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Der Turm zu Babel als Rollenspiel-Setting?

Begonnen von Thalurial, 20. Juli 2006, 16:36:53

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Thalurial

Greifenklaue hat in einem anderen Thread diesen Link http://www.taurachsoft.at/sagenwelt/winkelwelt/w_316.htm gepostet.
Bei der Beschreibung des Turms zu Babel kam mir doch gleich die Idee, dass man ihn als Setting für ein Actionlastiges Rollenspiel nutzen kann.
Im folgenden die grob umrissene Idee:

Der Turm zu Babel wurde nach der Babylonischen Sprachenvielfalt nicht vernichtet, sondern als Mahnmal für die Verfehlungen der Menschen stehen gelassen.
Geopferte Nahrung wurde erst von kleinen, dann von großen Monstern als Nahrung angenommen, so besiedelte sich der Turm mit der Zeit mit verschiedenen Monstern.
Die Mischung aus Angst und Verehrung hat später Dämonen angelockt, die sich ebenfalls im Turm ausgebreitet und seine Erscheinung, ebenso wie die Umgebung verändert haben. Teergruben, brüchiger Boden, Dornenbüsche mit Tentakeln etc.
Bis auf den kleinen Kreis der "Ritter des Turms" zogen sich die Menschen aus der Gegend zurück. Die Ritter sorgen dafür, dass Reisende sich dem Turm nicht nähern und dass die Monster und Dämonen den Turm nicht verlassen.
Bald danach wurde der Turm von der Priesterschaft der Ritter mit einem göttlichen Zauber verborgen, so dass man ihn erst sieht, wenn man das Dämonenverseuchte Gelände betreten hat.
Rollenspiel passt hier in so ziemlich jede Zeit nach dem Turmbau bis zu Jetztzeit, evtl. sogar in die Zukunft.

Ansätze zum Rollenspiel:
- Die Charaktere wurden verurteilt den Turm zu betreten.
- Die Charaktere schleichen sich an den Rittern vorbei in den Turm, auf der Suche nach Schätzen.
- Ein Dämon konnte entkommen und nur im Turm ist der Gegenstand, mit dem er gebannt werden kann.
- Die Charaktere sind Schatzsucher und haben von dem Turm erfahren, jetzt suchen sie nach weiteren Hinweisen.
- Die Charaktere sind Ritter des Turms und sollen Schatzsucher davon abhalten, den Turm zu finden.

Allgemein also ähnlich dem (von D&D bekannten) Unterberg, etwas mehr auf Horror getrimmt.
Mit entsprechenden Regeln (z.B. StarWars oder Doom Brettspiel) könnte man es auch auf Tabletop-Basis nutzen, Richtung Inferno.
Hmm... könnte ich ja vielleicht auch als Setting für mein "Ace of Spades" RPG nehmen... hmm...

Was haltet Ihr davon?
Weitere Ideen, Listen von möglichen Monstern/Dämonen etc.?[/i]
Schnelle Bewegung ist noch kein zielgerichtetes Vorgehen.

Argamae

Nun. GRUNDSÄTZLICH ist so ein Turm eine interessante Idee. Nur, warum muß es denn der Turm zu Babel sein?

Es gibt ja einen historischen Turmbau, auf den sich wohl Teile der Erzählung berufen. Dabei handelt es sich um den Bau eines Zikkurats in Babylon (eine Stufenpyramide).
Der gesamte Hintergrund (Gott zerstreut die Menschen, verwirrt ihre Sprache, macht sie uneins) ist jedoch mythologisch. Wenn man sich die Sache genau besieht, könnte man sagen: Gott ist ne richtige Pissnelke gewesen. Die Menschen erschaffen etwas unglaubliches - einen Turm, der bis in den Himmel ragt - und er macht es kaputt, weil er fürchtet, daß die Menschen übermütig werden (könnten).

Teile dieses "Hintergrundes" sollte das Setting, daß Du vorschlägst, enthalten - sonst könnte man auch einen x-beliebigen Turm nehmen bzw. sich ausdenken. Mit Babel verbindet man ja eine bekannte Geschichte.

