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[Paint the Town Red] Voxel-Rogue-Lite der Spaßklasse!

Begonnen von Argamae, 02. Januar 2023, 18:03:28

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Argamae

Ich komme mal wieder spät zur Party, denn PAINT THE TOWN RED (nein, nicht die Punk-Band) ist ein Videospiel, dass es schon seit gut 8 Jahren gibt. 2015 erschien der Titel erstmals, aber nur auf PC. Letztes Jahr gab es dann die Konsolen-Umsetzungen. Leider Gottes wurden einige Funktionen, wie etwa Level-Editor und Koop-Gameplay, nicht für die Konsole übernommen. Was echt kacke ist, aber eventuell wird da noch nachgebessert - South East Games sind ja ein Indie-Entwickler und es scheint, als bräuchten die immer ein wenig.



Worum geht es? Oberflächlich (*pun intended*) prügelt man sich durch diverse Szenarien, etwa eine Biker-Bar oder eine Piratenbucht, und versucht, als "last man standing" zu überleben. Das ganze findet aus der Ego-Perspektive statt. Leider gibt es nur 6 dieser Szenarien, von denen eines sogar doppelt drin ist (einmal bei Tag und einmal bei Nacht). Jedes Szenario hat man in ca. 10 Minuten durchgespielt. Zockt man sie nicht im Herausforderungsmodus, kann man zig Bedingungen vorab einstellen, um das Szenario anzupassen. Etwa "schwächliche Gegner", "Schwerelosigkeit" oder "Schusswaffen-Schau". Das Herumspielen mit der Physik-Engine ist ziemlich witzig.

Die ganze Optik ist "pixelig", genauer: "voxelig". Voxel sind volumetrische Pixel, aus denen die Gegner zusammengesetzt sind (Beispiele bilden Games wie "The Touryst" oder auch "Minecraft"). Insgesamt hat alles einen eher glatten, schlichten Look, wird aber trotz allem stimmungsvoll und sehr, sehr blutig in Szene gesetzt (der Name kommt ja nicht von ungefähr).


Die Biker-Bar: hier möchte man am nächsten Tag nicht sauber machen müssen!

Das Bonbon des Spiels, das für ca. 17 Euro auf Konsole zu haben ist, bildet jedoch der fast endlose Spielmodus "DIE TIEFE", der alles andere als "oberflächlich" bleibt (*ja, hier kommt der "pun" von oben zur Geltung*). Dort ist man Rekrut einer geheimnisvollen Einrichtung, die offensichtlich eine sich immer wieder verändernde Unterwelt erforscht, in die man per Fahrstuhl gelangt - kurzum: ein Megadungeon, dass prozedural generiert wird. Zuvor wählt man aus, welche Klasse man als Charakter verkörpern möchte: es stehen vier zur Auswahl (von "Magier" bis "Tank"), eine fünfte Klasse kann man freispielen. Jede Klasse bietet drei individuelle Fähigkeiten, die man über erfolgreiche Kämpfe aufladen und dann entfesseln kann. Je länger man auflädt, desto wirkungsvoller ist die Fähigkeit.
In den unterirdischen Arealen stößt man auf viele verschiedene Gegner, kann neue Waffen und Schilde finden (denn diese zerbrechen irgendwann) und Gold, dass man für besiegte Gegner erhält, für zwischenzeitliche Modifikatoren eintauschen (diese halten bis zum eigenen Tode). Unter diesen Modifikatoren sind etwa Dinge wie "Schockberührung - 5% Chance, dass ein Gegner bei einem Treffer Elektroschaden erhält" oder "Deflektor - 50% des erlittenen Schadens bekommt auch der Gegner ab".

Über zunächst drei verschiedene Umgebungen oder Areale kämpft man sich in DIE TIEFE vor: Höhlen, Kristallkavernen und Ruinen. Jede Umgebung ist 2 oder 3 Ebenen tief bevor man in eine Zwischenebene gelangt, zu der mit der Zeit eine Abkürzung gebaut wird, so dass man zukünftig auch direkt zu einer der drei Ebenen springen kann, um mit dem Spiel dort zu beginnen - denn in bester Rogue-like-Tradition gibt es einen Perma-Death. Wenn du tot bist, ist das Spiel (bzw. dein Lauf) vorbei.


Der Warlock heizt ordentlich ein: er kann Feuerbälle aus den Händen schießen!

Allerdings kann man dauerhafte Verbesserungen freischalten, indem man die über Kämpfe verdienten Purpur-Splitter in Dinge wie "verbesserte Gesundheit für alle Klassen", "leichte Startwaffe" oder "schnellere Bewegungsgeschwindigkeit" investiert. Diese bleiben dir auch nach dem Tod erhalten.

Noch seltener sind "Splitter eines gefallenen Gottes", die man aus Zwischenbossen herausprügeln kann. Diese erlauben das Freischalten von Zusatzverbesserungen in der Heimatbasis. So lassen sich etwa die einzelnen Klassen in sowas wie "Prestigeklassen" aufwerten.

Durch das Grinden wird man langsam stärker, kann immer tiefer vordringen und sich schließlich dem Endgegner stellen, der ab Umgebung 3 (Ruinen) auf einen wartet: der "Elder God". Hat man diesen bezwungen, steigt man im Rang auf und neue Areale der unterirdischen Einrichtung werden freigeschaltet. Und damit auch ganz neue Umgebungen, die deutlich fremdartiger sind als Höhlen und Ruinen... aber ab hier will ich nicht weiter spoilern. Der Gameplay-Loop ist befriedigend und drückt bei mir alle Knöpfe - das macht alles mega Spaß, ob nun in stundenlangen Sessions oder mal kurz nach Feierabend, um Dampf abzulassen.

Wer auf Rogue-Lites in Egoperspektive steht, sich an Voxel-Optik erfreuen kann und nach und nach eine Art Megadungeon erkunden möchte, sollte sich PAINT THE TOWN RED unbedingt mal ansehen. Ich kann das Spiel nur allerwärmstens empfehlen!
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