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SL mieten - wärest Du dabei?

Begonnen von Greifenklaue, 14. April 2015, 16:28:46

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Greifenklaue

Ich hab mich ja schon im Rahmen besonderer Gelegenheiten (Kickstart) für ein PRO ausgesprochen. Generell kann ich es mir nicht vorstellen und halte es für wünschenswert, vereinzelt oder für besondere Gelegenheiten aber austestbar.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Jan

Zitat von: Greifenklaue am 15. April 2015, 18:09:32
Ich hab mich ja schon im Rahmen besonderer Gelegenheiten (Kickstart) für ein PRO ausgesprochen. Generell kann ich es mir nicht vorstellen und halte es für wünschenswert, vereinzelt oder für besondere Gelegenheiten aber austestbar.

Ich versteh den zweiten Satz nicht wirklich und was ist die Gelegenheit "Kickstart"?

Greifenklaue

Der ist codiert.

Also, ich würde im Rahmen eines Kickstarts* o.ä. mir durchaus eine Runde mit dem Entwickler, Übersetzer, Promoter gönnen, wenn mich das Spiel interessiert. War ja z.B. bei Numenera Bonusziel, wäre Mhaire auf der Con Leo gewesen, hätte ich wohl die Option gebucht.

*Kickstarter sollte Dir ja was sagen

Als Dauerlösung kann ich es mir nicht vorstellen, aber als Ausnahme / Sonderfall / Special hielte ich es für möglich, ist die Kernaussage des zweiten Satzes.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Jan


Greifenklaue

Zitat von: Jan am 15. April 2015, 20:49:44
Danke  :)

Ja, gerne doch :)

Ich denke am ehesten wird sowas auch bei Kickstart-Zielen Realität werden.

Ansonsten erinnere ich mich ja noch an Jörg D. (kennst Du ja bestimmt auch vom Bloggen), der zum SLen durch die Gegend gedüst ist, teils durch die halbe Republik. Da könnte ich mir gut vorstellen, solchen Leuten auch finanziell entgegenzukommen.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Glorian Underhill

Generell finde ich die Idee nicht schlecht.

Ich frage mich nur ob sich das finanziell lohnen kann aus Sicht des SLs.

Zum erhaltenen Stundenlohn von 8,50€ (17€ je Spieler für 4 Stunden Spielzeit, bei vier Spielern 68€, geteilt durch 8 Stunden = 8,50 €)
kommen hinzu:
Umsatzsteuer
Fahrtkosten
Anschaffung Rollenspielsysteme (Je nach Neusystem oder neuer Edition 20€ - 250€)
Anschaffung Abenteuer
Anschaffung Handouterstellung/Syrinscape/Audiohandouts
Aufbau/Pflege Webpräsenz
Aufbaue/Pflege Spielort einrichten. Etwas mehr als das WG Wohnzimmer kann es dann schon sein.

Die einzige Möglichkeit zur Kostenreduktion wäre dass man ein bestimmtes Abenteuer schon mal geleitet hat und die Vorbereitungszeit reduzieren kann.
Oder dass man sich auf bestimmte Systeme konzentriert.
Sprich ein Produkt mehrfach verkauft.
Im Schulungsangebot ist es auch so, dass wenn man eine Schulung vorbereitet die dann nur einmal gehalten wird, das keinen Gewinn bringt. Wenn aber die gleiche Schulung zwölf mal pro Jahr Läuft lohnt sich das.

Zweites Problem ist die Auslastung:
Ich glaube kaum, dass jemand davon Vollzeit Leben kann. 5 Tage die Woche Spielzuleiten ist illusorisch. In der Woche Arbeiten die Kunden. Leiten wäre also erst ab 18:00 bis 22:00 Uhr möglich.
Oder zwei Termine Werktags um das zu kompensieren.
Von daher konzentriert es sich auf die Wochenenden. Als Trainer weiß ich dass man nach zwei Tagen Schulung geben gut am Ende ist.
Sieben Tage die Woche leiten dürfte also schwierig werden.

Organisation:
Von der Organisation würde ich das Terminliche direkt an den Auftraggeber hängen. Wenn der seine 4 Leute nicht an Start kriegt ist das nicht mein Problem. Endlos Termine von Mitspielern einfordern gehört damit der Vergangenheit an. Storno von Spieltermin 1 Woche vor Spieltermin kostenfrei, danach 30% Storno Gebühr. Geld wird vom Auftraggeber über Paypal eingefordert. Vorteil Kundenschutz und er kann sein Geld bei nichtgefallen zurückziehen und Paypal kontaktieren.

