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[System] Unknown Armies!

Begonnen von Chaotisch Behse, 03. November 2004, 03:55:48

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McArden

Also, nach allem was ich bisher recherchieren konnte, wohl kaum ein System, dass KULT wirklich das Wasser reichen kann. Es sei denn, man steht auf sinnentleertes Gesplatter - oder hat eine Kampagne und sucht noch nach einem passenden Regelsystem.

Ich hoffe mal darauf, einen Blick rein werfen zu können, ohne es kaufen zu müssen...

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...where is the morning? Where is the sun? A thousand years of midnight - the sunrise is gone!

Chaotisch Behse

Hm ist Splatter nicht genau der beworbene Hintergrund von KULT? Mal im Ernst, klar spielen die meisten es anders aber letztenendes ist es genau DAS, Splatter. Warum also sollte das bei UA schlimm sein? KULT wird doch auch immer zu was gutem gemacht.

Um mal in Systemen zu sprechen ist UA für mich eine Mischung aus KULT und Magus... KULT ist tot (die grausame Wiederbelebung zählt bei mir nicht) und Magus ebenso. Haben wir also wieder Platz in den beiden Nieschen.

Seine Meinung kann ich niemandem verbieten, ich für meinen Teil spiele ROllenspiel auch gern als absoluter Looser, gescheiterte Existenzen, Helden des Alltags. Ein Charakter is ja was man selbst draus macht und ich denke nicht das im Regelwerk geschrieben steht man darf keine heldenhaften Charaktere spielen geschweige denn das es durch irgendetwas in irgendeiner Weise unterbunden wird.

Nur meine Meinung, die ich mir auch nur aus Rezis und vielen Gesprächen bilde.
De profundis clamavi ad te, Domine

KULTist

Also, das ist wirklich ein Sache.
KULT bedient sich definitiv beim Splatterpunk ala Clive Barker (wie man ausgeprochen deutlisch an den Cenob...äh, ich meine Raziden [25] sehen kann) und anderer Autoren dieses Genres!
Allerdings ist Splatterpunk eben nicht nur das Rumgematsche im Blut, sondern auch das Brechen von Konventionen, und das meistens mit Stil!  [25]
Und auch bei den Abenteuern von KULT ist der Splatterfaktor in moderaten Grenzen...slange es nicht wie in dem Rollenspiel 'Blood' oder 'In Nomine Satanis'  mit ihren Splattertabellen zugeht... *grins*

UA hat es bis jetzt definitiv noch nicht geschafft, mich anzusprechen...mal schauen, ob sich das ändert.

Das Magus tot ist, kann ich nicht so ganz zustimmen, da der nWOD Nachfolger Magus: Erwachen vermutlich schon im Druck ist......

Das hat es allerdings auch noch nicht geschafft, mich anzusprechen, da es imho einige ziemlich bescheuerte Hintergrundideen (Atlantis.....hm, naja...) zu enthalten scheint, welche im Vergleich zum alten Magus (und anscheinend auch UA) für mich ziemlich abstinken...

Aber bevor ich die Sachen nicht wirklich selber gelesen habe, erlaube ich mir da kein wirkliches Urteil!
E = mc² + 1w6
Ein Herz für Henchmen!

Argamae

ZitatHm ist Splatter nicht genau der beworbene Hintergrund von KULT? Mal im Ernst, klar spielen die meisten es anders aber letztenendes ist es genau DAS, Splatter. Warum also sollte das bei UA schlimm sein? KULT wird doch auch immer zu was gutem gemacht.
Nun, KULT hat zwar auf seinem Cover den Satz "Dark Fantasy Splatterpunk" stehen, aber dies ist leider ein Relikt der deutschen Übersetzung und Vermarktungsstrategie. Im Original haben wir dergleichen nicht auf dem Cover stehen. Und der ganze Background, dieser unglaublich dichte und atmosphärische Detailgrad, ist nicht nur da, um Splatter Vorschub zu leisten. Die "Splatter"-Definition von KULTist (Konventionenbruch) steht da schon eher zwischen den Zeilen.
ZitatKULT ist tot
Der Tod ist nur der Anfang...
ZitatSeine Meinung kann ich niemandem verbieten, ich für meinen Teil spiele ROllenspiel auch gern als absoluter Looser, gescheiterte Existenzen, Helden des Alltags.
Nö, es soll ja niemandes Meinung verboten werden. Nur eine Klarstellung: die Rezi/das System spricht nicht von "Helden des Alltags" oder normalen "Losern". Sie/Es spricht u.a. von krankhaft gestörten Persönlichkeiten, wie etwa Alkoholikern, UND davon, daß deren Erkrankung/Störung auch noch etwas "cooles" bewirkt, nämlich, daß sie dadurch (magische) Macht erhalten! Ohne nähere Kenntnis des Tenors im Buch würde ich sagen: das ist doch fast Glorifizierung! Klar will ich nicht ständig die glänzenden Helden spielen, aber hier gehts um Voraussetzungen, deren rollenspielerische Umsetzung mir eindeutig zuviel sind. So wie ich auch schon bei SERIALS nur geschluckt habe - Serienkiller spielen, WIE BITTE?
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
|It's all fun and games - until somebody fails a saving throw!| D&D Meme

