Diversität/Political Correctness in phantastischen Filmen und Serien

Begonnen von Argamae, 10. Oktober 2019, 17:31:34

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Noir

Wenn du das möchtest, darfst du das ;) ist mir nämlich auch herzlich Wurscht ;)
"Und dann fällt der Rest der Dominosteine wie ein Kartenhaus in sich zusammen! Schach matt."

- Cpt. Zapp Brannigan

Greifenklaue

Zitat von: Noir am 15. November 2019, 17:14:26

Achja? Es ist wichtig das die Navi blau sind? Und wenn sie im nächsten Film grün wären, wäre alles käse? Blödsinn.

Ich bin gegenteiliger Meinung: es wäre Käse. Großer Käse.

Wenn sie erst blau waren und dann grün würde ich einen innerweltlichen Grund dafür erwarten, ansonsten nehmen die Macher ihr Werk nicht ernst und statten es mit Beliebigkeit aus. Nicht meins!

Das ist für mich deutlich was anderes, als wenn sie von Anfang an oder in einem Remake grün sind.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Besserwisserboy

Wenn man als Filmemacher Regeln aufstellt, sollte man sich an die auch halten. Blaue Navis im nächsten Teil einfach grün zu machen ohne es im Film zu begründen, wäre schlichtweg blöde und ein Stilbruch.
Gleiches gilt für bestimmte Charaktereigenschaften von Filmfiguren. Agiert eine feige Figur plötzlich mutig, so will das der Zuschauer in der Regel auch gerne begründet haben.

Natürlich gibt es auch Zuschauer denen alles egal ist. Denen ist es dann wohl aber auch egal ob sie einen Actionfilm schauen oder ein Tierdoku... Hauptsache irgend etwas.

Ich bin nur durch einen Tippfehler hier, eigentlich wollte ich aufs Reifenklauen-Forum...
Wer hat meinem Goldfisch das Töten beigebracht???

Argamae

Zitat von: Greifenklaue am 15. November 2019, 20:52:36
Ich bin gegenteiliger Meinung: es wäre Käse. Großer Käse.

Wenn sie erst blau waren und dann grün würde ich einen innerweltlichen Grund dafür erwarten, ansonsten nehmen die Macher ihr Werk nicht ernst und statten es mit Beliebigkeit aus. Nicht meins!

Das ist für mich deutlich was anderes, als wenn sie von Anfang an oder in einem Remake grün sind.

Genau das.
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
|It's all fun and games - until somebody fails a saving throw!| D&D Meme

Noir

Ich stimme sogar zu. Wenn aber mal in 15 Jahren ein Reboot gedreht würde, wäre es imho eben doch völlig wurscht.
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Greifenklaue

Zitat von: Noir am 16. November 2019, 11:55:31
Ich stimme sogar zu. Wenn aber mal in 15 Jahren ein Reboot gedreht würde, wäre es imho eben doch völlig wurscht.

Auch da würde ich eine gewisse Kontinuität erwarten. So wie ich bei Star Trek: Discovery auf einen guten Grund bei den Klingonen gewartet habe. Dachte erst, dass wäre eine religiöse Splittergruppe oder so. Ebenso bei Spocks Ohren. Warum klappt das z.B. im Remake mit Spock so gut? Weil Zachary Quinn ein toller Schauspieler ist _und_ weil die Optik an einen jungen Spock erinnert.

Du hast sicherlich insofern recht, dass keiner schlechter schauspielern, Verzeihung, CGIen würde, nur weil er jetzt grün ist, aber für Fans der Welt sind die blauen Wesen mit eins der ikonischen Merkmale an Avatar (soviel mehr fallen mir da auch nicht ein).

Beispielsweise wäre es ja auch für Star Wars egal, wie die Raumschiffe aussehen in Episode VII-IX 30 Jahre später. Aber man wählt moderate Weiterentwicklungen, einfach weil X-Wings und AT-ATs dazugehören und ich nicht stattdessen runde Kugelraumer und Panzas haben will.
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Besserwisserboy

Remakes sind da schon eine andere Sache.
Ist aber auch sehr gefährlich und immer eine Gratwanderung. Auf der einen Seite will der Regisseur in der Regel keine 1:1 Kopie abliefern und sich vielleicht auch künstlerisch ausleben und seine Version des Stoffes abliefern.
Auf der anderen Seite gibt es ja auch eine Erwartungshaltung, den der Zuschauer mit dem Stoff verbindet. Eine Zwickmühle die nicht jeder zu meistern schafft.

Ich würde da aber auch noch in Allgemeine Stoffe und richtige Remakes unterscheiden. Dracula, Robin Hood und Märchen wären für mich ein Solcher allgemeiner Stoff. schon hunderte Male verfilmt und so etwas wie Allgemeingut.
Terminator, Matrix und alien hingegen wäre Filme wo sich ein Remake zumeist auf den einen einzigen Film bzw. die Filmreihe beziehen würde, selbst wenn es dazu auch Bücher gibt.