Das Argument dass die Spieler dann stinken dürfen oder doof sein dürfen wenn der SL bezahlt ist lass ich auch nicht gelten. Wenn ich mir eine Eskort bestelle dann darf man auch nicht stinken oder die gute blöd anmachen. Oder wenn ich mir einen Maler bestelle dann knalle ich ihm auch nicht die drei Euro Tapeten vor die Füße.

Als Profi-SL müsste man natürlich die Auftragsklärung standardisieren.
Welches System
welches Abenteuer - wenn bekannt
vorgefertigte Charaktere gewünscht, oder SCs erstellen diese
welche Inhalte sind erwünscht oder sollten vermieden werden - Gewalt, Sexualität, Gore, Kinder
wird eine bestimmte Art von Abenteurer gewünscht. Klassisch Heldengeschichte, grim-dark, Mystery, Detektiv,
Dann am besten den Fragebogen benutzen mit dem die Spielertypen nach Laws beschrieben werden, damit sollte man erkennen wer da sitzt und bespaßt werden will.

Auf jeden Fall würde ein Professioneller SL wesentlich schneller an Erfahrung gewinnen als ich, da er alle zwei Tage leitet und nicht alle 2 bis e Wochen einmal.
Jedoch benötigt er ein gewisses grundstanding und Erfahrung um überhaupt Kunden zu gewinnen und seinen Kundenstamm aufzubauen.
Sehr gute Regelkentniss und etwas mehr Social Skills als einfach nur mit der SL-Keule zu wedeln.
Zwerge im Warhammerrollenspiel, ein Leitfaden.
http://vierzwergeundeinhund.blogspot.com/

Greifenklaue

Wenn ich profesioneller SL werde, nehm ich Glorian als Manager ... ;)

ZitatZum erhaltenen Stundenlohn von 8,50€ (17€ je Spieler für 4 Stunden Spielzeit, bei vier Spielern 68€, geteilt durch 8 Stunden = 8,50 €)

Du hat jetzt 4 Stunden für Vorbereitung und Anfahrt mit einberechnet?
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Glorian Underhill

#22
Zitat von: Greifenklaue am 16. April 2015, 00:07:08
ZitatZum erhaltenen Stundenlohn von 8,50€ (17€ je Spieler für 4 Stunden Spielzeit, bei vier Spielern 68€, geteilt durch 8 Stunden = 8,50 €)
Du hat jetzt 4 Stunden für Vorbereitung und Anfahrt mit einberechnet?
Im Ursprungsartikel ging es darum dass für 4 Stunden Leiten auch 4 Stunden vorbereiten einzuplanen.
Fahrzeit würde mann da dann wohl einrechnen.
Allerdings kommen dann noch Spritkosten dazu die man nicht vernachlässigen sollte.

Als Gimmik kannst du ja noch das Aufzeichnen der Runde anbieten.  ;)

Greifenklaue als Spielleiter:
Generell wärst du da der Beste Kandidat für.

Freie Zeiteinteilung.
Für die Nachhilfe solltest du ja irgendeine Form von Gewerblicher Abrechnung haben.
Die Rollenspielrunden kann man dann also als Nachhilfe anbieten.
Schrittweises zurückfahren der anderen Beruflichen Tätigkeiten.
Wie James Bond bist du ohne Familie und musst niemanden mit deinem Gehalt ernähren.
Bist Systemmässig gut ausgerüstet.
Nur an deinem Rollenspielraum könntest du noch arbeiten. (Schönerer Tisch, Möbel, Bilder an den Wänden, Anständige Sitmöbel.)
Zwerge im Warhammerrollenspiel, ein Leitfaden.
http://vierzwergeundeinhund.blogspot.com/

Jan

Zitat von: Glorian Underhill am 15. April 2015, 23:41:52
Generell finde ich die Idee nicht schlecht.

Ich frage mich nur ob sich das finanziell lohnen kann aus Sicht des SLs.

