch Werkzeuge, sogenannte Foki, um zu zaubern. Bestimmte Instrumenten, die seine Vorstellung der Magick widerspiegeln, mit denen er seinen Willen besser umsetzen kann. An sich braucht er sie zwar nicht, aber mit einem geringen Verständnis von der Realität und ihrer Natur ist der konventionelle Magus noch auf die Foki angewiesen, kann sie aber später ablegen, wenn sein Verständnis der Realität heranwächst und er auf dem Weg zur Erleuchtung voranschreitet. Allerdings sollte man vielleicht noch erwähnen, dass es nicht ganz ungefährlich ist, an der Realität herumzuspielen. Einerseits gibt es die böse Realitätspolizei, die Agenten der Technokratie - ja, vergleich sie ruhig mit den Agenten aus Matrix - die Realitätsabweichler wie die Magi es nun einmal sind sehr gerne pulverisieren und eintüten. Andererseits gibt es auch noch das Paradox. Sozusagen die Waffe der Realität, um sich gegen die zu wehren, die heftigst an ihr rumspielen. Bei ganz übler Vulgärmagick, etwa das Schleudern von großen Feuerbällen aus dem Nichts, staut sich das Paradox im Magus an und wird sich irgendwann in einer Rückkopplng freisetzen, bei der ne Menge lustiger Sachen passieren können - im Endeffekt aber selten etwas Positives für den Magus. Vulgärmagick ist besonders auffällige, von der Realität stark abweichende Magick. Die Technokratische Union konnte im Lauf der Geschichte der Menschheit ihr Paradigma aufzwingen, eben unsere sehr technisch geprägte Realität, wodurch das Paradigma anderer Gruppierungen eben abweichend geworden ist. Die Menschen glauben nicht daran, dass jemand mit den Geistern sprechen kann und dadurch Wissen über die Vergangenheit erfährt. Selbstverständlich gefällt's den Magi nicht wirklich, dass die TU die Menschheit so unterdrückt und in die unausweichliche Stasis - für das Ende der Welt stehend - führen wird, weshalb es den Erleuchtungskrieg gibt. Viele Traditionen [sowas wie Clans] haben sich in der Vergangenheit zusammen geschlossen, um gegen die Technokratie einen Krieg zu führen, den Erleuchtungskrieg. Ziel ist es natürlich, die Menschheit zu befreien und später zur Erleuchtung zu führen.

Auch hier eine kurze Zusammenfassung, die nur wenige Aspekte des Spiels rüberbringt, aber es dürfte in etwa klar sein, dass es sich nicht um Zauberer im Stile der Tremere handelt [15]

Dead man walkin`

ok, du hast recht es hört sich nicht unbedingt nach Tremere an, die sind ja nur halb so wahnsinnig [15]

kann ich mir das so vorstellen das die Magi die Realität manipulieren um ihre eigene Nutzenmaximierung zu generieren???

kannst du mal ein Beispiel dafür bringen warum und wie ein Magus dies tut?

liest sich übrigens in etwa wie das SR Magiesystem, wobei das bestimmt etwas einfach ist...

und wie sie die anderen WoD-Wesen sehen und behandeln? Vampire, Feen usw...

kennen die Magi die Tremere und was muss man ihnen bieten damit man sie ausrottet [25]

wie kommt ein Mensch zu seiner Erleuchtung? wird er auserwählt von anderen Magi oder hat er die Gabe in sich und muss sie nur noch manifestieren?
"Sein Helm beengte ihn. Er nahm ihm die Sicht. Und er muss weit sehen. Sein Schild war Schwer. Er nahm ihm das Gleichgewicht. Und sein Ziel ist weit entfernt..."

Glaswandler

Zitatok, du hast recht es hört sich nicht unbedingt nach Tremere an, die sind ja nur halb so wahnsinnig [15]

Damit hast du nicht ganz Unrecht [15]

Zitatkann ich mir das so vorstellen das die Magi die Realität manipulieren um ihre eigene Nutzenmaximierung zu generieren???

Jein. Natürlich versucht man, Vorteile aus seinen Fähigkeiten zu gewinnen, aber mit großer Macht kommt auch große Verantwortung. Wie gesagt, die Technokratie zwingt der Welt immer mehr ihr Paradigma auf, abweichende Magi drohen auszusterben, die Welt taumelt am Abgrund, es gibt noch andere Bedrohungen wie Nephandi und Marodeure ... insgesamt genug, um dem Magus bei der Stange zu halten und seine Magick für höhere Ziele einzusetzen. Aber natürlich gibt es auch egoistische Magi, die nur so vor Hybris strotzen ...