Ob so ein Setting nun auch für SF oder alles mögliche geeignet ist, naja... da behalte ich mir ein wenig Skepsis vor.
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
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Thalurial

Bei SF braucht man schon gute Gründe.
Aber 20er bis 40er Jahre ala Indiana Jones wäre schon recht passend.
Klar, der Mythologische Hintergrund sollte mit eingebaut werden. Gott (respektive Jhwh/Jahwe) ist im alten Testament ja allgemein sehr rachsüchtig, an manchen Stellen könnte man ihn auch als eifersüchtig bezeichnen.
Die Vernichtung aus der Bibel habe ich für das Rollenspiel etwas umgedichtet. Gott hat durch seine Priester den Turm verborgen, einhergehend mit ein paar Special Effects. Dies hat sich in das Gedächtnis der Menschen als die Zerstörung des Turm eingebrannt.
Bei Gelegenheit, wohl heute Abend, werfe ich mal wieder einen Blick in die Bibel, um das Setting noch etwas passender zu gestalten. Z.B. mit Namen und Verknüpfungen zu anderen Ereignissen.
Schnelle Bewegung ist noch kein zielgerichtetes Vorgehen.

Argamae

Oki. Mit den neuerlichen Anmerkungen von Dir klingt es immer interessanter! Bin gespannt!  [23]
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Thalurial

Hier schonmal eine Quelle für den einfachen Bibeltext: http://www.bibel-online.net/buch/01.1-mose/11.html
Zuhause dürfte ich noch einen ausführlicheren Text und ein paar Ergänzungen haben... mal wieder die fetten Bücher wälzen [23]

Edit: Und der Link zu Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Turm_zu_Babel[/url]
Schnelle Bewegung ist noch kein zielgerichtetes Vorgehen.

Thalurial

So, habe mir noch ein paar Texte aus der Bibel, den Apokryphen und ergänzenden Büchern reingezogen. Daraus könnte sich folgende Geschichte entwickeln:

Auszüge aus den Chroniken von Schinar
...und nach langer Zeit des Hungers kehrte Nimrod, der beste der Jäger, mit reicher Beute zurück und verteilte sie unter dem Volk. Und ein jeder kniete dankbar vor ihm, als er seinen Anteil erhielt. Und Nimrod gefiel, was er sah...
...und so ließ sich Nimrod vom dankbaren Volk zum König erheben...
...doch Nimrod sah zu den fernen Bergen und sprach: "Die höchsten Berge habe ich erklommen, doch bin ich Gott nicht näher gekommen und sah nicht, was Henoch offenbar wurde. Also will ich einen Turm bauen, der höher als der höchste Berg ist und auf seiner Spitze den Himmel sehen, das Feuermeer im Westen erblicken und mich dem HERRN näher fühlen, als selbst Adam, der erste Mensch, es war. Und um den Turm herum soll eine Stadt entstehen, größer und herrlicher als die erste Stadt, die Urvater Kain erbaute."...
...so hub das Volk Fundamente in der Erde aus und unter den Fundamente verzog sich Asasels Gesicht zu einem Lächeln. Der begrabene Engel, der einst den Menschen die Zauberei und das schneiden der Wurzeln zeigte, erhoffte, dass die Menschen so tief graben würden, dass sie ihn aus seinem steinigen Gefängnis befreiten. Doch Nimrod entschied zu früh, dass die Fundamente des Turmes tief genug seien...
...Nimrod schaute auf zum Turm und sah, dass er schon fast den höchsten der Berge überragte...
...Der HERR sah hinab zur Erde und erblickte den Turm. Er sandte Raguel aus, zu erkunden wessen Bauwerk sich dort erhebt. Und Raguel wandelte unter den Menschen und sah ihre Sünden und ihren Hochmut. Nicht viel fehlte und sie lebten wieder wie vor der Sintflut, nach den Lehren der Hinabgestiegenen unter der Führung von Semjasa und Asasel. Raguel gab dem HERRN Wort von den Verfehlungen und der HERR sah, dass die Menschen nicht seinem Wort folgten und sich die Welt untertan machten. Stattdessen blieben sie an einem Ort, um sich erneut den Sünden hinzugeben. Der HERR erhob seine Stimme, rief die sechs heiligen Engel Uriel, Raphal, Raguel, Michael, Sariel und Gabriel zu sich. "Wir wollen den Menschen die Sprache verwirren." sprach der HERR: "So sollen sie sich nicht mehr verstehen und sich über die Welt verteilen, die ich ihnen geschaffen habe."...
...so stiegen die sechs heiligen Engel in flammendem Regen auf die Stadt Babel herab und jeder, den ihre Flammen berührten, sprach in fremden Worten. Nur wenige wurden verschont, als sie sich in Ehrfurcht vor den Boten des HERRN verneigten und ihr Angesicht bedeckten. Zu diesen sprach hernach Gabriel: "Ihr sollt meine Ritter auf der Erde sein und über diese Stadt wachen, dass niemand wieder ihre Geheimnisse berge. Ihr sollt wachen über die Menschen und jene strafen, die sich dem Turm in Sünde nähern."...
...die Menschen verstreuten sich über die Welt und ließen die Stadt hinter sich. In ihrer Verwirrung vergaßen sie den Turm und die Stadt für lange Zeit. Ihre Sünden ließen sie eingebraben in den Fundamenten der Stadt zurück. Und die von Gabriel Auserwählten gründeten den ersten Orden des HERRN...