Zum erhaltenen Stundenlohn von 8,50€ (17€ je Spieler für 4 Stunden Spielzeit, bei vier Spielern 68€, geteilt durch 8 Stunden = 8,50 €)
kommen hinzu:
Umsatzsteuer
Fahrtkosten
Anschaffung Rollenspielsysteme (Je nach Neusystem oder neuer Edition 20€ - 250€)
Anschaffung Abenteuer
Anschaffung Handouterstellung/Syrinscape/Audiohandouts
Aufbau/Pflege Webpräsenz
Aufbaue/Pflege Spielort einrichten. Etwas mehr als das WG Wohnzimmer kann es dann schon sein.

Die Anschaffung der Systeme habe ich bewusst außen vor gelassen, weil davon auszugehen ist, dass ein SL als aktiver Rollenspieler die Dinger eh hat. Eigentlich müsste man sie mit einberechnen, da hast du Rest, aber um das Thema zu starten, sollte man das nicht mit einberechnen. Das kommt dann zum tragen, wenn man das Profitum wirklich zum Ende führt und nur davon leben will. Fahrtkosten ist ein Punkt, den ich nicht so sehe, weil man für den Anfang erstmal sicher bei sich in der Ecke leiten wird.

Handouts sollten kostenlos sein, das fällt in die Stunde Vorbereitung je Stunde Spielzeit rein, der Spielort wird sicher im Regelfall bei den Kunden sein (warum zum SL fahren?) und für die Webpräsenz könnte man sich an Gruppen wie die benannte "Professional GM Society" wenden.

Also in manchen Punkten finde ich die Liste etwas übertrieben genau ;)

Zitat von: Glorian Underhill am 15. April 2015, 23:41:52
Zweites Problem ist die Auslastung:
Ich glaube kaum, dass jemand davon Vollzeit Leben kann. 5 Tage die Woche Spielzuleiten ist illusorisch. In der Woche Arbeiten die Kunden. Leiten wäre also erst ab 18:00 bis 22:00 Uhr möglich.
Oder zwei Termine Werktags um das zu kompensieren.
Von daher konzentriert es sich auf die Wochenenden. Als Trainer weiß ich dass man nach zwei Tagen Schulung geben gut am Ende ist.
Sieben Tage die Woche leiten dürfte also schwierig werden.

Bedenke dabei, dass eine Spielrunde zwar 8 Arbeitsstunden sind, aber davon nur 4 "vor Publikum". Aber grundsätzlich ist eine mögliche Rechnung, dass man an 5 Abenden die Woche leitet (18 bis 22h klingt ja schon sehr passend) und dann auf eine 40h-Woche kommt, also damit eine "Vollzeit-Mindestlohnstelle" hätte. Aber dass das immer so klappt halte ich auch für Wusnchdenken. da muss man dann halt gucken.

Zitat von: Glorian Underhill am 15. April 2015, 23:41:52
Organisation:
Von der Organisation würde ich das Terminliche direkt an den Auftraggeber hängen. Wenn der seine 4 Leute nicht an Start kriegt ist das nicht mein Problem. Endlos Termine von Mitspielern einfordern gehört damit der Vergangenheit an. Storno von Spieltermin 1 Woche vor Spieltermin kostenfrei, danach 30% Storno Gebühr. Geld wird vom Auftraggeber über Paypal eingefordert. Vorteil Kundenschutz und er kann sein Geld bei nichtgefallen zurückziehen und Paypal kontaktieren.

Das Argument dass die Spieler dann stinken dürfen oder doof sein dürfen wenn der SL bezahlt ist lass ich auch nicht gelten. Wenn ich mir eine Eskort bestelle dann darf man auch nicht stinken oder die gute blöd anmachen. Oder wenn ich mir einen Maler bestelle dann knalle ich ihm auch nicht die drei Euro Tapeten vor die Füße.

Wenn ich dafür Geld bezahle, habe ich vielleicht eine höhere Erwartungshaltung, aber ich will es auch ausnutzen. nur weil in Kino ein Film teurer ist, gehe ich ja nicht extra mit ungewaschenen Haaren hin. Im Gegenteil, ins Kino gehen eist in gewissen Sinne ein "Erlebnis", da mache ich mich eher schick. Zudem kommt ein "Fremder" (der Profi-SL), da ist man meist mehr motiviert sich ordentlich anzuziehen (okay, Nerds sind da.. speziell.. aber grundsätzlich ist es so). Von daher kann ich dein Argument nur unterstreichen.