Bei einem Allgemeinen Stoff würden mich Änderungen viel weniger stören als bei Remakes von letztgenanntem. Weil bei den vielen Versionen ohnehin verschiedene Dinge geändert wurden und man schlecht sagen kann welcher Robin Hood denn nun das Original ist.

Aber mal eine andere Frage: Spielt es denn keine Rolle was der Schöpfer eines Stoffes bezweckte/wollte?
Hat ein JRR Tolkien Gandalf nicht absichtlich Gandalf den Grauen genannt und nicht Gandalf den Rosanen? Hätte er gewollt daß Gollum eine Frau ist und Gimli ein Transgender?
Kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen.... ;D
Ich bin nur durch einen Tippfehler hier, eigentlich wollte ich aufs Reifenklauen-Forum...
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Argamae

Zitat von: Besserwisserboy am 16. November 2019, 16:25:45
Aber mal eine andere Frage: Spielt es denn keine Rolle was der Schöpfer eines Stoffes bezweckte/wollte?
Hat ein JRR Tolkien Gandalf nicht absichtlich Gandalf den Grauen genannt und nicht Gandalf den Rosanen? Hätte er gewollt daß Gollum eine Frau ist und Gimli ein Transgender?
Kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen.... ;D

Selbstverständlich spielt das eine Rolle. Sollte es zumindest. Aber so manche/r Hollywood-Regisseur/in möchte sich eben "selbst verwirklichen" und seine/ihre persönliche Sichtweise und Agenda dem Stoff aufdrücken oder auf Biegen und Brechen hineininterpretieren. Und das können und dürfen sie auch gern - aber dann mit NEUEN FRANCHISES UND IDEEN.

Bzgl. Gandalf: völlig korrekt, weil grau die Farbe der Bescheidenheit ist, der Unauffälligkeit. Gandalf hat seine eigene Person nie in den Vordergrund gestellt. "Gandalf der Rosane" wäre vor dem übrigen Hintergrund Mittelerdes absurd.
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Noir

@Argamae: du erscheinst mir bei dem Thema immer so extrem persönlich angegriffen :D Entspann dich :D

Ich scheine hier eine Minderheit zu sein. Ist für mich okay ... ich freue mich, dass ich mich an Zeug erst einmal erfreuen kann, bevor ich etwas hinterfrage.

Grundsätzlich stimme ich zu, dass ikonische, optische Dinge wichtig sein können ... aber für mich ist nichts davon so wichtig, dass es mir eine gut erzählte Story kaputtmacht. Den Gedanken finde ich (!) nämlich höchst absurd und eigentlich sogar ziemlich schade.
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Argamae

#69
Zitat von: Noir am 17. November 2019, 10:23:19
@Argamae: du erscheinst mir bei dem Thema immer so extrem persönlich angegriffen :D Entspann dich :D

Ich scheine hier eine Minderheit zu sein. Ist für mich okay ... ich freue mich, dass ich mich an Zeug erst einmal erfreuen kann, bevor ich etwas hinterfrage.

Grundsätzlich stimme ich zu, dass ikonische, optische Dinge wichtig sein können ... aber für mich ist nichts davon so wichtig, dass es mir eine gut erzählte Story kaputtmacht. Den Gedanken finde ich (!) nämlich höchst absurd und eigentlich sogar ziemlich schade.

Das Thema kotzt mich sogar richtig an, das hast Du gut erkannt. Liegt vielleicht am Alter. Zuzusehen, wie einige "Paradiesvögel" diverse Franchises mit ihrem Dreck kaputtmachen, die ich seit meiner Kindheit/Jugend geliebt habe, erzürnt mich. Aber ich habe meine ruhigen Momente, vielen Dank für die Besorgnis. Jedoch WILL ich mich bezgl. dieses Problems (denn in meinen Augen ist das eines) gar nicht entspannen.
Im Gegenzug könnte ich anmerken, dass es mich etwas traurig stimmt, das dieses Thema und die Diskussion darüber für dich überraschend egal sind. Das wiederum ist für mich - zumindest streckenweise - "höchst absurd und eigentlich sogar ziemlich schade". Denn eines sind diese (hier) angesprochenen Filme und Serien nämlich absolut GAR NICHT: gut erzählte Geschichten. Und wenn man sich die Zuschauerwertungen dazu anschaut, sehen das sehr viele andere genauso.

Denn wären sie gut erzählte Geschichten, würde ich mich gar nicht gezwungen sehen, die zu thematisieren. Und das ist der Punkt.
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Greifenklaue

Zitat von: Noir am 17. November 2019, 10:23:19
Grundsätzlich stimme ich zu, dass ikonische, optische Dinge wichtig sein können ... aber für mich ist nichts davon so wichtig, dass es mir eine gut erzählte Story kaputtmacht. Den Gedanken finde ich (!) nämlich höchst absurd und eigentlich sogar ziemlich schade.
Hast Du denn ein Beispiel, wo es radikale Änderungen gab und das ganze tatsächlich gelobt wurde? (Als Mini-Beispiel würde mir Jacksons Herr der Ringe einfallen mit "Aufwertung" von Arwens Rolle, aber das ist ja eine relativ kleine Abwandlung.)

