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Rules Heavy vs. Rules Lite

Begonnen von Maniac, 03. März 2020, 20:18:12

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Maniac

Hallo zusammen,

im Runehammer-Thread hatte ich das Thema "Rules Heavy" vs. "Rules Lite" etwas angeschnitten und hier kann gerne darüber diskutiert werden.

Bei mir ist es so, dass ich nicht mehr so viel Muße habe, beispielsweise Pathfinder oder den umfangreichen D&D-Kanon zu lesen sondern tendiere eher mehr dazu ein kurzes Regelwerk mehrmals zu lesen. Das soll jetzt keine Wertung sein lediglich meine persönliche Präferenz.

Ich habe aber einen großen Respekt davor, dass sich manche Spielleiter an "große Brocken von Regelwerken" rantrauen. Persönlich bin ich da eher etwas eingeschüchtert wenn ich bedenke, dass "Pathfinder 2" wohl über 600 Seiten haben soll. Selbst im Studium haben wir nicht so viel gelesen.
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Greifenklaue

D&D-Kanon hat aber nix mit RULES heavy zu tun.

D&D 5 ist imho mehr auf der Rules light-Seite als auf der Heavy-Seite.

Ich persönlich mag es heute deutlich leichter als früher.

Beispiele für Rules Heavy: DSA, Warhammer 3, Hackmaster, Splittermond, auch Pathfinder/DnD 3 mit allen Optionen, Shadowrun, GURPS

Beispiele Rules Light: M20, S&W Continual Light, Ratten im Gemäuer, Dungeonslayers 3.5, Searcher of the Unknown, Savage Worlds

Beispele dazwischen mit Tendenz zu leicht: D&D 5, Fantasy Age, Shadow of the Demon Lord, Star Wars FFG, DS 4

Beispiele dazwischen mit Tendenz zu Heavy: Rolemaster

Mir ist die Kategorie "Tendenz zu leicht" am liebsten, jedenfalls derzeit, wobei ich starke Bewunderung für die genannten Beispiele bei "Rules light" habe.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Christophorus

Da kann ich mich der Klaue nur anschließen. Auch ich bevorzuge mittlerweile Regelwerke mit der "Tendenz zu leicht" bzw. "leicht". Mitte bis Ende der 90er sah das noch ganz anders aus, da konnte mir kein Regelwerk zu simulationslastig sein ("Ey, verschiedene Verletzungsgrade und Trefferzonen sind realistisch!"). Aber irgendwann war ich raus aus diesem Hobby und ich habe es Dungeonslayers zu verdanken, dass ich nach zehnjähriger Ebbe die Würfel mal wieder hab rollen lassen. Was ich zweifelsfrei dem schlanken Regelwerk mitsamt seinen coolen Optionen (Slayerpunkte, "slayende" Würfel) anrechne, denn das hatte mich damals anno 2009 echt geflasht. Und so ging es peu á peu wieder "aufwärts".

Regelschinken schrecken mich heute aber eher ab. Kürzlich habe ich die Trudvang Chronicles rezensiert. Und obwohl ich das dort verwendete Setting wirklich extrem ansprechend finde, würde ich das Spiel aufgrund seiner (in meinen Augen unnötig) komplexen Regeln selber nie leiten oder spielen wollen. Da ist man gefühlt mehr am Rechnen und "im Auge behalten" als am Spielen. Als besten Kompromiss habe ich aktuell D&D 5e ausgemacht: Sinnvoll entschlackt und mit frischen Ideen angereichert. Auch wenn ich echt die Patzer vermisse...
»Ich glaube, mit D&D werde ich nicht mehr glücklich...« - Zitat Greifenklaue

Greifenklaue

Zitat von: Christophorus am 03. März 2020, 21:25:35
Sinnvoll entschlackt und mit frischen Ideen angereichert. Auch wenn ich echt die Patzer vermisse...
Wobei es die Option gibt!
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

Mr.Renfield

#4
prinzipiell tendiere ich auch zu regelleichten/armen systemen, wobei es auch nicht zu unterkomplex werden darf (also solche sachen ala lazers&feelings oder "du kannst eine sache toll, 2 sachen gut, 1 schlecht und in allem anderen hast du den wert "normal").

wobei es einerseits natürlich auch subjektiv ist, wo denn die grenze zwischen regelleicht/-heavy verläuft, und ich andererseits auch unterscheide zwischen "kernregelmechanismus" und "einzubindenden bibliotheken". ich erläutere das mal an dem drastischen beispiel splittermond:

der kernregelmechanismus "(att1+att2+skillwert)+2w10( resp ggf sicherheits/risikowurf) MINUS (sich irgendwie berechnende) zielzahl MODULO 3" ist durchaus komplex aber (für leute ohne dyskalkulie) noch händelbar und gefällt mir sogar, da er halt deutlich interessantere wahrscheinlichkeitsverläufe und ergebnisstrukturen (anzahl erfolgsgrade!) liefert als "würfel mit w20" über/unter x mit binärem klappt/nicht ergebnis.