Zitat von: Glorian Underhill am 15. April 2015, 23:41:52
Als Profi-SL müsste man natürlich die Auftragsklärung standardisieren.
Welches System
welches Abenteuer - wenn bekannt
vorgefertigte Charaktere gewünscht, oder SCs erstellen diese
welche Inhalte sind erwünscht oder sollten vermieden werden - Gewalt, Sexualität, Gore, Kinder
wird eine bestimmte Art von Abenteurer gewünscht. Klassisch Heldengeschichte, grim-dark, Mystery, Detektiv,
Dann am besten den Fragebogen benutzen mit dem die Spielertypen nach Laws beschrieben werden, damit sollte man erkennen wer da sitzt und bespaßt werden will.

Auf jeden Fall würde ein Professioneller SL wesentlich schneller an Erfahrung gewinnen als ich, da er alle zwei Tage leitet und nicht alle 2 bis e Wochen einmal.
Jedoch benötigt er ein gewisses grundstanding und Erfahrung um überhaupt Kunden zu gewinnen und seinen Kundenstamm aufzubauen.
Sehr gute Regelkentniss und etwas mehr Social Skills als einfach nur mit der SL-Keule zu wedeln.

Da möchtei ch ketzerisch hinzufügen, dass er sicherlich mehr Sociel Skills braucht, als die viele SLs haben, aber nicht mehr als jeder andere SL braucht. Viele SLs sind da deutlich unterbelichtet, was sich massiv auf den Spielspaß auswirkt.

Greifenklaue

Zitat von: Glorian Underhill am 16. April 2015, 11:36:39
Greifenklaue als Spielleiter:
Generell wärst du da der Beste Kandidat für.
Gib dem Affen Zucker ...

ZitatFür die Nachhilfe solltest du ja irgendeine Form von Gewerblicher Abrechnung haben.
Die Rollenspielrunden kann man dann also als Nachhilfe anbieten.
Da fällt mir ein, dass ich schon immer mal Grundrechenarten für Rollenspieler anbieten ... Da haben einige arge Defizite ... Mit dem Sonderkurs Poolsysteme ...

Zitat
Nur an deinem Rollenspielraum könntest du noch arbeiten. (Schönerer Tisch, Möbel, Bilder an den Wänden, Anständige Sitmöbel.)
Du darfst gerne zum Aufbau meines Tisches vorbeikommen ;)
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Saffron

Glorian sprach vom professionellen Spielleiter, und ob sich das lohnt. Ich denke aber, man könnte auch andere Vergleiche ziehen, z.B. mit ehrenamtlich tätigen Übungsleitern in Sportvereinen. Die bekommen nicht viel Geld, aber eine kleine Aufwandsentschädigung. Die Mitglieder zahlen einen Beitrag. Trotzdem sehen es beide Seiten  als Hobby an und machen mit, weil sie Spaß daran haben.

Mir kommt der Gedanke, mich fúrs Leiten bezahlen zu lassen, zwar auch komisch vor, allerdings spiele ich mit guten Freunden, da würde ich auch nicht auf die Idee kommen, mich fúr einen Gefallen bezahlen zu lassen, z.B. wenn ich beim Umzug helfe. Aber wären es fremde Leute oder entfernte Bekannte, kônnte ich mir vielleicht doch vorstellen, dass es Sinn macht, für einen Obolus zu leiten...

Maniac

Zitat von: Glorian Underhill am 15. April 2015, 23:41:52
Zum erhaltenen Stundenlohn von 8,50€ (17€ je Spieler für 4 Stunden Spielzeit, bei vier Spielern 68€, geteilt durch 8 Stunden = 8,50 €)
kommen hinzu:
Umsatzsteuer
Ist nicht unbedingt zwingend: Wenn man das als Kleinunternehmer macht (bis 17500 Euro Umsatz, nicht Gewinn) ist die Erhebung von Mehrwertsteuer nicht unbedingt erforderlich. Allerdings kann man für Abenteuer, Regelwerke etc. aber auch keinen Vorsteuerabzug geltend machen. 8,50 Euro ist ja der aktuelle Mindestlohn.