McArden

Diese Entwicklung im Rollenspielsektor war aber leider nur logisch. Nun ist der Spiegel der Gesellschaft scheinbar auch hier angekommen. Sehen wir uns doch einmal um, was auf dem Unterhaltungssektor passiert ist. Mittlerweile gibt es bereits Kindersendungen im Nachmittagsprogramm, die an Brutalität vieles in den Schatten stellen, was man noch vor 20 Jahren im Fernseh- Abendprogramm Erwachsenen zugemutet hätte. Die PC-Egoshooter verkaufen sich umso besser, je detailierter und brutaler das Massaker dargestellt wird.

Und überhaupt scheint eine große Sinnentleerung auf dem Unterhaltungssektor Einzug gehalten zu haben. Komplexe Themen, was zu Nachdenken oder Dinge, auf die man kontinuierlich Engagement investieren müsste, geraten immer weiter ins Hintertreffen. Die schnelle Abschaltunterhaltung ist auf den Plan getreten - kein Aufwand, keine Verpflichtiungen, möglichst wenig kognitive Belastung. Möglichst einfach Abreagieren und sich treiben lassen.

Wie nannte man das doch gleich - ach ja: Werteverfall!

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...where is the morning? Where is the sun? A thousand years of midnight - the sunrise is gone!

Argamae

ZitatUnd überhaupt scheint eine große Sinnentleerung auf dem Unterhaltungssektor Einzug gehalten zu haben. Komplexe Themen, was zu Nachdenken oder Dinge, auf die man kontinuierlich Engagement investieren müsste, geraten immer weiter ins Hintertreffen. Die schnelle Abschaltunterhaltung ist auf den Plan getreten - kein Aufwand, keine Verpflichtiungen, möglichst wenig kognitive Belastung. Möglichst einfach Abreagieren und sich treiben lassen.
Ich würde Dir generell zustimmen, gehe aber ganz stark davon aus, daß - auf UA bezogen - die schnelle und sinnentleerte Abschaltung a) nicht geplant, und b) nicht in der Form möglich ist, wie es vielleicht andere Unterhaltungsmedien zulassen.
Aber ich möchte sehr stark KULTist zustimmen: erstmal UNKNOWN ARMIES selber lesen, dann die Details beurteilen. Sonst laufen wir hier wirklich Gefahr, Vorurteile aufzubauen, die eventuell nicht gerechtfertigt sind. Auch der Umstand, daß ich sehr große Stücke auf John Tynes halte, macht es für mich zur Pflichtübung, sein neues Werk genau zu prüfen.
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
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KULTist

Ein Detail, das mir gerade nochmal aufgefallen ist, geht aber so gar nicht:

42¸95 Euro

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[173]

Das ist echt saftig....
E = mc² + 1w6
Ein Herz für Henchmen!

Greifenklaue

Saftiger Preis ohne Frage, dafür ist es aber ordentlich dick geworden.

Also, vom PLV eindeutig besser als die DnD-Sachen von F&S, auch wenn es noch lange nicht an Dicke und Preis von Arcane Codex ranreicht  
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Greifenklaue

Wer mal in das System reinschnuppern möchte, der sollte sich mal den Envoyer 118 vorbehmen. Dort gibt es ein 16-seitiges, gut geschriebenes Light-Regelwerk, die einen ersten Blick ins System und einen kleinen Blick in die Hintergründe ermöglicht.

Das UA-Abenteuer ist jedoch in keinster weise Einsteiger-geeignet, schade eigentlich, sonst hätte man sofort loslegen können...

http://www.lorp.de/rezensionen/show.asp?id=997
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Argamae

Was ist das? Klaue wirbt für den Envoyer? UNGLAUBLICH!  [15]
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
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Greifenklaue

Ich konnte es selbst kaum fassen... Aber die UA-Kurzregeln sind mal sehr gut gelungen, erfüllen genau das, was ich von nem Light-Ding erwarte.

Kommen ja asuch nicht aus der Envoyer-Redax sondern vom Verlag. Vermutlich als .pdf, damit man da keine Fehler mehr einbauen kann... Muhaha.

Im Ernst: Wer mal schnuppern will oder kaufinteressiert war / ist, das geht natürlich tiefer rein als jede Rezi.

Aber zu meiner Enttäuschung fehlt dazu das kompatible Einsteigerabenteuer.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Greifenklaue

Wer sich für das Spiel interessiert, der Fantasyguide bot vor einiger Zeit ein Special: http://www.fantasyguide.de/1483.0.html
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Argamae

Na endlich: auf der RPC-Convention am Wochenende hatte ich die Möglichkeit, Unknown Armies endlich mal probezuspielen.

