Aus aktuellem Anlass... mal eine Thread-Resurrection!
Ich habe mir heute die
OCULUS QUEST 2 gekauft - ein Arbeitskollege bot sie zu einem sehr, sehr verlockenden Preis an. Sie ist das aktuellste Modell der Quest-Reihe von Oculus (kam Ende 2020 auf den Markt), die u.a. ja noch die "Rift" für den PC auf dem Markt haben. Die QUEST 2 ist, wie der Vorgänger, PC-unabhängig und quasi ihre "eigene Konsole" - sprich: sie benötigt keine externen Geräte oder Kabelanschlüsse. Wenngleich man sie mit dem PC und auch STEAM verbinden kann, um Inhalte herunterzuladen. Der große Kritikpunkt für viele ist die zwingende Facebook-Mitgliedschaft, ohne die man das technische Wunder nicht betreiben kann. Wer eh schon bei FB ist, wird sich daran vermutlich nicht groß stören, aber andere schreckt der Gedanke ab, da die Zuckerberg-Datenkrake nun noch mehr dynamische Daten seiner Nutzer abgreifen kann.
Aus rechtlichen Gründen sperrt aktuell noch das Bundeskartellamt den Verkauf im hiesigen Lande, man muss sie sich also aus dem europäischen Ausland besorgen. Ein deutscher Verkaufsstart wurde zunächst auf frühestens April '21 geschätzt, doch die Verhandlungen wurden noch einmal verschoben. Es gibt beim Betrieb hierzulande aber keine Probleme, wenn man sich das Teil woanders besorgt hat.

Die maximale Auflösung von 1.832 x 1.920 Pixeln ist schon recht ansehnlich und ein weiterer Schritt zur immer perfekter abbildbaren "virtuellen Realität". Der Prozessor liefert auch eine weiche und schnelle Performance, was die Latenz der Bilder angeht. Die primären Eingabe-Instrumente, nämlich die beiden Handcontroller, sind exzellent verarbeitet und bieten ein gutes haptisches Empfinden. Die eigentliche Brille ist nach wie vor etwas frontlastig und macht sich bei längeren Spielsitzungen auf dem Nasenrücken bemerkbar. Hier ist das letzte Wort in Sachen Tragekomfort noch nicht gesprochen. trotzdem auch hier eine sehr wertig wirkende Verarbeitung. Für mich neu ist das "Guardian Room"-Feature, mit dem man seinen Bewegungsraum den häuslichen Gegebenheiten anpassen kann. Mittels eines virtuellen "Laserpointers" und der See-Through-Funktion kann man exakt den Bereich markieren, in dem man sich zuhause gefahrlos in der VR bewegen möchte. Dieser wird gespeichert und blieb felsenfest vom Gerät fixiert. Im Spiel warnt dann ein eingeblendetes Raster den Nutzer, wenn er sich der Grenze dieses definierten Raums nähert bzw. diesen überschreitet. Natürlich kann man die QUEST 2 auch ohne Bewegung, z.B. sitzend, spielen - hier ist das vermutlich auch von dem jeweiligen Spiel abhängig.
Spiele besorgt man sich (mit der oben erwähnten STEAM-Ausnahme) über den hauseigenen Oculus-Store (vergleichbar mit Google's Play Store). Die Inhalte sind an das Konto gebunden, mit dem man die Brille über eine App bei Oculus anmeldet. Zwar können auch andere sich über die Brille bei z.B. Facebook anmelden und authentifizieren, doch die gekauften Spiele des Haupt-Accounts sind dann nicht verfügbar. Ich selbst muss nun erstmal Eindrücke sammeln, doch rein technisch und qualitativ bin ich schon jetzt begeistert. Unter Volllast hält der Akku etwa 2-3 Stunden, ehe die QUEST 2 Nahrung aus der Steckdose saugen muss. Diese Dauer mag gering erscheinen, doch noch sind VR-Erlebnisse für eher kürzere Zeitspannen gedacht, da es doch für Augen und - im Falle von Spielen mit viel Bewegung wie etwa "Beat Saber" - Körper anstrengend ist bzw. werden kann. Pausen sollte man hier wirklich einlegen.
Das ist ein feines Stück "Future Tech" und für VR-Enthusiasten definitiv einen Blick wert. Besonders heiß bin ich auf das Ausprobieren der App "WOOORLD" (ehemals "Realworld"), die für die Quest optimiert wird und gerade wohl noch in der Beta-Phase ist. Sie greift auf die gleichen Erddaten zu wie auch Microsofts Flugsimulator und erlaubt es dem User, sich frei auf den spannendsten Orten der Erde umzuschauen, diese zu manipulieren (etwa sich selbst auf King-Kong-Größe zu bringen u.ä.) und auch gemeinsam mit Freunden zu durchstreifen. Bereits jetzt erlaubt ja Google Earth VR schon die 360°-Umschau, wo man sich am PC (ohne Brille) ja noch in festen Winkeln "drehen" muss. Finde ich echt aufregend!
Wer sich speziell über die
OCULUS QUEST 2 informieren möchte, findet hier die
offizielle Seite des Produkts.
Für die, die noch gar nicht so recht wissen, womit sie in Sachen VR-Brillen anfangen sollten, und solche, die generell mal einen großen Überblick haben wollen und z.B. wissen möchten, was die Vor- und Nachteile der einzelnen Brillen-Kategorien sind, empfehle ich dieses
Video von VR-YouTuber "VoodooDE VR", in dem er das sehr gut aufbereitet.