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[Rezi] Goldener Wolf, DSA-Band 90, von Linda Budinger

Begonnen von Greifenklaue, 02. Juli 2006, 15:40:20

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Greifenklaue



Linda Budinger ist eine Frau für runde Zahlen: in ihrem zweiten DSA-Band #90, "Goldener Wolf", setzt sie die Geschichte um die Nivesen-Schamanin Starna fort, der in Band #40, "Der Geisterwolf", begann.

Einem Wolfsrudel wird ein goldener Wolfswelpe entführt, ohne dass die Wölfe eine Spur finden können. So rufen sie ihre verbündeten Hekkla-Nivesen zur Hilfe und Rejko, der alte Schamane der Sippe, schickt seinen Adoptiv-Sohn Rikkinen auf die Suiche. Er selbst fühlt sich jedoch zu alt, um die Suche zu unterstützen und so bittet man die Schamanin der benachbarten Iyamit um Hilfe - Starna. Und so zieht ein Dreiergespann hinaus in die langsam tauende Frühlingslandschaft im hohen Norden Aventuriens. Der verschlossene, schweigsame Fährtenleser Rikkinen, die junge, noch unerfahrende, aber deutlich reifere Schamanin Starna und der alte, erfahrende Wolf Dreikralle. Dazu liegt eine feindselige Atmosphäre in der Luft, da es zwischen beiden Sippen eine jahrealte Fehde wegen gestohlener Karene gibt. Desweiteren steht Rikkinen den Wölfen kritisch gegenüber, gibt er ihnen und ihren Himmelswölfen doch Schuld an den Tod seines Sohnes...

So ist die Suche nach dem Welpen nicht nur von dem Auffinden neuer Spuren und origineller Begegnungen geprägt, sondern auch von Streitgesprächen, die viel über die kulturellen Eigenheiten der Nivesen und ihre Sicht auf die Welt verraten.

Der Autorin merkt man deutlich ihre Erfahrung an: neben ihrer Arbeit als Lektorin bei Bastei-Lübbe war sie früher als Herausgeberin von zwei Fanzines tätig (Menhir, Arg) und hat an zahlreichen weiteren mitgearbeitet (Legendensänger-Edition, Greifenklaue). Bei Bastei veröffentlicht sie auch noch einige Kurzgeschichten in der Reihe "Schattenseiten". Gelungen nimmt sie Elemente ihres ersten DSA-Romans auf, ohne dass ihre Kenntnis Voraussetzung für das Verständnis des aktuellen Romans wäre. Allerdings erschließen sich einige Anekdoten und Anmerkungen nur, wenn man den Vorgänger kennt, so dass es schon empfehlenswert ist, ihn vorweg zu lesen, wenn man ihn noch bekommen kann.

Die Konstellation der Protagonisten ist gut gewählt, es gibt Konfliktpotential und immer Gesprächsstoff, wodurch Linda Budinger dem Leser indirekt viel über die Kultur der Nivesen vermittelt auf ansprechende Art und Weise. Aber auch das Verhalten der Protagonisten ist detail- und kenntnisreich geschildert, egal ob es um ein Notlager im Schneesturm, das Spurenlesen oder Aspekte des Schamanismus, mit dem sich die Autorin während ihres Studiums beschäftigte, geht.

Der Plot ist erst rätselhaft und wird vom Leser nach und nach erschlossen, auch weil ein paralleler Handlungsstrang um einen Ausgestoßenen langsam Licht ins Dunkel bringt. Die Zwischenbegegnungen sind abwechslungsreich und originell und bieten Anregung für die nächsten Abenteuer in der Region.

Eine ansprechende Gestaltung zum Preis von rund 9 Euro runden das knapp 350-seitige Werk ab.

Fazit: Ein spannender, dichter und atmospärischer Roman, der zudem einen hohen Nutzwert als Quellenbuch für die Regionen nördlich des Bornlandes und das Nivesenvolks besitzt, ohne dass auch nur an einer Stelle Langeweile aufkommt.

Eine Leseprobe des Romans findet man übrigens auf der Website der Autorin: http://www.lindabudinger.de/

PS.: das Original ist zu finden unter http://www.lorp.de/rezensionen/show.asp?id=865 , dort kann man die Rezi auch bewerten (*lechz*), natürlich freu ich mich auch hier über reges Feedback!!!
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

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