Wer weiss: Vielleicht läuft es dann wie der IT-Branche ("Ich bin auf SAP auf Linux mit Oracledatenbanken spezialisiert...") also dass dann ein Spielleiter sich auf eine bestimmte Kampagne oder Abenteuerpfad spezialisiert. (Deutschlandexperte für "Enemy Within"-Kampagne etc.)
For those about to GURPS - We salute you!

fnord

Siehe Übungsleiteraufwendungsersatz:
SLs auf Cons bekommen freien Eintritt, ggf. wird der der SL der privaten Spielrunde mit Trank und Mampf freigehalten. Zusammenschmeißen bei Abenteuern habe ich auch schon gehört.

Das würde bei mir alles aber nicht unter "SL mieten" fallen. Kann aber eine Wertschätzung darstellen.

Die Schwierigkeit sehe ich bei der Bemessbarkeit der Leistung. Wann ist Geleitere so gut, dass ich 17 ,00 € dafür kriege, wann ist es so gut, dass ich 17,00 € bezahlen. Da fürchte ich ja wieder viel Verhandlungen, Streit und sonstiges, was mir die Sache vermiesen würde.  ....  Aber klar, ist ja Arbeit, da ist Spass nicht zwingend vorgesehen. Besonders wenn ich eine Dienstleistung verkaufen will.
..... und wieder nur ein Gehirn für alle!
Darin liegt Romeros subversives Genie, dem Publikum zu geben, wonach es sich sehnt – und dann noch eine Menge Zeug dazu, was man nie haben wollte.

Besserwisserboy

#28
Hmm, ich persönlich würde es etwas seltsam finden einen Spielleiter zu bezahlen. Aber ich habe bisher überwiegend auch nur mit Leuten/Freunden gespielt die man kannte und mochte.
Da ist es dann gemeinsame Freizeitgestaltung und Kumpels knöpft man dafür kein Geld ab. Ich persönlich würde es als unpassend empfinden mich von Freunden bezahlen zu lassen auch nicht mit Pizza, Spritkosten und ähnlichen Dingen. Allerdings kommt das wahrscheinlich auch auf die finanzielle Lage der Beteiligten an. Mein Spielumfeld ist schon etwas älter hat einen recht gut bezahlten Job und Führerschein.

Bei Studenten und Schülern könnte der Kostenpunkt schon gravierend anders liegen, das will ich nicht abstreiten.

Würde ich für fremde SL-Dienste zahlen oder Bezahlungen für SL-Dienste bei Fremden annehmen?

Als Zivi hatte ich mal als eine Art Freizeitgestalter, sprich "Hauszivi" im Bundesamt für Zivildienst gearbeitet. Dort habe ich für die Zivis, welche dort unterrichtet wurden oft Spielrunden angeboten. Durch mein Zivildienstgehalt wurde ich also indirekt dafür irgendwo bezahlt (allerdings vom Staat und nicht den Teilnehmern direkt).
Die Vorbereitungszeit hielt sich in Grenzen, da ich meist ein bis zwei Abenteuer geleitet habe, die ich eh vorbereitet hatte. Spielmaterial hätte ich über die Bundesstelle für Zivildienst kaufen können, habe aber meinen eigenen Krames benutzt.
Ein recht angenehmes spielen, da ich das Abenteuer , welches ich aus dem FF kannte immer weiter ausbauen und verfeinern konnte, da ja jede Spielrunde ein etwas anderes Vorgehen wählt und man verschiedene Sichtweisen auf die Sache bekommt. Daher war meine reale Vorbereitungszeit irgendwann gleich null.

Eine Bezahlung würde weder mir noch meinen Mitspielern wohl finanzielle Sorgen bereiten. Wenn man es mit einem Kinoabend mit Treffen davor vergleicht, wäre es sogar recht billig. Dann sollte der Spielleiter aber auch sehr gut sein und das wäre nicht so einfach, da man ja erst über längere Zeit den bevorzugten Spielstil einer Gruppe als Spielleiter mitbekommt.
Hätten wir also einen bezahlten Spielleiter der einen völlig anderen Spielstil pflegt, würden sich meine Mitspieler wahrscheinlich über den "versauten" oder "verschwendeten" Abend ärgern und ihre vergeudete Zeit mit ihrem (recht hohen) Stundenlohn grummelnd im Kopf ausrechen...