ABER... durch die unmenge an bei charerstellung, gegnergenerierung und in fast jeder spielsituation zu beachtender meisterschaften (die sich dann häufig noch gegenseitig als vorraussetzung haben), umgebungsvariablen, stärken, zaubereffekten und sonstiger sonderfähigeiten ist splimo für mich RAW (rules as written) unspielbar.

wobei da viele andere systeme mit einfacherem kernregelmechanismus auch nicht besser sind.

gerade bei splimo läßt sich das mit einfachen hausregeln aber gut umgehen, nur funktioniert das natürlich nur unter absprache in hausrunden, nicht auf cons wo man damit rechnen muß, daß einer am tisch genau den krams so will (was nach meinen beobachtungen jedoch selten der sl ist) und einer (meist diejenigen die mit dsa sozialisiert wurden) eh alles nur irgendwie handwedeln will ohne auch nur mal nachzurechnen, was da gerade gewürfelt wurde.

Maniac

Zitat von: Christophorus am 03. März 2020, 21:25:35
Mitte bis Ende der 90er sah das noch ganz anders aus, da konnte mir kein Regelwerk zu simulationslastig sein ("Ey, verschiedene Verletzungsgrade und Trefferzonen sind realistisch!"). Aber irgendwann war ich raus aus diesem Hobby und ich habe es Dungeonslayers zu verdanken, dass ich nach zehnjähriger Ebbe die Würfel mal wieder hab rollen lassen. Was ich zweifelsfrei dem schlanken Regelwerk mitsamt seinen coolen Optionen (Slayerpunkte, "slayende" Würfel) anrechne, denn das hatte mich damals anno 2009 echt geflasht.
Interessant. Mir ging es in etwa genauso und ich tendiere mittlerweile vom Spielstil auch eher in die "Gamer-Richtung" mit "Slinging Dice and drinking Mountain Dew". Ein paar gute Freunde, eventuell Pizza, Softdrinks und Würfel schmeißen.

Mich hat insbesondere Greifenklaue sehr beeinflusst, wo er einen Ranger in Dungeonslayers gespielt hat der als Tagline "Mein Pfeil trifft immer." hatte. Die Sache einfach nicht zu ernst nehmen. Es geht um das Spiel und eine gute Zeit (mögen andere vielleicht anders sehen).

Aus GURPS Sicht würde ich auf jeden Fall sagen, dass die Charaktererschaffung "heavy" im Sinne von zeitaufwendig ist. Die Würfelmechanik halte ich aber für sehr simpel und einprägsam. Auch schätze ich an GURPS, dass man es "skalieren" kann in dem Sinne, dass man Regeln (z.B. Trefferzonen, Miniaturenspiel auf Hex) auch weglassen oder hinzufügen kann. Das kenne ich so von keinem anderen System aber ich habe mir HERO auch bislang nicht angeschaut von dem ich viel gutes gehört habe. Bei GURPS habe ich zwar die 4. Edition aber an sich auch nicht so große Lust, mir das nochmal alles durchzulesen.

Bei mir spielt da auch viel Nostalgie mit rein und ich glaube nicht, dass ich jemals eine D&D Edition jenseits von "AD&D 2nd Editon" (Reiter auf Pferd) leiten könnte.