Der Hintergrund (und ich bin mir sicher, da gibt es einen) wurde vom Spielleiter in dem Beispielabenteuer nicht sehr deutlich vermittelt (geht vielleicht auch nicht in einer Testrunde).
Das Abenteuer selbst war extrem "strange"... erinnerte an Filme von David Lynch oder Rollenspiele wie "Over The Edge". Ich spielte einen Personamanten - jemand, der ständig Masken trägt und sich für jemanden ausgibt, der er nicht ist. Ich konnte im Verlaufe des Abenteuers allerdings keine dieser Fähigkeiten ausspielen.

Die Regeln sind tatsächlich genauso schlicht, wie sie in diesem Thread schon beschrieben worden sind. War mir ein klein wenig zu wenig, aber im Großen und Ganzen ein brauchbares W%-System.

Das Spiel selbst... nun ja. Es war halt merkwürdig. Wir (die Gruppe) kamen bei der Umfahrung eines Staus an eine Kreuzung, auf der drei identische Fahrzeuge ineinander gerast waren. Als wir helfen wollten, stellten wir fest, daß es tatsächlich drei identische Fahrzeuge waren - und auch die Fahrer sich wie ein Ei dem anderen ähnelten!
Unter Anleitung eines Sheriffs, der schon vor Ort war, halfen wir, die Insassen aus den Autos zu ziehen. Kaum geschehen, explodierten die Fahrzeuge (ich machte vorher noch Witze über amerikanische Autos in Filmen) und wir fanden uns unmittelbar in einer völlig anderen Location wieder: einem Supermarkt! Dieser wurde gerade von 4 Typen mit Präsidentenmasken überfallen (erinnerte an "Point Break" mit Keanu Reeves und Patrick Swayze). Es stellte sich dann heraus, das einer dieser Maskierten derselbe Typ war, der auch im Auto saß.
Immer versuchten wir, mit ihm ins Gespräch zu kommen, um herauszufinden, was eigentlich vor sich ging! Und wenn wir es schaffen konnten, ihn irgendwie zu behindern oder aufzuhalten, versetzte es uns sofort wieder auf die Kreuzung - wo dann ein Wagen weniger stand. Und ab ging es zur nächsten Szene - wieder mit dem Typen aus dem Auto!

Nun ja, ich will das Abenteuer nicht komplett verraten (ist, glaub ich, aus dem Grundregelwerk als Einstiegsszenario gedacht), aber es tat sich nicht mehr viel.

Ich denke, mit guten Spielleiterfähigkeiten und entsprechender Sounduntermalung kann man aus dem Abenteuer noch einiges rausholen, denn ein paar coole Ideen waren da, aber es war dermaßen abgefahren und merkwürdig, daß es für Unbedarfte (die man dort ja spielt) auch nicht so wirklich funktioniert. Und einen tieferen "Sinn" bzw. ein richtiges "Ending" hatte es auch nicht. Vermutlich ist man danach einfach nur reif für den Okkulten Untergrund, der ja in UA eine wichtige Rolle zu spielen scheint.

FAZIT: das kleine Szenario hat mir UA zumindest nicht vergällt. Das Interesse ist da, sich mit dem Rollenspiel nochmal zu beschäftigen. Und genau das werde ich dieses Jahr noch tun.
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
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Greifenklaue

ZitatNun ja, ich will das Abenteuer nicht komplett verraten (ist, glaub ich, aus dem Grundregelwerk als Einstiegsszenario gedacht), aber es tat sich nicht mehr viel.
Ich hab nochmal gegrübelt, warum es mir so bekannt vor kam und bin der Meinung, dass es auch neben den UA-Lightregelwerk im Lightregelwerk abgedruckt wurde.

Ich glaube, klüger wäre es gewesen, als "normale Menschen" einzusteigen und dieses Ereignis als Einstieg in den okkulten Untergrund zu sehen, so ist dieses Abenteuer gedacht. Im Zusammenhang mit den UA-lightregeln war es übrigens nicht so geeignet, da dort das Konzept des Avarars nicht auftaucht (näher erläutert, nur angerissen wird), der Background des Abenteuers aber stark darauf aufbaut...

ZitatDie Regeln sind tatsächlich genauso schlicht, wie sie in diesem Thread schon beschrieben worden sind. War mir ein klein wenig zu wenig, aber im Großen und Ganzen ein brauchbares W%-System.
Ein paar Pfiffe hatte es in jedem Fall noch wie Paaschs und Würfeltausch (81 -> 18).


"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Argamae

ZitatEin paar Pfiffe hatte es in jedem Fall noch wie Paaschs und Würfeltausch (81 -> 18).
Jupp, das stimmt.
ZitatIch glaube, klüger wäre es gewesen, als "normale Menschen" einzusteigen und dieses Ereignis als Einstieg in den okkulten Untergrund zu sehen, so ist dieses Abenteuer gedacht.
Jupp, stimmt auch.

Es gibt übrigens im Amerikanischen eine 2nd Edition (Hardcover), die zehn Euro weniger kostet als die deutsche Ausgabe, dafür aber generalüberholt und spieloptimiert sein soll. Das ganze Setting soll zugänglicher und interessanter geworden sein.
Vermute, ich werd's mir holen...  [22]
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
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