to be continued...
Schnelle Bewegung ist noch kein zielgerichtetes Vorgehen.

Thalurial

Auszüge aus den Chroniken von Schinar
...und als die Stadt vergessen war und die Menschen sich verteilten über das Land, kehrten die Schrecken der Wüste zurück, zu sehen welch wundersamer Berg sich dort erhebt. Wurm, Greif, Schlange und Moloch durchbrachen die Mauern der Stadt und erstürmten den Turm. Bald nisteten sie sich hier ein, gefolgt von vielem was kriecht und fliegt...
...die Ritter des Turms aber waren zu wenige, die Schrecken der Wüste zurück zu schlagen. So zogen sie ein in eine kleine Festung und verschlossen die Tür. Gabriel und Raguel daselbst stiegen in die Festung hinab. Raguel schmiedete ein Tor, dass nichts durchbrechen kann, Gabriel gewährte den Rittern eine Schale ewigen Mannas, auf dass sie weder darben noch dursten brauchen...
...so mancher kehrte zurück nach Babel. Die Aufrechten wurden von den Rittern sicher aus der Stadt geleitet oder in ihre Ränge aufgenommen, auf dass sich diese nicht lehrten. Die Sünder zog es in den Turm, wo sie ihren Tod in den Klauen der Schrecken fanden...
...doch Asasels Wut wuchs an. Wut, dass er begraben wurde. Wut, dass die Menschen ihn nicht befreiten. Wut, dass der Turm sein Grab verdeckt und seine Mitstreiter ihn nicht mehr finden konnten. Und aus dieser Wut und dem Leid der Menschen gebar ein Ruf. Asasel rief die Dämonen der Hölle, die Gefolgschaft des Sonnenengels. Der Ruf weckte sie aus ihrem Schlaf, den sie bis zum Jüngsten Gericht schlafen sollten. Neugierig folgten dem Ruf einige von ihnen und fanden das Grab. Doch die Macht des HERRN war zu gealtig, als dass sie die Siegel brechen konnten. So wandten sie sich zur Quelle des Leids und fanden den Turm zu Babel, dem Sinnbild der Sünde der Menschen. Ein jeder der 3 mal 3 mal 3 Teufel errichtete sich ein eigenes Reich im Turm und lockte Sünder an, auf dass sie durch seine Hand zur Hölle fahren sollten...
...und bald erfuhren die Ritter vom schändlichen Tun der Teufel. Doch verbat ihnen ihr Schwur, einzudringen und die Teufel in die Hölle zurück zu weisen. So berieten ihre fünf Priester 6 Tage und 6 Nächte ohne Schlaf. Am siebten Tag, dem Tag des HERRN, verteilten sich vier der Priester auf die Ecken der Stadt und Azulaha, die Hohepriesterin des Ordens, trat vor den Turm, wandte ihm den Rücken zu und kniete in Demut vorm HERRN nieder. Gemeinsam erhoben sie ein Gebet und priesen die Herrlichkeit des HERRN und seine Weisheit und Gnade. Uriel überschaute Babel und trug das Gebet zu Ohren des HERRN, zugleich berichtete er von den Teufeln und Schrecken im Turm. Der HERR aber entschied, dass die sündige Stadt verborgen bleiben sollte und legte einen Schleier über Turm und Stadt. Seither finden nur die Wissenden die Stadt...
...später kehrten Götzenanbeter an den Ort zurück, doch sie fanden die Stadt nicht wieder, von denen alte Lieder erzählten. So gründeten sie eine neue Stadt und nannten sie in Andenken an die alte Stadt "Babylon". Seither verschwinden immer wieder Menschen aus Babylon und betraten das alte Babel, gelockt von den Teufeln oder als Gerechte geführt von den Engeln...
...doch wenig Gerechte gab es in Babylon, nachdem das Volk des Herren die Stadt verlassen hatte. So rief die uralte Azulaha alle Ritter zusammen und sprach: "Uriel offenbarte mir, dass die Teufel den Turm verlassen werden, wenn wir einst nicht mehr sind. Doch kein Gerechter findet mehr den Weg zu uns. So müsst ihr ausziehen und die Gerechten unter allen Völkern suchen." Alsdann verließen drei von vier der Ritter des Turms das alte Babel und suchten Gerechte in aller Welt...