Für mich ist das doch eher so, wenn ein Regisseur/Comic-Zeichner/Wer-auch-immer schon ikonische Kanondetails nicht beachtet, dann hat er Setting und Ytimmung oft gar nicht begriffen, was dieses Franchise ausmacht. Was könnte ich mich stundenlang über die Drei Fragezeichen-Filme aufregen, die aus den wenigen technischen Gadgets, welche die drei FRagezeichen in max. zehn Folgen nutzen, plötzlich Spy Kids III machen. Das hatte nix mit drei Fragezeichen zu tun!!! Und wie schwer es ist, zuzugeben, dass der TKKG-Folm, der zudem den dämlichen Titel trug "Die Mindmachine" war für einen Drei Fragezeichen-Fan besonders schwer erträglich-
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Noir

@Argamae: Aber das ist doch eine Milchmädchenrechnung. Nur weil einer jetzt einen Herr der Ringe Film rausbringen und da dann die Zauberer mit Motorrädern fahren lassen würde (was imho wirklich eine absurde Änderung wäre) - selbst dann ist doch dein geliebtes Herr Der Ringe Franchise nicht kaputt. Dein Herr der Ringe existiert noch. Es ist nicht weg, nur weil einer auf ein einziges Herr der Ringe Buch gekotzt hat.

@Greifenklaue: Gelobt? Nein ... das liegt in der Natur der Sache ... der gemeine Nerd hasst Änderungen. Selbst die, die ich für unwichtig halte. Aber es gibt Änderungen, die die Geschichte und sogar den Charakter besser gemacht haben. Zum Beispiel "Superman" in "Man of Steel" ... nicht mehr der glatte Saubermann, über den immer alle sagen, er wäre ja so langweilig. Nein. Dieser Superman hatte Ecken und Kanten. Es wurde das geändert, was gefühlt jeder zweite Comicleser seit 400 Jahren ruft: Superman ist langweilig und geleckt und aalglatt und *setze hier x weitere Synonyme ein* - und was war? Genau ... die Nerdszene hat wieder gejammert. Obwohl dieser Superman sehr viel spannender und interessanter war, als alle Supermans in allen bisherigen Supermanfilmen. Das Skript hatte Schwächen - natürlich - aber der Charakter wurde geändert (in diesem Falle sogar charakterlich geändert) - und das hat ihm nur gut getan.

Des Weiteren - und das hab ich ja schonmal gesagt - halte ich nicht viel von dem Argument: "Die meisten Leute finden das schlecht also ist es schlecht." - der Logik folgend müsste Capital Bra echt gute Musik machen.
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Greifenklaue

OKay, ich ändere die Frage zu: Kennst Du den Werke mit großen Änderungen, die Dir persönlich genausogut/ besser gefallen haben (Beispiel 1: Superman akzeptiert - wobei der Sauberman noch ein Klischee oder Überbleibsel des Golden/Silver Age sind, oder. Modernere Superman-Erzählungen haben das auch schon im Comic eingebaut? Aber da hast Du sicher mehr Aktien als ich drin.)

(Warum die Frage vorher imho trotzdem berechtigt ist: Da es extrem wenig Beispiele gibt, müsste das doch ein Warnzeichen für jeden Schaffenden sein: Bring Derine eigenen Fans nicht gegen Dich auf ...)
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rap

Zitat von: Greifenklaue am 17. November 2019, 12:24:18
OKay, ich ändere die Frage zu: Kennst Du den Werke mit großen Änderungen, die Dir persönlich genausogut/ besser gefallen haben (Beispiel 1: Superman akzeptiert - wobei der Sauberman noch ein Klischee oder Überbleibsel des Golden/Silver Age sind, oder. Modernere Superman-Erzählungen haben das auch schon im Comic eingebaut? Aber da hast Du sicher mehr Aktien als ich drin.)

(Warum die Frage vorher imho trotzdem berechtigt ist: Da es extrem wenig Beispiele gibt, müsste das doch ein Warnzeichen für jeden Schaffenden sein: Bring Derine eigenen Fans nicht gegen Dich auf ...)

Generell bleibe ich bei meinem Statement: Kunst darf, aber muss nicht gefallen. Filme & Serien sind Kunst. Also was solls. Wer unbedingt in seinem Kanon bleiben will, kann sich an dem ergötzen, was seinem/ihrem Geschmack entspricht und darf den Rest gern mit Missachtung strafen.

Um auf Greifenklaues Frage zurück zu kommen: Romeo & Julia mit Clare Danes & Leonardo DiCaprio. Ist zwar kein moderner Stoff, nichtsdestotrotz eine wirklich gelungene Neuinterpretation.

Greifenklaue

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