Also fürchte ich daß sich bezahlter Spielleiter in meiner Gruppe nicht durchsetzen würde, auch wenn es finanziell wohl kein Problem wäre.
Ich bin nur durch einen Tippfehler hier, eigentlich wollte ich aufs Reifenklauen-Forum...
Wer hat meinem Goldfisch das Töten beigebracht???

HayatoKen

Ich find das gar nicht so abwegig und wäre unter Umständen durchaus bereit dazu.
Das hat mehrere Gründe und Abstufungen:
1. Das klassische einer kauft sich alles, investiert die Zeit vorzubereiten, etc, und leitet dann, während der Rest sich bespaßen lässt und am besten noch meckert, bzw Ansprüche stellt in privaten Runden ist auf Dauer doch etwas unbefriedigend. Es sei denn es ändert sich was, und sei es nur die Wertschätzung der Spieler, finanzielle Beteiligung oder anderes.
2. GM Rotation ist natürlich eine feine Sache. Hab ich aber bisher nur extrem selten erlebt. Eigentlich nur als sich zufällig drei trafen, von denen jeder was geleitet hat und die dann gegenseitig bei sich mitgespielt haben. Leider durch Ortswechsel nicht mehr möglich. Pathfinder Society ermutigt aber sowas, da man jedes Szenario einmal spielen und einmal leiten kann.
3. Als Pathfinder Society VL, der auch öfter mal viel rumfährt, meist leitet und da auch nicht wenig Geld reinsteckt, hab ich da sowieso eine andere Perspektive. Irgendwann will ich auch mal spielen, aber meist findet sich leider keiner oder wenn...siehe 4.
4. Wenn man selbst oft leitet und sich da viel Mühe gibt, erwartet man selbst auch was wenn dann endlich mal die Chance zum spielen da ist. Leider gehen da halt die Meinungen auseinander, was sowas angeht und viele Leute haben nicht die Zeit, geben sich nicht die Mühe, etc. Schade.
5. Viele GM´s leiten ein Spiel, damit sie endlich mal Ihre Vorstellungen durchsetzen können. Das führt dazu, dass Rassen, Klassen, etc den Spielern diktiert werden. Als zu stark empfundene Sachen oder ungeliebte werden gebannt. Der GM ist Gott, wems nicht passt der kann gehen. Oft verbunden mit fehlender Flexibilität und/oder Regelkenntnis, um gut genug Encounter zu verändern und anzupassen.
6. In Deutschland gibt´s eine echt merkwürdige Mentalität, die mich immer mehr verwundert. Einerseits wird massiv Geld ausgegeben für den letzten Mist, Kino zB ist einfach nur noch unverschämt teuer in den meisten Fällen. Oder DVD´s. Oder die Buchpreisbindung von PDF´s deutscher Verlage (wo man dann für einen englischen Schuber mit 5 Büchern so viel zahlt wie für ein deutsches PDF oder eins der deutschen Bücher, bei denen es auch noch dank Übersetzung mehr gibt als im englischen....). Auf der anderen Seite gibt´s eine unglaublich unflexible Gratis- und Meckerkultur. Kaum einer will sich irgendwo beteiligen, was dafür tun, mithelfen, auch mal Verantwortung übernehmen. In diesem Fall selbst leiten, sich gut vorbereiten, auch mal paar Bücher kaufen oder die Karten drucken.

Gut spielleiten ist verdammt viel Arbeit, vor allem wenn der GM auch noch gute selbstgeschriebene Abenteuer an den Start bringt. Der GM hat meist auch einen Haufen Ausgaben, die den Spielern gar nicht schwanen.
Deshalb sehe ich die Frage eher anders rum: Warum sollte man nicht dafür zahlen?

Von einem GM den ich bezahlen würde erwarte ich dann aber auch Einsatz, was Karten etc angeht. Auch dass er den Spaß der Spieler im Auge hat und keine diktatorische Welt auslebt.
Da muss aber auch eine gute Kommunikation da sein und auch von Seiten der Spieler klar sein, dass das Spiel und die Welt regeln haben, sprich eine Erwartungskalibrierung stattfinden.
Sollte sowieso überall stattfinden. Siehe DSA-D&D Diskussionen^^
Lebenslang oder auf Dauer mit guten Freunden spielen können sehe ich auch eher als Ausnahme und Luxus an irgendwie.

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