To be continued...
Schnelle Bewegung ist noch kein zielgerichtetes Vorgehen.

Thalurial

So, und jetzt mal zu den Ideen, nach langer Pause.

Es gibt mehrere Fraktionen, denen die Charaktere angehören können.

Ritter von Babylon
Diese Ritter beschützen den Turm und sein Geheimnis. Sie sorgen dafür, dass sich ihm niemand nähern kann und dass die Dämonen, Teufel und Monster den Turm nicht verlassen.
Da sie immer wieder Nachwuchs brauchen, sind einige Ritter in der Welt unterwegs und suchen nach Menschen, die sie in ihre Reihen aufnehmen können. Diese Menschen müssen einen festen Glauben haben und gerecht sein.
Zugleich horchen sie nach Gerüchten, ob jemand auf die Spur des Turms gekommen ist. Sie untersuchen solche Fälle und verwischen dann die Spuren oder nehmen diese Leute in ihre Reihen auf.
Eine dritte Aufgabe der Ritter ist die Jagd nach entkommenen Dämonen und Teufeln.

Dämonen und Teufel
Im Laufe der Zeit haben es einzelne Dämonen und Teufel geschafft, dem Turm zu entkommen.
Sie haben sich unter die Menschen gemischt und verstecken sich unter ihnen.
Teufel verführen die Menschen zu Sünden, um sich dann ihre Seelen zu nehmen und in die Hölle zu schicken. Meist sehen die Teufel wie Menschen aus, nur wenige sind an Merkmalen wie Hörnern oder Schwänzen zu erkennen.
Die Dämonen verbreiten eher Angst und Schrecken und laben sich an diesen Gefühlen. Die meisten Dämonen haben die Gestalt von Schreckenswesen wie Vampiren und Werwölfen.
Teufel und Dämonen sind auch untereinander verfeindet.

Die Sucher
Verschiedene Menschen glauben an die Existenz des Turms zu Babel.
Vielleicht haben sie ein altes Buch gefunden oder eine Zeichnung. Andere haben eine fast vergessene Geschichte gehört oder sind einfach nur viel zu neugierig.
Sie suchen nach weiteren Hinweisen zum Turm, alleine oder in kleinen Gruppen.
Dabei stoßen die meisten früher oder später mit den Rittern zusammen, wenn sie nicht zuvor von Teufeln oder Dämonen aufgespürt werden.
Nicht selten sind es sogar Teufel, die den Suchern den entscheidenden Hinweis gegeben haben. So beschäftigen sie die Ritter, um von sich abzulenken.
Manche Sucher finden auch den Turm und können sich an den Rittern vorbei schleichen. Diese dringen dann als Wissenschaftler oder Glücksritter in den Turm ein.

Die Kirche
Nicht nur die christliche Kirche, auch andere Glaubensorganisationen wissen von der Existenz der Dämonen und Teufel, manche wissen auch von den Rittern.
Fast jeder Glaube hat Dämonenjäger, welche die Menschen eher heimlich beschützen und im Verborgenen arbeiten.
Manche dieser Jäger wollen auch die Quelle des Bösen finden, den Turm zu Babel.
Somit stoßen sie nicht selten mit den Rittern oder Suchern zusammen.
Schnelle Bewegung ist noch kein zielgerichtetes Vorgehen.

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