Ich muss auch zugeben, dass mich das "Abenteuer Basis Set" von "Das Schwarze Auge" enorm "geflasht" hatte. Das hatte ich mehrmals gelesen und fand die etwa 60 Seiten immer wieder enorm spannend. DSA erinnert mich irgendwie an "Perry Rhodan"...
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Greifenklaue

Zitat von: Maniac am 04. März 2020, 09:22:02
Mich hat insbesondere Greifenklaue sehr beeinflusst, wo er einen Ranger in Dungeonslayers gespielt hat der als Tagline "Mein Pfeil trifft immer." hatte. Die Sache einfach nicht zu ernst nehmen. Es geht um das Spiel und eine gute Zeit (mögen andere vielleicht anders sehen).
Offensichtlich hab ich hier meinen Fernkampfwert ausgespielt  ;D
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Maniac

Zitat von: Greifenklaue am 04. März 2020, 09:43:53
Offensichtlich hab ich hier meinen Fernkampfwert ausgespielt  ;D
Ich meine, dein Charakter hatte sich so vorgestellt. Ich hatte dann auch überlegt, einen eigenen Charakterbogen zu entwerfen wo oben bei Name, Klasse etc. dann auch ein Feld "Tagline oder Slogan" steht um einfach noch etwas "Kitsch" (im positiven Sinne) reinbringen zu können. Ich mag ja die Selbstironie von "Tunnels and Trolls" und Ken St. Andre sehr gerne.

Ich war mal in Hannover auf einem Selbständigentreffen wo sich die Leute in der Richtung mit "Herbert Friedrich, Firma Modocom - ihr moderner Dienstleister" vorgestellt hatten.
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Christophorus

Zitat von: Maniac am 04. März 2020, 09:22:02
(...) Bei mir spielt da auch viel Nostalgie mit rein und ich glaube nicht, dass ich jemals eine D&D Edition jenseits von "AD&D 2nd Editon" (Reiter auf Pferd) leiten könnte. (...)

Die ETW0-Regel gehört z.B. zu den Dingen, die ich nie wieder in einem Rollenspiel sehen möchte ;D

Die 5. Edition von D&D ist aber wirklich toll geworden. Ein Blick lohnt sich!
»Ich glaube, mit D&D werde ich nicht mehr glücklich...« - Zitat Greifenklaue

Maniac

Zitat von: Christophorus am 04. März 2020, 10:11:17
Die ETW0-Regel gehört z.B. zu den Dingen, die ich nie wieder in einem Rollenspiel sehen möchte ;D
Das ist was dran. Allgemein finde ich die D20-Mechanik (immer möglichst hoch den W20 werfen) auch sehr zugänglich.
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Greifenklaue

@"Mein Pfeil trifft immer": Ja, so etwa.

Ich hab später auf der Slayvention mal ähnliches erlebt, da hat sich einer absichtlich zuletzt vorgestellt mit "Ich bin der Anführer der Truppe." - hat nen herrlichen Aufschneidercharakter gespielt, hat echt viel Spaß gemacht.

Irgendwann später lief er mit dem Hut eines Ermordeten rum, mein SC etwas tumb: "So ein Glück, dass unser Anführer dem Toten noch den Hut abkaufen konnte, bevor er ermordet wurde ... !"  ;D (Und nein, er ewar es nicht, hatte aber die Leiche zuerst entdeckt und gelootet ...)
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Mr.Renfield

Zitat von: Maniac am 04. März 2020, 09:22:02
Bei mir spielt da auch viel Nostalgie mit rein und ich glaube nicht, dass ich jemals eine D&D Edition jenseits von "AD&D 2nd Editon" (Reiter auf Pferd) leiten könnte.
geht mir genauso, bin immer noch jedesmal davon verwirrt, daß ne hohe rüstungsklasse jetzt was gutes sein soll

Mr.Renfield

Zitat von: Maniac am 04. März 2020, 10:14:45
Zitat von: Christophorus am 04. März 2020, 10:11:17
Die ETW0-Regel gehört z.B. zu den Dingen, die ich nie wieder in einem Rollenspiel sehen möchte ;D
Das ist was dran. Allgemein finde ich die D20-Mechanik (immer möglichst hoch den W20 werfen) auch sehr zugänglich.

1. heißt das THAC0 2. soll man da ja hochwerfen statt wie sonst niedrig (<= attributswert)

Maniac

Zitat von: Mr.Renfield am 04. März 2020, 15:20:18
1. heißt das THAC0
Wobei ich mich aber auch immer wieder frage ob es im Sinne von "Thaco" (wie in "Takko Fashion") oder "Thac-Zero" ausgesprochen wird. Ist aber nicht so wichtig.
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Christophorus

Zitat von: Mr.Renfield am 04. März 2020, 15:20:18
1. heißt das THAC0

Früher reichte es bei mir nur für die deutsche Ausgabe von AD&D. Da wurde der Tacco eben zum Etwo.
»Ich glaube, mit D&D werde ich nicht mehr glücklich...« - Zitat Greifenklaue

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