Zitatkannst du mal ein Beispiel dafür bringen warum und wie ein Magus dies tut?

Okay, Beispiel 1: Ein Virtueller Adept [Virtuelle Adepten: Eine der neun Traditionen] sieht die Realität als Informationsnetzwerk. Allein die Weitergabe von Information kann Veränderung bewirken. Nehmen wir mal an, er benutzt als Fokus für Korrespondenzmagick [Wahrnehmung/ Manipulation von Verbindungen, Hellsicht, ...] einen Laptop. So könnte er z.B. durch die Entwicklung eines Programms eine Liveübertragung zu einem x-beliebigen Ort herstellen.
Beispiel 2: Der Geisterbeschwörer tanzt um ein Feuer, lässt sein Blut in einen kupfernen Kessel tropfen, opfert ein Lamm den Geistern des Hains um einen Einblick in die Vergangenheit des Ortes zu bekommen. In dem Fall wäre das relativ leichte Zeitmagick, als Fokus könnten hier sowohl Opfer als auch Blut fungieren, sein Paradigma wäre wohl eine Art "Geisterrealität", soll heißen: Die Realität kann durch die mächtigen Geister der Ahnen verändert werden. Wenn er ihre Gunst erlangt, wird er große Macht erlangen.

Zwei wirklich sehr simple Beispiele.

Zitatliest sich übrigens in etwa wie das SR Magiesystem, wobei das bestimmt etwas einfach ist...

Kenn SR nicht wirklich, von daher kann ich dazu nicht viel sagen ... Mag sein, aber es wird bestimmt Unterschiede geben.

Zitatund wie sie die anderen WoD-Wesen sehen und behandeln? Vampire, Feen usw...

Hier hängt es definitiv von dem Magus ab, mit dem du sprichst. Ein Virtueller Adept z.B. wird Feen eher für nicht existent halten, Vampiren misstraut man im Allgemeinen, ein Verbena würde sich prima mit den Garou verstehen ... hängt stark vom Individuum ab und davon, wieviel die Person über die anderen Übernatürlichen weiß. Grundsätzlich kann man sagen, dass die Magi mit vielen auf einer Seite stehen und wohl am leichtesten in Crossover einzubinden sind.

Zitatdie Magi die Tremere und was muss man ihnen bieten damit man sie ausrottet [25]

Oh ja, sie kennen die Tremere! Und sie haben alles andere als viel für sie übrig [25] die Tremere sind ursprünglich aus dem Orden des Hermes hervorgegangen, der einst mächtigsten Tradition der Magi, die allerdings auch ziemlich stolz und größenwahnsinnig war bzw. ist. Die Tremere und der hermetische Orden sind Todfeinde, seit die Tremere als Vampirclan existieren. Verraten einem Hermetiker, wo man einen Tremere findet, und er wird sich sehr gern dieses Blutegels entledigen. Wie du siehst musst du ihnen nicht einmal wirklich etwas bieten, sondern kannst für die Info sogar noch etwas verlangen [15]

Zitatin Mensch zu seiner Erleuchtung? wird er auserwählt von anderen Magi oder hat er die Gabe in sich und muss sie nur noch manifestieren?

Erstmal muss ein Mensch erwachen. Dies geschieht durch einen Schubser in die richtige Richtung durch andere Magi, aber vor allem durch den Avatar. Der Avatar ist etwas wie das magische Ich des Menschen und wird dem Magus ordentlich in den Arsch treten, damit dieser auf dem Weg zur Erleuchtung vorankommt. Erleuchtung ist dann das höchste Ziel, das Licht am Ende der Reise durch die Dunkelheit sozusagen, das viele Magi anstreben. Bedeutet in etwa vollkommene Perfektion und absolutes Verständnis der Relität und damit zusammenhängend natürlich auch die entsprechenden Kräfte.

Greifenklaue

Wie steht es mit dem Magiesystem?

Ist die Kreativität von Ars Magica beibehalten worfen?

