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Epic Empires - Con für Besserlarper?

Begonnen von Besserwisserboy, 18. August 2012, 17:41:17

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Besserwisserboy

Eigendlich war ich bisher immer der Meinung, daß Larp ein Hobby für jederman ist. Man braucht keine besonderen Voraussetzungen oder Fähigkeiten. Weder ist es ein "Reichenhobby" wie Golfen oder Mototrsport, noch braucht/hat man eine LARPER-Elite.
Kurzum eigendlich jeder, ob Manager oder Hartz IV-Empfänger kann diesem Hobby in gewissen Rahmen nachgehen (obwohl man zugegebenermaßen in der Wahl der Rolle durch gewisse Umstände eingeschränkt ist).

Aber aus meiner Sicht hat sich auf Großcons  in den letzten Jahren ein gewisser "Schlendrian" eingeschlichen. Vereinzelt hat sich bei einigen Spielern die Meinung verbreitet, daß man wenn keine Erwartungen an einen gestellt werden, man sich auch keine Mühe machen muss zumindest ein Mindestmaß an Darstellung abzuliefern.
Da stellt man halt sein neonpinkfarbenes Igluzelt auf, ohne sich die Mühe zu machen es wenigstens neutral abzutarnen. Manche Gewandung unterscheidet sich nicht von normaler Strassenkleidung bzw. ist sogar normale Strassenkleidung. Kurzum bei manchen Spielern, weiss man nicht genau, ob es Larper sind oder verirrte Wacken-Besucher, die die falsche Autobahnausfahrt genommen haben.

Ich möchte Großcons, wie das Drachenfest oder das Conquest of Mythodea nicht schlecht machen. Es steckt sehr viel Arbeit darin und gerade die NSC lassen sehr viel Herzblut in ihre Projekte fließen. Es gibt viele tolle Bauten, Eyecatcher und riesige Schlachten.
Aber auf der anderen Seite ist es auch schrecklich überlaufen (die einzelnen Lager liegen so dicht nebeneinander, daß man fast ein anderes Lager betritt, wenn man seines verlässt), viele Besucher betrachten es mehr als Festival und es gibt keine Mindestanforderungen für Spieler.

Das Epic Empires ist der jüngste Großcon Deutschlands und hat unübersehbar einige Spielprinzipien der anderen Cons übernommen. Aber er unterscheidet sich in manchen Dingen auch von diesen.
So stellt er an seine Besucher einige Mindestanforderungen, wie das Verbot von OT-Zelten, ein Mindestmaß an Gewandung, ein Mindestalter von 18 Jahren, sowie Bereitschaft zu etwas härteren Kämpfen.
Dadurch, daß viele der einzelnen Lager Themenlager sind und man auch noch deren Mindestanforderungen erfüllen muss um in genau das Lager zu kommen, in welches man möchte, steigt zumindest der optisch Look des gesamten Großcons.

Schade, daß man in Deutschland wohl alles mit Vorschriften regeln muss, aber dem EE scheint es zu helfen.
Das Spiel war für mich besser, als auf Cons ohne Anforderungen und es gab sehr wenige OT-Dinge, die mich aus dem Spiel gerissen haben.

An und für sich sind die Anforderungen gar nicht mal so hoch, die Wirkung ist aber enorm. Wenn man dann noch das große Gelände und den Aufbau der Schlachten (keine Schildwälle,wenig bis keine Magie, kaum Unterbrechungen und wenig störende SL´s) hinzunimmt, so ist das EE führ mich das beste Großcon Deutschlands, für das ich sogar eine Fahrtstrecke von 500 Kilometern in Kauf nehme.

Larp für Besserlarper?

Wenn es sein muß...ja!


Ich bin nur durch einen Tippfehler hier, eigentlich wollte ich aufs Reifenklauen-Forum...
Wer hat meinem Goldfisch das Töten beigebracht???

Argamae

Ich mache zwar lange schon kein LARP mehr, aber ich finde solche Vorgaben gut und nützlich. Letzthin hat jeder Veranstalter das Recht, solche Bedingungen zu stellen, und ich finde es gut, wenn das auch gemacht wird.
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008), Dave Arneson (1947-2009), Joe Dever (1956-2016), Greg Stafford (1948-2018), Terry K. Amthor (1958-2021) und Ingo Schulze (1977-2021)
|It's all fun and games - until somebody fails a saving throw!| D&D Meme

Lazarus

Tja in der Reenacmentszene sieht es im Bereich Mittelalter leider auch nicht besser aus.
Ich war dieses Jahr auf 4 MA Märkte und musste feststellen das keiner auch nur einen Liter Sprit wert war.
Was mich am meisten Schockte war dabei noch die Tatsache das das in der *A*Szene so verpönte
MPS noch am besten abschnitt.
Gott schütze mich vor meinen Freunden !
Vor meinen Feinden schütze ich mich selbst.

Besserwisserboy

Eigendlich bin ich gegen jegliche Bevormundung von Spielern und möchte auch nicht über deren Gewandung urteilen. Für diejenigen, die sehr ausgefallene Konzepte wie Katzenmenschen spielen wollen, bleiben auf dem EE ja noch die freien Lager, die jeden aufnehmen (wobei dieses Jahr wohl nur das Neutrale Lager ein offenes Lager war).

Wie hart die Teilnehmerbedingungen für die einzelnen Themenlager sind hängt sehr stark von der selber gebildeten Lagerorga und deren Spielerguide ab.
Das Imperiumslager in dem ich auch dieses Jahr war, hatte das Warhammeruniversum als Leitbild.
Es waren nur Menschen im Lager und alle mussten dem Imperium angehören.
Die Anführer- und Sonderrollen waren sehr stark begrenzt. Es gab nur zwei Priester und keinen einzigen Zauberer.