Gibt es noch vis?
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Wandervogel

Vis nennt sich bei Magus Tass, das Magiesystem ist mE immer noch sehr offen.
"Conan, what is good in GMing?" -
"Crush the PCs, see their character sheets stacked before you, and hear the lamentations of their players."

Glaswandler

Mit dem Magiesystem kann man eigentlich alles machen, wenn man über die nötigen Kenntnisse verfügt.

Wandervogel

ZitatMit dem Magiesystem kann man eigentlich alles machen, wenn man über die nötigen Kenntnisse verfügt.

Was leider Vor- und Nachteil zugleich sein kann, da ein zu offenes System dem Spielleiter viel abverlangt - irgendwo müssen trotzdem Grenzen gesetzt werden.
Magus basiert auf dem Ausgangspunkt, daß man mit entsprechender Willenskraft alles schaffen kann, solange man sich im Konsenz mit dem Glauben der Massen bewegt - dh wenn ich erstmal eine gutdurchdachte Kampagne gestartet habe, daß der Mond aus Käse besteht und damit die meisten Leute überzeugt habe, kann ich ihn auch via Magie grün einfärben und Mondmäuse Stücken wegknabbern lassen.
"Conan, what is good in GMing?" -
"Crush the PCs, see their character sheets stacked before you, and hear the lamentations of their players."

Greifenklaue

Aha!

Daher klappt es mit der technokratie auch so gut, weil alle glauben, dass technik funktioniert.

Obwohl der Glaube an Technik um 1900-1950/60 noch wesentlich ausgeprägter war, nehme man nur das Genre Steampunk, Jules Vernes oder auch "seriöse" Zukunftsprognosen.

Heute herrscht doch vielerorts auch Skepsis...
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Glaswandler

ZitatWas leider Vor- und Nachteil zugleich sein kann, da ein zu offenes System dem Spielleiter viel abverlangt - irgendwo müssen trotzdem Grenzen gesetzt werden.
Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass eigentlich eher die Spieler Probleme mit dem "zu offenen" Magiesystem haben.

Übrigens hat die eigene Magick weniger mit dem Konsens zu tun als mit dem eigenen Paradigma. Theoretisch wäre es auch so möglich, den Mond in Käse zu verwandeln, aber abgesehen davon, dass das komplexe Ritualmagie, womöglich mehrere Magi und einen Haufen Quintessenz erfordern würde, bekäme der Magus wohl noch nen Arsch voll 'dox, da Vulgärmagick ... Den Konsens braucht man nur zu überzeugen, wenn man koinzident zaubern möchte, allerdings könnte man wahrscheinlich nie mehr als eine lokale Paradigmenverschiebung erreichen, was eigentlich schon ne Menge ist.

Edit: Den Mond in Käse zu verwandeln, wäre übrigens auch bei lokaler Paradigmenverschiebung vulgär. Wäre nur dann 'dox-frei, wenn man das globale Paradigma ändern könnte, was nahezu unmöglich bzw. nach Revised sogar absolut unmöglich ist.

ZitatDaher klappt es mit der technokratie auch so gut, weil alle glauben, dass technik funktioniert.

Glauben, wissen, in jedem Fall folgen die Schläfer dem technokratischen Paradigma. Natürlich gibt es überall irgendwelche Esoterikspinner, aber das ist nicht mehr als die Minderheit. Der Großteil der New Yorker wird Technologie nicht nur akzeptieren, sie benutzen es selbst und sind überzeugt genug davon, dass Technik funktioniert. Oder vielmehr dass die Wissenschaft Recht hat.

ZitatObwohl der Glaube an Technik um 1900-1950/60 noch wesentlich ausgeprägter war, nehme man nur das Genre Steampunk, Jules Vernes oder auch "seriöse" Zukunftsprognosen.

Na ya, auch heute noch ist der "Glaube" an Technik und Wissenschaft sehr weit verbreitet, weit genug, um der Welt ein einheitliches Paradigma zuschreiben zu können. Auch wenn es trotzdem einige Differenzen zu manchen Orten gibt.

Btw, Magus ist nicht die Realität [25]


Edit: Quote korrigiert, Klaue

Impressum: Dieses Forum wird betrieben von Linuxandlanguages.com, Inh. Maik Wagner / Seigerhüttenweg 52 / 38855 Wernigerode

 Kontakt unter wagnermaik [at] web [punkt] de

 Datenschutzerklärung