Das EE basiert auf dem Spielprizip einer Völkerolympiade der einzelnen Lager. Durch bestimmte Wettkämpfe und das Erobern der einzelnen Lagerfahnen kann man Tafeln gewinnen und der Teilnehmer mit den meisten Punkten/Tafeln wird zum Sieger ausgerufen (in diesem Jahr das NSC-Lager des grünen Kometen).

Neben dem IT Wettstreit gibt es aber auch die sogenannte B-Note. Bei der werden Stimmzettel aller Spieler ausgewertet. Jeder Spieler kann das Lager dessen Umsetzung ihm am besten gefallen hat wählen (das eigene Lager darf nicht gewählt werden).
Diese B-Note sollte Die Gewandungen, den Spielstil, Lagerambiente, Themenumsetzung und Bauten im Lager bewerten.
Der Gewinner der B-Note bekommt von der EE-Oberorga einige Fässchen Bier und ein kleines Buffet für den letzten Abend gesponsort.
Dieses Jahr hat das Imperiumslager diese B-Note gewonnen.
Eine schöne Bestätigung für die Spieler, aber vor allem für die Lager-Orga.

@Lazarus:
A dürfte für authentisch stehen. Für was ist MPS die Abkürzung?
Ich bin nur durch einen Tippfehler hier, eigentlich wollte ich aufs Reifenklauen-Forum...
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Lazarus



MPS = Mittelalterliches Phantasie Speltaculum= Hiller Markt  ( z.B. Bückeburg,Hamburg Öjendorf)
Gott schütze mich vor meinen Freunden !
Vor meinen Feinden schütze ich mich selbst.

Tarin

Einer der diversen Gründe, zumindest dem CoM fernzubleiben. Auf dem DF war ich bisher nicht, da kann ich nix zu sagen. Aber CoM je nach Lager plus der Plotvorgänge der letzten Jahre = Tarin verzichtet lieber auf Lazarettspiel (obwohl das endlos cool war).

Insofern: Ich bin sofort dafür, wenn jemand für eine Con deutlich sagt, was erwüscht ist und was draußen bleiben soll. Gerne auch ausführlich mit Beispielen oder so. Vielleicht muss ich mir doch mal das EE geben. Und Endzeit Larp soll sich ja auch langsam zur Alternative entwickeln.

Besserwisserboy

#6
Das CoM hat aber auch ganz andere Zielsetzungen. Es will für alle da sein und allen alles bieten. Die Plots sind viel umfassender, man ist international und mindestens 7 mal so groß wie das EE. Um das alles zu finanzieren und diese logistische Hürde zu bewältigen, muss man wohl auch etwas kommerzieller denken und handeln.
Um als CoM so zu sein wie es ist, will man keine zahlungskräftigen Besucher durch "Einlasskontrolle" verprellen.
Durch die schiere Anzahl der Teilnehmer aus zig Ländern mit zig verschiedenen Spielstilen ist das CoM für sich aber auch einzigartig.

Das EE sieht sich wohl eher als Schlachtencon für Erwachsene, mit großem Augenmerk auf Ambiente.

Mal schauen wie sich alle drei Großcons in den Jahren verändern. Das EE hat nach eigenen Aussagen gar nicht das Ziel mehr als  der drittgrößte Con Deutschlands zu werden, auch wenn das Gelände viel mehr Spieler unterbringen klönnte.
Da das Drachenfest Gerüchten zufolge die Orkspieler sehr verärgert hat, ist es gut möglich, daß diese sich in den nächsten Jahren vermehrt um ein Lager auf dem EE bemühen und wahrscheinlich auch einige Chaosspieler mitziehen.
Dieses Jahr wurde auf dem EE auch ein Lager zugelassen, welches die  50-Mann-Stärke nicht erreicht hatte und nur als Ambientelager teilnehmen durfte. Vielleicht bilden sich weitere solche Lager.
Die Zukunft wird es zeigen... falls die Mayas nicht Recht haben und die Welt dieses Jahr noch untergeht :P
Ich bin nur durch einen Tippfehler hier, eigentlich wollte ich aufs Reifenklauen-Forum...
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hellhaim

Conquest '12 - der Chef sollte ne Wiese mehr anmieten, dieses Jahr hiess es bereits am DI Abend: "We're full". Trotz monatelang vorbestellter Karte. Aber dafür sind die Orgaleute hilfsbereit gewesen. Ich meine, dass sich auf dem Conquest eine Routine einschleift, die sich immer mehr vom klassischen Larp weg hin zu einem "Sight seeing mit festen Terminen entwickelt". Erschreckend: Dieses Jahr ertappte man sich selbst dabei anstatt IT zu sein, bestimmte Fixpunkte abzulaufen um bestimmt Zwecke zu erfüllen, fast wie auf ner Messe oder so. Ich weiss nicht ob es was bringt, diese Entwicklung mit Plot und Larp-Mit zu "bekämpfen" (dieses Jahr gab es sogar eine Menschenkette....), vieleicht sollte man sich vielmehr daran anpassen.
"Wer von euch ist hier der Oberdruide? Macht mir mal 'ne Verbindung mit Che Guevara!"

Tarin

@Besserwisserboy
Hast Recht und aus den von dir genannten Gründen ist mir das CoM mittlerweile ziemlich gleichgültig und das EE vom Konzept viel sympathischer.

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